• Wanderung zum Heldrastein

    May 1, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 13 °C

    Am Vormittag fahren wir nach Heldra und wandern von dort den zertifizierten Premiumwanderweg <Heldrastein>. Das <Grüne Band>, die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, bestimmt diese schöne Wanderung. Immer wieder führt der Weg entlang des früheren Kolonnenweges. Die Werra überqueren wir auf der <blauen Brücke>, die früher zu den Grenzbefestigungen gehörte. Auf dem Heldrastein wird an die Abhöranlagen der Staatssicherheit erinnert. Natürlich überzeugt die Wanderung auch mit herrlichen Naturerlebnissen. Höhepunkt ist dabei die großartige Rundumsicht vom Heldrastein, dessen Nordseite steil in das Werratal abfällt.
    Heldra war von 1949 bis 1990 nach Westen, Süden und Osten vom Gebiet der DDR umschlossen. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur deshalb dem amerikanischen Sektor zugeteilt, weil sich in Heldra das Steuben-Haus befindet. Baron Steuben, ein preußischer Offizier, der 1777 in die US-Armee eintrat, hatte hier seine familiären Wurzeln. In den 1960er und 1970er Jahren war Heldra wegen seiner besonderen Grenzlage ein beliebtes Ausflugsziel, um in die DDR zu schauen.
    Großburschla lag dagegen in einem schmalen Zipfel der DDR, der von drei Seiten von Hessen umschlossen war.
    1902 hatte der Ort einen Bahnhof außerhalb der Siedlung erhalten. 1949 wurde der Ortsteil <Bahnhof> Hessen zugeteilt, während der übrige Ort komplett in der Fünf-Kilometer-Sperrzone lag und nur mit besonderen Ausweispapieren, die an der Sperrzone kontrolliert wurden, betreten oder verlassen werden konnte. Großburschla war wie Berlin eine geteilte Stadt, von drei Seiten mit einer Grenze aus Stacheldraht, Selbstschussanlage und Minenfeldern umschlossen.
    Am 13. November 1989 öffnete sich nach vierzigjähriger Trennung der Schlagbaum zwischen Großburschla und seinem Ortsteil <Bahnhof>.
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