Satellite
Show on map
  • Day 15

    Wunder der Natur!

    September 26, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir sind gegen 11:30 Uhr mit einstündiger Verspätung sicher in Hamburg gelandet. Zeit, die letzten 14 Tage Revue passieren zu lassen:

    Vor exakt 2 Wochen haben wir erstmalig isländischen Boden betreten. Dass wir wirklich jeden Tag Dinge erleben würden, die so unglaublich sind, hätten wir trotz ausgiebiger Reiseplanung nicht gedacht. Naturwunder live zu sehen lässt sich nunmal auch nicht planen oder beschreiben.

    Am ersten Tag waren dies die Wanderung zwischen zwei Kontinentalplatten im Thingvellir-Nationalpark, der große Geysir und der kochende Untergrund rundherum sowie zahlreiche Wasserfälle mit dem wunderschönen Gullfoss als Highlight.

    Neben abermals zahlreichen Wasserfällen durften wir am zweiten Tag erstmals eine Gletscherzunge bestaunen, Eisberge im Meer treiben sehen und die gespänstische Stimmung am schwarzen Strand fühlen.

    Es folgten zwei Tage mit beeindruckender Natur auf unserer Fahrstrecke, die in Island übrigens ca. 1500 km betrug - prachtvolle Schluchten, Wasserfälle, Wasserfälle, Wasserfälle und stets von Schlaglöchern durchsetzte Straßen. Unser Kia hat es überlebt, auch wenn es nicht immer danach aussah - vielleicht auch unserer zügigen Fahrweise geschuldet ;-) Dafür waren wir in der abgelegensten Region Europas, dem Hochland Islands. Ein Außenstehender könnte es für den Mond halten, so unwirklich sah es aus. Schwarze Steine weit und breit und keinerlei Zivilisation. Faszinierend!

    An Tag 5 brachen wir auf zu unserer ersten kleinen Walexpedition. Wir hatten Glück: bestes Wetter und das erste Mal Wale live gesehen - Wahnsinn! Anschließend die nächste Premiere mit unserem zweistündigen Ritt auf Isländern. Tolle Tiere und eine mindestens genauso tolle Erfahrung! Am Abend des selben Tages war es dann so weit: Unsere erste Nordlichter-Sichtung. Und als wäre das nicht schon Glück genug, erschienen diese während unseres Thermalbadbesuchs über uns am Himmel. Ein Tag, den wir alle wohl niemals vergessen werden!

    Konnte es mit solch spektakulären Erfahrungen genauso weitergehen? Es konnte. Es ging weiter zum thermisch aktivsten Gebiet Europas, der Region um Myvatn. Der Boden kochte, dampfte, pfiff und überall Schwefel- (faule Eier-) Geruch in der Luft. Erinnerte ja schon an unsere abendliche Dusche, die sich geruchstechnisch nicht wirklich von Myvatn unterschied. Dafür hat Island das beste kalte Leitungswasser der Welt, geschmolzen vom größten Gletscher Europas (11% der Landfläche Islands) und gefiltert durch das Vulkangestein, welches Island einst erschuf.

    2 Tage später, nachdem wir einen Tag im Norden verbracht und unter anderem die Heimat der isländischen Robben besucht haben, ging es zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise - nach Reykjavík. Wir nahmen abermals den direkten Weg durchs Hochland und querten hüfthohe Wasserlöcher. Die Antriebstechnik überlebte, trotzdem sollte die Fahrt nach etwa 2 Stunden aufregend werden. Unser Reifen hatte scheinbar ein Loch, wir waren mitten im Nichts und hatten noch ca. 100 km Hochlandpiste vor uns. So steigerten wir die Geschwindigkeit, um zumindest mit etwas Restluft (am Ende waren es 1,4 statt 2,7 Bar) anzukommen und hämmerten ohne Rücksicht auf die Stoßdämpfer über die Schlaglöcher und durchs Wasser. Wir kamen tatsächlich an und ein großer Stein fiel uns vom Herzen!

    Am nächsten Tag erkundeten wir Reykjavík, wo etwa 60% aller Einwohner des drittdünnbesieldesten Landes der Welt leben - eine kleine, aber durchaus sehenswerte Stadt. Da wir 8 Tage lang die Straßen und Unterkünfte mehr oder weniger für uns alleine hatten, kam es uns trotz der nur knapp 200.000 Einwohner vor wie eine Weltmetropole.

    Scheinbar reichte uns der eine Tag in städtischer Umgebung, denn am nächsten Morgen brachen wir Richtung Schottland auf, um uns die dortige Natur zu Gemüte zu führen. Schottland hat sich mehr oder weniger zufällig in unseren Reiseplan eingeschlichen, da der direkte Rückflug aus Island aufgrund der Germania- und WowAir-Pleite sehr teuer gewesen wäre. Im Nachhinein können wir sagen: zum Glück!

    Die ersten 2,5 Tage gehörten wieder ganz der Natur, die in Schottland im Vergleich zu Island anders, aber wirklich wunderschön ist! Der viele Regen sorgt für einen tiefgrünen Moos- und Grasschleier, der wirklich beeindruckend anzuschauen ist. Wir fuhren das erste Mal in unserem Leben falsch herum - vorbei am größten See Großbritanniens, zahlreichen alten Burgen und am Loch Ness.

    Auf dem Weg zurück nach Edinburgh, wo wir 2 Tage zuvor gelandet waren, besichtigten wir Dalwhinnies und sahen erstmals, wie aus Gerste Whiskey wird. Schon interessant! Leider blieben uns nur eineinhalb Tage, um das prachtvolle Edinburgh zu erkunden. Mithilfe zweier guided Touren können wir jetzt zwar mitreden, sind uns aber sicher, dass wir nochmal herkommen. Hier steckt so viel Geschichte drin, unglaublich!

    Wir sind noch immer so geflasht und müssen die nächsten Tage nutzen, diese ganzen Erlebnisse zu verarbeiten. Wir sind sicher, dass wir Wochen, wenn nicht sogar Monate davon zehren können. Danke an alle, die uns auf unserer Abenteuerreise verfolgt haben. Wir können euch nur ganz nah ans Herz legen, dieses Wunder der Natur ebenfalls zu besuchen. Ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen!

    Die nächste Reise kommt bestimmt, dann hört ihr wieder von uns :-)
    Read more