• Tag 36: Shkodër bis Thumanë

    March 25, 2023 in Albania

    Zwei Welten treffen aufeinander:

    Am Morgen lässt sich einer der Farmhunde noch ausgiebig von mir streicheln, bevor wir uns auf den Weg nach Shkodër machen. Höhenmeter sind heute wenig, deshalb geht es schnell voran.
    In Shkodër angekommen sind wir zuerst einmal etwas perplex, weil wir plötzlich in einer ganz anderen Welt angekommen sind.
    Nach relativ ähnlichen Verhältnissen wie in Montenegro kommen wir vom einen auf den anderen Moment durch eine Art Slum durch. Kleine verfallene Häuser, viel Müll und ärmliche Verhältnisse. Eine Frau unterhält ein Feuer und erlegt gleichzeitig ein Huhn. Es ist etwas merkwürdig.
    In der Innenstadt drin reiht sich dann die Raiffeisenbank, neben dem Vodafone-Shop, dem Spar und unbekannten einheimischen Lädchen ein. Und jede Menge Apotheken gibt es. Die Autos fahren vorsichtig an uns vorbei, recht viele einheimische Fahrradfahrer sind unterwegs und kommen uns auch das ein oder andere Mal falsch herum entgegen.
    Es ist schön zu sehen, dass Kirchen und Moscheen hier so eng besammen stehen. Albanien ist zu einem großen Teil (nach Wikipedia knapp 82 % der Einwohner) vom Islam geprägt.
    Wir heben zuerst einmal Geld ab, damit wir auch mit Lek zahlen können. Kartenzahlungen sind teils schwierig. 1 Lek sind im Moment in etwa 0,0086 Euro. Wir haben also knapp 25000 Lek in 5000 Scheinen (ca. 43 €). Die Chance ergreifend gehe ich in eine Apotheke und besorge mir noch Eisentabletten. Eine Packung kostet 240 Lek (knapp über 2 €). Der 5000er Schein macht die Frau an der Theke dann erstmal stutzig. Mit so großen Scheinen ist es natürlich schwierig!
    Anschließend kaufen wir noch etwas Essen ein. Während Nudeln relativ teuer sind, bekommen wir 3 Brote und süße Stückchen für umgerechnet 80 Cent (insgesamt!).
    Aus der Stadt heraus werden manche der Autofahrer etwas rasanter in ihrer Fahrweise, aber im Großen und Ganzen ist es deutlich angenehmer als in Kroatien. Selbst der etwa 11 jährige (kein Spaß!) Autofahrer, der uns überholt fährt sehr vorsichtig!
    Uns wird oft zugewunken und wir versuchen fleißig mit "Përshëndetje" (Hallo) zu antworten. Viele Kinder rufen uns auch auf Englisch hinterher.
    In der Stadt Lezhë treffen wieder zwei Welten aufeinander. Zuerst kommen wir durch ein Viertel, das genau so inmitten der Türkei liegen könnte. Danach kommen wir an den Fluss und könnten im Touriviertel von Rom stehen. Es ist sehr merkwürdig.
    Wir entscheiden uns dazu heute Mittag hier zu essen und erhalten sehr erschwinglich eine gute Menge an Essen. Während wir essen kommt ein Junge zu uns und fragt nach Geld und Essen. Als er dann von einem Mitarbeiter der Restaurants verscheucht wird, läuft er lachend davon. Bisher wurden wir erst von einer Frau in Montenegro (bei Kotor) nach Geld gefragt).
    Auf der Weiterfahrt sehen wir leider wieder eine Menge Müll, meistens in den Flüssen, teilweise aber auch als Plastiktüten in Bäumen. Kroatien war darin schon extrem, in Montenegro wurde zumindest in den Küstenregionen besser darauf geachtet, aber hier kam es jetzt wieder.
    Mit der Suche nach einem Platz zum Wildcampen erweist es sich als etwas schwierig, weil das Tal, dem wir folgen, dicht bebaut oder bewirtschaftet ist.
    Wir entscheiden uns also dafür an einem Haus nachzufragen. Ich gehe einen Weg nach oben und begegne zwei Frauen mit drei Mädchen. Eines der Mädchen erbarmt sich dannnals Vermittlerin einzuspringen, weil sie etwas Englisch kann. Ehe wir uns versehen, dürfen wir bei der Nachbarin, deren Tochter fließend Englisch spricht, auf dem Gelände zelten. Eigentlich hatten wir gefragt, ob wir etwas oberhalb auf den Wiesen zelten dürfen, aber die Nachbarin meinte, innerhalb ihrer Tore wäre es dann doch sicherer.
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