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  • Tag 69: Gücünkaya

    April 27, 2023 in Turkey ⋅ 🌧 15 °C

    Frühstück mit Abdullah und seinen Eltern. Es gibt Ekmek, eine Art Wrap, Eier, selbstgemachte Marmelade, Honig vom Nachbarn, Kopfsalat und Petersilie aus dem Garten, Käse, Butter aus dem Dorf, Pommes mit Fleisch und natürlich Cay. Es ist wieder köstlich und Lukas bekommt Nachhilfe in Dürüm (Yufka) rollen.
    Den ganzen Morgen hat es schon geregnet und es scheint sich auch nicht zu bessern. Außerdem ist noch Gewitter gemeldet. Abdullah lädt uns ein noch eine Nacht zu bleiben, was wir gerne annehmen. Er möchte uns ein bisschen was aus der Gegend zeigen und sich weiter austauschen.
    Zunächst muss Abdullah nach Aksaray zum Zahnarzt. Wir machen uns nach einer kurzen Pause auf den Weg zu einem kleinen Spaziergang, als mal kurz die Sonne heraus kommt. Sein Vater möchte uns begleiten, ob deshalb, um uns die Gegend zu zeigen oder um die Touris zu beschützen, wir wissen es nicht.
    Also läuft der 76 Jährige munter voraus und ebnet uns sogar noch den Weg, indem er ein paar kleinere Steine zur Seite kickt und größere weg hebt.
    Wir kommen an Felsen mit alten Felswohnungen vorbei und treffen sogar eine Schildkröte an, die nicht kleiner als ein DIN A4 Blatt ist.
    Auf dem Rückweg kommt uns Abdullahs Mutter entgegen. Sie sammelt Pilze (vermute ich mal).
    Es geht zurück ins Haus, es fangt wieder an zu regnen und wir werden von den beiden mit Baklava, Süßigkeiten, Kürbis, Keksen, Cay und Yaprak Sarmasi (in Weinblätter gerollter Reis) versorgt. Wir versuchen es immer wieder mit dem Handy ein Gespräch zu generieren, aber lange hält es nicht an. Dennoch ist es schön beisammen zu sitzen.
    Nach einer Weile verabschieden wir uns nach oben, um uns auszuruhen und um den beiden nicht das Gefühl zu geben, sich um uns kümmern zu müssen.
    Gegen halb 6 kommt Abdullah (auch Abu genannt) vom Zahnarzt zurück. Wir fahren mit dem Auto los in Richtung eines Stausees, von dem er uns oft erzählt hat. Es ist bedrückend zu sehen, wie traurig er bei dem Anblick wird, als er sieht, dass die ganzen grünen Flächen neben dem Flusslauf zerstört und für riesige Wasserleitungen aufgebaggert wurden.
    Anschließend fahren wir zu einem Restaurant. Abdullah kennt hier noch viele, auch wenn er nur etwa zwei Wochen im Jahr in seinen Heimatort zurück kommen kann.
    Wir essen gemeinsam (ich esse Pommes, Salat, Fladenbrot und gegrillte Pilze; Lukas isst Kotlett) und unterhalten uns lange über verschiedene Themen wie Schule, Gastronomie, Reisen und das allgemeine Leben auch während der Pandemie und erfahren, wie schwer es generell für Abdullah ist, ein Restaurant zu leiten, welche Bestimmungen in Deutschland alle vorliegen und was alles zu beachten ist. Es ist super interessant und gibt dem Tag einen schönen Abschluss.
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