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  • Tag 71: Ihlara bis Göreme (Kappadokien)

    April 29, 2023 in Turkey ⋅ ☁️ 9 °C

    Es schneit. Äh, Moment was? Ja tatsächlich. Ein bisschen schneit es draußen, und das Ende April in der Türkei! Das hätten wir echt nicht erwartet.
    Für 200 TL gönnen wir uns ein Frühstück, mit Schafskäse, Ekmek, Gemüse und verschiedenen Aufstrichen. Draußen schneit es derweil etwas weiter.
    Da wir gestern Abend, gutgläubig wie wir waren, einen tragbaren Heizkörper abgelehnt haben, ist es nach dem Frühstück doch recht kalt, als wir zusammen packen.
    Zwei Paar Handschuhe, Fleece und Jacke an und die Kapuze auf, dann geht es los. Es hat aufgehört zu schneien, aber auf den Bergen um uns herum liegt hauchdünn der Schnee.
    Wir fahren nach Derinkuyu, essen dort eine Kleinigkeit und besuchen dann die unterirdische Stadt, wie es in dieser Region etliche gibt. Wir müssen uns erstmal an die vielen Touris gewöhnen, die mit uns durch die engen Gänge ziehen. Ab und an bekommen wir auch mit, wie die ein oder anderen leichte Panikattacken bekommen, weil sich die Gänge immer tiefer und immer schmaler werdend in den Fels hineinziehen.
    Die unterirdischen Städte wurden zu einer Zeit errichtet, in der häufige Plünderungen stattfanden. Deshalb konnten sich die Bürger bei einem Überfall hier hinunter zurück ziehen.
    Es gibt einige Tränken für Tiere, kleine Räume, Gräber und sogar einen Frischluftschacht.
    Auch Lukas bekommt nach ein paar Gängen leichte Probleme mit der Enge, bei meiner Größe machen mir die Gänge eher weniger aus.

    Wir haben uns in den Kopf gesetzt heute noch nach Kappadokien zu fahren und dort möglichst so zu zelten, dass wir von dem Platz aus die Heißluftballons beobachten können, die dort täglich starten. Da schon 17 Uhr ist und wir noch knapp 40 km vor uns haben, müssen wir uns etwas beeilen.
    In leichter Dämmerung erreichen wir dann Uchisar, ein Ort, von dem aus man auf das berühmte Tal blicken kann. Da es immer dunkler wird, sehen wir zwar die kegelförmigen Felsformationen noch nicht, dafür aber die leuchtenden Orte vor und hinter uns. Wir radeln noch ein Stück, mitlerweise ist es stockdunkel, und schlagen dann unser Zelt oberhalb des Ortes Göreme auf, der als Zentrum von Kappadokien bezeichnet werden kann.
    Nach ein paar Bildern gehen wir dann ins Zelt, (im Ort hören wir die Hunde bellen) essen noch eine Kleinigkeit und sind dann bereit zum schlafen. So der Plan!
    Aber Pläne ändern sich. Denn statt dass die Hunde nun unten im Ort bellen, kommen sie auf die Bergkuppe hoch, auf der wir campen und führen (dem Gebell nach zu beurteilen) Revierkämpfe.
    Nach einer Weile beruhigt sich die Lage wieder, die Revierherren haben sich durchgesetzt und wir können endlich schlafen.
    Wieder falsch!
    Denn jetzt bellt uns ein Hund unaufhörlich an. Wir nennen ihn liebevoll "Holger". Das geht noch eine Weile so, bis auch er aufgibt und uns relativ ungestört ein wenig schlafen lässt.
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