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  • Tag 100 - 110: Tbilisi

    May 28, 2023 in Georgia ⋅ ☁️ 29 °C

    Tbilisi. Für viele ist diese Stadt ein Sightseeing-Highlight. Für uns eher eine Stadt, die mit sehr viel Stress verbunden ist.
    Aber fangen wir von vorne an:
    Am Abend unserer Ankunft gehen wir noch in eine Sportsbar, weil Lukas nicht das Spiel Dortmund gegen Mainz bzw. Bayern gegen Köln verpassen will. Dort treffen wir Lasse aus Deutschland, der in Tbilisi ein Praktikum macht und schon einiges erlebt hat, unter anderem einen Wohnungsbrand am ersten Tag.

    Da unsere Matten jetzt auch beide so ziemlich kaputt sind, müssen wir uns hier neue besorgen. In einer Stadt, die unweit vieler beliebter Wanderrouten liegt, kein Problem. Das dachten wir zumindest! Letztendlich sind wir zu den verschiedensten Outdoor-Läden gefahren, die jeweils 1 Busstunde (wegen ständigem Stau) voneinander entfernt liegen. Nach mehreren Tagen der Suche finden wir dann schließlich Matten, die zwar ganz und gar nicht ideal sind, aber zumindest ihren Dienst tun sollten. (Wenn nichts mehr von ihnen zu hören ist, lief es wohl gut :D). Außerdem holen wir noch einen Topf (da der alte die Beschichtung verliert), ein neues Multitool, weil Lukas' anderes noch vor Tbilisi aus seiner kleinen Rahmentasche geklaut wurde und noch ein paar Kleinigkeiten.
    Weil zufällig Dinamo Tbilisi gegen Dinamo Batumi hier in der Stadt spielt, gehen wir auch noch auf das Spiel hier. Sehr interessant! Vor allem für mich, da es mein erster Stadionbesuch ist.

    Dann beginnt der Botschaften-Wahn:
    Montags auf die chinesische Botschaft. Eigentlich sollten wir ein Visum von Deutschland aus beantragen, aber es geht glücklicherweise auch hier. Dafür haben wir schon an der Schwarzmeerküste in der Türkei seitenweise Dokumente ausgefüllt. Wir tragen uns in ein kleines Büchlein ein, das hinter einem Regenrohr klemmt. An zehnter Stelle kommen wir dran. Drinnen erfahren wir dann: Uns fehlt noch eine Hotelbuchung und eine Erklärung, dass und weshalb wir mit dem Fahrrad reisen, außerdem eine Kopie unseres Visums von Georgien.

    Von Max und Philipp, haben wir jetzt auch erfahren, dass man nur mit einer Genehmigung der aserbaidschanischen Botschaft über die Grenze kommt. Also geht es tagsdrauf auf die aserbaidschsnische Botschaft (Am Tag zuvor war sie wegen eines Feiertags geschlossen, wie wir vor der Tür stehend feststellen müssen.). Dort angekommen erfahren wir dann, dass es eine solche Genehmigung seit ein paar Monaten nicht mehr gibt, die Grenzbeamten das aber nicht alle wissen. Na toll! Allerdings könnten wir an den Präsidenten von Aserbaidschan eine Mail schreiben und unser Anliegen erklären. Keine Chance auslassend schicken wir tatsächlich eine Mail an den Präsidenten, während wir über diese Absurdität nur den Kopf schütteln. Leider haben wir keine Antwort bekommen. Wer hätte das gedacht!
    Immerhin treffen wir vor der Botschaft zum einen Max und Philipp und zum anderen Gabi und Norbert, ein älteres Paar aus Lüneburg, die mit ihrem umgebauten Ranchrover unterwegs sind und Kai und Inge, zwei Fahrradfahrer die ebenfalls über Aserbaidschan nach Kasachstan wollten. Mit ihnen haben wir eine Menge Spaß und teilen unser jeweiliges "Leid".

    Am nächsten Tag geht es wieder auf die chinesische Botschaft. Alles passt! Wir geben den Pass ab und warten gespannt auf das Ergebnis.

    Dann geht es darum, Fahrradkartons für den Flug zu organisieren. Leichter gesagt als getan, denn in den 5 Fahrradläden, die natürlich wieder ewig weit auseinander liegen, finden wir nichts. Letztendlich sucheb wir ins von einem Autohändler und den Mülltonnen davor die nötigen Kartons zusammen mit denen wir uns dann für die Fluggesellschaft passende basteln können. Leider müssen wir beide unsere Fahrräder dafür komplett auseinander nehmen. Ziemlich traurig zu sehen, wie die Räder, die uns so weit gebracht haben nun so zerstückelt vor uns auf dem Boden liegen. Weil die Demontage so lange gedauert hat und echt nervenaufreibend war, beschließen wir schnellstmöglich zu fliegen statt wie überlegt, vielleicht nochmal die Räder zusammenzubauen und uns noch Armenien anzusehen. Das machen wir dann beim nächsten Mal!
    Stattdessen haben wir nun ein paar Tage damit verbracht unsere Räder sicher zu polstern und zu verpacken und auch unser Gepäck zu verstauen.

    Am Montag dann die erfreuliche Nachricht: Nein, der Präsident von Aserbaidschan hat nicht geantwortet. Dafür haben wir jetzt ein Visum für China bekommen und deshalb zumindest die Möglichkeit auch noch dorthin einzureisen.
    Jetzt müssen wir nur noch auf unseren Flug am Donnerstag warten und dann geht es endlich weiter in einem neuen Land!
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