• Ein kleiner Skorpion
    In einer Caychana hinter der Grenze.Unser Zeltplatz bei herrlichem Sonnenuntergang

    Tag 123: Grenze Usbekistan bis Bostan

    June 20, 2023 in Uzbekistan ⋅ ☁️ 26 °C

    Mehr Bilder folgen vielleicht irgendwann mal noch zu diesem Tag :)

    Wir brechen zu den letzten 10 km in Kasachstan auf. An der Grenze kommen wir nach ein paar Minuten durch, während die LKWs mal wieder in ewiger Schlange warten müssen. Es geht mit den Fahrrädern ins Hauptgebäude, dann zur Abmeldung aus Kasachstan, auf der anderen Seite wieder raus und zwischen Zäunen entlang. Immer mal wieder werden die Pässen kontrolliert. Dann geht es in ein Gebäude auf usbekischer Seite hinein und wir bekommen den neuen Stempel. Dann heißt es Gepäckkontrolle. Ich kann nicht sagen an was es liegt. Vielleicht habe ich Glück, weil ich die Letzte bin, oder eine Frau oder deutsch spreche. Denn während Lukas und unsere Begleiter alle Taschen von den Rädern abnehmen und durch den Scanner schieben müssen, muss ich lediglich die vorderen beiden abnehmen, bevor ich durchgewunken werde. Witzigerweise werde ich auch von einer Beamtin auf meien Herkunft angesprochen. Als sie hört, dass ich aus Deutschland komme, legt sie in fast flüssigem Deutsch los. Sie hat ein Jahr an der Uni Deutsch gelernt und versucht jetzt mit jedem Deutschen an der Grenze zu sprechen, um die Sprache zu üben. Mit ihr unterhalten wir uns dann noch eine Weile und verlassen dann das Gebäude.
    Nächste Station: Geldwechsel. Da es erst in kanpp 500 km die nächste Bank geben soll, sind wir darauf angewiesen an der Grenze von den Einheimischen Geld wechseln zu lassen. Natürlich bekommen wir nicht den selben Wechselkurs, wie bei einer Bank, aber da die Inflation hierzulande weiter steigt, ändert sich dieser sowieso ständig und wir verlieren letztendlich nicht viel Geld. Außerdem bleibt uns ja auch nichts anderes übrig.
    Als nächstes Essen wir noch etwas in einer Caychana, um die restlichen kasachischen Münzen loszuwerden.
    Dann machen wir uns auf zu den ersten Kilometern im neuen Land. Und schlagartig wünsche ich mir wieder die andere Seite der Grenze zurück. Während wir dort über die Straße geflogen sind, ist hier die reinste Hubbelpiste. Dachte ich! Denn ein paar Kilometer später wird es noch schlimmer. Wir müssen sehr langsam fahren, damit unsere Fahrräder durch die Schläge nicht zu Schaden kommen. Ein kleiner Trost: Die LKWs fahren auch nicht schneller.
    Einer hält sogar an und empfiehlt uns die neue Straße einige hundert Meter weiter rechts, die sich zur Zeit noch im Bau befindet. Wir fahren also mal wieder ein paar Spurrillen nach und schieben die letzten Meter auf die erhöhte Straße. Da liegt sie vor uns, die breite, betonierte Straße! Sicher, geteert ist natürlich nochmal besser, aber hier rollt es doch schon ziemlich gut. Und schlagartig wird auch unsere Stimmung wieder besser!
    Bald finden wir neben der Straße einen schönen Platz ohne Dornen zum Zelten. 90 km haben wir seit der Grenze zurück gelegt, nachdem wir dann endlich auf der besseren Straße waren.
    Wir kochen wieder gemeinsam und Lukas dehnt sich. Ja, tatsächlich! Die letzten Tage haben wir erfahren, dass sich die anderen drei abends immer dehnen, um flexibel zu bleiben und zu regenerieren. Und da es zum Beispiel mit dem Schneidersitz bei Lukas noch nicht wirklich klappt, haben sie ihn dazu ermutigt sich auch zu dehnen.
    Und damit geht ein weiterer Tag und der erste im Land Nummer 11 zu Ende.
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