• Vollbepackt sind die Autos hier oft
    Es geht wieder von der Hauptstraße ab.Unser Zeltplatz bei absoluter Stille.

    Tag 124: Bostan bis Wieder in der Steppe

    21 de junho de 2023, Usbequistão ⋅ ⛅ 28 °C

    Gut ausgeruht fahren wir auf der betonierten, neuen und von Autos noch ungenutzten Hauptstraße weiter. Weil wir heute wieder gut Gegenwind haben, fahren wir alle vier dicht hintereinander im Windschatten. Lukas und ich haben bisher schon viel Übung bekommen, aber zu viert ist es dann doch nochmal anders. Durch den ständigen Wechsel kommen wir schnell voran, weil wir uns häufig hinter den anderen ausruhen können. Aber wir müssen uns auch gut konzentrieren, damit wir die nötigen Abstände einhalten.
    Immer wieder wird die Straße von aufgeschütteten Sandmauern versperrt, damit Autos sie noch nicht nutzen. Uns Fahrradfahrern gegenüber begegnen alle sehr freundlich, winken und wollen Bilder mit uns machen.
    Eine Szene ist ganz absurd: Ein paar Arbeiter winken uns zu, dass sie ein Foto mit uns machen wollen. Wir halten an und weitere Arbeiter kommen her und stellen sich dazu. Uns entgegen kommt ein Baustellenfahrzeug. Der Fahrer hupt (natürlich), bleibt stehen, lässt den Motor laufen und rennt aufgeregt zu uns, damit er ja nicht vergessen wird.
    Es folgen weitere Sandmauern, um die wir herum oder drüber hinweg schieben. Zwischenzeitlich wechseln wir auf auf die alte Straße zurück, bereuen das aber sehr schnell wieder.
    Nach 75 km kommen wir in Jasliq an, dem ersten Supermarkt seit der Grenze. Hier treffen wir die beiden Fahrradfahrer wieder, die wir vor der Grenze gesehen hatten. Sie sind gerade mit der Schule fertig und kommen beide aus Deutschland. Auch sie wollen auf den Pamir-Highway und dann noch nach Afghanistan, um sich dort mit Einheimischen zu unterhalten. Etwas perplex sind wir über diese Aussage. Während wir die Gefahren meiden, gibt es wohl noch einige, die genau diese suchen oder sich deren nicht so bewusst sind. Am Supermarkt kaufen wir noch viel Essen und Wasser, machen Pause und fahren dann noch weiter.
    Ab hier geht es von der Hauptstraße ab, denn wir wollen uns den Aralsee anschauen beziehungsweise den Ort, an dem er damals mal war.
    Die Spurrillen, denen wir nun wieder einige Zeit folgen werden, sind ungelogen besser als die Hauptstraße, was schon ein wenig traurig ist, wenn man bedenkt, dass die Hauptstraße die einzige Verbindung der usbekischen Seidenstraße zu Kasachstan und dem kaspischen Meer ist.
    Uns begegnen auf dem Weg noch einige Kamele, die jedoch etwas misstrauisch ihren Abstand wahren.
    Dann finden wir wieder einen schönen Zeltplatz und essen lecker zu Abend. Dank der vielen Kocher und Töpfe können wir immer mehrere Soßen machen. Vincent und Noel haben es sich in den letzten Tagen als Ziel gesetzt, Tag für Tag immer mehr Knoblauch und Schärfe zu verwenden. Entweder die Zeit oder die Reise haben dazu beigetragen, dass mir beides nichts ausgemacht hat.
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