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  • Tag 187: Takashiken bis Bulgan

    September 13, 2023 in Mongolia ⋅ 🌬 18 °C

    Wir frühstücken auf dem Zimmer, wobei ich mich noch zurück halten muss. Mein Magen-Darm ist noch nicht wieder gut.
    Dann fahren wir wieder auf die Hauptstraße zurück und legen die letzten 16 km bis zur Grenze zurück, was reibungslos abläuft. Die Straße ist allerdings von beiden Seiten mit Stacheldraht eingezäunt und alle 100 m stehen Überwachungskameras.
    An der Grenze warten dann schon einige mongolische LKWs. Chinesische sind nicht zu sehen, was uns sehr verwundert. Wir zeigen unsere Pässe, werden weitergeleitet, müssen unser Gepäck scannen lassen, wieder eine Health Declaration ausfüllen, in der wir bestätigen, dass wir kein Corona haben, bekommen Fragen zu unserer Reise gestellt und bekommen dann unseren Ausreisestempel, nach 45 min. Im Vergleich zur Einreise also ungefähr doppel so schnell.
    Bevor wir die mongolische Seite erreichen, müssen wir nocheinmal unseren Pass einem Chinesen zeigen.
    Wir warten einen Augenblick vor dem mongolischen Gebäude bevor wir dann herein gebeten werden. Nach einem kurzen, freundlichen Gespräch gehen wir zur Anmeldung, werden fotografiert, scannen unsere Fingerabdrücke und sind nach insgesamt 10 min wieder draußen.
    Dort soll die Gepäckkontrolle statt finden. Wir werden schon von einem Mongolen empfangen, der fließend Englisch spricht, im Land vorher eine Seltenheit. Er sitzt vollkommen entspannt auf einer Mauer, als wir heraus kommen. Dann fragt er uns, ob wir irgendwelche illegalen Dinge dabei haben. Wir verneinen zögerlich, denn was genau hier im Land illegal ist, wissen wir ja gar nicht. Mit einem Lächeln und den Worten "Welcome to Mongolia. Have a nice trip!" deutet er uns dann schließlich an, dass unsere Auskunft ausführlich genug war und wir fahren dürfen. Wie unkompliziert es doch sein kann!
    Wir fahren vom Grenzgelände und sehen schon eine riesige Schlange an Kohle-LKWs (auch nur Mongolen), die auf einer Straße warten, bis sie die Grenze passieren dürfen.
    Es ist verdammt frisch, finden wir, und ziehen uns erstmal etwas über. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Dann fahren wir los und nehmen zum Glück nicht die Straße, auf der die ganzen LKWs stehen. Unsere Straße ist gut ausgebaut und bis auf wenige Autos (vielleicht pro Stunde 3) absolut die unsere.
    Wir fahren nicht weit und merken dann mit Erstaunen, dass hier weit und breit keine Kamera zu sehen ist und verfolgt oder kritisch beäugt werden wir auch nicht. Es ist ein Gefühl der Freiheit, das wir hier spühren. Ganz komisch, nach den vorigen Erfahrungen.
    Wieder kommen wir vorbei an einigen Kamelen, die sich hier scheinbar ebenfalls pudelwohl fühlen. Und uns umgibt eine Weite und Einsamkeit ohne jegliche Gebäude und Infrastruktur um uns herum, es ist einfach herrlich!
    Nicht jur einmal kommen wir an einer buddhistischen Gedenkstätte vorbei, die mit Fahnen geschmückt ist. Was uns so nicht bewussr war: In der Mongolei lebt der Großteil der Menschen den Tibetischen Buddhismus.
    Nach 45 km im 14. Land unserer Reise erreichen wir die Stadt Bulgan, die ohne jegliche Hochhäuser auskommt und noch von einigen Yurten umgeben ist. Dort heben wir Geld ab, besorgen uns eine Sim-Karte und kaufen neue Vorräte ein. Dabei kommen wir auch in den Laden einer Frau, die Lukas erzählt, dass ihre Tochter in Düsseldorf lebt. Damit wir ein wenig Heimat dabei haben, schenkt sie uns noch eine Tüte Haribo Colafläschchen, auf deren Packung eine Deutschlandflagge abgebildet ist. Wir sind begeistert uns fühlen uns hier direkt wohl!
    Witzigerweise ist die Packung nicht der einzige Bezug nach Hause. Auch in anderen Läden findet sich Schokolade der Marke "Alpen Gold" oder Müsli mit der Aufschrift "Gut&Günstig".
    Guter Dinge machen wir uns auf den weg aus der Stadt und fahren noch ein Stück, bevor wir dann unser Zelt abseits der Straße aufbauen. Während die Abendsonne das gelbliche Gras um uns herum orange erscheinen lässt und der Wind kalt bläst, genießen wir die Stille um uns herum.
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