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  • Day 5

    Agi Jones Jungle adventure

    January 6 ⋅ ☁️ 31 °C

    Ihr lieben die 8.500 Kilometer weit weg seid!

    Leise vibriert um 5:20 mein Wecker. Wow. Denke ich mir.
    Heute erleben wir ein großartiges Abenteuer, das in Erinnerung bleibt! Schon früh am Morgen brechen wir mit dem Boot auf zum Turtle Mountain in Iwokrama. Es heißt Turtle Mountain, weil der Berg von der Seite ausschaut wie eine Schildkröte, eben 🐢. Lustig. Die noch etwas frischere Luft ist erfüllt mit einer großen erwartungsvollen Stille des Morgengrauens, als mein Blick über den Fluss schweift.
    Unsere Nacht im Bungalow, welches direkt am Fluss liegt, ist wirklich wild gewesen! Keine Fenster, nur Fliegengitter, das Moskitonetz über unserem Bett hat kleine Löcher, wir schwitzen natürlich und alle, wirklich alle kleinen Lebewesen, inklusive der Mücken, sind zur Party bei AJ's Bungalow eingeladen. Armer Jay wird trotz Mückenspray total zerstochen! 😵🦟
    Der Sonnenaufgang taucht den Himmel in warmes Orange, während das Wasser unter unserem Boot schon fast still dahingleitet. Melissa, unsere Guide, deren Großvater einer der ersten Direktor im Reservat war, begleitet uns und erzählt spannende Geschichten. 🛶🌿
    Die Spiegelung des Dschungels im Wasser des Essequibo-Flusses ist atemberaubend. Ich entspanne völlig und genieße diese Bootsfahrt und die Morgendliche Stille sehr. Ein lautes krächzen schallt über den Fluss. Wir beobachten Ara-Paare in den Bäumen, die mit ihrem lebenslangen monogamen Partner zu singen scheinen. Pssst ich habe sie auch Knutschen gesehen🦜💕 sie sind hier einfach überall und vermitteln einem das wirklich echte Pardisische Gefühl.
    Aber dann! „Was ist das?“, „Da vorn“, „ da ragt ein Kopf aus dem Wasser“ - Hä? Denke ich aus der Ferne. „Oh man“, ich glaube es nicht! Es ist ein schwimmendes Tapir, welches den Fluss zur anderen Seite überquert. Wir beobachten, wie er genüsslich schwimmt, untertaucht, ganz und gar in seinem Element, bis er an das Ufer kommt und im dichten Busch verschwindet. Welch unglaublich seltener Moment sowas zu erleben! Ich habe ein paar Aufnahmen für euch gemacht.
    Die Sonne steigt auf, es wird unglaublich schwül. Mein Herz pocht. Der Aufstieg zum Turtle Mountain beginnt. Trotz der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit sind wir von der Schönheit des Dschungels umgeben, die ich so liebe. Wir kommen zu einer Wiese auf der sonst in den einfachsten Holzüberdachten Lagern Wissenschaftler übernachten. „Doch was ist da?“ Es raschelt in den schwingenden Ästen. Wir sehen gelenkige kleine Körper von einem Ast zum anderen schwingen. Naaaa was könnte das sein? Sie sind sehr neugierig und schauen beobachtend auf uns herab, genauso fasziniert von uns wie wir von ihnen. Klammeraffen! Ich freue mich so sehr über die Sichtung in den Baumkronen. Doch schnell schnell sagt Melissa, diese Freunde sind sehr territorial und könnten bei Bedrohung sogar mit Ästen werfen. 🌳🐒 huch, dann dann mal weiter. Ahhh die waren sehr sehr süss!
    Aufgeregt geht es weiter, während uns Melissa alles über die Flora und Fauna des Jungels erzählt. Jeder Schritt offenbart eine neue Wunderwelt, von den kunstvoll singenden, paradisischen Vögeln, bis zu den geheimnisvollen Wurzeln, die unter dem dichten Blätterdach hervorkommen. Es ist ein Tanz mit der Natur, ein ständiges Auf und Ab, Stolpern und Staunen. 🌱👀 Melissa hat ein wahnsinnig scharfen Blick und sensibles Gehör. Ich bin völlig begeistert, wenn sie stehen bleibt und sagt: „oh ein Manekin“. Ich sehe im undurchsitigem grün natürlich nichts! Dann macht Melissa über eine App ihren Lock-Gesang an und was passiert? Es kommen nach einer Minute zwei Männchen und fangen an für das Weibchen einen Paarungstanz aufzuführen. Sensationell! Wie bei einem Naturflim von Netflix. Dann streiten sich die zwei Herren offensichtlich, als keiner als Gewinner hervorgeht und das Weibchen davonfliegt. Tja pech gehabt, Jungs. Fast wie im wahren Leben.
    Und während Melissa nach Vögeln Ausschau hält, konzentriere ich mich nicht zu stolpern und zu schauen wo wir draufsteigen. Plötzlich erschrecke ich und schreie auf! Mein Herz rast wie verrückt und ich springe einen weiten Satz zurück! Melissa dreht sich erschrocken um und sieht mein entgeistertes, plötzlich bleiches Gesicht, nicht ahnend was passiert wäre! Wow! „Eine Schlange, eine Schlange, rufe ich ihr zu“, die sich zum Glück genauso erschreckt hat wie ich und nach einem Blick zu mir ins dichte Geäst schlängelt. Noch ein paar Minuten zuvor, bleibt Melissa stehen und sagt: „ich rieche eine Schlange“. Ich runzle meine Stirn und frage unglaubwürdig:“wie kannst du denn eine Schlange riechen?“ Sie antwortete: „sie hinterlassen immer einen besonderen Duft über ihre Haut“. Ich fasse nicht, dass mir das gleiche wie in Peru wieder passiert ist und ich fast auf eine Schlange getreten wäre. Später finde ich heraus, dass es eine zu der Gattung „vine snakes“ gehört, deren Gift mittel giftig ist. Ich habe sie für euch mit dem Handy festgehalten. Ich liebe diesen Dschungel!!! Schließlich erklimmen wir nach 2,5 Stunden das Plateau der Schildkröte, also vom Turtle Mountain. Zu unseren Füssen, der schönste grüne, scheinbar flauschige Teppich aus riesigen uralten Bäumen, die dicht an dicht stehen und ein schützendes Dach für all die wundervollen Wesen bietet.
    Wir genießen die Aussicht und beobachten die herankommeden, schweren, dunklen Regenwolken. Zeit aufzubrechen! Doch wie erwartet, nach einigen Minuten, erwischt uns die herabfallende Dusche, ein einiger gradliniger Fall an Wassermassen. Innerhalb, weniger Sekunden, kann auch das dichte grün uns nicht schützen. Die Kleidung ist komplett getränkt, außer meine mir ewig treuen Wanderschuhe. Ich blicke auf sie herunter, lächle und denke: „ wahnsinn was diese Stiefen schon alles gesehen haben“, während die Wege immer rutschiger werden. Melissa erschreckt sich wenn ich abrutsche, doch fröhlich halte ich meine Finger in die Luft als würde ich tanzen und nicht rutschen. Wir lachen und machen uns dadurch alle zusammen einen tatsächlichen Dschungel Tanz, bei jedem Rutschen eeeem Tanzschritt meine ich.
    Dieses Abenteuer berührt mich tief. Der Dschungel von Iwokrama ist ein Ort voller Leben und Geheimnisse, und ich fühle mich geehrt, dass ich die Tage darin verbringen darf. Was für ein Geschenk! 🎁🌏 Morgen geht es weiter und eines kann ich euch versprechen, so ein Wesen welches ich kennen gelernt habe, habe ich zuvor noch nie gesehen!

    Bis zum nächsten Abenteuer,
    Agi Jones
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