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  • Day 4

    Guyana‘s Jungle calling

    January 5 in Guyana ⋅ ⛅ 25 °C

    5:15 - Guten Morgääähn! 😴😴🥱😴🥱

    Etwas früh, aber Jay und ich starten in unser Abenteuer mit einer prickelnden Vorfreude, die in der Morgenluft liegt. Als die Sonne den Himmel in ein Kaleidoskop aus Farben tauchte, wurden wir von unserem Fahrer abgeholt, der uns zum kleinen, nur 20 Minuten entfernten Flughafen brachte. Sicher und zielgerecht fährt der Fahrer Richtung "Service Airlines", unserer Fluggesellschaft für heute. Wir kommen beim sogenannten Check-in an, während ich den Fahrer fragend anblicke. "Ähm, sind wir hier richtig?" Und er: "Ja, ja." Er geht raus, lädt unser Gepäck an der Frachthalle vor seinem Auto aus und fährt weg. Huh, ok, denken wir uns und erblicken drei errichtete Podeste, die Check-in-Schalter sein sollen. Davor stapeln sich riesige Berge allerlei: Möbel, Lebensmittel, Wäschekörbe, Fahrräder, riesige Säcke usw. Sowas habe ich noch nie erlebt. Links von den Schaltern sitzen anscheinend ein paar wartende Menschen. Nun ja, wir gehen zur gut gekleideten Dame in High Heels am Check-in-Schalter. "Good morning", sage ich lächelnd und frage: "Ist das der Check-in nach Iwokrama?" "No!" Antwortet man uns streng, "bitte setzen Sie sich." Ok! Ok! Denken wir uns, setzen uns zu den anderen Menschen, denen ich bereits im Gesicht ablesen kann: "Wo wollen die denn hin?" Ein kleines Mädchen neben mir lächelt mir zu, sonst verzieht hier keiner eine Miene. Wir sind aber happy und freuen uns auf unser Abenteuer und stoßen mit Mini-Bananen zum Frühstück an.

    Nun, endlich nach ca. 30 Minuten, werden wir aufgerufen, zu ihnen zu kommen. Unsere großen Koffer lagern schließlich für 10 Tage in der Cara Lodge, während wir unseren großen Rucksack und einen Kamera-Rucksack randvoll gepackt haben! Aber es sind insgesamt nur 13 kg erlaubt. Die Frau am Check-in fordert uns auf, uns auf die Gepäckwaage zu stellen. Ich schließe die Augen, während die Dame alles ins System einträgt. Dann der Rucksack. "Ok", sagt sie, "bitte gehen Sie durch die Immigration und dann Security – die ebenfalls abenteuerlich aussieht und von einer ziemlich strengen Frau gemanagt wird." Wohin? Wie lange? Notiert sie, ohne einmal die Mundwinkel zu verziehen.

    Dann werden wir in eine "Lounge" geführt, in der es Kaffee und Tee gibt. Die Stunden vergehen, und unsere Abflugzeit ist längst überschritten, aber wenn wir eines gelernt haben in den letzten Tagen, war es, stets das Unerwartete zu erwarten! Unser Motto für Guyana. Wir stehen nun in einem kleinen Wartebereich, der nicht größer ist als unser Salon zu Hause; das ist das Gate! Ich bin total aufgeregt, spüre, wie mein Herz pocht. Irgendwie ist mir doch mulmig mit diesem kleinen Flugzeug. Man teilt uns nun nach 1,5 Stunden Verspätung mit, dass wir auf dem Weg noch eine Zwischenlandung haben und es dann erst nach Iwokrama geht. Wir zucken mit den Schultern und lächeln, ok.

    Draußen sehe ich das kleine Propellerflugzeug, das uns tief in das Herz des Regenwaldes bringen soll – zur Iwokrama River Lodge. Wow, das ist das kleinste Passagierflugzeug, mit dem ich je geflogen bin. Es ist schon robust und ein wenig vertrauenerweckend, summt leise vor sich hin, während wir uns auf die Sitze niederlassen. Der Pilot, erfahren und gelassen, gibt einem das Gefühl von Sicherheit, guter Versuch, denke ich mir, als sich unter meinem Shirt Schweißperlen bilden. Mit einem letzten Blick auf die Gesichter von Georgetown heben wir ab, und die Stadt verschwindet schnell unter uns.

    Das Fliegen in dieser kleinen Maschine ist ein Nervenkitzel. Jede Luftströmung, jede Bewegung ist spürbar, und als wir über den endlosen grünen Teppich des Regenwaldes gleiten, fühlt es sich an, als würden wir in eine andere Welt eintauchen. Die Aussicht ist atemberaubend – Flüsse schlängelten sich wie Schlangen durch das Dickicht, und gelegentlich blitzten goldene Sandbänke und Wasserfälle auf. Auf der anderen Seite beobachte ich voller Spannung, aber stets, was der Pilot macht, da ich direkt hinter ihm sitze, in der Hoffnung, dass kein rotes Warnlämpchen angeht und der Propeller sich schön dreht. Mit Herzklopfen versuche ich mir die Überlebenstricks aus dem Dschungel ins Gedächtnis zu rufen, während durch die Einstiegstür kühle Luft bläst.

    Die Spannung steigt, als wir uns dem Iwokrama Flughafen nähern. Kein Funk, kein "Hallo, hier ist der Pilot, ich lande gleich auf eurem Flughafen". Nichts. Als die Landebahn in Sicht kommt, eine schmale rote aufgeschüttete Erde im Wald, halte ich den Atem an. Der Pilot manövriert geschickt, die Propeller wirbeln Staub und Blätter auf, und mit ein paar Hüpfern setzen wir auf. Wir sind angekommen, bereit, die Geheimnisse und Tiere von Iwokrama zu erkunden.

    In unserer Lodge angekommen, begrüßen uns unsere Guides Melissa und die langjährige Guide Marcy. Sie erzählen uns von der Region, von den einheimischen Stämmen der Macushi und anderen indigenen Gruppen, die hier wohnen. Wie die meisten indigenen Völker leben diese Gemeinschaften im Einklang mit der Natur und bewahren die alten Traditionen und das Wissen über das Land, die Tiere und die heilenden Kräfte der Pflanzen.

    Der Nachmittag begann mit einer aufregenden Jaguar-Safari im Jeep. Einen Jaguar in Freiheit zu sehen, ist eine unvorstellbare Wunschvorstellung. Wird sie erfüllt werden? "Lasst uns ein Stück laufen", schlagen Melissa und Marcy vor, als wir einen weiten, besandeten Weg befahren. Jaguare lieben Wege, besonders die mit dem weißen Sand. Unsere Herzen schlagen vor Aufregung, als wir frische Spuren von Jaguars, Ozelots, Agutis und anderen Wildtieren entdecken. Jede Spur, jedes Geräusch und jede Bewegung im Busch lässt uns innehalten, lauschen und hoffen. Die Mädels erklären uns geduldig, wie man die Spuren liest und was sie über das Verhalten dieser majestätischen Tiere verraten. Ich freue mich so sehr über diese Funde, auch wenn die Sehnsucht, einen Jaguar zu sehen, bleibt.

    Als die Dämmerung hereinbricht, nimmt unser Abenteuer eine unerwartete Wendung. Wir fahren mit dem Jeep auf unbekannten und völlig dunklen Wegen weiter in den Wald hinein. Die Dunkelheit verschluckt alles Licht, und die Geräusche des Waldes werden lauter und geheimnisvoller. Plötzlich ist der Weg durch umgestürzte Baumstämme versperrt, und wir können nicht weiterfahren. In diesem Moment, umgeben von der undurchdringlichen Dunkelheit des Regenwaldes, fühlen wir uns wie echte Abenteurer, konfrontiert mit der geballten Kraft der Natur.

    Mit Herzen voller Ehrfurcht und Köpfen voller unvergesslicher erster Eindrücke kehren wir zurück zur Lodge.

    Bis zum nächsten Eintrag,

    Agi
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