Komuna e Gruemirës

Der Peaks of the Balkan wurde gestern beendet und wir sitzen gerade im Bus zurück von Theth nach Tirana. Genug Zeit also, um die letzten 10 Tage nochmal zu reflektieren, die voller Erlebnisse, Abenteuer und Kuriositäten waren. Aber erstmal ein paar Hardfacts für die Zahlennerds unter meiner Leserschaft.

Zurückgelegte Strecke: 196,70 km
Höhenmeter aufwärts: 10.990 m
Höhenmeter abwärts: 11.160 m
Zeit in Bewegung: ca. 60,75 h
Benötigte Kniebandagen: 2
Getrunkene Raki gesamt: 24
Bärenangriffe: 0
Überlegt, Strassenhund zu adoptieren: unzählbar
Regenschauer: 1

Neben harten Fakten sind aber natürlich noch viele andere Dinge passiert, die gar nicht alle in einen Blogeintrag passen. Es wurde gelacht, gescherzt, gesungen, geweint, gequatscht und auch einfach mal die Schnauze gehalten, sodass jeder in seinem Trott laufen und sich selbst finden oder was auch immer man für ein Ziel hatte, verfolgen konnte.

Was ich aber besonders schön fand: es wurde immer auf jeden einzelnen geachtet, gewartet und aufeinander aufgepasst. Wenn jemand mal einen Ratschlag, eine Umarmung, ein „Reiß dich zamm“ oder ne Runde Pain-Relief gebraucht hat, dann gabs das. Es wurden die verschiedensten Dinge diskutiert, welche von „Was ist die beste Art, sich dauerhaft die Haare zu entfernen?“ über „Wie kacke ich am besten auf der Kackkuhle“ bis zum möglichen Sinn des Lebens reichten.

Auch die ein oder andere Konstante hat sich in unsere Zeit im Balkan eingeschlichen. Lapprige Pommes, der Kaffee-und-Raki-Stop, Marmaladenbrotpause vor der großen Pause, jemand, der irgendwas beim Essen runterschmeisst oder kaputt macht und der morgendliche „Haben wir neue Wehwehchen“ - Check.

Alles in allem war es mir eine Ehre, den Peaks of the Balkan mit Steffi und den Raki-Rabauken bestritten zu haben und freue mich darüber, dass wir durchgehend so ein gutes Team waren. Das sind wirklich drei sehr feine Pappnasen!

Apropos Raki: hier möchte ich mal noch etwas klarstellen, weil bei manchen Lesern diesbezüglich sicherlich ein großes Missverständnis besteht. Raki ist nicht der gut trinkbare Schnaps aus Anis, sondern ein Überbegriff für die verschiedensten Arten von Obstbrand. Versteht ihr jetzt, warum ich eigentlich gar nicht Mitglied der Raki-Sekte sein will? Aber ja, jetzt hab ich so über das Team geschwärmt, deshalb Augen zu und durch, wir machen’s fürs Team!

Ab morgen gönnen wir uns dann nochmal richtig schönes Kontrastprogramm und lassen uns den absolvierten Track auf die rechte Arschbacke tätowieren - absolut verdient, wie ich finde!
(Liebe Muttis, Vatis und Omis: nur Spaß natürlich!)Read more