• Tag 5: Biwak Steff. nach Biwak Marigonda

    August 21, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir haben ganz gut geschlafen auf der oberen Etage der Biwakhütte. Um 06:15 sind wir aufgestanden und nach 2 Kaffee ging es bergauf zum Passo di Variola.
    Es war ein spannender Aufstieg mit 400 Höhenmeter nach oben. Mehr als eine Stunde hat der Aufstieg durch feuchte Bergwiesen, vorbei an Felsen und Steilwänden, durch kleine Täler und Geröllfelder zum Pass auf 2.252 Meter gedauert. Anstrengend, der gestrige Tag steckte uns noch in den Knochen.
    Kurze Pause, Apfel gegessen. 🍏 Die ersten 4tausender in der Schweiz waren zu sehen. (Weisshorn, Dufourspitze, usw.)
    Nächstes Ziel war das Refugi San Bernado.
    Der Abstieg verlief entlang einer Bergflanke in ein Tal auf 1.628 Meter.
    In dieser neuen Tal-Bergregion war direkt alles viel trockener, Nadelbäume und eher harte struppige Gräser sind hier zu finden.
    Nach langer Zeit überquerten wir endlich auch wieder einige Streams, an dem ersten füllten wir direkt unser Wasser auf.
    Am Vormittag war es schon sehr warm und keine Wolke am Himmel.

    Wir merkten schon, heute wird ein anstrengender Tag. Uns fehlte etwas die Power und Frische um den Zeitangaben der Beschilderung folgen zu können. 🙄 Irgendwie hat das alles nicht so recht Sinn ergeben. Naja, weiter gehts!
    Am Refugi San Bernardo staunten wir nicht schlecht. Großer Parkplatz mit ca. 100 PKW. Von hieraus kann man (scheinbar) zum größten Gletscher der Alpen gelangen.
    Nach etwa einer Stunde, 3 Cola, 2 Café und einer Runde Sandwich ging es wieder los.
    Es war mittlerweile heiß geworden und wir taten uns schwer, dem recht einfachen Weg der Bergflanke entlang etwas abzugewinnen.
    Rechts der Berg, links ging es steil bergab…
    Entweder im Nadelwald oder in der prallen Sonne. Nun ja, unser nächstes Ziel stand fest: die Alpe Camp. Dort am Stream Wasser aufnehmen und einen Schlafplatz suchen. So war der Plan. Wir konnten es kaum abwarten anzukommen.

    Mit letztem Willen und Kraft starteten wir die Schlafplatzsuche. Und da begann das eigentliche Problem dieses Tages seinen Lauf zu nehmen. Wir spähten immer wieder Flächen aus, liefen hin und her…. Keine Chance. Es gibt hier einfach keinen geraden Untergrund. Hüfthohe Gräser und absolut kein flaches Stück Land in Sicht. Wir gingen unsere Optionen durch und entschieden uns NICHT weiter in Richtung nächsten Pass zu gehen. Wir konnten recht gut den bevorstehenden Weg einsehen und uns war es Schluss endlich zu unsicher.
    Wir gingen zurück, sollten wir auf dem Rückweg keinen Platz für die Nacht finden, schlafen wir im Biwak Haus „Bivacco E. Marigonda“ welches wir rund 1 Stunde zuvor passiert hatten. Und so ist es final auch gekommen. Allerdings muss man sagen, auf dem Hinweg haben wir 55 Minuten für die Strecke gebraucht, auf dem Rückweg lediglich 35! Anstelle der 19 KM die es heute gewesen wären, wurden es mit Schlafplatzsuche und Rückweg 23,4 KM. Zzgl. der Höhenmeter natürlich. Tja so kann es kommen wenn man sich jede Nacht einen Schlafplatz suchen darf. Es ist ein Abenteuer. Und Abenteuer kann man nun mal nicht planen. 🤷🏼‍♂️ Gute Nacht!

    ➡️ 23,4 Km ⬆️ 1.230 HM ⬇️ 1.210 HM
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