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  • Day 8

    Montréal, here we come.

    September 18, 2019 in Canada ⋅ 🌙 15 °C

    Wir sitzen gerade in unserer neuen Räumlichkeit, in einer neuen Stadt, in einem neuen Land - und ich kann es schon wieder kaum fassen. 🤩 Die Nachtbusfahrt von New York über Albany nach Montreal entpuppte sich als Odyssee. Meine Toleranzgrenze ist ja wirklich groß was sowas angeht, aber der grumpy Fahrer war einfach so unfähig, dass ihm vermutlich entweder der Führerschein oder ein nüchterner Blutalkoholwert fehlte. Er fuhr so stockend und ruckartig - zu Anfang dachte ich noch es hätte am stop and go Verkehr auf der Autobahn gelegen. Aber nein, es war sein Fahrstil. Und wir waren sooo müde, und haben so gefroren. Mussten gefühlt 5 mal aus dem Bus aussteigen, 30 Minuten warten und in den selben wieder einsteigen. Keiner wusste wieso, super sinnlos. Die Folge war, dass wir keine Minute Schlaf bekamen und uns an der Grenzkontrolle so vernebelt und übermüdet fühlten, dass wir alles witzig fanden und etwa 20 Minuten nicht aufhören konnten zu lachen. 😅 Womöglich der Grund dafür, dass die Beamten uns äußerst skeptisch entgegentraten und uns unzählige und einfach irrsinnige Fragen stellten: "Wo kommen Sie her, wo wollen Sie hin, wie viel Geld haben sie auf ihrem Konto, wieviel in Cash, wann verlassen sie das Land und wie, haben Sie Waffen, Pflanzen oder wilde Tiere dabei?"..... What?! 😅 Während Puml glaubte, wir hätten die Einreise gerade so bewilligt bekommen, bin ich mir nicht ganz sicher, ob er einfach arg misstrauisch war - aber gleichzeitig übertrieben höflich und entspannt und die Situation daher so merkwürdig wirkte (irgendwo muss das Klischee der übertriebenenen Freundlichkeit der Kanadier ja herkommen 😅) - oder ob er uns bewusst bisschen auf die Schippe nahm. Wer weiß. 🤷‍♀️
    Vom Busbahnhof hatten wir es eigentlich nicht weit bis zu unserem nächsten Schlafplatz, den wir ebenfalls wieder über couchsurfing klarmachten (ein Hoch auf diese App!) und uns von "Bilbo" angeboten wurde. 😅 Er wirkte auf den Bildern bereits sehr sympathisch, und das bestätigte sich auch bei unserer Ankunft. Er ist sooo nett und ebenfalls sehr großzügig. Aber anders als Garrison, ist er super interessiert, offenherzig, kommunikativ und zuvorkommend. Hat uns direkt Toast, Spiegeleier und Tee gemacht (Kaffee wäre natürlich noch willkommener gewesen, aber man soll sein Glück ja nicht überstrapazieren). Er konnte sogar noch einige Worte deutsch, weil auch er eine Zeit lang ein deutsches Mädchen aus Köln gedatet und einen Kurs in der Uni besucht hat. 😅 Haben dann gemeinsam gefrühstückt, gequatscht und viel gelacht, traumhaft. Er ist 33 und durch und durch Freigeist. Hat selbst als Backpacker bereits 85 Länder bereist, wodurch er andere ebenso gern darin unterstützt und es genießt immer wieder neue Menschen kennenzulernen: "Each of us has it's own story, own experience, own philosophy of life, something that we can learn from each other". Und damit direkt ins Herz, besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. 💘😁

    Wir waren allerdings nicht allein. Da er gerade im Umzugsstress war, hatte er einen Freund zur Unterstützung da, der über Nacht blieb aber noch schlief als wir ankamen. Zum Frühstück setzte er sich dann allerdings dazu und stellte sich uns als Gregory vor (zumindest heißt er in unserer Erinnerung so, haben iwie seinen Namen vergessen😅). Haben uns noch gut unterhalten bis Bilbo auf Arbeit musste und wir mit Gregory noch ein Weilchen allein Zeit verbrachten. Er hat uns super viele gute Tipps für unsere Zeit hier in Kanada und ein paar frz Schimpfwörter auf den Weg mitgegeben. Das wohl beliebteste unter den frz sprechenden Kanadiern lautet "tabernak" und bedeutet soviel wie "Scheiße"/ "Mist". 😁
    Wir fühlen uns so wohl hier und sind so happy, auf so coole Leute getroffen zu sein, dass wir Bilbo fragen wollen, bis Samstag statt nur bis Freitag zu bleiben. Ich denke da hat er absolut nichts dagegen. Legen jetzt einen power nap ein und erkunden danach ein bisschen die Stadt. ☀️
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