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- Dag 8
- 23. feb. 2025, 16:30
- ☁️ 24 °C
- Høyde: 71 m
Sør-AfrikaPiesangrivier34°3’30” S 23°22’28” E
Driving the Garden Route 🌺

Wir sind gestern in Plettenberg Bay angekommen und es wird Zeit für einen kurzen Zwischenbericht.
Die Schönheiten der südafrikanischen Garden Route lässt sich nur in Panoramabildern festhalten. Ein reguläres Foto kann diese unglaublichen Szenerien nicht einfangen.
Gleich beim ersten Aufenthalt haben wir uns in das Städtchen Hermanus verliebt. Wir sind den kilometerlangen „Cliff Path Walk“ entlangspaziert und bei Joe und mir hat es gleichermaßen Klick gemacht … hier könnten wir beide uns vorstellen den Lebensabend zu verbringen.
Die Atmosphäre und die Energie an diesem Ort sind unglaublich schön. Wir treffen viele alte Menschen, die entspannt an der Küste sitzen oder Ihren Hund ausführen. Kein Stress ist hier zu spüren, die Menschen sind freundlich und die Küste spektakulär.
Es fühlt sich ein wenig „europäisch“ an. Später erfahren wir, dass Hermanus ein Ort für wohlhabende Menschen ist. Die Stadt wächst kontinuierlich und Hermanus ist die sicherste Stadt in ganz Südafrika. Selbst nachts können sich die Bewohner frei bewegen und das sichere Umfeld lässt sich hier regelrecht spüren. Trotzdem muss man ehrlicherweise sagen, dass Hermanus ist eine „weiße Blase“ ist.
Es gibt auch eine zweite Seite in diesem Land und an vielen Orten in Südafrika spürt man immer noch die Zweiklassengesellschaft zwischen schwarz und weiß. Stadtviertel werden in sicher und unsicher unterschieden und im Straßenbild sind die Qualitäten der Jobs vermeintlich nach Hautfarbe getrennt.
Harte Jobs wie die Straßenarbeiter in der sengenden Hitze oder einfacheren Hilfsjobs werden im Straßenbild fast ausschließlich von schwarzen Menschen ausgeführt. In den guten Hotels sind die Manager weiß und das Reinigungs-, Bedienungs und Küchenpersonal haben eine schwarze Hautfarbe. Selbst wenn die People of Color in den „weißen Vierteln“ wie Hermanus arbeiten, so werden diese am späten Feierabend mit kleinen Sammelbussen in die Vororte gefahren. Dieser große Unterschied zwischen der Lebensqualität der schwarzen und weißen Bevölkerung muss zwangsläufig zu Spannungen führen.
Auf dem Highway sehen wir vereinzelt die ärmlichen Wellblechhütten der größtenteils schwarzen Bevölkerung. Dieses befinden sich weiter außerhalb der Stadtzentren. Trotzdem sollte ich vorsichtig mit meiner Wahrnehmung sein. Wir sind erst eine Woche in Südafrika, bewegen uns auf touristischen Pfaden und sehen das Land aus der naiven Touri-Brille. Vielleicht ist mein Eindruck einfach nur oberflächlich und die Realität ist eine andere.
Südafrika fühlt sich grundsätzlich sicher an, wenn man bestimmte Regeln einhält. Das Auto wird während der Fahrt verriegelt, man sollte in bestimmte Stadtteile am besten nicht reinfahren und nachts holt man sich ein Taxi oder Uber, um zurück zum Hotel zu gelangen. Die Grundstücke sind hier obligatorisch mit einem Elektrozaun gesichert. Tatsächlich treffen wir sehr viele deutsche Touristen entlang unserer Route. Das Preis-/ Leistungsverhältnis in Südafrika ist gut, das Land ist vielfältig und die Natur traumhaft schön.
Weiter ging unser Roadtrip nach „Wilderness“. Ich wollte hier unbedingt eine Nacht verbringen. Von unserem Hotelzimmer können wir den kilometerlangen Sandstrand überblicken. Bei der Ankunft war Sonne eher Mangelware. Dafür haben wir unglaubliches Delfinglück. Unsere Zimmernachbarn aus der Schweiz sind bereits seit 14 Tagen im Hotel und erzählen uns, dass heute der erste Tag mit Delfinsichtung ist. Das tolle Video hat übrigens der Schweizer nebenan gefilmt und wir dürfen es als Erinnerung behalten.
Jetzt sind wir für zwei Nächte in Plettenberg Bay eingetroffen. Das „Robberg Natures Reserve“ gehört bei den Besuchern zu den schönsten Wanderwegen der gesamten Garden Route.
Der heutige zweite Tag ist für den „Tsitsikamma-Nationalpark“ reserviert. Hier befindet sich einer „meiner Top10 Wanderwege“ auf dieser Welt. Ich habe diese Geschichte schon einigen Freunden erzählt.
Im zarten Alter von 18 Jahren gab es eine Wanderzeitschrift, wo die vermeintlich „10 schönsten Trails auf diesem Planeten“ beschrieben wurden. Der heutige Otter-Trail war einer von diesen. Ich hatte mir damals vorgenommen: „ … wenn ich ein alter Mann bin, dann möchte ich alle dieser zehn Wanderwege gelaufen sein.“
Mit meinen 45 Jahren steht die Tankanzeige meiner Lebenslinie auf Halbvoll und es gibt noch soviele Plätze auf der Welt, die ich besuchen und entdecken möchte. Gleichzeitig bin ich in solchen Momenten sehr dankbar, dass ich das Privileg habe einige dieser Orte sehen zu dürfen.
Top 10 Wanderwege aus der damaligen Zeitschrift:
• Annapurna Circuit/ Nepal
• West Coast Trail/ Vancouver Island
• Kilimandscharo Besteigung/ Tansania
• Otter Trail/ Südafrika
• Mount Kailash Umrundung/ Tibet
• Overland Track/ Tasmanien
• Inka Trail/ Peru
• Milfort Track/ Neuseeland
• Torres del Paine/ Argentinien
• Tour du Mont Blanc/ Frankreich
Für den Ottertrail benötigt man fünf Tage und das Permit sollte monatelang im Voraus reserviert werden. Soviel Zeit haben wir leider nicht. Der erste Abschnitt bis zum „Tsitsikamma Waterfall“ ist frei und kann in ca drei Stunden gewandert werden. Es erfordert ein wenig Kletterei über größere Felsbrocken und ist bei Trockenheit gut zu bewältigen. Sollte es jedoch regnen, dann wird das hier schnell rutschig und deutlich anspruchsvoller. Auf der linken Seite des Trails hört man das Rauschen des Meeres und auf dem rechten Ohr das Zirpen der Grillen in der grünen Natur.
Am Wasserfall angekommen dürfen die Mehrtageswanderer den Otter-Trail einfach weiterlaufen und ich schaue den Glücklichen hinterher… das nächste Mal nehmt Ihr mich bitte mit 😉
Heute ist es bewölkt und die Temperaturen zum wandern sind angenehm. Bei Sonnenschein macht man eindeutig die schöneren Fotos. Dafür ist es für den Körper in der Mittagshitze unglaublich anstrengend und man wünscht sich eigentlich nur ein schattiges Plätzchen.
Für heute habe ich genug geschrieben. In den nächsten Tagen warten die Nationalparks mit der wilden Tierwelt auf uns. Der Wetterbericht sieht zwar bescheiden aus, aber wir nehmen es wie’s kommt. Bis dahin bleibt gesund und liebe Grüße aus Afrika 😘Les mer
ReisendeSchön, wieder etwas von dir zu lesen. Ich werde es unbedingt mindestens noch einmal lesen, da ich gefühlsmäßig dadurch ein ganzes Stück dabei bin. Ein schönes Gefühl. In Gedanken bei euch, eure Ingrid
Andre Müller❤️
ReisendeKlingt alles super!