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  • Day 66

    Das Okavango Delta hautnah

    June 9, 2017 in Botswana ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach mehreren Tagen und Wochen auf Safari im Auto - hinter Glasscheiben und mit wundgesessenen Hintern - versprach unser nächstes Abenteuer, eine Kajaktour, eine intensivere Begegnung mit den Wildtieren (zuvor hatten einige andere Reisende noch versucht uns Angst vor den Hippos und Krokodilen einzujagen - mit mehr oder weniger großem Erfolg…). Dazu würden wir einen Blick auf das Okavango Delta werfen können, dessen Bild in unseren Köpfen bisher noch überwiegend von Erzählungen geprägt war.

    Am ersten Morgen ging es dann erst mal mit dem Boot raus aus der Stadt und weit hinein ins Delta - stromaufwärts, damit wir dann mit der Strömung paddeln und mehr Strecke bewältigen könnten. Es war ein phantastischer Anblick - überall um uns herum Wasser, das Gras wuchs hoch und die Seerosen blühten. Hin und wieder ließen sich dazwischen ein paar Hippos blicken, aber zum Glück keine Krokodile. Und so schwanden dann auch die letzten Bedenken.

    Nach dem Mittagessen ging es dann endlich in die Kajaks! Die Ruhe und die Kraft, die das Delta ausstrahlt sind einfach enorm und wir sind mitten durch gepaddelt. Eine besondere Atmosphäre wenn man sich vorstellt, dass dies alles von den Regenfällen in Angola gespeist wird und größtenteils hier in Botsuana versickert.

    Nach 11km paddeln im Camp angekommen wurde erst mal Feuer gemacht, das ist hier die einzige Energiequelle: Getränke, leckeres Essen und Licht wurden aus dem Feuer gespeist. Es gab sogar eine Dusche im Busch mit heißem Wasser von der Feuerstelle! Erschöpft vom Tag (im Freien statt im Auto) und der physischen Arbeit haben wir super geschlafen.

    Am nächsten Morgen haben wir noch einen Versuch gestartet und sind nochmal zu einem Bushwalk aufgebrochen (am Abend zuvor hatten wir keine Tiere gesehen). In der Morgendämmerung bekamen wir einige Zebras, Impalas und Giraffen zu sehen - mitten drin fingen auch noch die Löwen an zu brüllen. Zu Fuß und ungeschützt werden plötzlich alle Sinne schärfer und man nimmt die Umgebung stärker wahr - definitiv eine viel intensivere Begegnung als im Auto!

    Am Morgen auf dem Wasser war es noch ruhiger und wir konnten die Stille und die Weite des Deltas noch besser spüren. Unterwegs kamen uns noch ein paar Touriboote entgegen, die uns natürlich alle wie wild fotografiert haben - so haben wir dann auch mal erlebt wie sich die Tiere fühlen müssen wenn die Safaris über sie herfallen ;-)

    Auf der Rückfahrt zur Stadt kamen wir auch noch an ein paar Elefanten vorbei, die direkt neben dem Boot standen. Ein beeindruckender Anblick wenn man ihnen von einem so kleinen Boot entgegenblickt und sie beim gemütlichen Grasen beobachtet.

    Unterwegs haben wir noch gelernt, dass ein Erdbeben dieses Jahr dafür gesorgt hat, dass mehr Wasser östlich von Chief's Island und damit im Moremi entlang fließt. Das erklärt auch warum dort so viel unter Wasser stand :-)
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