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- Dia 10
- quarta-feira, 30 de maio de 2018 22:48
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 1.159 m
GeórgiaT’et’ri Tsqaro41°32’28” N 44°28’14” E
Ninozminda - Tetrizkaro

Von Ninozminda aus machen wir uns auf in Richtung Paravani Pass. Ich wundere mich, warum die LED-Anzeigetafel am Ortsausgang von Ninozminda nötig ist, die angibt, dass der Pass offen ist. Wir fahren leicht bergauf durch eine Landschaft, die recht skandinavisch anmutet. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Der Wind bleibt jedoch und weht stetig - leider von vorn. Je höher wir kommen, desto kälter wird es. Außerdem zieht es immer mehr zu, und irgendwann verschwinden wir in den Wolken. Selten taucht ein Auto auf der Gegenfahrbahn aus dem Nebel auf. Schließlich stellen wir fest, dass wir den Pass hinter uns gelassen haben müssen, denn wir rollen bergab. Die Abfahrt geht sehr zügig, ist aber eine eiskalte Angelegenheit. Das Thermometer zeigt 4 Grad Celsius an. Auf meiner Brille bilden sich vom Nebel viele kleine Wassertropen. Kurz bevor Finger und Füße abgefroren sind, erreichen wir die Ebene. Immer noch kalt hier. Also halten wir an einer kleinen Tankstelle und ziehen uns etwas über. Eine warmherzige, alte Frau legt ihre warmen Hände kurz auf Antonias gerötete Oberschenkel. Ein herzlicher Moment von Zwischenmenschlichkeit, der in Erinnerung bleibt. Weiter geht es auf einer richtig schlechten Straße. Hier sind wir mit dem Rad schneller als die Autos, die die Schlaglöcher etwas vorsichtiger umrunden müssen. Zum Glück war die Abfahrt nach dem Pass sauber asphaltiert. Wir kommen durch hässliche, heruntergekommene Dörfer, in denen der Hund leider nicht begraben ist, sondern sich so sehr langweilt, dass er uns regelmäßig minutenlang hinterher bellt. Haus und Grund möchte man hier nicht geschenkt bekommen.
In Zalka finden wir einen Lichtblick in dieser tristen Gegend: Ein schönes kleines Café, wo wir einen echten Mokka und etwas zu essen bekommen.
Wenig später biegen wir von der Asphaltstraße Richtung Tetrizkaro ab. Dank Komoot wissen wir ungefähr, was uns erwartet: 40 km unbefestigte Straße - als ob die Kälte nicht schon mentale Herausforderung genug gewesen wäre. Es geht mal besser, mal schlechter voran. Auch wenn bisher heute nicht viel los war, dies ist eine richtig verlassene Gegend. Es gibt ein paar Hirten mit Schafen und wachsamen Hunden, ein Pferd, das ein paar Kilometer wiehernd mit uns galoppiert.
Von der Hochebene, auf der wir uns seit dem Ende der Passstraße befinden, geht es nun bergab. Bei der Abfahrt - halb Buckelpiste, halb Bachlauf - sind wir dankbar, dass unsere Fahrräder offenbar sehr robust sind. Nur das Geräusch vom Sand in der Kette lässt uns glauben, dass wir eher auf einem Panzer, als auf einem Fahrrad sitzen.
Schließlich erreichen wir wieder eine Asphaltstraße und dann auch sehr bald den Ort Tetrizkaro. Wir haben nicht gebucht, daher ist die Besitzerin des einzigen Guesthouses nicht zugegen. Aber ein paar freundliche Handwerker lassen uns herein und geben der Hausherrin Bescheid. Diese kommt schnell aus Tiflis angedüst und macht uns sogar noch ein leckeres Abendessen, dass sie gemeinsam mit uns einnimmt.Leia mais