• Vardzia - Ninozminda

    29 mei 2018, Georgië ⋅ ⛅ 17 °C

    Am Morgen werden wir vom Prasseln des Regens wach. Kein guter Anfang für einen Radtag - zumal Julians Klamotten noch zum Trocknen draußen auf der Wäscheleine hängen. Zum Glück ist es am Ende nur ein kurzer Schauer gewesen. Als wir aus dem Tal hinausradeln, kriegen wir zwar noch ein paar Tropfen Regen ab, aber bald hellt der Himmel etwas auf. Zurück auf der Bundesstraße haben wir es nun mit ordentlichem Gegenwind zu tun. Der Highway schlängelt sich neben dem Fluss Paravani durch ein schmales Tal - landschaftlich wunderschön. Nach einem kontinuierlichen Anstieg für ca. 30 km, kommen wir am Ende des Tals in Chulgumo raus. In den Straßen dort herrscht ein buntes Treiben, und wir freuen uns riesig über ein paar Marktstände, an denen wir uns mit Weg-Obstproviant eindecken.
    Kurz nach Chulgumo wird das Wetter dann aber endgültig richtig radfahrerunfreundlich. Der Gegenwind hat sich fast zu einem Sturm entwickelt und zudem beginnt es in Strömen zu regnen. Bloß nicht anhalten! Sobald die Anstrengung weg ist, wird es uns augenblicklich kalt. Wir fahren an einem Schild vorbei, das den Ort Ninozminda in 13 km ankündigt. Und während die nassen Füße doch langsam kalt werden und die Regentropfen uns so hart ins Gesicht preschen, dass es schmerzt, freunden wir uns langsam mit dem Gedanken an, heute doch keine 130 km Rad zu fahren. Auch die 13 km nach Ninozminda fühlen sich an wie eine halbe Ewigkeit. Als wir schließlich das Ortsschild passieren, ist es zwar wieder etwas aufgeklart, aber wir sind nass bis auf die Haut. Schluss für heute!
    Wir finden ein kleines und gemütliches Zimmer in einer Unterkunft an der Hauptstraße und erfreuen uns zunächst einmal an der heißen Dusche und den trockenen Klamotten.
    Viel zu bieten hat Ninozminda nicht. Wir spazieren ein wenig aus dem Ort heraus und machen mal wieder Fotos von einem idyllisch gelegenen Umspannwerk. die Grenze zu Armenien ist auch nur 20 km entfernt.
    Wir finden schließlich ein Restaurant und schaffen es, trotz einer fehlenden Speisekarte, mit unseren rudimentären Russischkenntnissen, sowie dem hilfreichen google-translator, einen Salat und Spiegeleier zu bestellen.
    Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter morgen besser wird - denn der dünn besiedelte Abschnitt der vor uns liegenden Landschaft, wird uns nicht mehr viele solche Notunterschlupfe bieten können.
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