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  • Day 1

    Lisbon

    February 23, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Kurzer Umstieg in Madrid. In dieser Gegend war ich noch nie, aber die Landschaft von oben (Berge und Stauseen) hat mich neugierig gemacht - irgendwann einmal... ;) Der Terminal beeindruckt mich auch schon mal. Ich laufe einmal auf die andere Seite. Kurzes Frühstück in Madrid. Die Tatsache, dass die Mehrheit im Airport kurze Hosen trägt, macht mich glücklich. Alles besser als nass und grau.

    Gregory wird beim Boarding von zwei Airlinemitarbeitenden kritisiert. Ich tue so als verstehe ich das Problem nicht. Klappt. Schon sitze ich im Flugzeug. Rechts von mir George Cloony (mit Sakko, er scheint das mit den kurzen Hosen verpasst zu haben) und einem Typen aus Indien, der viel mit mir kommuniziert indem er mir Bilder auf seinem Smartphone zeigt. Der kurze Hüpfer nach Lissabon ist länger als beim Buchen gedacht- klar wir wechseln die Zeitzone und erfliegen uns eine Stunde. In der Abholzone hält ein Mensch ein Schild mit "Thommy Cloony" hoch. Ich grinse.

    Lissabon. Später geht es noch 160 Kilometer mit dem Bus weiter. Bestimmt ist Faro näher an meinem Ziel. Aber flugtechnisch war es finanziell und zeitlich die günstigster Alternative. Vielleicht ist das in der Saison anders. Oder mit mehr Vorlauf. Oder, wenn man etwas flexibler sein kann... Oder, wenn man viele Umstige mag. Mich machen sie nervös. Ich bin Deutsch Bahn sozialisiert. Jeder Umstieg ist eine zweifelhafte Sackgasse.
    Günstig war es nicht, aber hey: Lissabon in der Nebensaison!

    Ich fahre mit der Metro rein. 1,50 EUR, 3 EUR für Skipping, 6 EUR für den Tag. Noch günstiger mit den Mehrtageskarten. Was haben wir alles verpasst bei unserem Verkehrssystem?

    Ich habe 4 Stunden Zeit. Geplant habe ich nichts. Ich entscheide mich spontan für die Unterstadt. Einfach der Stadt lauschen. Auf dem Rückweg möchte ich noch ein paar Orte besuchen. Aber heute reicht mir ein Kaffee, eine frische Pastel de Nata aus einer der kleinen Bäckereien und der Blick auf die kleinen gelbe Tramzüge. Ich gehe es gemütlich an, genieße das T-Shirt-Wetter und laufe Treppen. Ich stehe in den Straßen und bestaune Fassaden. Schön, aber wusselig. Ich habe von ewig langen Schlangen gelesen, aber selbst am Elevador de Santa Justa ist nichts los. (Der 45 Meter hohe Turm verbindet die Stadtteile Baixa mit Chiado und Bairro Alto.) Touristen sind umso beliebter. Mir springt ein junger Mann in den Weg und zieht mich am Arm:
    "Komm essen!"
    Ich schaue ihn irritiert an:
    "Ich esse doch grad ein Eis."
    "Trotzdem!"

    Ich muss hier noch mal mit viel Zeit hin, um die Stadt besser zu erleben. Mit all ihren Stadtteilen, von oben und mit den Menschen, die hier leben.

    Ich habe mir jetzt ein paar wichtige Worte zurecht gelegt, vieles lässt sich ableiten. Zumindest in gedrückter Form. Gesprochen verstehe ich nur Bahnhof. Zum Busbahnhof geht es dann wieder mit der Metro. Letzer freier Platz im 4 Uhr Bus. Glück gehabt.

    Ich sitze hinterm Fahrer und schaue staunend auf den Tejo. Blaues Wasser mit Sonne habe ich wegen Corona schon lange nicht mehr gesehen. Draußen liegt die Landschaft vorbei. In Gedanken kommt ein Roadtrip durch Portugal auf meine Bucketlist.
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