Wilder Südwesten

August 2023
A 25-day adventure by Auf das Leben, Party Renner, Andrea & Katharina Read more
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  • Day 10

    Las Vegas

    August 11, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 36 °C

    Gestern das Tal des Todes, heute ein Tag in der "Stadt der Sünde" - was soll ich da bloß schreiben?

    Las Vegas ist irrational, dekandent, verkommen, schädlich für ganz viele Menschen und die Umwelt - und es macht einfach Spaß. Wer als moralisch integrer Mensch hierherkommt, sollte es besser lassen, der wird wenig Freude haben.

    Wenn man sich aber einlassen kann auf alles, was hier geboten wird, auf die Übertreibungen, den Irrsinn und die kleinen freundlichen Gesten, der kann sich in die Stadt verlieben. 🤩 Genug Kleingeld vorausgesetzt, sonst geht hier gar nichts. 🤷‍♂️

    Für die zwei Tage, die wir hier sind, will ich meine Vernunft und meinen Anstand kurz pausieren und wirklich eintauchen in diese Stadt. Ganz wird es nicht gelingen, das ist mir auch klar. 😎

    Beginnen wir ganz brav, nämlich mit Frühstück. 😇 Da müssen wir selbst am Burgerladen warten, bis wir einen Platz bekommen. Schmeckt dafür gut, und mit vollen Bäuchen laufen wir los, den Strip Richtung Süden auf "unserer" Seite entlang. Den Resort -Hotels auf dem Weg statten wir Besuche ab, und mit der Entfernung an sich kommen ganz schön viele Schritte zusammen.

    Daher wird aus dem geplanten Rückweg auf der anderen Seite nichts, wir fahren mit der Monorail-Schwebebahn zurück und erholen uns. Andere Seite dann eben morgen. 😉 Heute Abend wollen wir fit und munter sein für Cirque du Soleil, das wir spontan gebucht haben.

    Mystère ist diejenige Show vom Cirque du Soleil, die am längsten läuft, nämlich bereits seit 1993. Zu Recht, das Erlebnis ist wahrlich fantastisch! Farben, Bilder, Musik, Gesang, Akrobatik, Komik, das alles wird zu einer spektakulären Mischung. Als Zuschauer weiß ich oft nicht, wohin ich zuerst schauen soll oder bin überrascht, von wo die nächsten Künstler auftreten. Völlig begeistert habe ich gar nicht gemerkt, wie rasch die Zeit vergangen ist 🤩 Auch jetzt auf dem Zimmer bewegt mich das Erlebnis noch immer.
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  • Day 11

    Hotels am Strip

    August 12, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 38 °C

    Die Westseite des Las Vegas Boulevards erwartet uns heute! Mit der Monorail fahren wir bis zur südlichen Endstation im MGM, wechseln die Straßenseite und bewegen uns weiter zum südlichsten Ressort - Mandalay Bay.

    Dort gibt es ein Aquarium mit Haien, das wir uns anschauen wollen. Einmal durch das ganze Hotel gelaufen stehen wir vor dem Ticket-Schalter - und drehen unverrichteter Dinge wieder um. 29 Dollar pro Person wollen wir nicht zahlen, wir wollen ja auch nicht ewig Zeit darin verbringen, denn die nächsten Ressorts warten schon. 😉

    Mit einer kleinen Hotelschwebebahn leicht zu erreichen ist das Luxor, das Thema dort ist klar. Nach dem imposanten Eingang unter der Sphinx stehen wir im Inneren einer im Grunde hohlen Pyramide. Wieso darin eine Maya-Pyramide enthalten ist und anscheinend auch so etwas wie eine maurische Festung, das erschließt sich uns nicht.

    Die Schwebebahn fährt uns noch bis zum Excalibur. Das Thema ist auch hier leicht zu erraten: König Arthus und die Tafelrunde, also mittelalterliche Burg, oder was man hier so dafür hält. Ist im Inneren zwar auch umgesetzt, aber doch recht kitschig.

    Auf der anderen Straßenseite das Ensemble New York, New York. Im Inneren ist ein ganzer Bereich wie Straßenzüge New Yorks um die vorletzte Jahrhundertwende gestaltet. Über allem schwebt die Achterbahn - in der Tat, auch mitten durchs Gebäude!

    Zu Fuß geht es weiter zu Anlagen, die uns auf Anhieb wenig sagen: City Center, Cosmopolitan, Aria. Das erste ist vor allem eine edle Einkaufsmeile, das zweite hat für mich den Schwerpunkt auf Lifestyle. Aria scheint auf das Thema Luft zu setzen, Name und Dekoration zufolge.

    Das Bellagio ist wohl die vornehmste Adresse am Platz. Edel kommt es daher, bis hin zu einem angenehmen Duft. Vielleicht kommt der aus dem Gewächshaus, das man hier wahrscheinlich Orangerie nennen müsste. 😉 Eine sehr schöne Anlage, leider beeinträchtigt durch große künstliche Elemente. Sonst wäre das perfekt, anders als das Aquarium ist es nämlich gratis. 😇 Im Außenbereich gibt es zu bestimmten Zeiten ein Wasserfontänen-Ballett. Das warten wir ab und werden nicht enttäuscht; selbst bei Tag ist es schon sehr schön!

    Damit haben wir es fast geschafft, nicht zuletzt dank mehr kleiner Sitzpausen als gestern halten wir alle wacker durch! 💪 Caesar's Palace schließt direkt an, und das hat mit dem Forum eine weltbekannte Einkaufsmeile. Die erkunden wir gründlich - nach einer kleinen Stärkung - und erleben zufällig sogar die Atlantis-Minishow dieses Hotels, die im Inneren stattfindet.

    Das Mirage lassen wir aus, im Treasure Island waren wir gestern für die Show, also sind wir erst einmal fertig; so wie unsere Füße. 😎 Also setzen wir uns in den Bus und fahren bis zur Fremont Experience, dem alten Strip, da wo Las Vegas seine Ursprünge hat. Davon wird ein anderer Eintrag erzählen...
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  • Day 12

    Fremont Street

    August 13, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 34 °C

    Die Seitenstraßen zum Las Vegas Boulevard tragen in der Regel die Namen der anliegenden Hotels. So ist es auch bei der Fremont Street. Mit Las Vegas Boulevard 100 ist sie ganz am Anfang, und auch historisch hat das Spielerparadies hier seine Anfänge, mit Hotels wie dem Fremont, 4 Queens, Binions oder dem Golden Nugget.

    Als die großen Ressorts weiter südlich entstanden, wurde es zunächst ruhig um den alten Strip. Dann hat er sich neu erfunden. Zwei Blöcke weit wird die Straße - jetzt Fußgängerzone - überspannt vom größten, gewölbten Bildschirm der Welt, auf dem ständig Animationen, Muster, Werbung, irgendwas läuft. Dadurch ist man im Freien, und doch fühlt es sich wie in einem riesigen Raum an.

    Es gibt Straßenkünstler, Außenbars an den Hotels, drei Bühnen für Live-Bands, und zwei ZIP-Lines, die unter dem digitalen Himmel über unsere Köpfe sausen Mit all den Menschen, blinkenden Lichtern, Musik und Lärm empfinde ich es wie ein Konzentrat des neuen Strips. Zurück im Bus gen Süden ist es erholsam ruhig.

    Nach einer kleinen Stärkung im Venetian wollen wir im Kasino dort unserem Glück eine Chance geben. Also vor allem Chrissi. 😉 Bei mir war nach einer Runde am Automaten klar, das wird nichts. Beim Roulette fängt es bei Chrissi vielversprechend an, doch dann kommen vier Mal in Folge grüne Felder (es gibt drei davon, wusste ich gar nicht), zwei Mal die Doppelnull, zwei Mal das V fürs Haus. Da ging es schnell dahin. 🤷‍♂️
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  • Day 12

    In eine andere Welt

    August 13, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 34 °C

    On the Road again! Nach einem kleinen Frühstück treffen wir uns am Auto, und dann geht es wieder auf Tour und in eine andere Welt. Der letzte Abstecher führt uns zum berühmten "Welcome to Las Vegas"-Schild am Südende des Strip, den wir noch einmal in ganzer Länge nach Norden fahren und dann die Stadt verlassen. Schlagartig wird das Land wieder einsam und leer.

    Auf der Karte sieht es aus wie ein Katzensprung bis zu unserem nächsten Ziel, Zion National Park, doch fünf Stunden müssen wir rechnen für die Fahrt, nicht zuletzt weil es in Utah eine Stunde später ist - wir sind mittlerweile von der Küste ein ganzes Stück nach Osten gekommen.

    Einen Zwischenstopp machen wir im Valley of Fire. Das hat seinen Namen nicht nur wegen der feuerroten Steinformationen verdient, sondern auch wegen der 40° C, die fast die Temperaturen des Death Valley erreichen. Dazu ist es heute sonnig und nicht bewölkt, das macht uns und leider auch die Klimaanlage im Auto fertig. 😎 Als wären wir mit einer fahrbaren Sauna unterwegs. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind wegen der Hitze denn auch gesperrt.

    Nach nichtsdestotrotz spektakulären Anblicken kämpfen wir uns durch zu unserer Unterkunft. Ein Camp mit Zelten und Airstreams, den schnittigen, amerikanischen Wohnanhängern. Airstream für Renners, Zelt für mich, aber das ist kein kleines zum Reinkrabbeln, sondern ein Luxus Zelt! Und einen Pool gibt's auch, hurra! Die Erfrischung gönnen wir uns, bevor wir wegen eines umherziehenden Gewitters verscheucht werden. Sturm im Wasserglas, bei uns kommt nichts an. Egal, wir entspannen am Abend bei Fleischbergen im Burgerbrötchen und großartigem Sternenhimmel. 🤩
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  • Day 13

    Wunder aus rotem Sandstein

    August 14, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Die Fleischberge gestern Abend, die sind uns nicht recht gut bekommen. Außerdem war meine Nacht wegen der ungewohnten Geräusche in diesem Zelt sehr unruhig. Schade, denn nach kurzer Gewöhnung könnte ich darin sicher bestens schlafen, ich fühle mich ja sehr wohl. 🤗

    Der bunte, insbesondere rote, Sandstein ist prägend für die beeindruckenden Landschaften im amerikanischen Südwesten. Gestern hatten wir im Valley of Fire einen Vorgeschmack, heute steigen wir tiefer ein. Und zwar zunächst mit dem Zion Canyon National Park, einem idyllische Tal ähnlich Yosemite, das von steilen Felswänden aus rotem Sandstein umrahmt wird.

    Hier gibt es einen Shuttlebus vom Eingang bis ans Ende des Tals, bis zu einem Punkt ("The Narrows"), wo der Weg nur noch watend im Flussbett des Virgin Rivers fortgesetzt werden kann. Das haben wir nicht gerade vor, zahlreiche Andere durchaus. In den großen wie kleinen Canyons besteht bei Regen im Oberland schnell die Gefahr einer Sturzflut. Drei Warnzeichen werden gegeben, bevor man schnellstens mehr Höhe suchen sollte: Dunkle Wolken, Donner, schlammiges Wasser.

    Dunkle Wolken haben wir seit gestern schon immer wieder am Himmel. Es ist Monsun-Zeit, wie uns eine Unterkunft informiert hat. Der Virgin River führt sehr trübes Wasser, vermutlich durch jüngste Regenfälle. Und als wir auf dem Rückweg von den Narrows deutlichen Donner vernehmen können, sind alle Warenzeichen erfüllt! Tatsächlich nehmen auch die Parkverwaltung und die Busfahrer die Situation ernst, der Zugang zu den Narrows wird gesperrt, die Busse bringen nur noch Menschen weg, nicht mehr hinter, sogar eine Warnung über das Mobilfunknetz wird verbreitet.

    Letztlich passiert wohl nichts Ernstes, nur stellenweise regnet es heftig, am Parkeingang zurück scheint sogar schon wieder die Sonne ☀️. Wir haben dadurch jetzt eine geplante Wanderung, zu den "Smaragdgrünen Seen", nicht gemacht. Halb so wild, umso besser unsere Chancen, rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Bryce Canyon zu sein. 🍀

    Unser Weg führt durch grüne Hochebenen - heuer gibt es anscheinend wirklich reichlich Wasser - auch durch den "Red Rock Canyon", der leuchtend rote Felsformationen am Straßenrand zeigt. Sowas liegt einfach an der Straße rum hier! Und weiter geht's bis zu unserem Motel kurz vor Bryce-Canonland. Kurze Verschnaufpause, dann fahren wir in den Nationalpark. Am Sunset-Point, Nomen est Omen, erwarten wir den entscheidenden Sonnenstrahl, der den Anblick von großartig zu unvergesslich verwandelt Und tatsächlich! Wie Kathi schon vermutet hatte, haben wir Glück! Die Sonne kommt für einen schmalen Streifen raus und lässt die höchsten Spitzen und den Horizont erglühen, und in der Ferne zeigt sich sogar ein Regenbogen. 🌈
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  • Day 14

    Glamping in Utah

    August 15, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 28 °C

    Der heutige Tag birgt gleich einige Überraschungen. Das geht los bei unserem zweiten Besuch im Bryce Canyon. Bei Mittagssonne kommen die Farben mehr zur Geltung als nach Sonnenuntergang. Und wie sich später zeigt, kann ich mich direkt in die roten Felsen einreihen. Verflixt! Damit hätte ich nicht gerechnet, dass die Sonne so stark ist. Jetzt habe ich es geschafft, mir schon den zweiten Sonnenbrand in diesem Urlaub zu holen. 🤦‍♂️

    Nachdem wir unsere Augen noch einmal ausgiebig an den spektakulären Aussichten geweidet haben, fahren wir zur nächsten Station, dem Gebiet "Grand Staircase Escalante". Während der Fahrt die nächste Überraschung! Wohin man hier schaut, ist die Landschaft faszinierend! Selbst aus dem fahrenden Auto kann ich mir das eine oder andere Foto nicht verkneifen. 🤷‍♂️ Die Menschen hier leben in einem großen Nationalpark.

    Unsere heutige Unterkunft, "Yonder Escalante" hält die dritte Überraschung bereit. Schön bei unserer Urlaubsplanung habe ich das Wort "Glamping" gelernt als Abkürzung für "Glamorous Camping". Dass das in der Praxis aussieht wie hier, hatte ich nicht gedacht. Ein prachtvolles Häuschen, zwar Gemeinschaftsbäder, doch wie luxuriös (mit Freiluft-Duschen!), und sogar ein Autokino mit Oldtimern gibt es - mit gratis Popcorn! 😎 Unglaublich! Das gönnen wir uns heute noch, wie wir uns den Nachmittag auch Ruhe gegönnt haben; manchmal ist die mehr wert als die schönste Sehenswürdigkeit. 😇

    Oder das war der Plan. Leider hat es gewittert in der Gegend, und der Donner reicht schon aus, um aus Sicherheitsgründen das Kino ausfallen zu lassen. Schade! Das Popcorn haben wir noch bekommen, und unsere Softdrinks genießen wir nun halt im Gemeinschaftsbereich. 🤗
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  • Day 15

    Der östliche Wendepunkt

    August 16, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 31 °C

    Ab jetzt geht es heimwärts! In unserem Yonder Escalante Glamping nehmen wir noch ein kleines Frühstück ein. Dann beginnt die längste Einzelfahrt bisher, bis auf die andere Seite des Colorado-Rivers, über 4.000 Feet hinauf und wieder hinunter durch eine Landschaft wie von einem anderen Stern.

    An einigen Aussichtspunkten können wir uns die gewaltigen Ausmaße des Escalante River Basins vor Augen führen. Ich finde, man kann es sehen, und doch nicht wirklich erfassen. Die Sicht geht über einhundert Meilen weit über eine Landschaft durchzogen von Felsgräben und Hügeln, kleinen Flussbetten und vereinzelt wachsenden Bäumen. Das alles in ständig wechselnden Farbtönen des Gesteins, von hellem Ockergelb, Grau-Grün, hin zu orange- und regelrechtem Weinrot. Spektakulär!

    Natürlich halten wir immer wieder an besonders beeindruckenden Stellen an. Wir durchqueren die Nationalparks bzw. Schutzgebiete Capitol Reef, Glen Canyon, Dixie National Forest und Bears Ears. Dabei kommt es uns so vor, als ob die geschätzte Ankunftszeit unseres Navis vor uns dahin fährt. 😉 Ständig schiebt sie sich nach hinten. Irgendwann brauchen wir auch eine Vesperpause, da kommt das verschlafene Nest Hanksville etwa auf halber Strecke im Nirgendwo genau Recht.

    Am Horizont sind dunkle Wolken und eindeutige Zeichen von Regen zu sehen. Es blitzt auch immer mal wieder. Und kurz kommen wir auch in den Regen. Dann aber genauso rasch wieder in schweißtreibende 38° C. Da ist selbst unsere Klimaanlage überfordert, wir fahren wie in einer Sauna. Und doch, irgendwann sind wir in Bluff, das unter Ausgangspunkt morgen sein wird für das Navajo Monument Valley. Zwischendurch haben wir irgendwo den östlichsten Punkt unseres Weges passiert - wir sind also auf dem Heimweg. 😎
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  • Day 16

    Monument Valley

    August 17, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 33 °C

    Heute steht einer meiner persönlichen Höhepunkte auf den Programm. Aus meiner letzten Reise hier ist mir Monument Valley am eindrücklichsten in Erinnerung geblieben. 🤩 Aber erst einmal fahren wir zu einem noch weniger bekannten, und doch sehr faszinierendem Naturphänomen am Gooseneck Point. Hier schlängelt sich der San Juan River tief in die Erde eingegangen gleich in mehreren S-Kurven voran. Leider noch nicht im roten Gestein, mit dem wäre der Anblick wirklich spektakulär.

    Weiter geht's Richtung Monument Valley. Gar nicht so leicht hinzukommen! 😎 Denn kaum sind die gewaltigen Sandsteinformationen am Horizont zu sehen, jagt ein Foto-Stopp den nächsten. 😉 Wir sind auch nirgends allein, da gibt es den Punkt, wo Forrest Gump in berühmten gleichnamigen Film seinen Lauf durch Amerika beendet hat; den Film haben viele gesehen. 😉 Und der könnte hier oder da oder auch da sein. Und auch sonst sieht es an etlichen Punkten super aus. Am besten natürlich im eigentlichen Valley, das sehen wir dann schließlich auch. 🤗

    Statt geführter Rundfahrt entscheiden wir uns selbst zu fahren. Chrissi lässt sich erfreulicherweise überreden, sich mir am Steuer anzuvertrauen. Davon verspreche ich mir erhöhte Sicherheit (der Fahrer filmt nicht nebenbei) und Geschwindigkeit (der Fahrer filmt nicht nebenbei). 😇 Zu den Eindrücken können eigentlich nur die Bilder sprechen. Majestätisch und gewaltig wirken die riesigen Steinformationen, ob sie nun Figuren darstellen sollen oder einfach so in der farbenfrohen Landschaft liegen.

    Leider war weder im View Hotel noch in den Cabins am Talrand etwas frei, diesen Blick ausgiebig auch abends und nachts zu genießen, das wäre mir einiges wert gewesen. So fahren wir weiter Richtung Page, unserer Unterkunft am Lake Powell, um morgen unsere Verabredung mit dem Antelope Canyon wahrzunehmen.
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  • Day 17

    Navajo-Nation

    August 18, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 28 °C

    Im Nordosten Arizonas gehört ein Großteil des Landes den Volk der Navajo, hier bezeichnet als "Navajo Nation". Das Leben der amerikanischen Ureinwohner ist hart, es gibt wenig Arbeit, wenig Einkommen, und selbst für Landwirtschaft gibt es wenig günstiger Bedingungen. Ein kleiner Trost, dass auf diesem Land einige der größten Sehenswürdigkeiten der Natur in diesem Teil der Welt liegen. Der Tourismus bietet somit immerhin eine zuverlässige Einkommensquelle für manche.

    Gestern hatten wir ja schon das Monument Valley besucht. Für heute haben wir eine Verabredung zu einer Führung im Lower Antelope Canyon. Das ist ein sogenannter "Slot-Canyon", eine relativ schmale Schlucht, die von wiederkehrenden Sturzfluten aus dem Sandstein herausgewaschen wird. Das erzeugt sehr glatte Wände in spannenden Formen und Farben, je nach Lichteinfall und Blickwinkel. Spektakulär!

    Unser Führer Kennedy zeigt uns zum Glück für besten Stellen und macht einige Fotos für uns. Das mit der Beleuchtung ist gar nicht so leicht hinzubekommen. Als wir nach einer Stunde aus der Erde wieder ans Tageslicht steigen, sind wir tief beeindruckt. Da gönnen wir uns doch gleich ein (zweites) Frühstück im Souvenirbereich. Die Navajos sollen ja unterstützt werden! 😇

    Während unserer Weiterfahrt nach Westen genehmigen wir uns einige Abstecher zu Sehenswürdigkeiten am erweiterten Wegesrand: Der Staudamm, dem der berühmte Lake Powell seine Existenz verdankt, ist nach dem Hoover Staudamm der zweithöchste der USA. Nach vielen trockenen Jahren ist der Wasserspiegel deutlich unter normal, auch wenn es heuer viel regnet.

    Der folgende Horseshoe-Bend ist ähnlich dem gestrigen Gooseneck-Point, aber nun ist es der Colorado-River, der sich auf den Weg zum Grand Canyon hier in Hufeisenform eingegraben hat. Sehr bekannt, und in der Nähe von Lake Powell leicht erreichbar und damit entsprechend gut besucht. Trotzdem einen Blick wert, er hat nur eine Windung, dafür mehr Breite und Farben. 😎

    Einen kleinen Umweg kostet uns die historische Navajo-Brücke, die vor hundert Jahren eine nicht ungefährliche Fähre ersetzte. Sieht sehr fesch aus, die metallene Bogenbrücke. Und ein unerwartetes Highlight zeigt sich dort außerdem: Zwei Condoren haben im Gestänge der Brücke Platz genommen und lassen sich durch die Aufmerksamkeit der Besucher nicht aus der Ruhe bringen. Eigentlich sehr schade, das wäre bestimmt ein noch größerer Erlebnis gewesen, diese Vögel in den Flug übergeben zu sehen. Trotzdem schön ein großes Glück. 😍

    Weiter führt unser Weg zum östlichen Eingang des Grand Canyon Nationalparks. Das hatten wir gar nicht so auf dem Schirm gehabt, das wir da schon hinkommen heute. Beim Besucherzentrum "Desert View" sehen wir schon ein Stück dieses Naturwunders, im Rahmen eines Toilettenstopps. 😎 Aber nur ein bisschen, es ist noch ein Stück zu fahren, und unsere Zelte (!) sollten bei Dunkelheit schwer zu finden sein (Spoiler: Wir schaffen es.) 😉
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  • Day 18

    Grand Canyon

    August 19, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    Die erste Nacht beim Zelten. Nicht beim luxuriösen Glamping, wirklich Zelten! Und wenn wir schon mal Zelten, wie könnte es anders sein, dann regnet es. Genauer, es schüttet wie aus Kübeln. 🌧️Zugegeben, das Zelt ist groß und stabil und hält den Windböen stand, und hat sogar ein Bett drinnen, aber die Sanitäranlagen sind wirklich sehr einfach. Und natürlich einige Schritte entfernt; zum Glück musste ich beim Regen nicht raus, Andy hatte mehr Pech und war just unterwegs, als es los ging. 🤦‍♂️ Das wäre auf längere Zeit nichts für mich. Ein, zwei Nächte gehen gerade noch. 😇

    Nachdem wir uns bestmöglich frisch gemacht haben, fahren wir zum Vorort des Nationalparks und genehmigen uns ein mexikanisches Frühstücksbuffet. Sehr lecker, vor allem das Rahmgemüse, und ordentlich scharf. 😋 Gestärkt geht es dann zu guter Letzt "richtig" in den Nationalpark Grand Canyon.

    Wie schon gestern Abend ist der Anblick überwältigend. Die Weite und Tiefe dieser Landschaft können vom Auge und vom Verstand kaum erfasst werden! Alle paar Schritte am Rand der Schlucht entlang sieht es wieder neu spektakulär aus. Entsprechend machen wir alle paar Schritte neue Fotos. 😉 Kathi und Chrissi insbesondere suchen sich Positionen, die bedrohlich absturzgefährdet wirken, aber auch Andy wagt sich an das abenteuerliche Unterfangen. 😱 Ich selbst halte gern respektvollen Abstand, wenn es kein stabiles Geländer gibt. 😎

    Wir laufen knapp fünf Kilometer vom Visitor Center zum Village. Manches erkenne ich wieder, manches hat sich wohl verändert (oder ich es vergessen 🤷‍♂️). Es sind unerwartet wenige Menschen mit uns unterwegs; also schon einige, aber nicht die befürchteten Massen. Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem Abendessen. Langsam sind wir übermäßiges Fett ebenso leid wie übertriebene Würze oder Unmengen an Zucker. Unsere Rettung ist griechisches Pita-Brot mit hellen Dips (gut, ich genehmige mir eine kleine Portion "Hearty Chili" dazu, das sehr lecker ist 🤗).

    Auch wenn die Wegstrecke nicht lang erscheint, sind es doch viele Schritte, die uns abends in den Beinen stecken. Leider ist es weiterhin bewölkt, auch wenn es heute nicht regnet, das lädt sich nicht zum Draußen-Sitzen ein. Wir ziehen uns früh zurück. Und morgen, nach der zweiten Zeltnacht, müssen wir dann unsere weiteste Tagesstrecke bewältigen - über 500 Kilometer gen Westen, zurück nach Kalifornien!
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