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  • Day 11

    SOS! Affenalarm!

    August 15, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Olà! Keine Angst, wir leben noch.
    Nur um ehrlich zu sein, fehlte uns in den letzten zwei Tagen sowohl die Zeit als auch ein wenig die Motivation, um einen ausführlichen neuen Eintrag zu schreiben.
    Aber dafür wird dieser hier umso länger sein und mit doppelt so vielen Fotos ausgestattet. Also schön dran bleiben... :D

    Nachdem wir Montag nach einem gefühlt ewig langen Fußweg auch den letzten Hügel zu unseren neuen Hostel erklommen hattemn, warfen wir uns erstmal mal inklusive Rucksack im Maikäfer-Style auf das Queensize-Bett unseres Zimmers. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann auf Essenssuche und nach Quinoapfanne und Reisberg ging es glücklicherweise nur noch ins stark ersehnte Bett. :)

    Am nächsten Morgen wurden wir von unüberhörbaren Baulärm geweckt, also ging es leicht verärgert und aus dem Schlaf gerissen im Schlurfschritt zum Frühstück. Dort gab es dann Bananenpancake und Omelett, inklusive frisch gepressten Wassermelonensaft. Da der Weg zum Frühstück so anstrengend war, mussten wir uns nach den absolvierten 50m erst einmal im Bett wieder ausruhen, ein wenig Netflix gucken und Mittagsschlaf halten. Vor Schreck, dass es urplötzlich schon wieder Nachmittag war, schälten wir uns nun das zweite Mal aus den Schlafsäcken und beschlossen, den einheimischen Markt zu erkunden. Dieser Besuch hat sich vor allem für unseren Kleiderschrank gelohnt, denn nun waren wir neu eingekleidet mit Tops und einem zweiten Kimono. Dazu muss man sagen, dass Hanne die absolut skrupellosteste Verhandlerin ist, wenn uns um das Senken von Preisen geht, was hier Gang und Gebe ist. :D
    Mit vollem Tüten ging es dann zurück und die Futtersuche begann von Neuem. Unsere Suche endete am Ende in einem balinesischen Restaurant, wo man seine Bestellung selbst aufzuschreiben und abzugeben hatte, da man sonst womöglich gar nicht erst bemerkt werden würde... :D
    Mit gefüllten Mägen "rollten" wir wieder ins Hostel und es endete unser erster Faulenzertag im gesamten Urlaub. (Nicht dass ihr denkt, wir würden nur schlafen und Filme gucken! )

    Der Mittwochmorgen begann so, wie leider fast jeder Tag hier, denn wir haben mal wieder verschlafen. :P
    Unsere Taktik ist auch alles andere als effizient, denn einfach nur den Wecker ausmachen, sich kurz ansehen und sich dann wieder umdrehen, hat noch niemanden pünktlich aus dem Bett gebracht...

    So kam es, dass wir erst 3 Stunden nach geplanter Zeit im Taxi saßen, immerhin schon auf dem Weg in Richtung des Reiseziels, den zwei Wasserfällen Air Terjun Kuning und Kanto Lampo.
    Der Taxifahrer setzte uns freundlicher Weise direkt vor dem Eingang ab und versprach uns, dass er uns in einer Stunde wieder abholen würde, so dass wir auch direkt zum nächsten Wasserfall gelangen würden.
    Zügig machten wir uns also auf den Weg, all die uneben Stufen, Steine und Treppen hinter uns zu bringen, um pünktlich wieder zurück zu sein. Denn der eigentliche Plan, dass wir einfach zu Füß den nächsten Wasserfall selbst anpeilen würden, hat sich in Luft aufgelöst, als wir merkten, dass 10km zu Fuß bei 30°C wohl nicht so ganz in unserem Interesse liegen würden...
    Unten beim Wasserfall angekommen und bereits zum ersten Mal durchnässt, ereignete sich auch der erste Lachflash des Tages. Kaum setzte sich nämlich Hanne auf einen etwas noch nassen Felsen, rutschte sie erst einmal den knappen Meter gaaanz langsam wie in einem Slow-Motion-Film auf den Boden. :P Ein wirklich zu lustigen Anblick! Wie ihre heißgeliebte Wanderhose nun aussieht, könnt ihr Euch denken. ;)

    Doch viel Zeit zum Erholen blieb nicht, es reichte gerade mal für ein paar Fake-Pringles und zwei Schlucke Wasser, ehe wir auch schon wieder den Rückweg antraten, aus Angst, dass wir in der Pampa zurückgelassen werden würden.
    Zu unserem Glück wartete das Taxi bereits auf uns und wir konnten die 30 minütige Autofahrt zum Kanto Lamöu Wasserfall als Verschnaufpause nutzen.

    Kaum angekommen, merkten wir schnell, dass dieser Wasserfall touristisch eher gefragt ist als der Air Terjun Kuning, denn dort waren wir die einzigen Besucher und hier wimmelte es nur so von Touristen.
    Nichtsdestotrotz hieß es nun, die Bikinis rauszuholen, denn dieser Wasserfall sorgte für ein einmaliges Badeerlebnis! Um den zahlreichen Touris erst einmal den Vortritt zu lassen, entschieden wir uns ein wenig abenteuerlustig dazu, flussaufwärts zu laufen, wo keine Menschenseele weit und breit war. Dies erwies sich jedoch als ein wenig schwierig, da man aufgrund der rutschigen Felsen, spitzen Steine unter Wasser und der Angst, demnächst von irgendwelchen Viechern gebissen zu werden, eher schleppend voran kam. Also drehten wir doch um und warteten ab, bis sich ein kurzes Zeitfenster für ein paar spektakuläre Fotos ergab.
    Zufrieden mit den Schnappschüssen kehrten wir dann wieder an Land und nun begann der wohl nervenaufreibenste Teil der gesamten Tagestour.
    Denn wie bekommt man irgendwo im nirgendwo ein Taxi, welches einen die 30min wieder nach Hause fährt ?
    Die Suche schien hoffnungslos. Wir hatten bereits 4km der insgesamt 13km selbst zu Fuß zurückgelegt , 5 Leute nach einem Taxi gefragt, leider konnte nur keine einzige Person Englisch und so langsam aber sicher ging die Sonne auch unter... Unsere letzte Hoffnung war ein Rollerverleih, der sich am Ende als Abendschule herausgestellte. Völlig verzweifelt kamen wir dort an und obwohl die nette ältere Dame am Eingang nur schlecht Englisch sprach, konnte sie uns als einzige weiterhelfen. Sie kontaktiere ihren Ehemann, der Taxiunternehmer war, und dieser verhalf uns über eine online erstellte Taxisuchseite zu zwei Rollerfahrern, die uns abholen und nach Hause bringen würden. Was für ein Aufwand! Sie meinte am Ende sogar noch zu uns, dass wir den beiden Fahrern sagen sollen, dass wir ihre Freunde seien, dann würden wir einen billigeren Preis bekommen. :P Diese Frau war unsere Rettung in der Not!
    Voller Erleichterung stiegen wir hinten auf die Roller und keine 20 Sekunden später, spürten wir das indonesische Verkehrschaos am eigenen Leib. Ein wenig panisch klammerten wir uns fester an die Roller und hofften nur, dass wir irgendwie als ganzes Stück heil ankommen würden. Und siehe da, es hat geklappt! Nicht einmal einen Kratzer haben wir bekommen, obwohl das alles andere als unrealistisch gewesen wäre, denn sowas wie Verkehrsregeln gibt es hier nicht.
    Mit noch zittrigen Knien schleppten wir uns in das nächstgelegene Burger-Restaurant und verschlangen beide unser Abendessen. Nach solch einem Tag kann man uns das auch wirklich nicht verübeln...
    Mit letzter Kraft schafften wir es in Bett und wer hätte es gedacht, der gestellte Wecker wurde am nächsten Morgen mal wieder gekonnt ignoriert. :D

    Somit kam es dann, dass wir noch verschlafener als die Tage zuvor beim Frühstück saßen (wohlgemerkt 10min vor Ende) und irgendwie versuchten, den Tag zu planen.
    Wir entschieden uns nach dem Drama des gestrigen Tages, uns Fahrräder auszuleihen, um wenigstens ein bisschen mobiler sein zu können. Da uns die Fahrradverleihsuche ebenfalls mehr Zeit kostete als eingeplant, war es mittlerweile Mittag, die Sonne schien uns ununterbrochen ins Gesicht und somit musste vor Reiseantritt erst noch ein Sonnenhut her, um den Sonnenbrand, den wir eh schon hatten, nicht noch zu verschlimmern. Gesagt, getan! Keine 15 Minuten später saßen wir mit unseren bunten Hüten wieder auf dem Rad und es ging in Richtung Affenwald.
    Dort angekommen, stellten wir die Räder ab und hofften, dass sie in zwei Stunden immer noch da sein würden, denn sowas wie Fahrradständer gibt es hier natürlich nicht...
    Kaum betraten wir den Affenwald, sprangen uns auch schon die ersten Affen vor die Füße und ließen sich von all den herumlaufenden Touristen nicht beim Essen oder Lausen stören. Nachdem wir den Rundwanderweg beinahe beendet hatten, gönnten wir uns eine kurze Pause auf einer naheliegenden 2-Mann Holzschaukel. Doch anscheinend kann man diese auch umfunktionieren in eine 2-Mann-plus-1-Affe Schaukel, denn wie aus dem Nichts sprang auf einmal ein kleiner Affe zwischen uns. Vor lauter Schreck wollten wir beinahe aufspringen, dies ging nur nicht, da Hanne den Rucksack aus Sicherheitsgründen an die Schaukel geknotet hatte. Während sie versuchte, all ihre gemachten Seemannsknoten zu lösen, kletterte der Affe mir plötzlich über den Schoß und hängte sich an meinen Arm. Das führte schlussendlich dazu, dass ich voller Angst den Affen wortwörtlich abschüttelte und wir zügig die Schaukel verließen, ehe er uns mit seiner gesamten Affenfamilie angreifen konnte. Zum Glück ist alles gut gegangen, er hat lediglich einen Kratzer auf meinem Arm hinterlassen. Nach dieser Aktion hatten wir dann auch erstmal genug von Affen und gingen auf kürzestem Weg wieder in Richtung Ausgang. Erkenntnis des Tages: Affen sind nicht niedlich!!
    Selbst unsere Fahrräder standen noch da, was ich für ein paar Miuten stark angezweifelt hatte, und wir konnten zu unserem nächsten Ziel fahren, der 5km entfernten Elefantenhöhle, auch Goa Gajah genannt.
    Dort angekommen, waren wir von ihrem Anblick eher enttäuscht, denn so wirklich besonders schien uns diese Höhle, wenn man sie so überhaupt nennen kann, nun nicht. Sie bestand nur aus einem Steineingang und sobald man drinnen war, wollte man schleunigst wieder raus, da die Luft aufgrund zahlreicher Opfergaben und deren Rauch kaum noch zum Atmen ausreichte. Wir flüchtenen also in die umgebende Tempelanlage, die bei weitem sehenswerter war als jene Elefantenhöhle. Wir vertrieben uns mit Kekse essen, Hut-Selfies machen und Leute beboabchten die Zeit, bis wir schließlich selbst wieder los mussten. Allerdings machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem kleinem Wasserfall, der umgeben von Tempelfelsen war, wo uns auch ein Einheimischer gleich das Handy abknöpfte, um Fotos von uns zu machen... Na ja, sagen wir mal so, von seinen 50 Fotos waren 45 unscharf oder verwackelt und nur 2 so wirklich brauchbar. :D Aber der Wille zählt!

    Wieder zurück auf unseren Drahteseln, bahnten wir uns einen Weg durch das Chaos nach Hause. Blöderweise ging es zu 70% bergauf, aber wir haben es hinter uns gebracht, womöglich kam all die Energie von den beiden Babybananen, die wir uns noch bei einem kurzen Einkauf ergattert hatten.
    Doch natürlich reichten uns die zwei kleinen Bananen nach diesem Trip nicht, also gab es sehr leckere und vor allem sehr günstige Pizza und Pasta in einem einheimischen, italienischen Restaurant, in dem wir die letzten beiden Plätzen erwischt hatten. Welch ein Glück!

    Zurück mussten die Fahrräder leider geschoben werden, da die überfüllten Straßen es unmöglich machten, heil wieder anzukommen. Aber auch das war nach den letzten Tagen ein Klacks für uns. :D

    Fix und fertig sitzen wir nun wieder in unserem Bett, obwohl Hanne seit knapp einer Stunde eher liegt und vor sich hin schlummert :D, und sind gespannt, was die nächsten Tage mit sich bringen werden.
    Fakt ist jedoch, das Inselleben wird niemals langweilig.

    Also bleibt gespannt, JuJo meldet sich wieder! (Auch wenn es vielleicht eine zweitägige Wartezeit gibt... :P)
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