Indonesien - Chicas on Tour

August - October 2019
Die zwei verrückten Chicas machen das andere Ende der Welt unsicher. Ob alles so läuft, wie wir es uns erträumt und erhofft haben oder ob wir schon nach dem dritten Tag die Nase voll von Reis, Strand und Kokosnüssen haben, lest und seht ihr hier! :D Read more
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  • Die ersten Nerven liegen blank

    August 2, 2019 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

    Wer kennt es nicht ?
    Der Alptraum eines jeden Urlaubers, das Kofferpacken!

    Nun sitzen wir hier auf dem Teppich, umringt von unzähligen Medikamenten inklusive Beipackzetteln, Leggins, Duschbad, Sonnencreme, Flip Flops, Hängematten und Schlafsäcken, und wissen nicht mehr weiter bzw. wohin mit all dem Zeug.
    Denn wie packt man seinen gefühlt viel zu kleinen Backpackerrucksack für knapp 10 Wochen, ohne dabei an gewisse Grenzen zu stoßen?
    Hinzukommt die Tatsache, dass man sich als Frau ja auch noch irgendwie selbst im Spiegel angucken muss, ohne beim Anblick von Zip-Up-Trekkinghosen, Poloshirts oder einem Wanderrock komplett zu verzweifeln.
    Probleme über Probleme.
    Und all das vier Tage vor Reisebeginn, weit nach Mitternacht.
    Es ist somit keine Untertreibung, zu sagen, dass bereits die ersten Nerven blank liegen.
    Außerdem sollte man noch erwähnen, dass wir aufgrund unseres allgemeinen Platzproblems mittlerweile eher auf zwei Paar Socken und drei Ersatzschlüpfer verzichten würden, als irgendetwas an Medikamenten hier lassen zu müssen.
    Schließlich werden wir für das Überleben im tiefsten Dschungel Prioritäten setzen müssen.
    Denn eine Frakturschiene, Silberionen zur Trinkwasserreinigung, Ibuprofen oder Elektrolyte können wohl eher Leben retten als Wandersocken.

    Nachdem dann auch der Online Check-In fehlgeschlagenen ist, da man sich anscheinend erst 48 Stunden vor Abflug registrieren kann, liegen wir beide völlig erschöpft um 2 Uhr morgens endlich im Bett.
    Die Rückenschmerzen vom langen Sitzen machen sich deutlich bemerkbar und ich bezweifel jetzt schon, dass ich die 13 Stunden im Flugzeug nach Singapur ohne Beschwerden überstehen werde.

    Aber morgen ist ein neuer Tag und mit voller Elan werden wir dann vermutlich mit gebündelten Kräften unsere Vakuumbeutel mit Klamotten befüllen und hoffen, dass dies die Investition unseres Lebens war und unser Platzproblem auf magische Weise gelöst wird.
    Und wenn nicht, wird halt gestopft und gestopft und gestopft, bis die Nähte platzen.
    (Hoffentlich nicht, denn sonst war das Platzproblem unsere kleinste Sorge...)

    Bleibt gespannt, Julia & Johanna (kurz JuJo) melden sich! :)
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  • Day 1

    Auf geeeht's

    August 5, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Fünf Uhr morgens, der Wecker klingelt und nach 4 Mal snooze drücken, quälen wir uns beide dann doch aus den noch warmen Betten.
    Schleppend ins Bad, nochmal Zähne putzen, Brötchen schmieren und diese irgendwie ins Handgepäck stopfen, sodass die Gefahr besteht, dass der Käse gleich den Reisepass verklebt.
    Aber was soll's.
    Die ersten Tränen sind nun auch bereits geflossen und da wir noch nicht mal ansatzweise uns auf dem Weg Richtung Flughafen befinden, werden es auch nicht die letzten sein...

    5:58 Uhr.
    Sechs Mann und vier Rucksäcke sitzen nun endlich im Auto. Während hinten von uns beiden nochmal letzte Packlisten durchgegangen werden, wird vorne der absolute Notfallplan diskutiert. So langsam wird es ernst.
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  • Day 1

    Ready for take off!

    August 5, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Endlich haben wir all die nervenaufreibenden Hürden hinter uns!
    Sowohl das tränenreiche Verabschieden, die Sicherheitskontrolleure, die uns erst noch vor dem Fliegen abhalten wollten, da es ja eine sehr gefährliche und lange Reise zu zweit sei, das Anziehen der dämlichen Thrombosestrümpfe, auf die der Medizinstudent an meiner Seite bestanden hat, oder das Gedrängel in den Flugzeuggängen.
    Vielleicht aber auch die Tatsache, dass sich Johanna lieber mit meinem Sicherheitsgurt im Flugzeug anschnallt als mit ihrem...

    Aber hey! Es heißt "ready for take off"!

    JuJo meldet sich in 13 Stunden wieder, sobald wir singapurischen Boden unter unseren Füßen haben! :)
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  • Day 2

    Erster Schritt: Singapur

    August 6, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Zeit wurde es!
    03:53 Uhr nach Ortszeit und endlich haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. :D

    Die knapp 12,5 Stunden Flug vergingen eher schleppend, trotz Netflix, Spotify & Co, und hinzukamen unter anderem Probleme, wie beispielsweise, dass alle drei Passagiere vor uns in der Reihe beschlossen, bereits 15 Minuten nach Flugbeginn den gesamten restlichen Flug im Liegen, also quasi auf unserem Schoß, verbringen zu müssen.
    Toll. Großartig, dachten wir uns...

    Zum Frühstück bzw. eher sehr frühen Mittag gegen 10:45 Uhr gab es dann angeblich geschmortes Hähnchen mit Reis. Angeblich. Denn was auch immer das war, es war defintiv kein Hähnchen. Es schmeckte nach süßlichen Gewürzen, die dort defintiv nichts zu suchen hatten, und Reis, der den Geschmack der äußeren Plastikverpackung übernommen hatte.
    Sehr lecker.
    Da griff ich dann doch lieber zum Käsebrötchen, welches glücklicherweise noch nicht meine Reisepassseiten verklebt hatte...

    Im letzten Viertel des Fluges kamen dann auch noch ca. zweistündige Turbulzen auf uns zu, doch selbst das konnte uns nichts anhaben, denn "stört mich jetzt nicht, dann ist wenigstens ein bisschen was los..". (Zitat Johanna)

    Kaum gelandet, ging auch das typisch peinliche deutsche Geklatsche los, welches wir eher belustigt beobachten und nach den ersten 10 Minuten, in denen gefühlt 300 Passagiere versuchten, das Flugzeug auf einmal zu verlassen, haben auch wir es nach draußen geschafft und ebenso unsere gut eingehüllten Rucksäcke!

    Da das Hostel uns jedoch erst ab 13 Uhr, also erst 9 Stunden später, in Empfang nehmen konnte, führte dies dazu, dass wir vorerst das kostenlose Flughafen WLAN ausnutzten, beruhigenden "Wir-sind-gelandet-WhatsApps" verschickten und natürlich am wichtigsten, die verdammt engen und mittlerweile muffigen Thrombosestrümpfe auszogen und in die nächstbeste Ecke worfen! (Sie wurden danach wieder liebevoll zusammen gefaltet und im Rucksack verstaut :) )

    Der erste Zwischenstopp wartet nun, Singapur, JuJo kommt! :)
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  • Day 3

    Fast verhaftet und pleite...

    August 7, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Aber vermutlich herrscht doch ein wenig Erklärungsbedarf...

    Fangen wir mal von vorne an.

    Nachdem wir Dienstag in aller Früh realisiert hatten, dass wir noch knapp 9 Stunden überbrücken müssen, ehe wir ins Hostel einchecken können, gingen damit auch schon die ersten kleinen Problemchen los, mit denen wir in Singapur konfrontiert wurden.

    Denn irgendwie sind die Rucksäcke von ihren 14kg und 15kg urplötzlich auf das dreifache Gewicht angestiegen, mit ihnen auch die Luftfeuchtigkeit und eine gewisse Orientierung fehlte uns auch die ersten paar Minuten.
    Erstaunlicherweise haben wir es dennoch zum Hostel geschafft, sind nicht in der Metro eingeschlafen und mit Blick auf die Uhr, waren es nur noch 6 Stunden, die wir irgendwie vertrödeln mussten. Mit einem mulmigen Gefühl ließen wir dann auch unsere Backpackerrucksäcke in der kleinen Hostel-Besenkammer zurück und machten uns bereits halb verschwitzt auf den Weg in die Stadt.

    Völlig erschöpft fanden wir den Weg über die Formel 1 Rennstrecke zum bekannten Riesenrad und von dort aus war der Weg zu Singapurs Wahrzeichen, dem Marina Bay Sand, auch nicht mehr zu verfehlen. Überwältigt von all dem Luxus, aber besonders der ziemlich kalten Klimaanlage, die zwischen Lobby und Außenbereich vermutlich 15°C Unterschied schaffte, schleppten wir uns zur nächstbesten Parkbank im nicht weit entfernten Gardens by the Bay.

    Die ersten Touri-Attraktionen waren somit abgehakt, doch die Zeit schien dennoch kaum zu vergehen. Wir gingen Schleichwege durch den riesigen Park, an den gigantischen Drahtbäumen vorbei und wir stellten jetzt schon fest, dass das ganze bei Nacht nur noch spektakulärer aussehen kann.
    Nach weiteren 2 Stunden schlugen wir dann endlich den Weg zurück zum Hostel ein, erkundeten ein wenig die dortige Nachbarschaft, trafen auf die ersten zwei Einheimischen, die große Deutschlandfans waren, und tranken uns unbekannte Limonade, die, naja, trinkbar waren... :D

    Endlich eingecheckt und frisch geduscht, ging es dann gegen 14 Uhr ins bereits lang ersehnte Doppelstockbett und wären die lauthals lachenden Zimmergenossen nicht gewesen, wären wir wahrscheinlich auch nicht um 21 Uhr aufgewacht. Doch alles halb so schlimm, so ging es noch halb im Schlafanzug zum nicht weit entfernten Imbiss. Als Mitternachtssnack gab es dann Mango Lassi und Naan (indisches Fladenbrot) und somit ging es gesättigt wieder zurück ins Hostel, um weitere Stunden des kostenlosen WLANs ausnutzen zu können.
    Auf die Gefahr hin, dass wir nun zur eigentlich Schlafenszeit eh nicht mehr schlafen können, legten wir uns dennoch zurück ins Bett und wer hätte es gedacht, die Augen fielen nochmal von 2 Uhr bis 11 Uhr morgens zu. :D

    Gerade noch so, konnten wir uns die zwei letzten Plätze am Frühstückstisch ergattern und es gab 3 Scheiben Toast mit Butter und einen schwarzen Tee. Sollte für den Anfang als Grundlage erstmal reichen...

    Etwas unschlüssig, was wir nun mit dem halben Tag noch anstellen wollten, entschieden wir uns für einen TreeTop Wanderweg, knapp 30 Minuten mit dem Bus entfernt. Nicht zu erwähnen, dass wir die ersten 5 Stationen in die falsche Richtung fuhren...
    Schlussendlich kamen wir dann doch an, entschieden uns für eine orangefarbene Route, die uns anscheinend für 3-4 Stunden durch den Urwald führen sollte.
    Am Ende waren wir fast 5 Stunden im städtischen Dschungel unterwegs, was an sich schon sehr surreal erscheint, wenn man merkt, dass zwischen tiefstem Urwald und dem nächsten Hochhaus gerade mal 300m liegen.
    Dennoch hätten wir als Vorbereitung auf Indonesien nichts Besseres auswählen können, denn uns lief sowohl ein kleiner Waran, Streifenhörnchen, komische asiatische Hühner, aber auch sehr zutrauliche Affen über den Weg. Besser als jeder Zoo! Und all dies kostenlos und auf eigene Faust, denn als einzige "Security" und Hilfe gab es einen Ranger mitten im Urwald stationiert.

    Als wir dann gegen 18 Uhr das Ende des Dschungels erreichten, waren auch bereits die ersten Hochhäuser wieder in Sicht. Anscheinend sahen wir beide auch so orientierungslos aus, dass wir von einem einheimischen Opi beinahe bis zur nächsten Bushaltestelle eskortiert wurden. Er winkte uns noch hinterher und wir waren von solch einer Gastfreundschaft einfach nur zutiefst beeindruckt.

    Um alles aus diesem Tag noch rauszuholen, entscheiden wir uns, noch einmal zum Garden by the Bay zu fahren und den dortigen Skywalk in luftiger Höhe zu buchen. Trotz langer Schlangen und der Gefahr, dass das Ticket bei Regenbeginn verfällt, stellten wir uns an und waren nach knapp 20 Minuten inmitten all der Drahtbäume, wovon zwei über eine Art Brücke miteinander verbunden waren und für ein spektakuläres Panorama sorgten. Zur unserer Überraschung gab es dann auch noch eine knapp 10 minütige Musik- und Lichtershow, die von oben natürlich noch viel unglaublicher zu betrachten war, als wenn wir auf dem Boden gestanden hätten. Unzählige Fotos später und mit knurrendem Magen ging es dann zurück auf den Boden und in Richtung Luxushotel, das Marina Bay Sands, welches bei Nacht noch beeindruckender aussah, als am Vortag bei Sonnenlicht.

    Der Weg führte durch die angrenzende Mall, die auch "nur" aus 5 Stockwerken bestand und sollte die Lust bestehen, hätte man im Erdgeschoss mithilfe einer Gondel durch die Mall geschippert werden können, denn anscheinend hat diese Stadt sogar Geld für einen Fluss inmitten eines Luxuseinkaufhauses.

    Beinahe sprachlos gingen wir nach draußen und nach vermutlich einer halben Stunde Fußweg, die uns um das hafenähnliche Becken führte, hatten wir den wohl besten Ausblick des Abends. Man konnte das hell erleuchtete Luxushotel sehen, das angrenzende Finanzviertel (Downtown), welches stark an New York erinnerte, die beleuchtete Helix Bridge, die Luxusmall und ein Museum, in abstrakter Form einer Seerose.
    Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

    Doch trotzdem schlugen wir dann gegen 23 Uhr den Heimweg an, den wir ab 12 Uhr gefühlt nur zu Fuß erschlossen hatten, draußen in 35°C Hitze dahinflossen und alles was der Magen intus hatte, waren ein paar Toastscheiben und Erdnüsse - da ist man irgendwann fix&fertig!
    Und genau in solchen Situationen, also hungrig, müde, durstig und völlig ausgelaugt, entstehen Situationen, die die Überschrift erklären...

    Denn nun saßen wir in der Metro, im Supermarkt noch schnell Wasser, Eistee, Orangensaft und zwei asiatische Tüten Chips, die absolut "Baaaahhh!!! Sowas mit 'nem japanischen Schriftzug kaufen wir nie wieder!" (Zitat Johanna) waren, gekauft und hundemüde. Da vergisst man mal eben auch die Tatsache, dass man in Singapur so einige Regeln zu beachten hat...
    Sitzend guckten wir uns an, das letzte Selfie des Tages wurde geschossen und jeder griff zu seiner eben ergatterten Flasche. In meinem Fall Orangensaft und in Johannas Schwarztee. Um den anderen von seinem Getränk zu überzeugen, wurden natürlich auch die Flaschen noch herumgereicht, was anscheinend für sehr missbilligende Blicke sorgte. Die Dame gegenüber von uns hätte mit Blicken töten können... Ich fragte mich gerade noch, was denn ihr Problem sei, bis mir das Schild über ihrem Kopf auffiel. Panisch wurden meine Augen größer, denn man konnte klar und deutlich lesen, dass in der Metro essen und trinken verboten ist und darauf eine Strafe von 500 Dollar steht. Scheiße! Im gleichen Moment hat wohl Hanne das Schild ebenfalls gesehen, ihre Augen wurde genauso riesig wie meine, die Flaschen wurden zugeschraubt, in den Rucksack geworfen und Gott sei Dank waren wir an unserer Haltestelle angelangt, sodass wir wortlos aus der Metro rennen konnten. Panisch lachend kamen wir oberhalb der Rolltreppe an und wussten nicht so ganz weiter. Denn dieser Fauxpas könnte uns im schlimmsten Fall insgesamt 1000 Dollar kosten...
    Zu unserem Glück war keine Security in Sicht und auch keine an Bord gewesen, somit war unsere einzige Sorge die Gesichtserkennung, obwohl das wohl eher sehr weit hergeholt ist. Obwohl man sagen muss, dass uns in diesem Hightech-Land nichts wundern würde und wir uns nun tatsächlich sorgen, beim nächsten Mal Metro-Fahren von irgendwelchen Kameras erkannt zu werden und von ein paar Security-Männern über den Haufen gerannt zu werden.

    In Anbetracht dessen, dass wir heil im Hostel angekommen sind, nicht verhaftet wurden und wir auch beide noch all unser Geld besitzen, haben wir wohl ziemlich Glück gehabt! Ab morgen bzw. heute (mittlerweile ist es immerhin schon 2:34 Uhr #Jetlag) gilt also dreifache Vorsicht und Aufmerksamkeit, denn sonst ins unsere Reise vielleicht schneller vorbei, als gedacht...

    Wie dem auch sei, Glück im Unglück, wir werden nun vermutlich doch mal unser Zimmer aufsuchen.

    Falls wir nicht doch spätestens am Flughafen über deren Kamerasysteme erkannt und bestraft werden, dann gilt wie immer: JuJo meldet sich! :D
    (Hoffentlich nicht verhaftet und pleite aus dem städtischen Gefängnis...)
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  • Day 4

    Mit dem Scooter durch Gucci

    August 8, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Neuer Tag, neues Glück.

    Nach gerade einmal 5 Stunden Schlaf quälen wir uns widerwillig aus dem klapprigen Hochbett, um die letzten 3 Toastscheiben noch ergattern zu können. Nach diesem dürftigen Frühstück führte es uns dann etwas planlos in Richtung Little India, einem uns noch unbekannten Stadtviertel.
    Kaum dort angekommen, umhüllten uns bereits die rauchigen Gerüche all der Opfergaben, die an jeder Straßenecke dargelegt wurden. Somit flüchteten wir erstmal in den nächstbesten Markt, der zwar zur Hälfte aus frischem Obst bestand, aber blöderweise auch zur Hälfte aus miefigem Fisch.
    Um diesen Geruch noch zu toppen, entschieden wir uns dafür, den waghalsigen Versuch in Angriff zu nehmen, endlich die berühmte Durianfrucht (=Stinkfrucht) zu probieren.
    Fehler. Sehr großer Fehler!
    Obwohl der Name schon abschreckend genug war, mussten wir natürlich trotzdem den Mut aufbringen, mindestens ein Mal abzubeißen. Erschreckender Weise schmeckte die Frucht noch schlimmer als sie bereits roch und das soll was heißen! Denn der Geschmack von Zwiebel und altem Käse sollte nun wirklich nicht in einer Fruht vorzufinden sein. Einfach nur widerlich. Und obwohl uns diese dämliche Frucht 10 Dollar gekostet hat, entschieden wir uns innerhalb von Sekunden, das olle Ding im Mülleimer zu versenken, trotz entsetzer Blicke der Einheimischen. War uns aber herzlich egal, denn wir hatten andere Sorgen... Denn wie kriegt man den penetranten Geschmack los ? Richtig, gar nicht! Wir hatten noch den ganzen Tag was davon...
    Unser Fazit -10/10 für die Stinkfrucht.

    Nach diesem traumatischen Obsterlebnis, führte uns der Weg erst einmal weit weg von Little India, nämlich in Richtung Chinatown.
    Völlig überwältigt von dem Kulturwechsel, standen wir nun inmitten von bunten Häusern, chinesischen Souvenirshops, Lampions und alles, was man sich so vorstellen kann, wenn man das Wort "Chinatown" hört!
    Wir schlängelten uns durch die engen Gassen, von Shop zu Shop, bis wir schließlich das gefunden hatten, was unser Touriherz höher schlagen ließ, ein waschechter Fake-Kimono! Der musste einfach mit, hat uns Dank Verhandlungskünsten schließlich auch 2 Dollar weniger gekostet. :D
    Mit vollem Rucksack ging es dann noch in einen buddhistischen Tempel, in dem Hanne urplötzlich von lauter Buddhisten umtanzt wurde (ungewollt, denn plötzlich wurde die Absperrung zu den Betenden einfach umgestellt, nur befand sich Hanne noch da drin) , während diese ihre Opfergabe-Zeremonie an die Unterwelt feierten ... Tja, sowas kann nur in Chinatown passieren. :)

    Nach diesem bunten Kulturerlebnis, ging es dann auf schnellen Sohlen zurück zum Hostel, denn unser heutiges Highlight wartete bereits auf uns. Eine 5-stündige Scootertour durch Singapur!
    Zuerst waren wir enttäuscht, als wir erfuhren, dass es sich dabei um stinknormale Roller handelt und nicht um die modernen E-Scooter. Aber im Nachhinein war dies wohl das Beste, was uns hätte passieren können, denn diese waren wenigstens idiotensicher... :D
    Somit ging es um 18 Uhr auf unseren "langweiligen" Rollern los und der Muskelkater deutete sich bereits nach den ersten 5 Minuten an. Wir merkten jedoch schnell, dass wir diese echt unterschätzt hatten, denn wir fuhren natürlich à la Singapur bereits auf der befahrenen Hauptstraße. Manchmal in Fahrtrichtung, manchmal nicht, manchmal auf dem Gehweg, manchmal in der Metro, manchmal Slalom um Passanten oder eben durch die Mall mit ihrem 2-stöckigen Gucci. (Psssst, nichts unseren Müttern erzählen, wir hatten nämlich keinen Helm auf! (sowas kennen die hier eh nicht :D ))
    Keine Angst, weder uns noch den Passenten ist etwas passiert.
    Mit unseren mittlerweile "coolen" Scootern düsten wir quer durch die Stadt, bis wir an den jeweiligen Highlights der Tour ankamen. Dazu gehörte eine 15-minütige Licht- und Wassershow im Hafen von Singapur, einer musikalischen Lichtshow im Gardens by the Bay, koreanischem Essen in Downtown, einem Zwischenstopp auf der Helixbridge und und und.
    Es war einfach nur unglaublich!
    Fotos können kaum beschreiben, wie atemberaubende diese Tour war. Da lohnt sich der Muskelkater auf alle Fälle. :D

    Nun sitzen wir mal wieder viel zu spät in der Lobby (2:34 Uhr) und das, obwohl wir früh ins Bett gehen wollten. Man kennt's...
    Dafür sitzt unser Turban am rechten Fleck, die Wanderhose ebenfalls, schließlich will man bei der Klimaanlage nicht erfrieren, und wir diskutieren, welche Fotos "blogwürdig" sind. :)

    Noch schnell eine lustiges Anekdote zum Ende...
    Bevor wir den Kontinent wechselten, wurde uns Folgendes eingetrichtert: "Cook it, peel it or leave it" (für Oma Heide & Oma Ilka: "Koch es, schäl es oder lass es liegen" :D )
    Tja, dieses Zitat fand heute seine wahre Anwendung. Denn als mir eine Erdnuss auf der Couch runterfiel, ich sie nach gefühlten 2 Stunden wiederfand und ohne großes Grübeln einfach aß, schaute mich Hanne ganz entsetzt an, nach dem Motto "Die lag auf der ranzigen Couch, was ist mit all den Bakterien?".
    Promt antwortete ich "Hä, was hast du? 'Cook it' war doch erfüllt?!"
    Nun ja, ich würde mal behaupten, dass nach einem Tag pure Sonne auf den Hintern scheinen lassen, die Restwärme absolut ausreicht, um eine Erdnuss zu entseuchen. :P

    Somit ist vorerst alles gesagt, JuJo meldet sich wieder. :)
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  • Day 4

    Mit dem Scooter durch Gucci Teil 2

    August 8, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Und weil es so lustig war, hier noch ein paar extra Fotos, denn unsere Speicherkapazität ist leider beschränkt... :)

  • Day 4

    Mit dem Scooter durch Gucci Teil 3

    August 8, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, hier zwei unterhaltsame Videos.

    PS: Vor lauter Durian im Mund konnte Johanna nicht mehr reden :P

  • Day 5

    Zwischen Geleebohnen & Düsenjets

    August 9, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 31 °C

    Der heutige Tag begann für uns zwei etwas anders, als wir es ursprünglich geplant hatten...

    Ich fiel nämlich beinahe vor Schreck aus dem klapprigen Bett, als mir mein Handy anzeigte, dass es bereits 12:38 Uhr war. Der halbe Tag war schon wieder um, ehe wir überhaupt wach waren.
    Na toll, sowas kommt also davon, wenn man erst nach 4 Uhr im Bett ist, da man ja noch geschlagene 20 Minuten neben miefigen Schuhen auf der Treppe ausharren musste, damit auch jedes einzelne Foto zum passenden Blogeintrag hochgeladen wird...

    Noch total benebelt und alles andere als quick lebendig, verließen wir das kuschelige Innenleben unserer Schlafsäcke und machten uns daran, Pläne für den letzten Tag hier in Singapur zu schmieden.
    Das Ergebnis lautete, dass ehe die Rucksäcke nicht gepackt waren, das Hostel nicht verlassen werden durfte. Und so saßen wir dann da, umringt von halbvollen Vakuumtüten, nach Käsefüßen riechenden Socken der letzten vier Tage und so ziemlich allem, was am Montag noch mühselig nach System in den Rucksack gestopft worden war.
    Bereits jetzt schlossen wir den Pakt, dass wir höchstens alle zwei Wochen die Stadt wechseln würden, da diese Packerei einfach nur ätzend war und alles andere als spaßig. Ob wir diesen Pakt einhalten werden, sehen wir dann im Laufe der nächsten Wochen... :D

    Nach Ewigkeiten des Quetschens, Drückens und Fluchens waren die Rucksäcke endlich gepackt und man könnte meinen, sie seien genauso professionell zusammen geschnürt worden, wie zu Beginn, nur wäre dies eine Lüge. Ich zitiere: "Ey ich kriege diesen Rucksack doch nie wieder so zusammen gepackt, wie Papa es Sonntag Abend geschafft hat!!" :D

    Nichtsdestotrotz musste unser Werk nun einfach ausreichend sein, denn die Zeit rannte und wir wollten ja auch heute noch los. Also begann unsere Route in Richtung Arab Street, die wir gestern bereits von unseren Scootern aus entdeckt hatten, jedoch absolut keine Zeit war, um sie sich näher anzusehen. Es galt ein sturer Blick geradeaus, ansonsten hätten wir, der Roller oder unsere Mitmenschen den Abend nicht so heil überstanden. Aber wie wir wissen, ist ja alles gut gegangen. :)

    Somit begann eine neue abenteuerliche Tour durch ein kunterbuntes Viertel, welches aus lauter niedlichen Straßenläden und kulinarischem Essen, so weit das Auge reichte, bestand. Nach nicht allzu langem Überlegen setzten wir uns auch bereits in das nächstbeste Restaurant, denn unser knurrender Magen machte uns klar deutlich, dass er nach 16 Stunden auch mal wieder gerne was essen würde. Und somit taten wir ihm diesen Gefallen!
    Auf die Empfehlung unserer schweizerischen Reisebegleiterin Ramona, die wir im Hostel kennengelernt haben, hin, bestellten wir uns dann ebenfalls eine bekannte Spezialität, nämlich Cendol. Obwohl dies ursprünglich ein Dessert in Form von Eis war, gab es dies im Restaurant in Form eines Getränk. Im Großen und Ganzen war es beinahe schon süßer als süß, denn schließlich bestand es aus Kokosmilch, gefühlt einem Viertel Palmzuckersirup, grünen Geleewürmern, Eis und den berühmten roten Azuki Geleebohnen.
    Sollten wir innerhalb der nächsten paar Tage also Diabetes bekommen, wissen wir, woran es lag... :P

    Mit gefüllten Mägen machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Hafen, denn schließlich war heute der 54. Geburstag Singapurs und wir wollten unter gar keinen Umständen das Finale Feuerwerk verpassen, welches bereits seit 2 Monaten jedes Wochenende geprobt wurde. (Die Stadt hat einfach zu viel Geld... )
    Gegen 19 Uhr waren wir dann vor Ort, erholt von dem Schreck, als wenige Minuten zuvor die letzten Düsenjets der Flugshow über unseren Köpfen Loopings drehten und im Nichts verschwanden. Dazu kam das Phänomen, dass man diese erst dann hörte, als sie schon längst hinter der Skyline verschollen waren. (Physik und so, habe ich leider abgewählt in der Sekundarstufe 2 :P )
    Mit langsam verschwindender Gänsehaut begaben wir uns dann genauso wie alle anderen 15.000 Leute um uns herum zum Hafenbecken, ausgestattet mit einheimischen Eistee, Chips und Keksen. Vielleicht waren es auch 50.000, wir konnten leider das Englisch der Rezeptionisten nicht so gut verstehen. :D
    Wie dem auch sei, weit und breit waren nur Menschenmassen in rot/weiß zu sehen, also war es relativ egal, wie viele tausend Leute uns nun umringten. Gemütlich saßen wir die erste halbe Stunde noch auf dem Boden und aßen diesmal genießbare Früchte wie Maracuja, Litschis und Ananas.
    Doch schon bald merkten wir, dass wir wohl besser stehen sollten, um etwas zu sehen, denn die drei gebildeten Reihen vor uns, erschwerten unsere Sicht minimal...
    Gespannt warteten wir auf das Feuerwerk, welches eigentlich um Punkt 20:00 Uhr beginnen sollte. Doch es wurde 20:02 Uhr, 20:07 Uhr, 20:12 Uhr... wir hatten schon Angst, dass wir uns falsch positioniert hätten, doch all die Einheimischen um ins herum hätten wohl kaum solch einen Fehler begannen, oder ? Gerade dann, als ich laut aussprach, dass ich mich wieder hinsetzen würde, gingen plötzlich die ersten Raketen los und verpassten mir einen heftigen Schreck.
    Fasziniert sahen wir zu dem riesigen Feuerwerk auf und ignorierten mehr oder weniger, dass wir wohl danach in einer gewaltigen Aschewolke stehen würden. Zu all unserem Erstaunen endete das so angepriesene Feuerwerk bereits nach knapp 5 Minuten. "Wie ? Das war's jetzt ? Ich dachte, Singapur hätte genug Kohle...", war die allgemeine Reaktion. Im Nachhinein betrachtet geht selbst das Feuerwerk beim Hennigsdorfer Stadtfest länger, zwar ohne solch eine Kulisse oder das gewaltige Ausmaß, aber naja... ^^
    Aus Angst vor überfüllten Metros und den bekannten U-Bahn-Drückern, die auch in verstopfte Abteile noch drei Menschen quetschen, blieben wir noch eine weitere halbe Stunde am Hafen sitzen und genossen ein weiteres Mal die Licht- & Wassershow vor der Marina Bay Mall.
    Jedoch machte sich so langsam bei einigen von uns die Müdigkeit bemerkbar und wir begannen den Rückweg anzutreten. Sehr überrascht stellten wir fest, dass die Massen sich immer noch nicht aufgelöst hatten und wir mithilfe von Einweisern zur richtigen U-Bahn Schlange geleitet wurden, dort allerdings schon das eben erwähnte Horrorszenario sich abspielte. Zwar ohne persönliche Drücker, aber voll war eine Untertreibung. Wir ließen freiwillig eine Metro ausfallen, warteten auf die nächste, doch selbst die hat sich an ihrer Passagieranzahl verändert. Egal, wir quetschen uns hinein und immerhin konnten wir nun nicht mehr umfallen, da überall um uns herum Menschen standen, die dies verhinderten. Ob das nun gut oder schlecht ist, kann jeder für sich selbst beantworten... :D

    Zum Glück haben wir die Fahrt nach nur zwei Stationen hinter uns gehabt und der Weg ins Hostel erschien wie eine Leichtigkeit. Angekommen gab es nun eine finale To Do Liste abzuarbeiten, die noch vor Abreise erledigt sein musste. Darunter unter anderem die 800 gemachten Fotos, natürlich noch völlig unaussortiert, speichern bzw. in Dropboxen oder Google Drive Konten hochladen, was sich bei jenen Hostel Computern als langwierige Aufgabe von knapp 1 Stunde herausstellte. Duschen, Handgepäck packen, beruhigende WhatsApps schreiben und Ähnliches stand ebenfalls sehr weit oben. Während Schlaf bei Hanne erste Priorität hatte, beschloss ich, die Nacht einfach zum Tag zu machen, denn die letzten 5 Stunden vor Abreise konnte ich nun auch noch sinnvoll nutzen und mir vertrödeln. :)
    Hat auch geklappt, denn nun ist es 4:58 Uhr und ich bin alles Andere als müde, Jetlag sei Dank. Außerdem muss ja einer die Besenkammer bewachen, nicht, dass noch der Rucksack geklaut wird oder Ähnliches.

    Gleich beginnt dann auch die aufregende Fahrt zum Flughafen und wir hoffen, dass uns unsere zweieinhalb Stunden Zeit ausreichen, um uns dort zurecht zu finden...

    Wir werden ja sehen, denn schließlich hält JuJo euch up-to-date! :)

    Noch ein abschließender Fun Fakt, was die deutschen Touristen im Ausland betrifft...
    Denn ein jeder kennt sie, diese typischen und absolut hässlichen Umschnallbauchtaschen. Einerseits sieht man die heutige Jugend damit cool durch die Straßen ziehen, anderseits auch die älteren Generationen, wenn sie im Urlaub sind.
    Nun, jetzt gehören auch wir beide dazu. Es geht sogar so weit, dass wir diese ästhetischen Täschlein mit unter die Dusche nehmen, aus Angst, dass man uns den Reisepass oder die Kreditkarte klauen könnte. Jetzt denkt bloß nicht, dass wir die die ganze Zeit umgeschnallt um uns tragen. So weit gehen selbst wir nicht, aber es gibt diese Kleiderhaken ja immerhin nicht umsonst. Da gehört nun einmal die deutsche Touri-Bauchtasche ran, die wir seit unserer Ankunft nicht mehr aus den Augen lassen! Sie finden manchmal auch ihren Platz unter dem Kopfkissen oder im Schlafsack...

    Also seid froh, dass wir so gut auf unser Hab und Gut aufpassen und wehe, einer von euch musste bei der Duschvorstellung lachen!!
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  • Day 6

    We did it! Endlich Millionär!

    August 10, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

    Nicht einmal wir hätten es gedacht, aber wir haben uns heute Morgen auf dem Flughafen Singapurs nicht verlaufen, geschweige denn den Flug verpasst!

    Verwöhnt von Singapur Airlines, bei der man heiße Handtücher und Magnum-Eis serviert bekommt, werden wir den Luxus bei unseren zukünftig anstehenden Inlandsflügen vermissen. :D

    Etwas überfordert, da es nun keine Metros mehr gab, mussten wir uns auf umständlichen Wegen ein Taxi ordern bzw. der Taxifahrer hat wohl eher uns geordert und somit ging es bei chaotischen Verkehrsbedingungen in Richtung Legian, wo ein luxuriöses Doppelbett in unseren eigenen 10m2 wartete.

    Nach einem kurzen Nickerchen führte es uns schlussendlich zum Strand, wo wir uns sehr spontan dazu entschieden, einen Surfkurs für den morgigen Tag zu buchen. :)

    Gerade sitzen wir in einem Burger-Restaurant und bestellen mittlerweile den 3. Burger, weil die einfach zu preiswert und lecker sind, als dass man diese nicht essen könnte. Quasi der indonesische Peter Pane. :P
    Zudem haben wir unseren Muttis versprochen, häufiger etwas zu essen als nur alle 16 Stunden. Ist ja schließlich nicht wirklich gesund.

    Wir hauen uns nun weiter die Bäuche voll, hoffentlich wird uns das beim Surfen nicht zum Verhängis... ^^

    Aber keine Sorge, JuJo meldet sich! :D

    Achja, warum eigentlich die protzige Überschrift? Die Indonesische Währung heißt Rupiah und für 1€ erhält man knapp 16.000 davon. :D
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