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- Friday, August 2, 2019 at 12:33 AM
- 🌙 15 °C
- Altitude: 30 m
GermanyForst Falkenhagen52°37’52” N 13°11’36” E
Die ersten Nerven liegen blank

Wer kennt es nicht ?
Der Alptraum eines jeden Urlaubers, das Kofferpacken!
Nun sitzen wir hier auf dem Teppich, umringt von unzähligen Medikamenten inklusive Beipackzetteln, Leggins, Duschbad, Sonnencreme, Flip Flops, Hängematten und Schlafsäcken, und wissen nicht mehr weiter bzw. wohin mit all dem Zeug.
Denn wie packt man seinen gefühlt viel zu kleinen Backpackerrucksack für knapp 10 Wochen, ohne dabei an gewisse Grenzen zu stoßen?
Hinzukommt die Tatsache, dass man sich als Frau ja auch noch irgendwie selbst im Spiegel angucken muss, ohne beim Anblick von Zip-Up-Trekkinghosen, Poloshirts oder einem Wanderrock komplett zu verzweifeln.
Probleme über Probleme.
Und all das vier Tage vor Reisebeginn, weit nach Mitternacht.
Es ist somit keine Untertreibung, zu sagen, dass bereits die ersten Nerven blank liegen.
Außerdem sollte man noch erwähnen, dass wir aufgrund unseres allgemeinen Platzproblems mittlerweile eher auf zwei Paar Socken und drei Ersatzschlüpfer verzichten würden, als irgendetwas an Medikamenten hier lassen zu müssen.
Schließlich werden wir für das Überleben im tiefsten Dschungel Prioritäten setzen müssen.
Denn eine Frakturschiene, Silberionen zur Trinkwasserreinigung, Ibuprofen oder Elektrolyte können wohl eher Leben retten als Wandersocken.
Nachdem dann auch der Online Check-In fehlgeschlagenen ist, da man sich anscheinend erst 48 Stunden vor Abflug registrieren kann, liegen wir beide völlig erschöpft um 2 Uhr morgens endlich im Bett.
Die Rückenschmerzen vom langen Sitzen machen sich deutlich bemerkbar und ich bezweifel jetzt schon, dass ich die 13 Stunden im Flugzeug nach Singapur ohne Beschwerden überstehen werde.
Aber morgen ist ein neuer Tag und mit voller Elan werden wir dann vermutlich mit gebündelten Kräften unsere Vakuumbeutel mit Klamotten befüllen und hoffen, dass dies die Investition unseres Lebens war und unser Platzproblem auf magische Weise gelöst wird.
Und wenn nicht, wird halt gestopft und gestopft und gestopft, bis die Nähte platzen.
(Hoffentlich nicht, denn sonst war das Platzproblem unsere kleinste Sorge...)
Bleibt gespannt, Julia & Johanna (kurz JuJo) melden sich! :)Read more
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- Day 1
- Monday, August 5, 2019 at 6:00 AM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 30 m
GermanyFlughafen Berlin-Tegel52°33’13” N 13°17’36” E
Auf geeeht's

Fünf Uhr morgens, der Wecker klingelt und nach 4 Mal snooze drücken, quälen wir uns beide dann doch aus den noch warmen Betten.
Schleppend ins Bad, nochmal Zähne putzen, Brötchen schmieren und diese irgendwie ins Handgepäck stopfen, sodass die Gefahr besteht, dass der Käse gleich den Reisepass verklebt.
Aber was soll's.
Die ersten Tränen sind nun auch bereits geflossen und da wir noch nicht mal ansatzweise uns auf dem Weg Richtung Flughafen befinden, werden es auch nicht die letzten sein...
5:58 Uhr.
Sechs Mann und vier Rucksäcke sitzen nun endlich im Auto. Während hinten von uns beiden nochmal letzte Packlisten durchgegangen werden, wird vorne der absolute Notfallplan diskutiert. So langsam wird es ernst.Read more
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- Day 1
- Monday, August 5, 2019 at 9:21 AM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 40 m
GermanyFlughafen Berlin-Tegel52°32’59” N 13°17’51” E
Ready for take off!

Endlich haben wir all die nervenaufreibenden Hürden hinter uns!
Sowohl das tränenreiche Verabschieden, die Sicherheitskontrolleure, die uns erst noch vor dem Fliegen abhalten wollten, da es ja eine sehr gefährliche und lange Reise zu zweit sei, das Anziehen der dämlichen Thrombosestrümpfe, auf die der Medizinstudent an meiner Seite bestanden hat, oder das Gedrängel in den Flugzeuggängen.
Vielleicht aber auch die Tatsache, dass sich Johanna lieber mit meinem Sicherheitsgurt im Flugzeug anschnallt als mit ihrem...
Aber hey! Es heißt "ready for take off"!
JuJo meldet sich in 13 Stunden wieder, sobald wir singapurischen Boden unter unseren Füßen haben! :)Read more
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- Day 2
- Tuesday, August 6, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 23 m
SingaporeKandang Kerbau Bridge1°18’18” N 103°51’12” E
Erster Schritt: Singapur

Zeit wurde es!
03:53 Uhr nach Ortszeit und endlich haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. :D
Die knapp 12,5 Stunden Flug vergingen eher schleppend, trotz Netflix, Spotify & Co, und hinzukamen unter anderem Probleme, wie beispielsweise, dass alle drei Passagiere vor uns in der Reihe beschlossen, bereits 15 Minuten nach Flugbeginn den gesamten restlichen Flug im Liegen, also quasi auf unserem Schoß, verbringen zu müssen.
Toll. Großartig, dachten wir uns...
Zum Frühstück bzw. eher sehr frühen Mittag gegen 10:45 Uhr gab es dann angeblich geschmortes Hähnchen mit Reis. Angeblich. Denn was auch immer das war, es war defintiv kein Hähnchen. Es schmeckte nach süßlichen Gewürzen, die dort defintiv nichts zu suchen hatten, und Reis, der den Geschmack der äußeren Plastikverpackung übernommen hatte.
Sehr lecker.
Da griff ich dann doch lieber zum Käsebrötchen, welches glücklicherweise noch nicht meine Reisepassseiten verklebt hatte...
Im letzten Viertel des Fluges kamen dann auch noch ca. zweistündige Turbulzen auf uns zu, doch selbst das konnte uns nichts anhaben, denn "stört mich jetzt nicht, dann ist wenigstens ein bisschen was los..". (Zitat Johanna)
Kaum gelandet, ging auch das typisch peinliche deutsche Geklatsche los, welches wir eher belustigt beobachten und nach den ersten 10 Minuten, in denen gefühlt 300 Passagiere versuchten, das Flugzeug auf einmal zu verlassen, haben auch wir es nach draußen geschafft und ebenso unsere gut eingehüllten Rucksäcke!
Da das Hostel uns jedoch erst ab 13 Uhr, also erst 9 Stunden später, in Empfang nehmen konnte, führte dies dazu, dass wir vorerst das kostenlose Flughafen WLAN ausnutzten, beruhigenden "Wir-sind-gelandet-WhatsApps" verschickten und natürlich am wichtigsten, die verdammt engen und mittlerweile muffigen Thrombosestrümpfe auszogen und in die nächstbeste Ecke worfen! (Sie wurden danach wieder liebevoll zusammen gefaltet und im Rucksack verstaut :) )
Der erste Zwischenstopp wartet nun, Singapur, JuJo kommt! :)Read more
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- Day 3
- Wednesday, August 7, 2019
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 16 m
SingaporeMarina Bay1°17’8” N 103°51’23” E
Fast verhaftet und pleite...

Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Aber vermutlich herrscht doch ein wenig Erklärungsbedarf...
Fangen wir mal von vorne an.
Nachdem wir Dienstag in aller Früh realisiert hatten, dass wir noch knapp 9 Stunden überbrücken müssen, ehe wir ins Hostel einchecken können, gingen damit auch schon die ersten kleinen Problemchen los, mit denen wir in Singapur konfrontiert wurden.
Denn irgendwie sind die Rucksäcke von ihren 14kg und 15kg urplötzlich auf das dreifache Gewicht angestiegen, mit ihnen auch die Luftfeuchtigkeit und eine gewisse Orientierung fehlte uns auch die ersten paar Minuten.
Erstaunlicherweise haben wir es dennoch zum Hostel geschafft, sind nicht in der Metro eingeschlafen und mit Blick auf die Uhr, waren es nur noch 6 Stunden, die wir irgendwie vertrödeln mussten. Mit einem mulmigen Gefühl ließen wir dann auch unsere Backpackerrucksäcke in der kleinen Hostel-Besenkammer zurück und machten uns bereits halb verschwitzt auf den Weg in die Stadt.
Völlig erschöpft fanden wir den Weg über die Formel 1 Rennstrecke zum bekannten Riesenrad und von dort aus war der Weg zu Singapurs Wahrzeichen, dem Marina Bay Sand, auch nicht mehr zu verfehlen. Überwältigt von all dem Luxus, aber besonders der ziemlich kalten Klimaanlage, die zwischen Lobby und Außenbereich vermutlich 15°C Unterschied schaffte, schleppten wir uns zur nächstbesten Parkbank im nicht weit entfernten Gardens by the Bay.
Die ersten Touri-Attraktionen waren somit abgehakt, doch die Zeit schien dennoch kaum zu vergehen. Wir gingen Schleichwege durch den riesigen Park, an den gigantischen Drahtbäumen vorbei und wir stellten jetzt schon fest, dass das ganze bei Nacht nur noch spektakulärer aussehen kann.
Nach weiteren 2 Stunden schlugen wir dann endlich den Weg zurück zum Hostel ein, erkundeten ein wenig die dortige Nachbarschaft, trafen auf die ersten zwei Einheimischen, die große Deutschlandfans waren, und tranken uns unbekannte Limonade, die, naja, trinkbar waren... :D
Endlich eingecheckt und frisch geduscht, ging es dann gegen 14 Uhr ins bereits lang ersehnte Doppelstockbett und wären die lauthals lachenden Zimmergenossen nicht gewesen, wären wir wahrscheinlich auch nicht um 21 Uhr aufgewacht. Doch alles halb so schlimm, so ging es noch halb im Schlafanzug zum nicht weit entfernten Imbiss. Als Mitternachtssnack gab es dann Mango Lassi und Naan (indisches Fladenbrot) und somit ging es gesättigt wieder zurück ins Hostel, um weitere Stunden des kostenlosen WLANs ausnutzen zu können.
Auf die Gefahr hin, dass wir nun zur eigentlich Schlafenszeit eh nicht mehr schlafen können, legten wir uns dennoch zurück ins Bett und wer hätte es gedacht, die Augen fielen nochmal von 2 Uhr bis 11 Uhr morgens zu. :D
Gerade noch so, konnten wir uns die zwei letzten Plätze am Frühstückstisch ergattern und es gab 3 Scheiben Toast mit Butter und einen schwarzen Tee. Sollte für den Anfang als Grundlage erstmal reichen...
Etwas unschlüssig, was wir nun mit dem halben Tag noch anstellen wollten, entschieden wir uns für einen TreeTop Wanderweg, knapp 30 Minuten mit dem Bus entfernt. Nicht zu erwähnen, dass wir die ersten 5 Stationen in die falsche Richtung fuhren...
Schlussendlich kamen wir dann doch an, entschieden uns für eine orangefarbene Route, die uns anscheinend für 3-4 Stunden durch den Urwald führen sollte.
Am Ende waren wir fast 5 Stunden im städtischen Dschungel unterwegs, was an sich schon sehr surreal erscheint, wenn man merkt, dass zwischen tiefstem Urwald und dem nächsten Hochhaus gerade mal 300m liegen.
Dennoch hätten wir als Vorbereitung auf Indonesien nichts Besseres auswählen können, denn uns lief sowohl ein kleiner Waran, Streifenhörnchen, komische asiatische Hühner, aber auch sehr zutrauliche Affen über den Weg. Besser als jeder Zoo! Und all dies kostenlos und auf eigene Faust, denn als einzige "Security" und Hilfe gab es einen Ranger mitten im Urwald stationiert.
Als wir dann gegen 18 Uhr das Ende des Dschungels erreichten, waren auch bereits die ersten Hochhäuser wieder in Sicht. Anscheinend sahen wir beide auch so orientierungslos aus, dass wir von einem einheimischen Opi beinahe bis zur nächsten Bushaltestelle eskortiert wurden. Er winkte uns noch hinterher und wir waren von solch einer Gastfreundschaft einfach nur zutiefst beeindruckt.
Um alles aus diesem Tag noch rauszuholen, entscheiden wir uns, noch einmal zum Garden by the Bay zu fahren und den dortigen Skywalk in luftiger Höhe zu buchen. Trotz langer Schlangen und der Gefahr, dass das Ticket bei Regenbeginn verfällt, stellten wir uns an und waren nach knapp 20 Minuten inmitten all der Drahtbäume, wovon zwei über eine Art Brücke miteinander verbunden waren und für ein spektakuläres Panorama sorgten. Zur unserer Überraschung gab es dann auch noch eine knapp 10 minütige Musik- und Lichtershow, die von oben natürlich noch viel unglaublicher zu betrachten war, als wenn wir auf dem Boden gestanden hätten. Unzählige Fotos später und mit knurrendem Magen ging es dann zurück auf den Boden und in Richtung Luxushotel, das Marina Bay Sands, welches bei Nacht noch beeindruckender aussah, als am Vortag bei Sonnenlicht.
Der Weg führte durch die angrenzende Mall, die auch "nur" aus 5 Stockwerken bestand und sollte die Lust bestehen, hätte man im Erdgeschoss mithilfe einer Gondel durch die Mall geschippert werden können, denn anscheinend hat diese Stadt sogar Geld für einen Fluss inmitten eines Luxuseinkaufhauses.
Beinahe sprachlos gingen wir nach draußen und nach vermutlich einer halben Stunde Fußweg, die uns um das hafenähnliche Becken führte, hatten wir den wohl besten Ausblick des Abends. Man konnte das hell erleuchtete Luxushotel sehen, das angrenzende Finanzviertel (Downtown), welches stark an New York erinnerte, die beleuchtete Helix Bridge, die Luxusmall und ein Museum, in abstrakter Form einer Seerose.
Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.
Doch trotzdem schlugen wir dann gegen 23 Uhr den Heimweg an, den wir ab 12 Uhr gefühlt nur zu Fuß erschlossen hatten, draußen in 35°C Hitze dahinflossen und alles was der Magen intus hatte, waren ein paar Toastscheiben und Erdnüsse - da ist man irgendwann fix&fertig!
Und genau in solchen Situationen, also hungrig, müde, durstig und völlig ausgelaugt, entstehen Situationen, die die Überschrift erklären...
Denn nun saßen wir in der Metro, im Supermarkt noch schnell Wasser, Eistee, Orangensaft und zwei asiatische Tüten Chips, die absolut "Baaaahhh!!! Sowas mit 'nem japanischen Schriftzug kaufen wir nie wieder!" (Zitat Johanna) waren, gekauft und hundemüde. Da vergisst man mal eben auch die Tatsache, dass man in Singapur so einige Regeln zu beachten hat...
Sitzend guckten wir uns an, das letzte Selfie des Tages wurde geschossen und jeder griff zu seiner eben ergatterten Flasche. In meinem Fall Orangensaft und in Johannas Schwarztee. Um den anderen von seinem Getränk zu überzeugen, wurden natürlich auch die Flaschen noch herumgereicht, was anscheinend für sehr missbilligende Blicke sorgte. Die Dame gegenüber von uns hätte mit Blicken töten können... Ich fragte mich gerade noch, was denn ihr Problem sei, bis mir das Schild über ihrem Kopf auffiel. Panisch wurden meine Augen größer, denn man konnte klar und deutlich lesen, dass in der Metro essen und trinken verboten ist und darauf eine Strafe von 500 Dollar steht. Scheiße! Im gleichen Moment hat wohl Hanne das Schild ebenfalls gesehen, ihre Augen wurde genauso riesig wie meine, die Flaschen wurden zugeschraubt, in den Rucksack geworfen und Gott sei Dank waren wir an unserer Haltestelle angelangt, sodass wir wortlos aus der Metro rennen konnten. Panisch lachend kamen wir oberhalb der Rolltreppe an und wussten nicht so ganz weiter. Denn dieser Fauxpas könnte uns im schlimmsten Fall insgesamt 1000 Dollar kosten...
Zu unserem Glück war keine Security in Sicht und auch keine an Bord gewesen, somit war unsere einzige Sorge die Gesichtserkennung, obwohl das wohl eher sehr weit hergeholt ist. Obwohl man sagen muss, dass uns in diesem Hightech-Land nichts wundern würde und wir uns nun tatsächlich sorgen, beim nächsten Mal Metro-Fahren von irgendwelchen Kameras erkannt zu werden und von ein paar Security-Männern über den Haufen gerannt zu werden.
In Anbetracht dessen, dass wir heil im Hostel angekommen sind, nicht verhaftet wurden und wir auch beide noch all unser Geld besitzen, haben wir wohl ziemlich Glück gehabt! Ab morgen bzw. heute (mittlerweile ist es immerhin schon 2:34 Uhr #Jetlag) gilt also dreifache Vorsicht und Aufmerksamkeit, denn sonst ins unsere Reise vielleicht schneller vorbei, als gedacht...
Wie dem auch sei, Glück im Unglück, wir werden nun vermutlich doch mal unser Zimmer aufsuchen.
Falls wir nicht doch spätestens am Flughafen über deren Kamerasysteme erkannt und bestraft werden, dann gilt wie immer: JuJo meldet sich! :D
(Hoffentlich nicht verhaftet und pleite aus dem städtischen Gefängnis...)Read more
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- Day 4
- Thursday, August 8, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 20 m
SingaporeChinatown Singapore1°16’59” N 103°50’38” E
Mit dem Scooter durch Gucci

Neuer Tag, neues Glück.
Nach gerade einmal 5 Stunden Schlaf quälen wir uns widerwillig aus dem klapprigen Hochbett, um die letzten 3 Toastscheiben noch ergattern zu können. Nach diesem dürftigen Frühstück führte es uns dann etwas planlos in Richtung Little India, einem uns noch unbekannten Stadtviertel.
Kaum dort angekommen, umhüllten uns bereits die rauchigen Gerüche all der Opfergaben, die an jeder Straßenecke dargelegt wurden. Somit flüchteten wir erstmal in den nächstbesten Markt, der zwar zur Hälfte aus frischem Obst bestand, aber blöderweise auch zur Hälfte aus miefigem Fisch.
Um diesen Geruch noch zu toppen, entschieden wir uns dafür, den waghalsigen Versuch in Angriff zu nehmen, endlich die berühmte Durianfrucht (=Stinkfrucht) zu probieren.
Fehler. Sehr großer Fehler!
Obwohl der Name schon abschreckend genug war, mussten wir natürlich trotzdem den Mut aufbringen, mindestens ein Mal abzubeißen. Erschreckender Weise schmeckte die Frucht noch schlimmer als sie bereits roch und das soll was heißen! Denn der Geschmack von Zwiebel und altem Käse sollte nun wirklich nicht in einer Fruht vorzufinden sein. Einfach nur widerlich. Und obwohl uns diese dämliche Frucht 10 Dollar gekostet hat, entschieden wir uns innerhalb von Sekunden, das olle Ding im Mülleimer zu versenken, trotz entsetzer Blicke der Einheimischen. War uns aber herzlich egal, denn wir hatten andere Sorgen... Denn wie kriegt man den penetranten Geschmack los ? Richtig, gar nicht! Wir hatten noch den ganzen Tag was davon...
Unser Fazit -10/10 für die Stinkfrucht.
Nach diesem traumatischen Obsterlebnis, führte uns der Weg erst einmal weit weg von Little India, nämlich in Richtung Chinatown.
Völlig überwältigt von dem Kulturwechsel, standen wir nun inmitten von bunten Häusern, chinesischen Souvenirshops, Lampions und alles, was man sich so vorstellen kann, wenn man das Wort "Chinatown" hört!
Wir schlängelten uns durch die engen Gassen, von Shop zu Shop, bis wir schließlich das gefunden hatten, was unser Touriherz höher schlagen ließ, ein waschechter Fake-Kimono! Der musste einfach mit, hat uns Dank Verhandlungskünsten schließlich auch 2 Dollar weniger gekostet. :D
Mit vollem Rucksack ging es dann noch in einen buddhistischen Tempel, in dem Hanne urplötzlich von lauter Buddhisten umtanzt wurde (ungewollt, denn plötzlich wurde die Absperrung zu den Betenden einfach umgestellt, nur befand sich Hanne noch da drin) , während diese ihre Opfergabe-Zeremonie an die Unterwelt feierten ... Tja, sowas kann nur in Chinatown passieren. :)
Nach diesem bunten Kulturerlebnis, ging es dann auf schnellen Sohlen zurück zum Hostel, denn unser heutiges Highlight wartete bereits auf uns. Eine 5-stündige Scootertour durch Singapur!
Zuerst waren wir enttäuscht, als wir erfuhren, dass es sich dabei um stinknormale Roller handelt und nicht um die modernen E-Scooter. Aber im Nachhinein war dies wohl das Beste, was uns hätte passieren können, denn diese waren wenigstens idiotensicher... :D
Somit ging es um 18 Uhr auf unseren "langweiligen" Rollern los und der Muskelkater deutete sich bereits nach den ersten 5 Minuten an. Wir merkten jedoch schnell, dass wir diese echt unterschätzt hatten, denn wir fuhren natürlich à la Singapur bereits auf der befahrenen Hauptstraße. Manchmal in Fahrtrichtung, manchmal nicht, manchmal auf dem Gehweg, manchmal in der Metro, manchmal Slalom um Passanten oder eben durch die Mall mit ihrem 2-stöckigen Gucci. (Psssst, nichts unseren Müttern erzählen, wir hatten nämlich keinen Helm auf! (sowas kennen die hier eh nicht :D ))
Keine Angst, weder uns noch den Passenten ist etwas passiert.
Mit unseren mittlerweile "coolen" Scootern düsten wir quer durch die Stadt, bis wir an den jeweiligen Highlights der Tour ankamen. Dazu gehörte eine 15-minütige Licht- und Wassershow im Hafen von Singapur, einer musikalischen Lichtshow im Gardens by the Bay, koreanischem Essen in Downtown, einem Zwischenstopp auf der Helixbridge und und und.
Es war einfach nur unglaublich!
Fotos können kaum beschreiben, wie atemberaubende diese Tour war. Da lohnt sich der Muskelkater auf alle Fälle. :D
Nun sitzen wir mal wieder viel zu spät in der Lobby (2:34 Uhr) und das, obwohl wir früh ins Bett gehen wollten. Man kennt's...
Dafür sitzt unser Turban am rechten Fleck, die Wanderhose ebenfalls, schließlich will man bei der Klimaanlage nicht erfrieren, und wir diskutieren, welche Fotos "blogwürdig" sind. :)
Noch schnell eine lustiges Anekdote zum Ende...
Bevor wir den Kontinent wechselten, wurde uns Folgendes eingetrichtert: "Cook it, peel it or leave it" (für Oma Heide & Oma Ilka: "Koch es, schäl es oder lass es liegen" :D )
Tja, dieses Zitat fand heute seine wahre Anwendung. Denn als mir eine Erdnuss auf der Couch runterfiel, ich sie nach gefühlten 2 Stunden wiederfand und ohne großes Grübeln einfach aß, schaute mich Hanne ganz entsetzt an, nach dem Motto "Die lag auf der ranzigen Couch, was ist mit all den Bakterien?".
Promt antwortete ich "Hä, was hast du? 'Cook it' war doch erfüllt?!"
Nun ja, ich würde mal behaupten, dass nach einem Tag pure Sonne auf den Hintern scheinen lassen, die Restwärme absolut ausreicht, um eine Erdnuss zu entseuchen. :P
Somit ist vorerst alles gesagt, JuJo meldet sich wieder. :)Read more
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- Day 4
- Thursday, August 8, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: Sea level
SingaporeMarina Bay Street Circuit1°17’15” N 103°51’49” E
Mit dem Scooter durch Gucci Teil 2

Und weil es so lustig war, hier noch ein paar extra Fotos, denn unsere Speicherkapazität ist leider beschränkt... :)
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- Day 4
- Thursday, August 8, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 16 m
SingaporeMarina South City Park1°16’45” N 103°51’45” E
Mit dem Scooter durch Gucci Teil 3

Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, hier zwei unterhaltsame Videos.
PS: Vor lauter Durian im Mund konnte Johanna nicht mehr reden :P
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- Day 5
- Friday, August 9, 2019 at 3:53 PM
- ⛅ 31 °C
- Altitude: 23 m
SingaporeCentral Singapore Community Development Council1°18’8” N 103°51’29” E
Zwischen Geleebohnen & Düsenjets

Der heutige Tag begann für uns zwei etwas anders, als wir es ursprünglich geplant hatten...
Ich fiel nämlich beinahe vor Schreck aus dem klapprigen Bett, als mir mein Handy anzeigte, dass es bereits 12:38 Uhr war. Der halbe Tag war schon wieder um, ehe wir überhaupt wach waren.
Na toll, sowas kommt also davon, wenn man erst nach 4 Uhr im Bett ist, da man ja noch geschlagene 20 Minuten neben miefigen Schuhen auf der Treppe ausharren musste, damit auch jedes einzelne Foto zum passenden Blogeintrag hochgeladen wird...
Noch total benebelt und alles andere als quick lebendig, verließen wir das kuschelige Innenleben unserer Schlafsäcke und machten uns daran, Pläne für den letzten Tag hier in Singapur zu schmieden.
Das Ergebnis lautete, dass ehe die Rucksäcke nicht gepackt waren, das Hostel nicht verlassen werden durfte. Und so saßen wir dann da, umringt von halbvollen Vakuumtüten, nach Käsefüßen riechenden Socken der letzten vier Tage und so ziemlich allem, was am Montag noch mühselig nach System in den Rucksack gestopft worden war.
Bereits jetzt schlossen wir den Pakt, dass wir höchstens alle zwei Wochen die Stadt wechseln würden, da diese Packerei einfach nur ätzend war und alles andere als spaßig. Ob wir diesen Pakt einhalten werden, sehen wir dann im Laufe der nächsten Wochen... :D
Nach Ewigkeiten des Quetschens, Drückens und Fluchens waren die Rucksäcke endlich gepackt und man könnte meinen, sie seien genauso professionell zusammen geschnürt worden, wie zu Beginn, nur wäre dies eine Lüge. Ich zitiere: "Ey ich kriege diesen Rucksack doch nie wieder so zusammen gepackt, wie Papa es Sonntag Abend geschafft hat!!" :D
Nichtsdestotrotz musste unser Werk nun einfach ausreichend sein, denn die Zeit rannte und wir wollten ja auch heute noch los. Also begann unsere Route in Richtung Arab Street, die wir gestern bereits von unseren Scootern aus entdeckt hatten, jedoch absolut keine Zeit war, um sie sich näher anzusehen. Es galt ein sturer Blick geradeaus, ansonsten hätten wir, der Roller oder unsere Mitmenschen den Abend nicht so heil überstanden. Aber wie wir wissen, ist ja alles gut gegangen. :)
Somit begann eine neue abenteuerliche Tour durch ein kunterbuntes Viertel, welches aus lauter niedlichen Straßenläden und kulinarischem Essen, so weit das Auge reichte, bestand. Nach nicht allzu langem Überlegen setzten wir uns auch bereits in das nächstbeste Restaurant, denn unser knurrender Magen machte uns klar deutlich, dass er nach 16 Stunden auch mal wieder gerne was essen würde. Und somit taten wir ihm diesen Gefallen!
Auf die Empfehlung unserer schweizerischen Reisebegleiterin Ramona, die wir im Hostel kennengelernt haben, hin, bestellten wir uns dann ebenfalls eine bekannte Spezialität, nämlich Cendol. Obwohl dies ursprünglich ein Dessert in Form von Eis war, gab es dies im Restaurant in Form eines Getränk. Im Großen und Ganzen war es beinahe schon süßer als süß, denn schließlich bestand es aus Kokosmilch, gefühlt einem Viertel Palmzuckersirup, grünen Geleewürmern, Eis und den berühmten roten Azuki Geleebohnen.
Sollten wir innerhalb der nächsten paar Tage also Diabetes bekommen, wissen wir, woran es lag... :P
Mit gefüllten Mägen machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Hafen, denn schließlich war heute der 54. Geburstag Singapurs und wir wollten unter gar keinen Umständen das Finale Feuerwerk verpassen, welches bereits seit 2 Monaten jedes Wochenende geprobt wurde. (Die Stadt hat einfach zu viel Geld... )
Gegen 19 Uhr waren wir dann vor Ort, erholt von dem Schreck, als wenige Minuten zuvor die letzten Düsenjets der Flugshow über unseren Köpfen Loopings drehten und im Nichts verschwanden. Dazu kam das Phänomen, dass man diese erst dann hörte, als sie schon längst hinter der Skyline verschollen waren. (Physik und so, habe ich leider abgewählt in der Sekundarstufe 2 :P )
Mit langsam verschwindender Gänsehaut begaben wir uns dann genauso wie alle anderen 15.000 Leute um uns herum zum Hafenbecken, ausgestattet mit einheimischen Eistee, Chips und Keksen. Vielleicht waren es auch 50.000, wir konnten leider das Englisch der Rezeptionisten nicht so gut verstehen. :D
Wie dem auch sei, weit und breit waren nur Menschenmassen in rot/weiß zu sehen, also war es relativ egal, wie viele tausend Leute uns nun umringten. Gemütlich saßen wir die erste halbe Stunde noch auf dem Boden und aßen diesmal genießbare Früchte wie Maracuja, Litschis und Ananas.
Doch schon bald merkten wir, dass wir wohl besser stehen sollten, um etwas zu sehen, denn die drei gebildeten Reihen vor uns, erschwerten unsere Sicht minimal...
Gespannt warteten wir auf das Feuerwerk, welches eigentlich um Punkt 20:00 Uhr beginnen sollte. Doch es wurde 20:02 Uhr, 20:07 Uhr, 20:12 Uhr... wir hatten schon Angst, dass wir uns falsch positioniert hätten, doch all die Einheimischen um ins herum hätten wohl kaum solch einen Fehler begannen, oder ? Gerade dann, als ich laut aussprach, dass ich mich wieder hinsetzen würde, gingen plötzlich die ersten Raketen los und verpassten mir einen heftigen Schreck.
Fasziniert sahen wir zu dem riesigen Feuerwerk auf und ignorierten mehr oder weniger, dass wir wohl danach in einer gewaltigen Aschewolke stehen würden. Zu all unserem Erstaunen endete das so angepriesene Feuerwerk bereits nach knapp 5 Minuten. "Wie ? Das war's jetzt ? Ich dachte, Singapur hätte genug Kohle...", war die allgemeine Reaktion. Im Nachhinein betrachtet geht selbst das Feuerwerk beim Hennigsdorfer Stadtfest länger, zwar ohne solch eine Kulisse oder das gewaltige Ausmaß, aber naja... ^^
Aus Angst vor überfüllten Metros und den bekannten U-Bahn-Drückern, die auch in verstopfte Abteile noch drei Menschen quetschen, blieben wir noch eine weitere halbe Stunde am Hafen sitzen und genossen ein weiteres Mal die Licht- & Wassershow vor der Marina Bay Mall.
Jedoch machte sich so langsam bei einigen von uns die Müdigkeit bemerkbar und wir begannen den Rückweg anzutreten. Sehr überrascht stellten wir fest, dass die Massen sich immer noch nicht aufgelöst hatten und wir mithilfe von Einweisern zur richtigen U-Bahn Schlange geleitet wurden, dort allerdings schon das eben erwähnte Horrorszenario sich abspielte. Zwar ohne persönliche Drücker, aber voll war eine Untertreibung. Wir ließen freiwillig eine Metro ausfallen, warteten auf die nächste, doch selbst die hat sich an ihrer Passagieranzahl verändert. Egal, wir quetschen uns hinein und immerhin konnten wir nun nicht mehr umfallen, da überall um uns herum Menschen standen, die dies verhinderten. Ob das nun gut oder schlecht ist, kann jeder für sich selbst beantworten... :D
Zum Glück haben wir die Fahrt nach nur zwei Stationen hinter uns gehabt und der Weg ins Hostel erschien wie eine Leichtigkeit. Angekommen gab es nun eine finale To Do Liste abzuarbeiten, die noch vor Abreise erledigt sein musste. Darunter unter anderem die 800 gemachten Fotos, natürlich noch völlig unaussortiert, speichern bzw. in Dropboxen oder Google Drive Konten hochladen, was sich bei jenen Hostel Computern als langwierige Aufgabe von knapp 1 Stunde herausstellte. Duschen, Handgepäck packen, beruhigende WhatsApps schreiben und Ähnliches stand ebenfalls sehr weit oben. Während Schlaf bei Hanne erste Priorität hatte, beschloss ich, die Nacht einfach zum Tag zu machen, denn die letzten 5 Stunden vor Abreise konnte ich nun auch noch sinnvoll nutzen und mir vertrödeln. :)
Hat auch geklappt, denn nun ist es 4:58 Uhr und ich bin alles Andere als müde, Jetlag sei Dank. Außerdem muss ja einer die Besenkammer bewachen, nicht, dass noch der Rucksack geklaut wird oder Ähnliches.
Gleich beginnt dann auch die aufregende Fahrt zum Flughafen und wir hoffen, dass uns unsere zweieinhalb Stunden Zeit ausreichen, um uns dort zurecht zu finden...
Wir werden ja sehen, denn schließlich hält JuJo euch up-to-date! :)
Noch ein abschließender Fun Fakt, was die deutschen Touristen im Ausland betrifft...
Denn ein jeder kennt sie, diese typischen und absolut hässlichen Umschnallbauchtaschen. Einerseits sieht man die heutige Jugend damit cool durch die Straßen ziehen, anderseits auch die älteren Generationen, wenn sie im Urlaub sind.
Nun, jetzt gehören auch wir beide dazu. Es geht sogar so weit, dass wir diese ästhetischen Täschlein mit unter die Dusche nehmen, aus Angst, dass man uns den Reisepass oder die Kreditkarte klauen könnte. Jetzt denkt bloß nicht, dass wir die die ganze Zeit umgeschnallt um uns tragen. So weit gehen selbst wir nicht, aber es gibt diese Kleiderhaken ja immerhin nicht umsonst. Da gehört nun einmal die deutsche Touri-Bauchtasche ran, die wir seit unserer Ankunft nicht mehr aus den Augen lassen! Sie finden manchmal auch ihren Platz unter dem Kopfkissen oder im Schlafsack...
Also seid froh, dass wir so gut auf unser Hab und Gut aufpassen und wehe, einer von euch musste bei der Duschvorstellung lachen!!Read more
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- Day 6
- Saturday, August 10, 2019
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 14 m
IndonesiaPantai Kuta8°43’1” S 115°10’20” E
We did it! Endlich Millionär!

Nicht einmal wir hätten es gedacht, aber wir haben uns heute Morgen auf dem Flughafen Singapurs nicht verlaufen, geschweige denn den Flug verpasst!
Verwöhnt von Singapur Airlines, bei der man heiße Handtücher und Magnum-Eis serviert bekommt, werden wir den Luxus bei unseren zukünftig anstehenden Inlandsflügen vermissen. :D
Etwas überfordert, da es nun keine Metros mehr gab, mussten wir uns auf umständlichen Wegen ein Taxi ordern bzw. der Taxifahrer hat wohl eher uns geordert und somit ging es bei chaotischen Verkehrsbedingungen in Richtung Legian, wo ein luxuriöses Doppelbett in unseren eigenen 10m2 wartete.
Nach einem kurzen Nickerchen führte es uns schlussendlich zum Strand, wo wir uns sehr spontan dazu entschieden, einen Surfkurs für den morgigen Tag zu buchen. :)
Gerade sitzen wir in einem Burger-Restaurant und bestellen mittlerweile den 3. Burger, weil die einfach zu preiswert und lecker sind, als dass man diese nicht essen könnte. Quasi der indonesische Peter Pane. :P
Zudem haben wir unseren Muttis versprochen, häufiger etwas zu essen als nur alle 16 Stunden. Ist ja schließlich nicht wirklich gesund.
Wir hauen uns nun weiter die Bäuche voll, hoffentlich wird uns das beim Surfen nicht zum Verhängis... ^^
Aber keine Sorge, JuJo meldet sich! :D
Achja, warum eigentlich die protzige Überschrift? Die Indonesische Währung heißt Rupiah und für 1€ erhält man knapp 16.000 davon. :DRead more
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- Day 8
- Monday, August 12, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 10 m
IndonesiaPantai Legian8°42’36” S 115°9’59” E
Surfen ohne Schädel-Hirn-Trauma

Zuerst einmal gibt es erfreuliche Nachrichten: wir haben beide den Surfkurs ohne größere Komplikationen überstanden! Zwar schmücken nun ein paar Schürfwunden und Blutergüsse unsere Haut vom Aufspringen auf das Board und auch die Sonne hat für eine ordentlich rote Hautfarbe gesorgt, aber wir können uns nun stolze Surf-Anfänger nennen. ;)
Und ja, wir haben uns natürlich mit Sonnencreme zugematscht, nur fürs Protokoll an unsere Mamis. Aber wirklich geholfen hat das auch nicht, sodass nun unsere gesamte Hinterfront eine angenehme Lobster-Farbe hat - nein nein, so rot ist es dann auch wieder nicht. :D Das liegt nur am einfallenden Sonnenlicht...
Aber erstmal von vorne angefangen. Irgendwie haben wir wohl ein Zeit-Management-Problem, denn tatsächlich schaffen wir es jeden Tag aufs Neue, den Wecker gekonnt anzustellen und wieder einzuschlafen und dann panisch zu erwachen, um z.B. pünktlich um 9 Uhr an der Surfschule zu sein. Ja ja, das sind schon arge Probleme, die man so im Urlaub hat. ;)
Schnell eine Smoothie-Bowl hinuntergeschlungen, wanderten wir gemeinsam mit unserem Surflehrer in Richtung Strand. Dort ging es zuerst ans Trockenüben auf dem Sand, damit wir fürs Wasser optimal vorbereitet waren - welche Fehleinschätzung unsererseits! Denn bereits nach wenigen Minuten war erste Erschöpfung zu spüren und der Muskelkater war unvermeidbar.
Nachdem Jule die ersten Wellen erfolgreich genommen hatte, wurde ich wieder an den Strand geschickt, um weiter im Trockenen zu üben, echt peinlich. Später durfte ich aber wieder ins Wasser kommen und auch ein paar Wellen surfen. Trotzdem muss man hier ganz klar sagen, dass Jule das eindeutig mehr drauf hatte, als ich. Während sie eifrig versuchte, jede Welle auszunutzen und der Lehrer sie fleißig lobte, hatte ich mich der entspannteren Variante, einfach nur auf dem Surfbrett liegen zu bleiben, wenn eine Welle kam und auf dieser bis zum 5cm tiefen Wasser zu gleiten, verschrieben. Fand der Lehrer eher nicht so klasse, aber ich hatte meinen Spaß und flog im Gegensatz zu Jule seltener runter. ;) Eine kräftige Nasendusche erhielten wir natürlich trotzdem beide und mal ganz ehrlich, ein paar Mal stand selbst ich auf dem Board, nur sah es nie so gekonnt wie bei Jule aus. :D
Insgesamt hatte uns das "Surfen" so gut gefallen, dass wir uns für den nächsten Tag wieder Boards ausleihen wollten. Doch dafür mussten wir erstmal die nächste Nacht überstehen... Während Julchen leise vor sich hin schlummerte, bereitete ich mich auf den Nahkampf mit angetrunkenen Typen vor, die gegen 4 Uhr morgens in den Hof unseres Hostels polterten. Also kramte ich schnell im Backpacker-Rucksack nach der Tilli-Taucherlampe, die man im Notfall hätte als Schlagstock umfunktionieren können, schloss alle Fenster und lauschte dem Geschehen unten im Hof. Zu meiner Beruhigung sausten die Typen genauso schnell ab, wie sie gekommen waren.
Der nächste Tag startete wieder mit einer Smoothie-Bowl und Iced Latte. Da wir uns die Boards nun ohne Lehrer ausliehen, hieß das auch, dass wir nun niemanden mehr hatten, der einem einen Tipp geben konnte. Zwischen gefühlt 100 anderen Surfschule à 5 Personen und Japanern, die sich mit Sonnencremen in allen Farben (gelb, grün, blau, alles war dabei), Ganzkörperkleidung und Safari-Hüte eingedeckt hatten, war es schwer, einen Radius von 3m für sich allein zu haben. So passierte es schließlich auch, dass Jule von hinten über den Haufen gefahren wurde und ein anderes Mal das Board nur knapp ihren Kopf verfehlte. (Korrektur Jule: "Ich hab das Ding voll an die Ommel bekommen!! Hörst du mir nicht zu ?!)
Mir riss bei einem Crash sogar die Leash (Surfleine) ab, aber keine Sorge, uns geht es sehr gut und die Crashs gingen echt nicht auf unser Konto. Immer diese Surf-Anfänger... :D
Ganz in den Wellen versunken, vergaßen wir etwas die Zeit und kamen mit leichter Verspätung, Hust, 3 Stunden, Hust, am Hostel an zum Auschecken. Hierbei muss man aber erwähnen, dass unsere Orientierung nicht die beste war und wir, abgetrieben durch die Wellen, unsere Surfschule nicht mehr an der Straße fanden. Als wir dann auch noch die falsche Richtung eingeschlagen hatten und unsere Füße auf dem kochendheißen Sand dahinschmolzen, erklärte sich auch die klitzekleine Verspätung. ;)
Netter Weise halfen uns die Einheimischen, unsere Surfschule zu finden, obwohl auch sie eine Weile grübeln mussten, wo wir diese, unter den 100 in der Gegend vorkommenden Surfschulen, finden würden.
Nicht einmal irritiert davon, dass wir 3h zu spät zum Check-Out kamen, ließen und die Hostel-Besitzer noch in aller Ruhe duschen und unsere Rucksäcke packen, bis es dann um 16:30 Uhr mit dem Bus nach Ubud ging.
Was wir dort so unternehmen, hört ihr die nächsten Tage! Es bleibt dabei: JuJo meldet sich!Read more
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- Day 11
- Thursday, August 15, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 138 m
IndonesiaBanjar Kelodkangin8°31’55” S 115°19’56” E
SOS! Affenalarm!

Olà! Keine Angst, wir leben noch.
Nur um ehrlich zu sein, fehlte uns in den letzten zwei Tagen sowohl die Zeit als auch ein wenig die Motivation, um einen ausführlichen neuen Eintrag zu schreiben.
Aber dafür wird dieser hier umso länger sein und mit doppelt so vielen Fotos ausgestattet. Also schön dran bleiben... :D
Nachdem wir Montag nach einem gefühlt ewig langen Fußweg auch den letzten Hügel zu unseren neuen Hostel erklommen hattemn, warfen wir uns erstmal mal inklusive Rucksack im Maikäfer-Style auf das Queensize-Bett unseres Zimmers. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann auf Essenssuche und nach Quinoapfanne und Reisberg ging es glücklicherweise nur noch ins stark ersehnte Bett. :)
Am nächsten Morgen wurden wir von unüberhörbaren Baulärm geweckt, also ging es leicht verärgert und aus dem Schlaf gerissen im Schlurfschritt zum Frühstück. Dort gab es dann Bananenpancake und Omelett, inklusive frisch gepressten Wassermelonensaft. Da der Weg zum Frühstück so anstrengend war, mussten wir uns nach den absolvierten 50m erst einmal im Bett wieder ausruhen, ein wenig Netflix gucken und Mittagsschlaf halten. Vor Schreck, dass es urplötzlich schon wieder Nachmittag war, schälten wir uns nun das zweite Mal aus den Schlafsäcken und beschlossen, den einheimischen Markt zu erkunden. Dieser Besuch hat sich vor allem für unseren Kleiderschrank gelohnt, denn nun waren wir neu eingekleidet mit Tops und einem zweiten Kimono. Dazu muss man sagen, dass Hanne die absolut skrupellosteste Verhandlerin ist, wenn uns um das Senken von Preisen geht, was hier Gang und Gebe ist. :D
Mit vollem Tüten ging es dann zurück und die Futtersuche begann von Neuem. Unsere Suche endete am Ende in einem balinesischen Restaurant, wo man seine Bestellung selbst aufzuschreiben und abzugeben hatte, da man sonst womöglich gar nicht erst bemerkt werden würde... :D
Mit gefüllten Mägen "rollten" wir wieder ins Hostel und es endete unser erster Faulenzertag im gesamten Urlaub. (Nicht dass ihr denkt, wir würden nur schlafen und Filme gucken! )
Der Mittwochmorgen begann so, wie leider fast jeder Tag hier, denn wir haben mal wieder verschlafen. :P
Unsere Taktik ist auch alles andere als effizient, denn einfach nur den Wecker ausmachen, sich kurz ansehen und sich dann wieder umdrehen, hat noch niemanden pünktlich aus dem Bett gebracht...
So kam es, dass wir erst 3 Stunden nach geplanter Zeit im Taxi saßen, immerhin schon auf dem Weg in Richtung des Reiseziels, den zwei Wasserfällen Air Terjun Kuning und Kanto Lampo.
Der Taxifahrer setzte uns freundlicher Weise direkt vor dem Eingang ab und versprach uns, dass er uns in einer Stunde wieder abholen würde, so dass wir auch direkt zum nächsten Wasserfall gelangen würden.
Zügig machten wir uns also auf den Weg, all die uneben Stufen, Steine und Treppen hinter uns zu bringen, um pünktlich wieder zurück zu sein. Denn der eigentliche Plan, dass wir einfach zu Füß den nächsten Wasserfall selbst anpeilen würden, hat sich in Luft aufgelöst, als wir merkten, dass 10km zu Fuß bei 30°C wohl nicht so ganz in unserem Interesse liegen würden...
Unten beim Wasserfall angekommen und bereits zum ersten Mal durchnässt, ereignete sich auch der erste Lachflash des Tages. Kaum setzte sich nämlich Hanne auf einen etwas noch nassen Felsen, rutschte sie erst einmal den knappen Meter gaaanz langsam wie in einem Slow-Motion-Film auf den Boden. :P Ein wirklich zu lustigen Anblick! Wie ihre heißgeliebte Wanderhose nun aussieht, könnt ihr Euch denken. ;)
Doch viel Zeit zum Erholen blieb nicht, es reichte gerade mal für ein paar Fake-Pringles und zwei Schlucke Wasser, ehe wir auch schon wieder den Rückweg antraten, aus Angst, dass wir in der Pampa zurückgelassen werden würden.
Zu unserem Glück wartete das Taxi bereits auf uns und wir konnten die 30 minütige Autofahrt zum Kanto Lamöu Wasserfall als Verschnaufpause nutzen.
Kaum angekommen, merkten wir schnell, dass dieser Wasserfall touristisch eher gefragt ist als der Air Terjun Kuning, denn dort waren wir die einzigen Besucher und hier wimmelte es nur so von Touristen.
Nichtsdestotrotz hieß es nun, die Bikinis rauszuholen, denn dieser Wasserfall sorgte für ein einmaliges Badeerlebnis! Um den zahlreichen Touris erst einmal den Vortritt zu lassen, entschieden wir uns ein wenig abenteuerlustig dazu, flussaufwärts zu laufen, wo keine Menschenseele weit und breit war. Dies erwies sich jedoch als ein wenig schwierig, da man aufgrund der rutschigen Felsen, spitzen Steine unter Wasser und der Angst, demnächst von irgendwelchen Viechern gebissen zu werden, eher schleppend voran kam. Also drehten wir doch um und warteten ab, bis sich ein kurzes Zeitfenster für ein paar spektakuläre Fotos ergab.
Zufrieden mit den Schnappschüssen kehrten wir dann wieder an Land und nun begann der wohl nervenaufreibenste Teil der gesamten Tagestour.
Denn wie bekommt man irgendwo im nirgendwo ein Taxi, welches einen die 30min wieder nach Hause fährt ?
Die Suche schien hoffnungslos. Wir hatten bereits 4km der insgesamt 13km selbst zu Fuß zurückgelegt , 5 Leute nach einem Taxi gefragt, leider konnte nur keine einzige Person Englisch und so langsam aber sicher ging die Sonne auch unter... Unsere letzte Hoffnung war ein Rollerverleih, der sich am Ende als Abendschule herausgestellte. Völlig verzweifelt kamen wir dort an und obwohl die nette ältere Dame am Eingang nur schlecht Englisch sprach, konnte sie uns als einzige weiterhelfen. Sie kontaktiere ihren Ehemann, der Taxiunternehmer war, und dieser verhalf uns über eine online erstellte Taxisuchseite zu zwei Rollerfahrern, die uns abholen und nach Hause bringen würden. Was für ein Aufwand! Sie meinte am Ende sogar noch zu uns, dass wir den beiden Fahrern sagen sollen, dass wir ihre Freunde seien, dann würden wir einen billigeren Preis bekommen. :P Diese Frau war unsere Rettung in der Not!
Voller Erleichterung stiegen wir hinten auf die Roller und keine 20 Sekunden später, spürten wir das indonesische Verkehrschaos am eigenen Leib. Ein wenig panisch klammerten wir uns fester an die Roller und hofften nur, dass wir irgendwie als ganzes Stück heil ankommen würden. Und siehe da, es hat geklappt! Nicht einmal einen Kratzer haben wir bekommen, obwohl das alles andere als unrealistisch gewesen wäre, denn sowas wie Verkehrsregeln gibt es hier nicht.
Mit noch zittrigen Knien schleppten wir uns in das nächstgelegene Burger-Restaurant und verschlangen beide unser Abendessen. Nach solch einem Tag kann man uns das auch wirklich nicht verübeln...
Mit letzter Kraft schafften wir es in Bett und wer hätte es gedacht, der gestellte Wecker wurde am nächsten Morgen mal wieder gekonnt ignoriert. :D
Somit kam es dann, dass wir noch verschlafener als die Tage zuvor beim Frühstück saßen (wohlgemerkt 10min vor Ende) und irgendwie versuchten, den Tag zu planen.
Wir entschieden uns nach dem Drama des gestrigen Tages, uns Fahrräder auszuleihen, um wenigstens ein bisschen mobiler sein zu können. Da uns die Fahrradverleihsuche ebenfalls mehr Zeit kostete als eingeplant, war es mittlerweile Mittag, die Sonne schien uns ununterbrochen ins Gesicht und somit musste vor Reiseantritt erst noch ein Sonnenhut her, um den Sonnenbrand, den wir eh schon hatten, nicht noch zu verschlimmern. Gesagt, getan! Keine 15 Minuten später saßen wir mit unseren bunten Hüten wieder auf dem Rad und es ging in Richtung Affenwald.
Dort angekommen, stellten wir die Räder ab und hofften, dass sie in zwei Stunden immer noch da sein würden, denn sowas wie Fahrradständer gibt es hier natürlich nicht...
Kaum betraten wir den Affenwald, sprangen uns auch schon die ersten Affen vor die Füße und ließen sich von all den herumlaufenden Touristen nicht beim Essen oder Lausen stören. Nachdem wir den Rundwanderweg beinahe beendet hatten, gönnten wir uns eine kurze Pause auf einer naheliegenden 2-Mann Holzschaukel. Doch anscheinend kann man diese auch umfunktionieren in eine 2-Mann-plus-1-Affe Schaukel, denn wie aus dem Nichts sprang auf einmal ein kleiner Affe zwischen uns. Vor lauter Schreck wollten wir beinahe aufspringen, dies ging nur nicht, da Hanne den Rucksack aus Sicherheitsgründen an die Schaukel geknotet hatte. Während sie versuchte, all ihre gemachten Seemannsknoten zu lösen, kletterte der Affe mir plötzlich über den Schoß und hängte sich an meinen Arm. Das führte schlussendlich dazu, dass ich voller Angst den Affen wortwörtlich abschüttelte und wir zügig die Schaukel verließen, ehe er uns mit seiner gesamten Affenfamilie angreifen konnte. Zum Glück ist alles gut gegangen, er hat lediglich einen Kratzer auf meinem Arm hinterlassen. Nach dieser Aktion hatten wir dann auch erstmal genug von Affen und gingen auf kürzestem Weg wieder in Richtung Ausgang. Erkenntnis des Tages: Affen sind nicht niedlich!!
Selbst unsere Fahrräder standen noch da, was ich für ein paar Miuten stark angezweifelt hatte, und wir konnten zu unserem nächsten Ziel fahren, der 5km entfernten Elefantenhöhle, auch Goa Gajah genannt.
Dort angekommen, waren wir von ihrem Anblick eher enttäuscht, denn so wirklich besonders schien uns diese Höhle, wenn man sie so überhaupt nennen kann, nun nicht. Sie bestand nur aus einem Steineingang und sobald man drinnen war, wollte man schleunigst wieder raus, da die Luft aufgrund zahlreicher Opfergaben und deren Rauch kaum noch zum Atmen ausreichte. Wir flüchtenen also in die umgebende Tempelanlage, die bei weitem sehenswerter war als jene Elefantenhöhle. Wir vertrieben uns mit Kekse essen, Hut-Selfies machen und Leute beboabchten die Zeit, bis wir schließlich selbst wieder los mussten. Allerdings machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem kleinem Wasserfall, der umgeben von Tempelfelsen war, wo uns auch ein Einheimischer gleich das Handy abknöpfte, um Fotos von uns zu machen... Na ja, sagen wir mal so, von seinen 50 Fotos waren 45 unscharf oder verwackelt und nur 2 so wirklich brauchbar. :D Aber der Wille zählt!
Wieder zurück auf unseren Drahteseln, bahnten wir uns einen Weg durch das Chaos nach Hause. Blöderweise ging es zu 70% bergauf, aber wir haben es hinter uns gebracht, womöglich kam all die Energie von den beiden Babybananen, die wir uns noch bei einem kurzen Einkauf ergattert hatten.
Doch natürlich reichten uns die zwei kleinen Bananen nach diesem Trip nicht, also gab es sehr leckere und vor allem sehr günstige Pizza und Pasta in einem einheimischen, italienischen Restaurant, in dem wir die letzten beiden Plätzen erwischt hatten. Welch ein Glück!
Zurück mussten die Fahrräder leider geschoben werden, da die überfüllten Straßen es unmöglich machten, heil wieder anzukommen. Aber auch das war nach den letzten Tagen ein Klacks für uns. :D
Fix und fertig sitzen wir nun wieder in unserem Bett, obwohl Hanne seit knapp einer Stunde eher liegt und vor sich hin schlummert :D, und sind gespannt, was die nächsten Tage mit sich bringen werden.
Fakt ist jedoch, das Inselleben wird niemals langweilig.
Also bleibt gespannt, JuJo meldet sich wieder! (Auch wenn es vielleicht eine zweitägige Wartezeit gibt... :P)Read more
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- Day 11
- Thursday, August 15, 2019
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 19 m
IndonesiaTukad Jurang8°39’3” S 115°12’45” E
SOS! Affenalarm! Teil 2

Hier noch ein paar weitere Fotos für die, die nicht genug kriegen können. :D
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- Day 14
- Sunday, August 18, 2019
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 1,515 m
IndonesiaGunung Batur8°14’27” S 115°22’38” E
Stau auf dem Vulkan

Wer hätte es gedacht, wir leben noch! Nach Tagen des Versunkenseins wollen wir Euch mal wieder ein bisschen up-to-date halten. By the way: Eigentlich hättet ihr schon gestern ein Lebenszeichen erhalten, jedoch habe ich vor lauter Müdigkeit (jaja, so einen Eintrag zu machen, dauert seine Zeit) den Eintrag gelöscht und das Handy vor lauter Frust unterm Kopfkissen verstaut.
In diesem Blogeintrag werdet ihr sowohl von Monster-Wanderungen, als auch Massentourismus auf einem Vulkan, bis hin zu Kakerlaken-Fußball hören. Also spannt die Lauscher. ;)
Aber jetzt erstmal von Vorne angefangen.
Mit allen Snacks und Wasserressourcen, die wir auftreiben konnten, ausgestattet, machten wir uns am Freitag-Mittag auf den Weg zum 19km langen "Ridge Walk" über die Reisterassen von Ubud. Zuerst ging es vom Hostel bergab mit unseren ausgeliehenen Fahrrädern, was noch recht bequem war. Als wir uns dann dem Wanderweg näherten, grinsten uns zahlreiche Treppen an und die Idee, diesen mit den Fahrrädern zu bestreiten, wurde über Board geworfen. Natürlich versuchten wir vorher noch hartnäckig, die Räder irgendwie über die Treppen zu hiefen, schließlich war der Wanderweg ja nicht umsonst als Fahrrad tauglich im Internet ausgewiesen worden. Doch irgendwann versagten die Kräfte und wir entschieden uns, die Räder an einem klapprigen Strommast, der den Anschein hatte, uns jede Sekunde eine pflastern zu können, anzuschließen. So ging es dann zu Fuß weiter und mit großer Freude erreichten wir die 1,9km-Markierung. Damit wären die ersten 1,9 von den 19km geschafft, dachten wir uns. Puste-Kuchen. Denn anscheinend zeigten die Schilder nicht den Einstieg zum Wanderweg an, sondern den Wanderweg selbst, sodass wir ohne einen einzigen Milliliter getrunken oder einen unserer Survival-Snacks verzehrt zu haben, den Wanderweg schon längst hinter uns gebracht hatten. Tja, manchmal baut selbst das Internet Komma-Fehler ein. ;)
Aber Hauptsache der Rucksack auf unserem verschwitzten Rücken wug 20kg. :D
Etwas frustiert, aber auch mit einem Gefühl der Erleichterung, dass uns die nächsten 17km erspart blieben, fielen wir in das nächstbeste Restaurant ein. Unseren Mango-Lassie schlürfend, schmiedeten wir neue Pläne, wie wir die Reisterassen für die nächsten Stunden erkunden würden. So kam es also dazu, dass wir querfeldein über die einzelnen Felder stapften. Wohlgemerkt natürlich auf deren seitlichen Begrenzungsstreifen, denn schon allein den Finger in den Schlamm der Terassen zu stecken, hatte uns deutlich gemacht, dass wir auf keinen Fall dort hinein fallen wollten! Trotzdem blieb dies nicht aus, wenn auch in kleinerem Rahmen, als ich Jule meinen "Mamba-Jump" von einer unten gelegenen Terasse auf eine höhere präsentierte. Aber zum Glück zog Jule mich und mein im Schlamm versinkenes Bein nach oben und wir rollten uns vor Lachen auf dem nassen Gras. :D
Dementsprechend sah unsere Kleidung danach auch aus.
Zwei Lassies und ein scharfes Abendbrot später, das einem sämtliche Geschmacksnerven absterben ließ, machten wir uns auf den Heimweg. Da wir die Nase voll hatten vom Laufen, wagten wir es sogar ein paar Stufen mit unseren Rädern herunterzufahren. Der Weg zurück zum Hostel war von Strampeln geprägt, denn schließlich mussten wir nun bergauf fahren.
Frisch geduscht fielen wir in unsere Betten und hofften, schnell einzuschlafen, denn die folgende Nacht sollte kurz werden!
Um 01:30 Uhr klingelte der Wecker und diesmal standen wir sogar beim 1. Mal Klingeln auf. Zähne putzen, die hübschen Wanderklamotten überwerfen, Rucksack greifen und ab runter zur Hauptstraße, wo uns mit typisch balinesischer Verspätung ein Bus abholte und Richtung Mount Batur, einem Schichtvulkan, karrte. Zu Anfang waren wir leicht irritiert, als der Busfahrer nur uns einsackte, obwohl mit uns zwei weitere Personen auf die Tour gewartet hatten, er das Licht im Bus ausschaltete und uns durch die dunklen, leeren Straßen von Ubud fuhr. Zu unserer Erleichterung stieg bald eine Engländerin hinzu und es dauerte auch nicht lang, da sollte in einem 12-Mann-Bus Platz für 16 indische Touristen geschaffen werden. :D Wie auch immer es zu dieser Fehl-Kalkulation kam, sie brachte uns ein, dass wir Ewigkeiten auf einen zweiten Bus warten mussten. Die Anspannung, dass wir nicht rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen würden, stieg. Doch die Inder ließen sich davon gar nicht beunruhigen. Sie trödelten was das Zeug hält und versuchten uns mit Sätzen wie "We will walk fast and hurry up in the hill !" zu beruhigen.
Als wir dann mit 1,5h Verspätung auf dem Parkplatz am Fuße des Mount Batur ankamen, marschierten Jule und ich sofort los und klammerten uns an einen der 4 unserer Gruppe zugeteilten Guides. Zusammen mit der Engländerin Jasmine und dem Inder Shu, der wohl ein Auge auf Jasmine geworfen hatte und sich uns deshalb anschloss, erklommen wir in unter 2h den Gipfel. Zwischendurch mussten zahlreiche Stopps eingelegt werden, weil Shu mit unserem strammen Wanderschritt nicht mithalten konnte. ;)
"Ohoh, these girls are walking so fast!"
Lustig war auch, dass er uns sagte, wie sollen dem Guide einfach nur Bescheid geben, wenn wir eine Pause benötigten. Dabei war er derjenige, der eine Pause gut hätte vertragen können, aber das laut zu äußern, ließ seine männliche Ehre wohl nicht zu. :P
Wir dachten schon fast, wir würden es pünktlich zum Sonnenaufgang auf den Gipfel schaffen, als sich im Schein unserer Taschenlampen Menschenmassen auftürmten. Stau. Stau auf einem Vulkan?! Wohlgemerkt einem aktiven Vulkan. Ein gutes Gefühl gibt einem das nicht. Als plötzlich ein dumpfer Knall zu hören war und wir in Deckung gingen, meldete sich Jasmine, als frisch approbierte Ärztin, sofort zur Hilfe. Den Einheimischen war das herzlich egal. Wahrscheinlich handelte es sich dabei nur um einen Stein, der herunter gefallen war. Nach bestimmt 10min des Stehens auf wackeligen, steilen Hängen, deren Steine auf dem schwarzen Lava-Sand wie Eisschollen auf dem Ozean waren, bewegte sich die Menschenmasse endlich vorwärts. Zwischenzeitig standen wir dort echt wie die Sardinen. Gar nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn einer tatsächlich gestürzt wäre und die 50 Hintermänner wie Domino-Steine mit umgefallen wären. Gleiches galt natürlich auch für die 200 Leute, die vor uns standen. Jop, das nenne ich Natur-Feeling, wenn man mit Hunderten anderen Leuten den Vulkan erklimmt! So oder so, mit zahlreichen weiteren Stopps erreichten wir den ersten Aussichtspunkt unterhalb des Gipfels. Obwohl uns der Guide aufgrund der Wolken davon abriet, entschlossen wir uns, nun auch noch die letzten Höhenmeter zu machen, um wirklich ganz oben zu stehen. Und: es hatte sich gelohnt! Kaum hatten wir oben am Gipfel einen Platz ergattert, verschwanden die Wolken für etwa 20 Sekunden und die aufgehende Sonne schien uns ins Gesicht! Ein unbeschreibliches Gefühl!
Nachdem wir alles angezogen hatten, was unser Rucksack hergab - sogar den Regenponcho gegen den eisigen Wind warfen wir uns über - verzehrten wir Hände reibend unser Frühstück, welches aus labbrigen Toast, einem gekochten Ei und einer Banane bestand. Zum Glück hatten wir natürlich zuvor unseren Rucksack reichlich bestückt, sodass es zusätzlich Müsliriegel und aus Singapur importierte Erdnüsse zu schnappern gab. Als dann auch unser Guide anfing zu zittern, der ja eigentlich an die Temperaturen adaptiert sein müsste, machten wir uns auf den Rückweg.
Diesmal sollte es einen anderen Weg hinunter gehen, der länger, dafür aber nicht so steil war. Anscheinend war dies genug Anlass für unseren Guide, den Sandweg herunter zu joggen, was wir ihm natürlich nachahmten, um nicht verloren zu gehen. Und tatsächlich stellte sich das Joggen als angenehmer heraus, als zu laufen. Nach weiteren 2 Stunden erreichten wir wieder zivilisierte Gegenden und hatten die Wahl, uns entweder für 50.000Rp ein Fahrrad auszuleihen, um die Straßen hinunter zu rollen oder auch noch den Rest des Weges per pedes zu bestreiten. Jule plädierte klar für die Fahrrad-Nummer, ich versuchte ihr deutlich zu machen, wie sportlich wir doch wären ( :D ) und deshalb auch noch den Rest des Weges schaffen würden. Das Resultat war, dass Jule die nächsten Kilometer bockig voraus lief und ich mich mit einem der Inder unterhielt. (Anmerkung Jule: Ich war nicht wirklich bockig, ich wollte nur endlich unten ankommen und hatte keine Lust auf indischen Small-Talk ^^)
In der Ferne erblickten wir unseren klapprigen, weißen Bus, an dem schon die anderen indischen Passagiere warteten, die sich ein Taxi zum Parkplatz genommen hatten. :D
By the way hatten sie es auch nicht zum Gipfel geschafft und sich den Sonnenaufgang von der Zwischenstation aus angesehen.
Kaum war der Klapper-Bus losgefahren, schliefen wir alle ein und aus der vorher so lauten, sich wild in 3 Sprachen unterhaltender Reisegruppe war eine leise vor sich hin schlummernde Truppe geworden. Shu versank so tief im Schlaf, dass er halb auf Jule drauflag und sein Kopf sich auf Jules Schultern bettete. Mit einem kräftigen, aber dennoch Chica-freundlichen Stoß in die Seite, weckte mich Jule auf und tadaaa: schon standen wir auf unser wohl vertrauten Straße in Ubud. Die letzten Meter den Hang hinauf zu unserem Hostel kamen uns nun wie Kikifatz vor, unser Muskeln zeigten uns aber dennoch deutlich an, dass wir wohl einen Vulkan erklommen hatten. Bevor wir in unsere Betten fielen, brachten wir noch schnell unsere schmutzigen Klamotten zur Laundry und gönnten uns noch das Omelette unter'm Frühstücks-Tempel. Danach fielen wir aber wirklich tot müde in unsere Betten.
Gegen 16 Uhr erwachten wir aus unserem Koma und klapperten zum 2. Mal den Markt ab. Denn die Laundry hatte unsere hart verhandelten Tops und meinen Kimono einlaufen lassen. Da versteht sich, dass man erstmal aus Frust noch mehr shoppen muss. ;)
Als krönenden Abschluss des Tages fielen wir in unsere Lieblingspizzeria ein und teilten uns 3 Teller Pasta für nicht mal 10 Euro. Mit vollem Magen ging es im Zimmer ans Koffer packen, das unbedingt noch heute vollzogen werden müsste - laut Jule - weil wir morgen früh nur wieder Stress bekämen. Wie Recht sie doch hatte...
Wie es mir hier ohne mein Julchen ergehen würde, werdet ihr im nächsten Eintrag hören. Mannoman, ich glaube, ich wäre schon mindestens 2 Mal am Flughafen verschütt gegangen, auf dem Berg verhungert oder... ach hört und lest selbst!Read more
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- Day 14
- Sunday, August 18, 2019
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 1,279 m
IndonesiaBanjar Kertabudi8°14’52” S 115°20’20” E
Stau auf dem Vulkan Teil 2

Hupsi, Vulkan-Fotos vergessen :D
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- Day 16
- Tuesday, August 20, 2019
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 233 m
IndonesiaPangkung Muara8°10’22” S 115°6’24” E
Rasante Rollerabenteuer

Der folgende Eintrag ist nicht für ängstliche Mütter geeignet, also weiterlesen auf eigene Gefahr. Wir haften für rein gar nichts! :P
Aber fangen wir doch erstmal mit den harmlosen Dingen an...
Nachdem wir am Sonntagmorgen unser letztes Frühstück in Ubud verspeist hatten und die Rucksäcke zum gefühlt hundertsten Mal mühselig zusammengepackt wurden, holte uns auch schon der gebuchte Shuttlebus ab. Ein wenig unsanft wurden die Rucksäcke in den Kofferraum des klapprigen Busses geworfen und mein neu gekaufter Sonnenhut, den ich vorher sorgfältig angeknotet hatte, wurde platt gedrückt und eingedellt.
Aber mit diesem Risiko muss man hier nun einmal leben. Knapp 3 Stunden dauerte die Busfahrt in Richtung Norden Balis und wir bangten bei jeder engen Kurve, wovon es auf unserer Route zahlreiche gab, dass der alte Bus nicht gleich auseinander fallen würde. Wie durch ein Wunder kamen wir allerdings heil in Lovina an, obwohl wir ordentlich durchgeschüttelt wurden, aufgrund der Straßenbeschaffenheiten, unzähligen Serpentinen und dem allgemeinen Fahrverhalten unseres Busfahrers... :D Denn jetzt mal ehrlich, in Deutschland würde kein Busfahrer nach halber Strecke kurz anhalten, um sich ein Bier zu genehmigen oder ? ^^
Von der Bushaltestelle ging es dann weitere 40 Minuten mit dem Taxi zu unserer neu gebuchten Unterkunft, die sich jedoch zu unserem Erschrecken mitten in den Bergen befand. Steil bergauf und völlig ab von jener Zivilisation bahnte sich der Taxifahrer den Weg nach oben und wir konnten es gar nicht glauben, als der Taxifahrer meinte, wir wären nun endlich angekommen.
Schön, da standen wir nun am Arsch der Welt und malten uns bereits aus, dass wir die nächsten 7 Tage wohl nur in unserem Stelzenhäuschen verbringen würden.
Meine Laune sank immer weiter in Richtung Tiefpunkt...
Zwar hatten wir einen traumhaft schönen und paradiesischen Ausblick von unserem kleinen Balkon, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der nächste Supermarkt, ein Geldautomat oder auch nur ein Restaurant knapp 30 Minuten Fahrtweg von uns entfernt war.
Misslaunig saß ich auf der Veranda und wir wogen unsere Optioen ab: Entweder stornieren wir die gesamte Woche, obwohl wir bereits alles bezahlt hatten und unser Geld nicht zurückbekommen würden, wir buchen uns eine neue Unterkunft für zwei oder drei Nächte in der Stadt und zahlen somit alles doppelt und dreifach, wir leihen uns Roller aus, obwohl wir damit noch nie gefahren sind und unseren Eltern eigentlich hoch und heilig versprochen hatten, diese Dinger nicht einmal anzugucken oder wir buchen uns einen privaten Taxifahrer, der uns für die Woche allerdings ein halbes Vermögen kosten würde.
Es sah nicht gut aus für uns, denn so richtig gefiel uns keine der vielen Möglichkeiten.
Nach langem Hin und Her beschlossen wir dann trotzdem noch einmal zurück nach Lovina zu fahren, wo wir zumindest erst einmal einkaufen gehen konnten und mit etwas Glück und sehr viel Leichtsinn möglicherweise auch an einen Roller kommen würden. Wir ließen uns über den Freund des Hotelbesitzers ein Taxi rufen, welches allerdings eine halbe Ewigkeit brauchte. Mit mieser Laune und knapp anderthalb Stunden Verspätung fuhren wir dann doch endlich in Richtung Lovina und begannen grobe Pläne zu schmieden. Der Taxifahrer, der von Anfang an sehr freundlich war und versuchte, jeden unserer Wünsche zu erfüllen, fuhr uns zu Beginn erst einmal zum Strand, wo er uns den Sonneruntergang zeigen wollte, wir diesen allerdings noch während der Parkplatzsuche verpassten.
Noch mehr konnte doch gar nicht schiefgehen...
Wie sich am Ende aber herausstellte, ging es immer noch schlimmer. ;)
Wir fuhren also weiter zu einem Supermarkt, der endlich groß genug war, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Wir kleideten uns mit allen möglichen Sorten an Obst ein, darunter Maracujas, Bananen, Ananas, Mango und Nashi-Birnen, fanden endlich fast dunkles Brot, gönnten uns nach diesem Drama Brownies, Müsliriegel, Schokolade und 8 Liter Wasser, denn man weiß ja nie, wann man wieder in die Stadt kommt...
Es war somit auch fast keine Überraschung, dass wir knapp 600.000 Rp (umgerechnet ca. 38€) in diesem Supermarkt ließen, aber immerhin konnten wir so vorerst in unserer "Berghütte" nicht verhungern.
Mit vollen Tüten stiegen wir wieder ins Taxi und machten uns nun auf die Suche nach vertrauenswürdigen Rollerverleihen. Doch daran scheiterten wir schlussendlich. Nachdem wir 4 verschiedene Verleihe bzw. Freunde unseres Taxifahrers angepeilt hatten und nichts davon unsere deutschen Sicherheitsstandards erfüllen konnte, machten wir uns gezwungener Maßen wieder auf den Heimweg.
Mittlerweile waren wir in solch einer Verzweiflung, dass wir auf der Rücksitzbank saßen, uns eine frisch gekaufte Banane gönnten und einfach nur noch lachten, weil unsere Situation einfach nur noch zum Lachen war. Der Taxifahrer ignorierte uns gekonnte, drehte die Musik einfach noch lauter und fuhr uns netter Weise trotz all der Strapazen bis vor die Haustür.
Jetzt blieb uns nichts Anderes mehr übrig, als unsere vollen Tüten die Treppen hochzuschleppen und Abendbrot zu essen. Immerhin konnten wir dabei den Mondaufgang beobachten und so langsam verflog meine miese Laune wieder... :)
Schnell merkten wir jedoch, dass mit zunehmender Stunde auch der Wind heftiger durch unser Zimmer zog, also mummelten wir uns mit langärmligen Shirts und einer zusätzlichen Decke in unsere Schlafsäcke und hofften, dass sich all unsere Probleme wie durch wundersame Weise am nächsten Morgen in Luft aufgelöst hatten...
Und siehe da, wer hätte es gedacht, unsere Probleme schienen sich beinahe aufzulösen, als wir am nächsten Morgen auf die zwei deutschen Jungs, Jannis und Florian, trafen. Denn beide waren im Besitz eines Rollers und boten uns an, dass wir bei ihnen hinten drauf mitfahren könnten. Wir konnten unser Glück kaum fassen! Eine halbe Stunde später saßen wir dann auch schon auf den Rollern und fuhren in Richtung des Aling Aling Wasserfalls. (Kurz zur Beruhigung unserer Mütter: Die zwei Jungs haben uns ganz auf die Gentlemen-Art ihre beiden Helme überlassen ^^)
Bereits nach den ersten Metern steil bergab und dem Kommentar von Florian, dass er die Bremse bereits voll durchdrücke, wir aber immer noch ganz schön schnell bergab sausten, wurde mir klar, dass wir das unmöglich alleine überstehen würden, geschweige denn nicht vom Roller fallen würden...
Dennoch schob ich all diese Gedanken erst einmal beiseite, denn sobald wir ankamen, realisierten wir vier, dass dies wohl ein ganz schön Adrenalin reicher Tag werden würde. Schon das große Eingangsschild warb mit den berühmten Klippensprüngen von 5m, 10m und sogar 15m Höhe. Ob wir uns das gut überlegt hatten ?
Ein Guide führte uns die knapp 5 Minuten Fußweg zum Wasserfall und kaum dort angekommen, sprangen wir auch schon die ersten 5 Meter in die Tiefe, nahe des Wasserfalls. Voller Adrenalin schwammen wir zusammen in Richtung Wasserfall, als uns der Guide plötzlich vier Rettungswesten zu warf und uns signalisiert, dass wir ihm folgen sollten. Ein wenig verwundert taten wir dies, kletterten über Stock und Stein, bis wir nach weniger als einer Minute oben am Wasserfall standen und es hieß, wir sollen nun runterrutschen. Gesagt, getan!
Wir legten uns auf unsere Rücken, kreuzten die Arme vor der Brust und wurden leicht vom Guide angeschubst, ehe uns die Wassermassen die 9m lange "Rutsche" herunter spülten. Das war ein Erlebnis! Die blauen Flecken, die mein Hinterteil dabei zwar abbekommen hat, waren das allemal wert. :D
Unser Weg führte in Richtung der 10m hohen Klippe, die Jannis ohne weitere Bedenken hinab sprang und zu meinem Erschrecken sprang Hanne auch gleich hinter her. Ach du meine Güte, in was bin ich da bitte rein geraten, dachte ich mir...
Egal, Augen zu und springen!
Florian meinte sogar zur Motivation, dass er mich mit der GoPro filmen könne, damit ich auch danach noch was von dem waghalsigen Sprung hätte. ^^
Also sprang ich ab, ohne dabei so wirklich drüber nachzudenken, und fiel und fiel und fiel, bis ich schließlich im Wasser landete, wobei erschreckender Weise meine Füße den steinigen Boden berührten. Allersings meinte der Guide, dass man sich darüber keine Sorgen machen müsse, er komme selbst mit den Füßen jedes Mal auf... Ah ja. Gut zu wissen...
Die Jungs hatten anscheinend immer noch nicht genug und keine zwei Minuten später standen wir gefühlte 25m am Klippenrand, obwohl es angeblich nur 15m waren. Nie im Leben würde ich da runter springen!!!
Kaum hatte ich diesen Beschluss gefasst, waren sowohl Jannis als auch Florian knapp 15m unter uns im Wasser gelandet. Wir zwei genossen dann doch lieber die Aussicht von oben. ;)
Nach dem Adrenalinschub ging es dann erstmal zu dem beinahe lächerlichen 5m Sprung zurück, allerdings musste man dort mittlerweile anstehen, da alle Möchtegern-Models erst einmal ihre 371 Fotos schießen mussten. Auf die Frage des Guides, ob sie denn auch mal bald runterspringen würden, kam nur ein entsetztes "Nein, um Gottes Willen niemals! Das ist nur für Instagram" zurück. Meine Güte, zu gern hätten wir diese Trullas die 5m bergab geschubst...
Doch nach einem gewissen Drängeln hatten dann auch wir wieder die Möglichkeit, ins kühle Nass zu springen und erneut den Wasserfall abwärts zu rutschen. Innerhalb kürzester Zeit waren so über 3 Stunden vergangen und die ersten knurrenden Mägen machten sich bemerkbar. Also traten wir die Rückkehr an, schwangen uns erneut hinten auf die Roller und fuhren in das nächstgelegene Restaurant, wo wir traditionell balinesisch aßen. Wir erzählten den beiden Jungs vom unserem Rollerdilemma und nach dem Essen drückten uns beide spontan ihre Schlüssel in die Hand und meinten, wir sollen es einfach mal probieren. Damit begann unsere sehr wacklige und sandige Fahrstunde und so wirklich überzeugt von unserem Können war ich nun wirklich nicht. Aber was hatten wir schon für eine Wahl? Den Jungs wollten wir nicht weiter am Hosenzipfel hängen und es wäre auch viel zu dreist gewesen, sie zu fragen, ob sie uns noch weiter durch die Gegend kutschieren würden. Zudem würden sie morgen selbst abreisen und dann würden wir wieder vor dem selben Problem stehen. Es nützte also alles nichts, wir brauchten einfach zwei Roller!
Zu unserem Glück wollten Florian und Jannis selbst noch einmal nach Lovina und boten an, uns dorthin mitzunehmen. Freudestrahlend sagten wir zu und keine Stunde später waren wir stolze Besitzerinnen von 2 Rollern, die auch unseren Sicherheitsstandards entsprachen.
Helm auf, Lichter an, Blinker gesetzt und ab ging's!
Wir verabschiedeten uns von den anderen Beiden und düsten auf unseren Rollern in die andere Richtung. (Eigentlich kann man es nicht düsen nennen, wir schlichen eher. Schließlich hatten wir ja immer noch das Rollerverbot unserer Mütter im Hinterkopf...^^)
Wir überwanden die zwei Ampeln, enge Kurven und den kontinuierlichen Straßenanstieg und nach knapp 45 Minuten standen wir auf dem Parkplatz unserer Unterkunft. Ich hätte es selbst nicht gedacht! Aber anscheinend reichte die Zuversicht der beiden Jungs und unsere kleine Fahrstunde aus, um uns heil auf den Berg zu bekommen... :D
Fix und fertig krochen wir die Treppe zu unserem Zimmer hoch, warfen die Rollerhelme behutsam in die Ecke und ließen den Abend mit unserem Fake-Schwarzbrot, Butter und einer Menge Obst ausklingen. Selbst die Dusche unter dem Sternenhimmel hat sich bei Weitem besser angefühlt, als noch am Tag zuvor. (Kurze Aufklärung: Unsere Dusche hat nämlich den Luxus aus nur 4 Wänden und keiner Decke zu bestehen, weswegen man beim Hochschauen sogar die Milchstraßen erkennen kann.^^)
Erschöpft fielen wir in unser Bett und schliefen mit dem beruhigenden Gewissen ein, dass wir uns ab morgen unabhängig von Taxifahrern oder deutschen Bekanntmachungen von A nach B bewegen konnten. :)
Heute morgen wurden wir von den Sonnenstrahlen, die in unser kleines Holzhäuschen fielen, geweckt. Also hieß es raus aus den Federn, ab zum Frühstück und danach auf den Rollern die Insel unsicher machen.
Gestärkt durch Papaya, Ananas, Mango und einer in Teig frittieren Banane stiegen wir auf unsere ergatterten Roller, die uns pro Tag gerade mal 6,32€ kosten, und verbrannten uns beinahe unsere Hintern. Denn es hat schon einen Grund, wieso die Einheimischen ihre Roller am Abend unter dem Vordach parken und nicht wie wir einfach da abstellen, wo Platz ist... :D
Mit quasi Arschheizung ging es dann die ersten 30min bergauf und bergab, ehe wir vor einem weiteren Wasserfall, dem Air Terjun Campuhan Wasserfall, standen. Zum Glück waren wir fast die einzigen Leute, die gegen 12 Uhr im Wasserfall geplant hatten, baden zu gehen. Todesmutig sprangen wir also erneut ins kühle Nass, diesmal jedoch nur aus 20cm Höhe. ^^
So verging die Zeit auch rasent schnell, denn in unserem kleinen Wasserfall-Whirlpool oder beim Spekulatius essen am Wasserfall bleibt eher wenig Zeit, um auf die Uhr zu gucken.
Wieder aufgewärmt durch die Sonne machten wir uns auf den Weg zurück zu unseren Rollern und fuhren weitere 30min durch enge Serpentinen, um am Ende beim Botanischen Garten unseren letzten Programmpunkt abarbeiten zu können. Doch auf einmal wurde Hanne, die vor mir fuhr, immer langsamer und wir wurden von noch mehr Rollerfahrern und Autos überholt als normalerweise. Merkwürdig, dachte ich mir. Wir schafften es aber kurze Zeit später, links anzuhalten. (Ja, links. Hier herrscht schließlich Linksverkehr an den wir uns schon außerordentlich gut gewöhnt haben.)
Ich gucke sie ein wenig verwirrt an und nicht einmal Hanne wusste so recht, warum der Roller auf einmal nicht mehr beschleunigte. "Wie voll ist dein Tank?", fragte ich. "Ähm voll, also die Nadel ist ganze Zeit bei E", antwortete sie. Oh man, ich fiel ja fast vom Roller als ich das hörte. "Seit wann heißt denn E (=empy/leer) dass der Tank voll ist, du dumme Nuss?!", schrie ich sie mehr oder weniger hörbar über den Straßenlärm an. Ihre Augen wurden größer und ich glaube, in dem Moment fiel ihr auf, wie dämlich ihr Fehler war. Zwar versuchte sie sich damit rauszureden, dass hier in Indonesien die Tankanzeige andersherum gelesen werden muss als in Deutschland, aber mal ehrlich, das glaube ich ihr nicht! ^^
(Kommentar Hanne: Doch echt, ich war sie ganze Zeit hoch erfreut, dass mein Roller so wenig Sprit verbraucht!)
Manno man, und sowas von einer Medizinstudentin mit Abitur...
Zum Glück haben wir uns ja zwei Roller ausgeliehen, weswegen Hanne sich umgehend hinten auf meinen Roller schwang und wir die 200m wieder bergauf fuhren, um schnell ein wenig Benzin zu kaufen. Die erste Frau wollte uns das Benzin doch tatsächlich in eine Plastiktüte abfüllen, woraufhin wir ganz schnell die Kurve kratzten und lieber bei der Frau auf der anderen Straßenseite uns das Benzin in eine leere 1,5l Wasserflasche haben abfüllen lassen. Somit ging es den Berg wieder runter zu Hannes Roller, wir füllten den komplett leeren Tank auf und düsten die letzten 10min dann ohne weitere Zwischenfälle zum Botanischen Garten.
Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass sich die weite Anreise absolut nicht gelohnt hatte, denn der so hoch angepriesene Garten sah aus wie ein stinknormaler deutscher Nadelwald. Welch Enttäuschung. Um aber die 1,50€ an Eintritt wenigstens auszunutzen, liefen wir mal wieder bergauf in Richtung der Gewächshäuser, doch nicht einmal diese waren wirklich sehenswert. Lediglich ein asiatisches Pärchen hatte Gefallen an dem Kakteengewächshaus gefunden, aber auch nur, weil sie ihre bunt gefärbten Eisteeflaschen vor verschiedensten Kakteen fotografieren konnten. Da kann man nur die Augen verdrehen und den Knopf schütteln, allerdings nicht so doll, wie bei der Tankaktion auf dem Hinweg... :D
Enttäuscht latschten wir zurück zu unseren Rollen und legten vor dem endgültigen Heimweg noch einen kurzen Zwischenstopp an einem Straßenstand ein. Denn schon auf dem Hinweg wurde uns aufgrund des Fahrtwindes und der abnehmenden Temperatur in luftiger Höhe kalt, weswegen wir nicht riskieren wollten, auf dem Rückweg zu erfrieren. Also wurden die zwei nächstbesten Jacken für knapp 9€ gekauft und wir konnten ein wenig wärmer eingekleidet den Rückweg antreten.
Ohne große Probleme und mittlerweile gewöhnt an das Fahrverhalten der anderen, schafften wir es völlig gesund und ohne einen Kratzer zurück nach Hause. Es gab noch einen kurzen Zwischenstop in einem schicki micki Restaurant, aber selbst das konnten wir uns leisten. ^^ Umgerechnet bezahlten wir für 2 alkoholfreie Cocktails, Pasta und Curry mit Reis gerade einmal knapp 12€. Bei solchen Preisen kann man sich schon einmal in einem noblen Restaurant niederlassen.
Nach solch einer gelungenen Rollertour saßen wir entspannt auf unserem Balkon, aßen Mango und Nashi-Birne, und warteten darauf, dass der Mond endlich aufgeht. Doch irgendwie dauerte das im Vergleich zu den beiden Vortagen viel viel viel länger und ich meinte schon, dass der heute nicht mehr kommen würde, als ob er ein Pizzalieferant wäre. :D
Nach fast 2h "Verspätung" kroch der Mond dann doch endlich hinter dem Berg hervor und zu unserem Erstauen sah er fast wie ein Blutmond, also eher orangfarbend als weiß, aus.
Nach all dem Warten und dem Futtern von Brownies nebenbei, ging es dann noch schnell unter die Dusche und danach direkt ins Bett!
Diesmal schliefen wir sogar mit offenen Balkontüren, da man sonst frühmorgens in seiner eigenen Schweißfütze aufwacht, da es keine anderweitige Lüftung gibt... :P
Wie wir uns die nächsten Tage auf den Rollern schlagen werden, lest ihr in unseren nächsten Einträgen!
Also bleibt dran und keine Angst, nur weil wir nicht alle 2 Tage regelmäßig etwas posten, heißt es nicht, dass wir im Graben liegen, sondern wohl eher, dass wir faul am Strand liegen und uns bräunen. ^^Read more
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- Day 16
- Tuesday, August 20, 2019
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 233 m
IndonesiaPangkung Muara8°10’22” S 115°6’24” E
Rasante Rollerabenteuer Teil 2

Hier noch zwei kleine Videos, die unsere Wasserfalltour ein wenig spektakulärer machen... :D
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- Day 27
- Saturday, August 31, 2019
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 7 m
IndonesiaBukit Firdaus8°29’23” S 119°52’36” E
Schnorchelparadies Flores

So viel zu dem "Wir melden uns alle 2-4 Tage"...
Aber nach mehreren besorgten Nachrichten raffen wir uns mal wieder auf und berichten von unseren letzten paar Tagen. ^^
Erwartet jetzt allerdings nicht zu ausführliche Reiseberichte, denn von den letzten 2 vergangenen Wochen lag Hanne 5 Tage mit einer Mandelentzündung im Bett, weswegen unser Alltag eher eintönig und zur Gammel-Routine wurde.
Eigentlich wollten wir ein abenteuerliches Programm für unseren letzten Tage in unserem Baumhäuschen aufstellen, da Isi nach einem Jahr Work&Travel in Australien uns für 3 Tage in Bali besuchen kam, doch daraus wurde dann leider nichts.
(Kommentar Hanne: Es tut mir soooo Leid, Isi! Es hätte so lustig werden können am Wasserfall. Müssen wir zwei wohl nochmal nach Bali düsen, um das nachzuholen ;) Oder doch Ungarn? :P)
Wir verbrachten zwar noch den ersten gemeinsamen Abend in gemütlicher Runde, doch die folgende Nacht machte uns dann einen Strich durch die Rechnung.
Im 30 Minuten Takt piepte das Fieberthermometer, welches jedes Mal 40°C Fieber anzeigte, Hanne malte sich schon Horrorszenarien wie Malaria inklusive Organversagen aus und lag mit Schüttelfrost trotz 3 Decken und 5 Klamottenschichten im Bett.
Am Ende stellte sich alles als vergleichbar harmlose Mandelentzündung heraus und so kam es, dass Netflix gucken, im Bett liegen und das Moskitonetz anstarren, Musikplaylisten hoch und runter hören und die Matratzen platt liegen zum Alltag der nächsten 4 Tage wurde.
Ein wenig frustriert saßen wir also in unserem Hüttchen fest und wussten nicht so recht, wie es weiter gehen sollte. Allerdings konnten wir es uns nicht leisten, unauskuriert auf unseren Rollern wieder in Richtung Flughafen zu düsen, weswegen wir vorerst einen Zwischenstopp in Lovina einlegten, um von dort dann mit dem Bus zurück nach Kuta fahren zu können.
Als wir dort dann Dienstagmittag endlich ankamen, war es purer Luxus, für 2,80€ eine Nacht im Hotel mit Pool verbringen zu können und endlich mal den Wänden der letzten 10 Tage zu entkommen. Somit lagen wir keine 30 Minuten nach Ankunft auf den Poolliegen und genossen den uns so wohlbekannten Chlorgeruch des Pools. ^^
Hanne wohlgemerkt lag mit Decken dick eingemummelt am Pool und fiel dann doch aufgrund mangelnder Koordination ins Poolwasser, obwohl sie nur kurz ihre Füße eintauchen wollte... ;D
Nach einer kurzen und für mich wenig erholsamen Nacht ging es dann um 9 Uhr am Mittwochmorgen 4,5 Stunden im Bus zurück nach Kuta. Sehr eingequetscht und mit so ziemlich gar keiner Beinfreiheit saßen wir in diesem Klapperding und ließen all die unzähligen Serpentinen über uns ergehen.
Als wir dann aber endlich wieder Boden unter den Füßen spürten, ging es auch schon direkt zum Strand, denn wir wollten ein weiteres und vermutlich auch letztes Mal Surfboards ausleihen, um ein wenig in den Wellen Herumblödeln zu können. :D
Blöd war nur, dass die Wellen am Nachmittag bei weitem größer und kräftiger waren, als wir es von den beiden ersten Malen gewöhnt waren. Somit dauerte auch nicht lang, bis wir zwei von Wellen überspült wurden und die ein oder andere Nasenspülung unfreiwillig über uns ergehen lassen mussten.
Während Hanne schon nach 10 Minuten keine Lust mehr hatte, was ich ihr allerdings nicht verübeln kann, da sie von zwei Wellen hintereinander überspült wurde, hatte mich der Ergeiz gepackt, denn ich wollte endlich wieder auf dem Board stehen und nicht wie eine Seerobbe an den Strand gespült werden. :D
Schlussendlich hat es auch geklappt und voller Freude über die letzte perfekte Welle, machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel.
Dort angekommen, konnten wir es uns auch nicht verkneifen mit unseren vollgesandeten Schwimmshirts in deren Pool zu hüpfen, wobei Hanne dabei erst einmal drei daneben sitzende Asiaten nass spritzte, die das eher weniger toll fanden. Passiert schon mal... ^^
Dafür waren wir nun vorerst entsandet und ich konnte meine erste heiße Dusche nach fast 4 Wochen genießen, da es sonst nie heißes Wasser gab oder Hanne bereits alles verbraucht hatte. Aber so ist das halt, man muss Opfer bringen. :D
Abends machten wir uns erneut auf zum Black Burgers Restaurant und genehmigten uns nach all diesen Strapazen insgesamt 4 Burger, was jedoch ein fataler Fehler war, denn wir rollten somit die Straßen zurück zum "Kapitän Gans Hostel". ^^
Die Nacht war ebenfalls nicht besonders lang, geschweige denn bequem, denn wir schliefen gefühlt auf dem Lattenrost unseres Bettes, da die Matratzen die Dicke eines Pappkartons hatten. Aber zum Glück war es nur für eine Nacht und wir machten uns hochmotiviert auf zum Flughafen, zu dem Zeitpunkt allerdings noch ohne jegliche Flugtickets, da das online buchen nach 7 kläglichen Versuchen am vorherigen Abend gescheitert war.
Doch wer hätte es gedacht, keine Stunde später saßen wir bereits im Duty Free Bereich, gönnten uns unsere wohlverdiente Pizza zum Frühstück und warteten darauf, dass die Zeit vergeht.
Als es dann endlich soweit war, wurden wir 20 Minuten vor eigentlicher Abflugszeit noch einmal quer über den Flughafen geschickt, weil sich auf einmal urplötzlich das Gate geändert hatte. Hinzukommt, dass das Boarding um 13 Uhr begann, obwohl wir seit 12:55 Uhr in der Luft hätten sein sollen, aber so ist das hier halt, typisch Inselleben und Billig-Airlines. ;D
Dennoch landeten wir sicher, wenn auch etwas holprig, nach anderthalb Stunden Flug und trotz unserer Malariabedenken freuten wir uns nun auf die nächsten 2 Wochen auf Flores.
Die Rucksäcke wurden erneut festgezurrt und ab ging es in Richtung Unterkunft, die natürlich ebenfalls einen Pool hatte, da wir nach unserer einen Nacht schon kaum noch ohne Pool könnten. Luxusprobleme, wissen wir. :P
Nachdem wir also unsere frische Prise Chlor geschnüffelt hatten, ging es zum nicht weit entfernten Nacht-Fischmarkt. Überwältigt von all den Gerüchen, wobei sich hierbei die Geschmäcker jedoch unterscheiden (Jule: widerlich, Hanne: fischig, aber nicht negativ fischig ;D), bahnten wir uns einen Weg durch das Chaos. Während links von uns ein Einheimischer auf eine noch lebende Languste einschlug, wurde rechts von uns der Fisch gegrillt und geradeaus wurden noch lebendige Krabben mit Plastikschnüren unschädlich gemacht. Wie gesagt, die Geschmäcker trennen sich, was solche Fischmarkt-Spektakel betrifft... ^^
Am Hafen fanden wir dann auch den einzigen Supermarkt des kleinen Fischerdorfes und deckten uns mit Wasser, Haferflocken, Milch und kulinarischem Obst fürs Frühstück ein.
Somit war der erste Tag in Labuan Bajo auch schon wieder rum und trotz lauter Musik und regen Unterhaltungen vor unserem Zimmer fielen wir in unsere quietschenden Hochbetten. ^^
Am Freitagmorgen gab es dann auch endlich mal mehr als nur 2 labbrige Toastscheiben oder einen Teller mit drei Stücken Mango und Papaya zum Frühstück. Während wir in unserem Haferflocken-Obst-Pamps herumrührten, schmiedeten wir mit unseren deutschen Zimmergenossen Pläne für den Tag. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns dann für eine Schnorcheltour auf einer kleinen abgelegenen Insel, Angel Island.
Mit witeren 5 Leuten machten wir uns auf den Weg zum Hafen und nahmen auf einem kleinem Boot Platz, welches sogar nach mehr als nur einer Nussschale aussah und wenigstens das Gefühl von minimaler Standfestigkeit vermittelte. ^^
Nach knapp 20 Minuten Fahrt waren wir mitten im Paradies angekommen und man hätte vermuten können, man wäre in der Karibik gestrandet. Völlig aus dem Häuschen, sprang Hanne vom Boot und keine Minute später schwamm sie auch schon mit Maske, Schnorchel und Flossen an der Wasseroberfläche und genoss da erste Mal Schnorcheln in Indonesien.
Die Fische, die wir gestern noch auf dem Markt gesehen hatten, konnten wir nun aus nächster Nähe betrachten, genauso wie einen kleinen Schwarzspitzenriffhai, Schildkröten, Doktor-, Kugel-, Igel-, Papageien-, Clowns- und Kofferfische. (Das war noch lange nicht alles, aber wir wollen ja kein Lexion abschreiben :D)
Nach über anderthalb Stunden Schnorcheln kehrten wir dann wieder an unseren kleinen Strand zurück, ließen uns in der Sonne trocknen, probierten unsere neu gekauften Snacks aus und hielten ein kleines Mittagsschläfchen, ehe uns das Boot gegen 16 Uhr wieder abholte und zurück zum Hafen fuhr.
Allerdings gab es bei der Rücktour leichte Komplikation, da auf einmal der Benzinkanister leer war und wir schon damit rechneten, dass wir die letzten 3km zum Hafen wohl schwimmen müssen. Als dann auch noch einer der zwei Kapitäne plötzlich auf ein vorbeifahrendes fremdes Boot sprang, wurde uns ein wenig mulmig zumute. Doch nach kleinen Startschwierigkeiten schaffte es der Co-Kapitän, der gefühlt 15 Jahre als war, uns heil in den Hafen zurückzubringen und wir schafften es unversehrt wieder in unser Hostel.
Völlig fertig von so viel Action und dem Unterwasserspektakel, schafften wir es gerade noch so, das Salzwasser abzuduschen, etwas zu essen und in unsere Schlafsäcke zu kriechen, ehe uns die Augen zu fielen.
Nach diesen zwei Tagen war die Zeit in Labuan Bajo auch schon wieder abgelaufen und wir machten uns spontan an die Planung, wie wir mit zwei weiteren Mädchen, die wir im Hostel kennengelernt hatten, nun Flores unsicher machen konnten.
Das letzte Haferflockenmüsli wurde am Samstagmorgen verspeist, die Rucksäcke erneut voller Lebensfreude aufgesetzt und wir warteten auf den Bus, der uns nun 4 Stunden lang ins Inselinnere fahren sollte...
Doch so viel erstmal zu unserem Ankommen auf Flores. Wie es uns bei unserem weiteren Trip ergeht bzw. bereits ergangen ist, lest ihr in einem anderen Blogeintrag. Jetzt heißt es erstmal an der Matratze horchen, wie mein Papa sagen würde. ;D (Es ist schließlich schon 1 Uhr morgens)
Also bleibt gespannt, JuJo meldet sich! (Und nein, ihr müsst höchstwahrscheinlich nicht wieder 2 Wochen warten, außer die nächste Krankheit steht schon in den Startlöchern... ^^)Read more
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- Day 31
- Wednesday, September 4, 2019
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 1,555 m
IndonesiaDanau Alapolo8°46’4” S 121°49’21” E
Wir am "Ende" der Welt!

Was gibt es zu erzählen? Eine Menge! Denn in den letzten 5 Tagen haben wir uns fast komplett über die Insel durchgeschlagen. Und keine Sorge, der Titel wird noch aufgelöst und ist dann auch gleich viel viel harmloser!
Als wir im Hostel zwei andere deutsche Mädchen kennengelernt haben, die ebenfalls zum 3-Farben-Kratersee "Kelimutu" fahren wollten, stand es für uns fest: Wir werden irgendwie gemeinsam versuchen mit Bus, Taxi, Boot, notfalls auch mit Ziege oder noch schlimmer Roller (das geht an unsere Muddis ;) ) zum anderen Ende der Insel zu kommen. Samstagmorgen startete das Abenteuer mit einem Deluxe-Bus, der diesmal komplette Beinfreiheit gewährte, mit bequemen und sogar sauberen Ledersitzen ausgestattet war und sogar einen Flaschenhalter anbot. Gradios! So viel Komfort werden wir hier wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekommen. Nach 5h "All-in-clusive"-Bus und dem ersten einheimischen Streetfood, wo man einfach mit dem Finger auf irgendwelche Töpfe zeigt und hofft, dass man am Ende doch nur Gemüse und keinen getrockneten Fisch erwischt hat, kamen wir in Ruteng an. Dort bezogen wir unseren 40-Mann-Schlafsaal, der aber einen abgetrennten girls-dorm enthielt, und schlugen uns zu den Spiderweb-Reisterassen durch. Dazu muss man sagen, dass die Einheimischen super hilfsbereit und herzlich sind. So saßen wir keine 10min später in einem "Bemo" (= quasi ein Großraumtaxi, das langsam durch den Ort fährt und immer irgendwelche Leute dazustiegen, während der Fahrer den Zielort durch seine offenen Fenster brüllt. Der Zielort wird von dem bestimmt, der zuerst einsteigt und das Bemo für sich beansprucht. Oft fährt auch die Ernte oder ein paar Vierbeiner wie Ziegen mit) und unterhielten uns mit einem Schulmädchen, zumindest versuchten wir eine Kommunikation aufzubauen. Lustigerweise fragte sie uns, ob wir zusammen ein Selfie machen könnten, nahm dann aber mein Handy und knipste ein paar. Ein paar Kilometer später holte sie dann aber doch ihr eigenes Handy aus der Hosentasche. Dabei waren wir die ganze Zeit überzeugt, sie besäße keins und hatte deshalb nach meinem Handy gegriffen. Als dann plötzlich eine Frau in Leoparden-Pelz aufsprang mit einem Messer auf uns gerichtet, stockte uns kurz der Atem. Doch dann sahen wir, beruhigender Weise, dass sie in der anderen Hand eine Plastiktüte mit Fisch hielt und wohl dieser ihr Opfer sein würde und nicht wir. :P
Nein, ganz ehrlich, die Menschen hier sind super freundlich! Jedes Mal bekommt man ein Lächeln zurück, alle fragen nach deinem Namen und sind dabei nicht aufdringlich oder wollen einen dazu bringen, irgendwas zu kaufen. Die Kinder lernen ab der 7. Klasse Englisch und winken einem auf der Straße zu mit einem "Hello Miss", obwohl wir auch schon mit "Hello Mister" angesprochen wurden, weil das wohl das Erste ist, was sie im Englischunterricht lernen. Wenn man dahingegen in der Berliner U-Bahn jemanden anlächelt, geht der meistens davon aus, dass man noch ein wenig Restalkohol vom Vorabend intus hat oder schielt. Bei uns lebt doch letztendlich jeder für sich und krallt sich egoistisch den letzten Platz im Zug, wohingegen hier alle Dorfbewohner mithelfen, die neue Straße zu bauen. Dabei wird fröhlich gepfiffen und oder Musik gespielt. Ich will nicht sagen, dass ich unser westliches Leben gerne dagegen eintauschen würde, vor allem die sanitären Einrichtungen würden mich wohl davon abhalten, aber vermissen werde ich diesen anderen, entspannteren Lebensstil auf jeden Fall! Dann wartet man halt mal 1,5h auf ein Taxi, na und? Die Deutsche Bahn ist auch nicht viel besser.
Doch zurück zu unserem Trip. Mit dem Bemo fuhren wir also zu den Reisterassen, welche wie Spinnennetze angeordnet sind und sich in die hügelige Vulkanlandschaft von Flores erstrecken. Auf dem Wanderweg zum Aussichtspunkt wurden wir von einem einheimischen Jungen, als auch unserem Bemo-Fahrer begleitet. Ein paar Schneufzer und Fotos später saßen wir wieder im Bemo und fuhren zurück nach Ruteng. Dabei muss man erwähnen, dass die Bemos immer mit offenen Türen fahren - logisch, sonst kann ja keiner dazu steigen. Unser Fahrer war wohl ein großer Bob Marley Fan, zumindest dem Print auf der Tür und seiner Musikauswahl zuschlussfolgern. So klapperten wir über die Straßen Flores, an den vereinzelt links und rechts ein Rind grast oder Hühner über die Straße flitzen. Keine Sorge, alle tierischen Inselbewohner werden immer angehupt und gehen dann beiseite. Mit gefühlt 1kg Reis in unseren Mägen fielen wir um nicht mal 19 Uhr in unsere Betten. Natürlich wurde vorher das Doppelstockbett mit unserem Moskito-Netz sicher abgeriegelt und der 40-Mann-Schlafsaal mit Autan und anderen Substanzen, die unser Rucksack hergab, verpestet. Dazu muss man sagen, dass, obwohl das Malaria-Risiko hier sehr hoch sein soll, uns bislang nicht viele Moskitos begegnet sind. Vielleicht sollte man doch den Einheimischen glauben, die behaupten, dass nur alle 15 Jahre jemand an Malaria erkrankt. ;) Aber dennoch: Safety first. Wir werden weiter unser Netz aufhängen, auch wenn man dafür kreative Ideen haben muss. Denn, wer glaubt, dass es hier kaum Moskitos gibt, der bringt halt auch keine Nägel oder Ähnliches über dem Bett an. Aber dafür gibt es ja Panzer-Tape, Reiszwecken, Wäscheleinen, Leitern und und und. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass wir damit drohen mussten, ein Loch in die Hotel-Decke zu bohren, damit uns die Besitzer ernst nehmen und auf ein Zimmer mit Moskito-Netz umbuchen. Dafür waren außerdem harte Verhandlungen nötig, da das Zimmer mit Moskito-Netz einer Honeymoon-Suite (für Oma Ilka und Heide: Flitterwochen) ähnelte und damit natürlich deutlich teuer im Preis war. Aber mit genügend Argumenten wie zum Beispiel, dass auf ihrer Website alle Zimmer mit einem Netz präsentiert wurden und wir nur deshalb das Hotel buchten, konnten wir sie schließlich überzeugen, uns das Zimmer für einen vertretbaren Aufpreis zu geben. Außerdem hatten wir so für 2 Abende mal eine heiße Dusche und diesmal blieb sogar heißes Wasser für Jule übrig. :P
Aber zurück zu unserem 40-Mann-Schlafsaal. Nachdem ich am nächsten Morgen mit Freuden feststellte, dass Jule unten nicht aus dem Doppelstockbett gefallen war, als ich mich in der Nacht oben umdrehte - echt, ich habe selten so ein instabiles Teil gesehen - gab es erstmal frittierte Banane und Killer-Mango zum Frühstück. Denn keine 24h zuvor wollte diese Mango doch tatsächlich auf mir landen, als wir unter einem Mango-Baum im Schatten verweilten. Dafür hat sie aber auch Platz 1 auf der Mango-Geschmacksskala abgesahnt, weshalb es sich zukünftig vielleicht doch lohnen könnte, seinen Kopf zur Mango-Landebahn zu deklarieren.
Gegen 10 Uhr hielt unser neuer Fahrer am Hostel, mit dem wir nach Bajawa weiter ins Landesinnere fahren wollten. Anstatt unsere Rucksäcke in den Kofferraum zu packen, wurden diese mit einer Plastikschnurr wie man sie zum Zuschnüren von gelbe Sack-Säcken findet, auf dem Dach festgezurrt und nach unserer Ankunft feierlich ausgebrannt mit einem Feuerzeug. Um dem ganzen ein bisschen Stabilität zu verleihen, knotete der Fahrer zusätzlich eine Satellitenschüssel mit aufs Dach, die unsere Rucksäcke vom Herunterfallen bewahren sollte. Und zum Glück machte keines unserer Gepäckstücke in den engen Serpentinen einen Abgang. Obwohl ich das wohl eh nicht mitbekommen hätte, da mein Kopf wie Jule liebevoll ausdrückte "wie der von einem labbrigen Fisch" von links nach rechts rollte, bis er schließlich für einige Stunden sicher auf Jules Schultern schlummerte. Selbst der Fahrer soll das Spektakel im Rückspiegel mit Lachflashs beobachtet haben. Aber denkt mal nicht, dass mich die Serpentinen, die zahlreichen Schutthaufen, die umfahren werden mussten, noch das Gelächter wach gemacht hätten. ;)
Nach weiteren 3 Stunden landen wir, wie auch unser Gepäck, sicher in Bajawa. Zu Fuß laufen wir zu einem Aussichtspunkt der einen fantastischen Ausblick auf den Sonnenuntergang garantiert und treffen auf dem Weg zahlreiche Kinder, die uns winken, Wetten abschließen, ob sich einer traut, uns zu fragen, wie wir heißen oder wo wir herkommen und mit uns Fotos machen wollen. Netter Weise gabeln uns Einheimische mit ihrem Pick-Up auf und wir werden auf der Ladefläche Richtung Gebirge eskortiert. Am Aussichtspunkt angekommen, nimmt das Foto schießen kein Ende. Selbst für Leute, die für uns selbst wie Touristen aussehen, scheinen wir eine Art Attraktion zu sein. Jule: "Woah, ich habe mich noch nie so berühmt gefühlt ^^"
So passiert es unter Anderem auch, dass uns ein Indonesisches Ehepaar fragt, ob wir Fotos mit ihren 2 süßen Töchtern schießen könnten. Also stellen sie die in pink eingekleideten Ladys vor uns und knipsen los.
Über Whatsapp haben wir Kontakt zu einem Local Driver aufgenommen, der und für die nächsten Tage durch Flores fahren wird und lernen ihn abends kennen. Dafür holt uns Elvis - japs, dass passiert, wenn Dein Vater großer Elvis Presley Fan ist - vom Hotel ab und fährt uns in ein Restaurant, wo er jeden Tag mit seiner Band auftritt. Gemäß der indonesischen Gastfreundschaft wird sogar ein deutscher Song für uns gesungen. Wieder total fertig vom Tag, obwohl wir ja eigentlich nur im Auto saßen, fallen wir wieder erschöpft in unsere Betten und schlummern unter dem hart erkämpften Moskitonetz.
Nach Pancakes und Tee-Frühstück fahren wir zu dem traditionellen Dorf Luba, in dem die Einheimischen komplett auf Dinge wie Stahl verzichten und ihre Häuschen nur mit Bambus bauen. Elvis erklärt uns, dass in der Mitte auf dem "Dorfplatz" Tiere geopfert werden. Für eine Hochzeit beispielsweise muss der Mann für 25 Mio. Rp (umgerechnet 1600 Euro) einen Bullen kaufen, was für indonesische Verhältnisse ein Vermögen bedeutet, und ihn dort, am besten zusammen mit ein paar Schweinen, schlachten. Dafür werden bestimmte "Schirmchen" genutzt, wobei jede Familie im Dorf ihren eigenen besitzt. Der Bulle wird festgebunden, gestreckt und ihm wird schließlich die Kehle durchgeschnitten. Es verwundert also nicht, dass an jedem Haus zahlreiche Hörner und Schweine-Kiefer bammseln und die Baumstämme der Schächtbäume mit Blut verschmiert sind. Auf den Terassen der Häuser sitzen die einheimischen Frauen und weben Teppiche. Und wie ich schon vorher erwähnte, sind die Menschen hier sehr zugänglich und freundlich. Kaum hatte ich mich also zu einer solchen Terasse begeben, erhielt ich auch schon eine wortlose, herzliche Einladung zum Blätter-Snack, indem mir die Einheimische ein Bündel Blätter auf ihrer Hand entgegen streckte. Schon vorher war uns aufgefallen, dass die Frauen oft blutrote Lippen und Zähne haben, aber wir dachten, das wäre eine Art Stammesbemalung oder einfach nur schlechter Lippenstift. :D Weit gefehlt! Denn keine 20s später, sah mein Mund genauso aus. Die Blätter in der einen Hand haltend, kramte die ältere Dame (sie war 94) in ihrer Handtasche aus Bananenblättern und brachte eine kleine Dose zum Vorschein, mit der sie zermahlende Koralle auf die Blätter schüttelte. Zuletzt schmückte eine Nuss die kulinarische Mutprobe. Denn was bitte hätte ich sagen sollen? "Behalt mal schön Deine Blätter!", nein, das wäre nicht gegangen. Also Augen zu und durch bzw. Schnute auf und kauen, aber nicht runter schlucken! Unser Guide versicherte mir jedoch, dass ich maximal Kopfschmerzen bekommen würde, weil ich nicht an die Blätter gewöhnt bin und nicht zu doll kauen sollte. :D Schnell überkam mich der bittere Geschmack, gepaart mit dem leicht knirschenden Korallenstaub. Die Einheimische ermutigte mich mit Handzeichen, länger zu kauen, aber Jule gefiel das gar nicht "Spuck das aus! Ich kann es nicht gebrauchen, dass Du davon high wirst!". Und wie immer hörte ich auf mein Julchen und ließ die rote Paste in einem Taschentuch verschwinden. Der alten Lady schien das nicht zu gefallen, aber immerhin waren ihre Zähne auch schon fast alle ausgefallen, wohingegen an meinen nun eine bittere Schicht klebte. Die Einheimischen benutzen diese Blätter als Zahnputz-Ersatz, ich würde dann aber doch gerne bei der herkömmlichen Zahnbürste bleiben. Zumal sich die Zähne dadurch irgendwann schwarz verfärben. Mit leicht entsetzten Blicken in unserem Rücken verließen wir den Dorfplatz und liefen auf eine Schule zu. Da gerade Pause war, schmulten wir in einen Klassenraum, was nicht unbemerkt blieb und schwupps, schon waren wir umringt von uniformierten Kids und wurden vor die Tafel gezerrt. Aber anstatt jetzt Lehrer zu spielen, wurden wir quasi zum privaten Fotograf ernannt und jedes Kind wollte ein Foto mit sich und seinen Klassenkameraden schießen. Von Grimassen über breites Grinsen bis hin zum High-Five. Den eigentlichen Lehrern zuwinkend, die draußen Pause machten, besuchten wir den Kindergarten ein paar Meter weiter. Auf einem vertrockneten Feld zwischen Kindergarten und Schule wurde akribisch Fußball gespielt und daneben gewippt, wobei der eine natürlich den Anderen "verhungern lassen" wollte. Nach ein paar Tränen und Ausnutzen des Hebelgesetzes konnte der Kleine wieder beschwichtigt werden. Nach dem Dorf und einer ordentlichen Mundspülung, um die rote Paste loszuwerden, fuhren wir weiter zu heißen Quellen. Bestimmt 2 Stunden saßen wir in einem Becken, in dem sich 2 Flüsse treffen. Einer direkt aus der heißen Quelle mit 50°C und der andere mit nur 15°C. Je nachdem, ob noch jemand in der Nähe stand, wurde die Strömung umgelenkt und dann konnte auch mal eine ganz heiße oder eben ganz kalte Wassermasse angerollt kommen. Aber auch mit dem Oberkörper im warmend liegend, konnte man seinen Zeh immer noch ins Kalte stecken. Ihr seht schon, man kann sich damit eine Weile beschäftigen, welchen Arm man nun wo hin hält. Nach unserem Bad und einer riesen Schüssel Reis mit Gemüse, wobei wir uns nicht sicher sind, ob nicht doch mit dem Schwefelwasser gekocht wurde, zeigte uns Elvis einen Cashew-Baum. Jule und ich werden uns nun wohl nie wieder beschweren, dass Cashew-Kerne teuer wären. Denn jetzt Frucht bringt nur 1 Cashew-Kern und diesen dort raus zu pulen, ist echt aufwendig. Mit ein paar Cashews in der Hand ging es Richtung Fruchtmarkt. Dort kauften wir bei Elvis Tante ein, weshalb die Mango besonders preiswert war. Jule und ich beschlossen, uns von der Gruppe abzunabeln und den Markt auf eigene Hand zu erkunden. Das Resultat 20min später war, dass Elvis uns auslachte, weil das vermeintlich tropische Obst, das ich gekauft hatte, sich als Schweinefutter und Gemüse rausstellte. Zum Glück konnten wir das Tierfutter gegen eine Limette eintauschen und die Einheimischen hatten ihren Spaß. Neben dem Fruchtmarkt entdeckten wir einen Second Hand Markt und woah, wir hätten einfach mit leeren Rucksäcken anreisen sollen! Jule ergatterte ein Kleid und eine Hose für 50.000 Rp (3,20€), ich ebenfalls, aber zu meiner Scham 80 Cent teurer. :P
Da der Markt leider schon am schließen war, beschlossen wir am nächsten Morgen wieder zu kommen - Elvis war begeistert. :D
Der Tag endete mit Snake Fruit (sieht von außen aus wie Gürteltierhaut und von innen wie Knoblauchzehen) und Sonnenuntergang in den Bergen an einer bestimmt 20m hohen Maria Statur - Flores ist zu 80% katholisch, der Rest muslimisch oder hinduistisch. Auf dem Heimweg wurden wir noch von Einheimischen zum Tee eingeladen und erhielten so einen Eindruck, wie man hier in Flores wohnt und lebt.
Der nächste Morgen startete mit der angekündigten Shopping Tour über den einheimischen Markt. Elvis hatte wohl nicht damit gerechnet, dass wir tatsächlich warten würden, bis der ganze Markt öffnet. Denn als er um 9 Uhr am Markt hielt, setzte er wohl insgeheim darauf, dass wir nach 20min wieder ins Auto steigen würden. Anscheinend war er nicht im Bilde, dass 4 Mädels auch auf 20 Quadratmetern genügend Klamotten und Ruhe finden, um eine 3 stündige Shopping-Tour zu starten. Mit der Zeit öffneten mehr und mehr Läden und der arme Elvis legte sich ins Auto, um ein Nickerchen zu halten. Die einzelnen Läden muss man sich wie Garagen vorstellen, in denen die Kleidung an Bambus-Stangen aufgehangen wird. Spiegel gibt es nicht. Die Einheimischen stellen ihr Handy mit Innenkamera auf, wir konnten immerhin einander fotografieren. Achja, Umkleiden gibt es auch nicht. Entweder man zieht die Klamotten über die eigene Kleidung oder findet eine leere Garage, an dessen Tür der eine dann Schmiere steht. Ihr könnt es Euch vorstellen: wir hatten eine Menge Spaß! Allein das Verhandeln oder Aussagen wie "Was?! 30.000Rp für das Shirt, der spinnt wohl?! Ich gebe ihm maximal 10.000Rp (0,64€)!" zeigen, dass wir mittlerweile so richtig angekommen sind in Indonesien. Mit 5 Shirts, 3, Blusen und 2 Kleidern sprangen wir wieder ins Auto. Wobei man sagen muss, dass lediglich 2 Kleidungsstücke auf meine Rechnung gehen und der Rest nun von Jule für die nächsten 5 Wochen im Backpack getragen und ertragen werden muss. Vorhin wurden schon fleißig Anfragen nach Hause verschickt, ob Jules Dad nicht mit weniger Gepäck anreisen kann, damit Jule ihm ihre Sache überhelfen kann und wenn das nicht, dann immerhin 2 weitere Vakuum-Tüten aus Deutschland mitbringen könne. Ich glaube nicht, dass das was wird, aber ich möchte ja Jules Illusionen nicht zerstören. ;) (Kommentar Jule: Sehr lieb von dir, aber zur Not zieh ich halt 5 Kleidungsschichten übereinander :D )
Nach einem weiteren Bad in heißen Quellen, diesmal als natürlicher Wirlpool bei kuscheligen 37°C, stoppten wir am Blue Stone Beach und futterten Papaya. Die Steine kommen aus den umliegenden Bergen und bilden einen hübschen Kontrast zum schwarzen Vulkansand. Da Elvis nun um unsere Freude am Shoppen wusste, hielt er zuletzt noch an einem großen Store, in dem man nicht nur Klamotten und Handys kaufen, sondern auch Auto-Scooter oder Lasertec spielen konnte. :D Also quasi ein Mediamarkt, H&M und Jahrmarkt in einem. Spät abends erreichten wir Moni, von wo aus wir am nächsten Morgen den Vulkan Kelimutu besteigen wollten.
Als der Wecker um 4 Uhr klingelte, hatten wir schon fast vergessen, dass wir in einem Bambushüttchen mit Waschbecken-Attrape liegen und am Vorabend beim Betreten des Hauses fast über eine Ziege gestolpert wären. Zum Waschbecken: Das Wasser läuft einfach aus dem Hahn in ein Rohr, dass dann auf Deine Füße tropft, um 1m weiter in einem Gulli zu verschwinden. Mit Taschenlampen und 5 Schichten an Klamotten machten wir uns auf den Weg zu den 3 unterschiedlich farbigen Kratern im Kelimutu Nationalpark. Der Sonnenaufgang blieb leider unspektakulär, weil wieder einmal Wolken unsere Aussicht verhingen. Da wir aber genügend Bananen, Cracker und unseren windabweisenden Regenponchos im Gepäck hatten, war es uns, im Gegensatz zu vielen anderen Touristen, möglich, 3 Stunden am Gipfel zu warten, bis die Wolken verschwanden und sich uns ein grandioses Spektakel offenbarte. Die Einheimischen rings um den Nationalpark glauben daran, dass die Seelen der Verstorbenen in jeweils einen der Seen gehen: Die der bösen Menschen in den schwarzen See, die der lieben, aber im Kindesalter verstorbenen gehen in den türkisen und die der lieben, aber alt verstorbenen in den hellblauen.
Leider wurden unsere Spekulatiuskekse gecrashed, als ein deutscher Tourist ein paar Stufen herunter fiel und ausgerechnet auf unserem Vorrat bremste. Dafür zauberte Jule eine weitere Snake-Fruit hervor, an der sie, im Gegensatz zu mir, kulinarischen Gefallen gefunden hatte. Erst entfernt man die schlangenhautartige Hülle und isst dann die wie Knoblauchzehen aussehenden Früchte.
Der Geschmack geht in Richtung Birne, aber auch nur, wenn man Glück hatte. ^^ Auf dem Rückweg wurden wir von Affen begleitet, weshalb wir schnell alle für sie potenziell interessanten Sachen im Rucksack verstauten.
Am Parkplatz angekommen, trafen wir wieder auf Elvis, der nicht mitkommen konnte, weil er seine warmen Sachen vergessen hatte und stattdessen mit einer Decke im Auto wartete.
Nach einem kurzen Frühstück in unserer Unterkunft fuhren wir alleine (ohne unsere deutschen Reisegenossinen) nach Ende, um dort am nächsten Tag einen Flug zurück nach Labuan Bajo zu bekommen, wohingegen Lea und Sally lieber 15h Bus fahren wollten. Diesmal hatten wir sogar schon vorher online Flugtickets erwerben können. Mit gerade mal einem Gate und einer Landebahn am Strand, kam uns der Flugahfen sehr putzig vor. Jule meinte sogar behaupten zu können, dass selbst die Toiletten in Tegel insgesamt größer seien als der gesamte Flughafen hier. Sicherheit wird hier nicht so hoch geschrieben. Weder unsere 4l Wasser, noch unser Obst, nicht einmal das Taschenmesser, das Jule im Handgepäck vergessen hatte, musste uns verlassen. Und entgegen unseren Ängsten sah das Flugzeug doch sehr intakt aus. Kein Tesafilm weit und breit. Während ich mir sämtliches Infomaterial zum Verhalten bei einem Absturz durchlies, steckte sich Jule ihre Kopfhörer ins Ohr und schnorchelte (Kommentar Jule: Denksches Vokabular für schlafen :D ) eine Runde. Dabei war meine Reaktion gar nicht so weit hergeholt, denn 9 von den 10 am meisten abstürzenden Airlines weltweit sind indonesisch. Und nun saßen wir in genau solch einer Maschine, hier auch Turboprop genannt. Der Name sagt eigentlich schon alles. Anstelle einer "richtigen" Turbine, wie wir sie kennen, hat der Turboprop quasi 2 Propeller an der Tragfläche und ähnelt damit eher einem Helikopter, als einer Boeing. Während des Fluges konnten wir einen qualmenden Vulkan erkennen.
Mit einem dumpferen Aufschlag, als wir ihn sonst gewohnt waren, erreichten wir wieder Boden unter unseren Füßen. Elvis ist einmal das Flugzeug abgebrannt beim Landen, als die Schräglage des Turboprops dazu geführt hat, dass die eine Tragfläche auf dem Boden schliff. Sehr beruhigend, wenn Dir das jemand sagt..."ach und übrigens, das war mein allererster Flug auf Flores".
Zurück in den uns bekannten Straßen, fuhren wir zur Imigrasi (Immigrationsbehörde), um unser Visum zu verlängern, was einfacher klingt, als es tatsächlich ist. Denn wie sich herausstellte, sind indonesische Behörden noch bescheuerter als unsere deutschen. Denkt mal nicht, dass so ein Office einen Drucker besitzt, wenn es darum geht, seine Passkopien abzugeben. Nein. Dafür muss man erstmal zum nächsten Copy-Shop düsen. Dort war aber, wie hätte es auch sonst sein sollen, der Kopierer kaputt, weshalb wir uns nach anderen Shops umsehen mussten. Und als wäre das nicht schon genug, braucht man dann auch noch einen einheimischen Bürgen. Zum Glück verhalf uns Elvis zu einem Kontakt, sodass wir uns direkt an der Imigrasi mit einem seiner Freunde treffen konnten und er uns half, die Formulare auszufüllen.
Aber natürlich kostet sowas auch Geld, sein Visum zu verlängern. Aber warum nicht einfach direkt bei der Imigrasi bezahlen? Neeeein! Wir wurden zu einer Bank geschickt, wo wir mit 30 Einheimischen und nur auf indonesisch aufgerufender Wartenummer, erneut verweilen mussten. Netter Weise gab uns ein Einheimischer seine Wartenummer, weil selbst er wohl keinen Bock mehr hatte, länger in diesem einer Tiefkühltruhe gleichenden Raum zu sitzen. Wir auch nicht, aber was sollten wir machen. Illegaler Aufenthalt war ja auch keine Option. Irgendwann klappte es doch und wir wurden aufgerufen bzw. zeigten uns die Einheimischen, dass wir wohl an der Reihe wären.
Nach der ganzen Prozedure gönnten wir uns erstmal einen Starbucks Ice Tea - japs, ihr hört richtig, Labuan Bajo hat einen Starbucks. :D
Mit dem kühlen Getränk in der Hand klapperten wir die Straßen ab nach einer Tauchbasis, die uns über das Wochenende mit aufs Boot nimmt zu einem sogenannten "Liveaboard". Et voilà le resultat: morgen früh werden wir zum Hafen laufen und dann bis Sonntag auf einem Boot schlafen und endlich tauchen gehen!
Ob wir von Haien oder Morenen angeknabbert werden, lest ihr dann im nächsten Eintrag. :P
Bis dahin heißt es: JuJo meldet sich.Read more
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- Wednesday, September 4, 2019
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IndonesiaKeli Meja8°51’19” S 121°39’14” E
Wir am "Ende" der Welt - Fotos

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- Wednesday, September 4, 2019
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IndonesiaRaghimeze8°48’31” S 121°1’27” E
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- Wednesday, September 4, 2019
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IndonesiaWae Gogol8°37’6” S 120°28’4” E
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- Wednesday, September 4, 2019
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IndonesiaWae Sipi8°32’46” S 119°56’55” E
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IndonesiaTodo Satalibo8°31’47” S 119°29’9” E
Winkend an Haien und Mantas vorbei (1)

Auweia! 2 Wochen vorbei und keiner weiß, ob wir mit der Strömung Richtung Philippinen getrieben sind oder von einem Hai angeknabbert wurden. Aber keine Sorge! Bis auf ein paar geniale Tauch- und Schnorchelgänge mit 20 Mantas ist uns Solches nicht zugestoßen. ;)
Am 06.09. sind wir also morgens auf das "Liveaboard" gegangen. Pünktlich um 7:30 Uhr saßen wir, typisch deutsch, im Tauchshop, um auf erste Anweisungen und die Kennenlern-Runde mit den anderen Teilnehmern zu warten. Doch leider ließen 2 Franzosen auf sich warten - allein am Zeitpunkt des Eintreffens wurden vorläufig Nationalitäten zugeordnet und später in der Kennenlern-Runde aufgedeckt, welche aus Name, Herkunftsland und bester Tauchgang bestand. Ihr seht schon, das Tauchen sollte ganz im Mittelpunkt der nächsten 3 Tage stehen. Man, wie hatte ich darauf gewartet! Schon 2 Tage lag der Komodo-Nationalpark direkt vor unserer Haustür und bis auf einen Schnorchelgang hatte ich noch nicht ansatzweise genügend Salzwasser inhaliert!
Voller Freude gingen wir an Board der "Königin der Wellen" und erhielten eine kurze Einweisung ins Bootsleben. Zu unserer Überraschung gab es neben einer heißen Dusche nicht nur Nutella, sondern sogar eine Popcorn-Maschine an Bord. Kurz wurde der Tourplan für die nächsten Tage besprochen - wo getaucht und wo geankert werden soll über Nacht - und dann wurden auch schon die Kabinen bezogen. Als wären Popcorn und Nutella an Board nicht schon genug, hatten Jule und dann auch noch eine 6-Mann-Kabine komplett für uns alleine - theoretisch für jede Nacht ein anderes Bett ;)
Mit Ausblick auf kleine einsame Inselchen, die an uns vorbeizogen, ließen wir uns den Wind um die Nase wehen. Am ersten Tag wurden 2 Divespots im zentralen Teil des Nationalparks angefahren, wo ein Flying Gurnard (fliegender Knurrhahn :D ), ein Krokodil-Fisch, Drachenköpfe und eine weißgepunktete Moräne unseren Weg unter Wasser schmückte. Bei einem Blick nach oben zur Riffkante fiel mir der kleine Navy-Seal auf, der in seinem Schwimmshirt und schwarzer Leggins an der Wasserfläche schnorchelte. Mit 20m Höhenunterschied wunken Jule und ich uns zu und ich knippste ein paar Fotos, wie sie von ihrem Schnorchelguide mit Schwimmring begleitet wurde - da Jule die einzige Nicht-Taucherin an Board war, wurde ihr von unserem schwedischen Guide Matthias der Name "Mrs. Snorkeling" (kurze Übersetzung für unsere Omis: "Frau Schnorchlerin") verpasst. Und Mrs. Snorkeling durfte natürlich nie ohne Begleitung ins Wasser, um nicht aus Versehen mit der Strömung davon getrieben zu werden. Obwohl das eigentlich eher das größere Problem für ihre Schnorchel-Guides darstellte, die intelligenter Weise ohne Flossen, dafür aber mit ihrem Schwimmring ins Wasser sprangen. :D
Nicht selten war Jule diejenige, die auf ihren Guide wartete, der gerade auf seinem Schwimmring sitzend gegen die Wellen kämpfte und schon wieder 50m zurück geworfen wurde.
Nachdem er diesen Jule dann auch noch das ein oder andere Mal gegen die Ommel gehauen hatte, als er sich nach ihr umgesehen hatte, hatte Jule die Nase endgültig voll und erklärte sich selbst zum neuen Schnorchelguide. Denn bis auf einen Seestern hatte der Schwimmring-Typ ihr eh nichts gezeigt. :D
Während Jule also an der Wasseroberfläche auf ihren Guide aufpasste, tauchte ich in einer Fischsuppe. Ja, ich meine es genaus so, wie ich es sage. Denn dass man das Riff bzw. die Korallen nicht mehr sieht, weil rings um einen hunderte Süßlippen (bestimmte Fischart) kreisen, war mir noch nie zuvor passiert. Völlig begeistert von der Unterwasserwelt und gespannt auf die nächsten Tauchgänge ging es mit dem Dingi (kleineres Tauchboot) zum Hauptboot zurück. Der 3. Tauchgang musste leider gestrichen werden, weil wir Probleme mit den Motoren hatten. Wenn ich eins gelernt habe, dann, dass es keinen sonderlich beruhigenden Effekt auf Deine Eltern hat, wenn Du beim Videochat erwähnst, dass die Bootsmotoren ausgefallen sind und wir uns deshalb nicht vorwärst bewegen. :D Aber nach einer kleinen Führung über die Decks, die beweisen konnte, dass wir uns nicht auf einer Nussschale, sondern einem sehr ansehnlichen Taucherboot MIT POPCORN-MASCHINE befanden, verflogen die Vorstellungen, dass wir mitten im Nirgendwo auf einem manövrierunfähigen Boot befanden. Glücklicherweise. Als Entschädigung für den ausgefallenden 3. Tauchgang gab es lecker Popcorn und Musik unter Sternen.
Mit Eindrücken von weißen Traumstränden und bunten Meeresbewohnern im Nationalpark kletterten wir die 2 Decks herunter in unsere Koje und wankten im Takt der Wellen in den Schlaf, als mitten in der Nacht ein dumpfer Knall zu hören war. "Man ey, bestimmt einer aus der Nachbar-Koje gefallen oder eine Flasche an Deck umgefalllen", dachte ich mir. Wer hätte gedacht, dass mir meine liebste Chica am nächsten Morgen mitteilen würde, dass sie es war, die diese Nacht aus ihrem Bett gefallen ist und nicht wusste, wo sie war. Tja, wenn man auf einem feuchten Teppich zwischen 2 riesiegen Backpacker-Rucksäcken in einer dunklen Kammer landet, kann es schon mal passieren, dass man die Orientierung verliert. Mir tut es nur Leid, dass ich die harte Landung eher im Unterbewusstsein wahrgenommen habe und nicht einmal richtig wach wurde. Obwohl, vielleicht besser so, denn dann hätte mein Lachflash wohl das ganze Boot geweckt. :D
Immerhin muss ich auch noch jetzt jedes Mal lachen, wenn ich nur daran denke, davon schreibe oder Jule irgendwas erwähnt wie "Tja, immerhin bist Du auch noch nie aus Deinem Bett gefallen!".
Als bei mir (etwa 40cm über Jules Nase) um 6 Uhr der Wecker klingelte, sprang ich so energisch auf, wie Papa es sich wohl jeden Montag bis Freitag von mir wünschen würde. Denn: der Early Bird Tauchgang sollte bald starten!!! Jule ließ ich schlafen und verließ so ohne das Wissen um Jules nächtlichen Teppich-Besuch die Kabine. Erst beim Frühstück wurde mir davon berichtet, was das Gelächter aber keineswegs minimierte. :D
Mit ein paar Cornflakes und Toast im Bauch ging es los zur "Shot Gun". Uh ja, der Name verrät es schon! ^^ Dieser Divespot befindet sich zwischen 2 Inseln, zwischen denen die Wassermassen von Norden versuchen, Richtung Süden zu gelangen. Gemäß den Gesetzen der Physik heißt das bei geringerem Durchmesser eine schnellere Flussgeschwindigkeit --> also Current! ^^ (=Strömung für Oma Ilka und Heide)
Am Vorabend wurden schon Videos gezeigt von der letzten Liveaboard-Tour, bei der einer der Taucher seinen Regler aus dem Mund nahm und die Wangen nur so flatterten, weil das ganze Wasser ihn umspülte. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als würde eine Omi in deine Wange kneifen und, Zitat Jule, "Dutschidutschidu" machen. An meinem geschockten Blick unschwer zu erkennen, versicherte mir unser Guide erstmal, dass die Strömung bei uns mit Sicherheit nicht so stark sein würde, weil das eine Ausnahme gewesen sei. Aber nicht nur das beunruhigte mich. Auch die Tatsache, dass ich vorher noch nie mit Riffhaken (Leine mit einem Haken dran, mit dem man sich in einen Felsen hakt) getaucht war, ließ mich eine Menge Respekt vor diesem Tauchplatz haben und ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt mitkommen wollte. Hmm, und die Mantas? Die kommen nämlich genau wegen der Strömung in die Nähe der Shot Gun, weil sie dort sowohl gewaschen, als auch geputzt werden. Mit dem Vertrauen in die Guides, dass die Strömung nicht ansatzweise so stark sein würde, wie auf dem Video, stieg ich ins Dingi und wir wurden zum Drop-off gefahren. Auf dem Weg dahin sah man schon die Strömung der Shot Gun an die Oberfläche treten. Wo vorher Wellen waren, war nun spiegelglatte See, sie in sich aber trotzdem quirrlig war (ein bisschen paradox, ich weiß nicht, wie man es sonst erklären könnte. Vielleicht stellt ihr Euch so eine Austrittsfläche von einem Massagestrahl vor) Und schon wurde der Neo nass, ohne dass ich ins Wasser gesprungen war - nein nein! Durch die Sicherheit, die mir meine Tauchbuddys Manuela und Sabine aus Österreich gaben, sprang ich letztendlich mit ins Wasser und sollte es nicht bereuen! Zuerst zeigte sich uns ein farbenfrohes Riff, in dem man super ein paar Nemos beobachten und ärgern konnte. Ärgern bedeutet in diesem Fall, dass man sich vor ihre Anemone chillt und einfach zuschaut, wie sie reagieren. Meistens kommt der Papa Clownie wild paddelnd auf einen zugeschwommen, um sein "Nest" zu verteidigen, sollten sie gerade Junge haben. Da passiert es auch mal, dass er Dir an Deine Maske schwimmt und versucht, Dich zu "boxen". Spätestens dann sollte man aber Umkehr machen. Nicht, weil er gefährlich werden könnte, sondern einfach, um ihm weiteren Stress zu ersparen. Nach und nach verschwanden die bunten Korallen und Korallen-Trümmerhaufen zehrten unseren Weg. Ich erinnerte mich wie Matthias sagte "Und wenn wir da ankommen, wo nur noch Bruchstücke der Korallen liegen, dann wisst ihr, dass die Shot Gun nicht mehr weit ist".
Die Korallen, die dort wachsen, brechen aufgrund der starken Strömung sofort ab, wenn sie eine bestimmte Höhe erreicht haben - deshalb der Korallen-Friedhof. Und dann sah ich sie vor mir: die Shot Gun. Eigentlich sehr friedlich aussehend. Vor der Shot Gun taucht man in eine sandige Kuhle, in der ein Weißspitzen-Riffhai auf einen Besuch vorbei kam, und dann muss man schnell sein. Denn sobald man dann aus der Kuhle heraustaucht, baut sich vor einem ein steiles Riff auf, an dem man schneller vorbei sausen kann, als einem lieb ist. Die Strömung fließt nämlich über die Kuhle hinweg. Das heißt, sobald man aus der Kuhle auftaucht, packt einen die Strömung und man hat nur wenige Sekunden, seinen Haken zu greifen und einen geeigneten Platz im Riff zu finden, um nicht davon gerissen zu werden. Und wie sollte es auch anders sein: Hanne fand keinen geeigneten Platz, zum Glück aber der Guide, der mich gerade noch so kopfüber paddelnd abfing und in einen Felsen einhakte. Da waren wir also: direkt in der Shot Gun und vor uns drehte der Weißspitzen-Riffhai seine Runden. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für ein Gefühl das ist! Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mag, aber es war einfach nur unglaublich! Ein bisschen Luft ins Jacket und schwupps, geht man hoch wie ein Ballon. Hände zur Seite und Du surfst in der Strömung. Nach etwa 10min des Spaßes in der Shot Gun, ließen wir uns weiter mit der Strömung treiben und fuhren an ein paar Mantas vorbei, die etwa 50m hinter der Shot Gun ihren Beauty-Salon genossen. Einer der Mantas war nur 2m von mir entfernt und musterte mich mit seinem großen Auge, während er majestätisch auf einer Stelle schwamm und von ein paar Fischen geputzt wurde. Leider hatte in der Shot Gun der Ocotpus von Manuela abgeblasen (was aufgrund der krassen Strömung und der Aufregung, sich richtig einzuhaken, anfangs nicht aufgefallen war), weshalb wir den Tauchgang schneller beenden mussten als geplant. Aber weil wir ja eh noch einen Tauchgang vom Vorabend offen hatten, beschlossen wir am nächsten Tag wieder zu kommen! ^^ Übrigens habe ich mich auch erst beim 2. Mal Shot Gun so richtig getraut, die Strömung zu genießen und nicht möglichst nah am Felsen zu kleben, um nicht, sollte der Haken sich lösen, an die Wasseroberfläche katapultiert zu werden. Es gab nämlich 2 worst case Scenarien für diesen Tauchgang.
1. Du schaffst es nicht, Dich schnell genug einzuhaken und die Strömung reißt Dich von der Gruppe weg. Dann einfach kontrolliert auftauchen, wie auch sonst, wenn man seine Gruppe verloren hat bzw. bringt Dich die Strömung eh nach oben.
2. Du schaffst es zwar, Dich einzuhaken, Dein Haken löst sich aber bei einem luftgefüllten Jacket und Du gehst schneller als Dir lieb ist an die Oberfläche.
Idealfall: Du hakst Dich ein, gibst etwas Luft in Dein Jacket, weshalb Du wie ein Ballon (aber eben ein befestigter Ballon!) 2m aufsteigst und Du spielst mit der Strömung. Nach dem Spielen deflatest (= du lässt die Luft ab) Du Dein Jacket, kommst näher ans Riff, die Strömung lässt nach (je näher man am Riff ist, desto weniger Strömung hat man), Du hakst Dich aus und schwimmst entspannt weiter bzw. die Strömung trägt Dich weiter.
Das heißt, man hat es hier erfreulicher Weise nicht mit einer "down current" zu tun. Was passieren kann, wenn Du von so einer gepackt wirst, hatte Matthias erst 3 Tage zuvor am eigenen Leib spüren müssen, als ein Mädchen aus seiner Tauchgruppe sich zu weit vom Riff entfernt hatte - entgegen des eigentlichen Briefings vorher. Als plötzlich ein Schwarm Fische Richtung Grund abflitze wie Schmitz-Katze, war alles zu spät und auch die Amerikanerin steckte schon in der down current drin und versuchte mit Schwimmbewegungen in Armen und Beinen dagegen anzukämpfen. Natürlich ist Matthias hinterher und konnte sie zum Glück noch von 50m hochhholen, musste dafür aber den Rest seiner Tauchgruppe zurücklassen. An der Wasseroberfläche angekommen, waren beide froh, noch am Leben zu sein, aber von den anderen 2 Mit-Tauchern war keine Spur. Zum Glück tauchten diese einige Minuten später auf, weil sie eben einen kontrollierten Aufstieg durchgeführt hatten. Am Ende lagen sich alle in den Armen und es gab reinen Sauerstoff zu schnüffeln, damit die Taucherflöhe weggehen (=Dekompressionskrankheit, bei der sich die Haut anfühlt, als würden einen tausende Nadeln stechen, weil der im Blut und den Geweben gelöste Stickstoff ausperlt)
Aber zurück zu unserem Tauchausflug und weg von den Horror-Stories - denn solange man nicht den Nervenkitzel sucht und sich an die Anweisungen des Guides hält, ist man quasi sicher.
Zurück auf der "Königin der Wellen" gab es dann das 2. Frühstück. Dazu muss man sagen, dass wir eines ganz sicher nicht sind auf dem Boot: verhungert. Ich glaube, insgesamt gab es 7 Mahlzeiten am Tag. :D Eigentlich bestand das Liveaboard nur aus Tauchen, Essen, Schlafen. Trotzdem blieben manchmal nicht mehr als 10min, um es sich in den Sitzsäcken bequem zu machen und sich zu sonnen, dann stand schon das nächste Briefing an. Es ist also kein Wunder, dass wir am zweiten Abend die Ersten waren, die in ihren Kojen lagen - Jule, weil sie und ihr Guide beim Schnorcheln vergessen und erst nach 1,5h eingesammelt wurden und ich, weil ich fast 4 Stunden des Tages unter Wasser verbracht hatte und der Nachttauchgang als 4. Tauchgang des Tages mich endgültig ausgenockt hatte. Alle mitlesenden Taucher wissen, wovon ich rede. ;)
Aber so behielt jeder seine Andenken abends im Schlafsack: ich zappte durch die Haivideos, die ich gedreht hatte und Jule jammerte über ihren Sonnenbrand am Fuß, der exakt das Muster von Flossen und Legginsrand wiedergab. :D By the way: auch noch jetzt nach 2 Wochen kann man Mrs. Snorkeling daran identifizieren.
Der Tag war definitiv von den besten Tauchgängen meines Lebens geprägt! Und auch wenn Jule mich genervt anschaute "Ey nee, schon wieder ein doofer Hai?!", wenn ich ihr meine Kamera entgegenstreckte, hielt mich das keineswegs davon ab, ihr weitere Bilder und Videos zu zeigen. Schließlich hatte ich mich wie in einer 'National Geographics Reportage' gefühlt, als sich beim Tauchen auf einmal ein Schatten über uns legte und schon war man inmitten eines riesigen Fischschwarmes, der von Thunfischen und Jackfisch gejagt wurde. Zum Glück waren wir "hooked in" (eingehakt mit dem Riffhaken), sodass es wohl aufgefallen wäre, wenn man mit verschluckt worden wäre. :P
Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, wenn man als kleiner Mensch in einem Riff hängt und einfach beobachtet, was alles ringsherum um einen passiert. Der um uns kreisende Hai war dann schon fast unattraktiv. Wenn hunderte, ach, tausende Fische direkt vor Deiner Nase langflitzen und man die Dynamik des Schwarmes sowohl akustisch, als auch optisch mitverfolgen kann. Wow. Kaum ist es wieder hell, weil der Fischschwarm nicht mehr über Dir seine Runden zieht, kommt ein Napoleon, der fast so groß ist wie Du, vorbei und knabbert an ein paar Korallen. Unter Dir jagen sich 2 Papageien-Fische und hinter Dir schläft eine Schildkröte im Riff, die sich so gut versteckt hat, dass sie Dir nur auffällt, weil Du quasi direkt über sie schwimmst. Mit einem detaillierteren Blick in die Korallen fallen Dir farbenreiche Schnecken auf oder genial getarnte Raubfische, die Ton in Ton mit ihrem Untergrund sind. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum man sich daran einfach nicht satt sehen kann und mit Freuden morgens aus der Koje springt, um auch ja nichts zu verpassen. Irgendwie scheinen die Fische hier in Komodo in einer Nährlösung zu schwimmen. Zumindest wäre das eine Erklärung, warum alles so riesig ist! Echt, die einfachsten Fische, die man sonst schon von anderen Tauchgänge kennt, sind hier 5Mal so groß. Wenn dann ein 200kg Brummer direkt neben Dir steht, wunderst Du Dich nicht mal mehr darüber. Du sagst ihm Guten Tag, schaust kurz, ob er da entspannt auf der Stelle chillt oder Hunger hat und Dir vielleicht in die Flosse zwickt und mit dem nächsten Flossenschlag findest Du etwas neues Faszinierendes. Leider ist irgendwann die Luft alle und Du musst diese aufregende Welt wieder verlassen. Ist man dann aufgetaucht, glaubt man seinem Tauchcomputer gar nicht, dass man gerade 62min unter Wasser war.
Am 3. Tag sind wir neben den Tauch- und Schnorchelgängen auf der Insel Rinca gewandert, welche Heimat der Komodo Warane ist - der größten Echsen der Welt. Nur im Komodo Nationalpark kann man auf sie treffen - entweder auf der Insel Komodo oder eben auf Rinca. Mit genügend Sonnencreme eingeschmiert, dass man schon auf dem Dingi kleben blieb, und Kamera in der Hand fuhren wir vom Hauptboot zum Steg in den Mangroven. Hierzu noch eine kleine Anekdote: Da Jule beim Schnorcheln an der Shot Gun mehr Mantas als alle Taucher zusammen gesehen hatte, die vor ihr Loopings gedreht haben und sie teilweise zu viert umschwammen - ja, kein Witz! - beschloss ich, auch noch einen Schnorchelgang unternehmen zu wollen. Ich kam zwar gerade erst vom Tauchen zurück, aber nass war man dann ja schon mal. Also fragte ich Matthias, ob ich schnorcheln gehen könnte, was er bejahte, mir aber mitteilte, dass ich keinen Guide mitbekommen würde und deshalb einfach winken soll, wenn mich das Dingi wieder abholen soll. Okay, alleine Schnorcheln ist eh viel besser und der Guide erledigt seinen Job ja eh nicht, dachte ich mir. Also, Sachen zusammen gesucht, Kamera geschnappt und schon war ich startklar. Gerade ins Dingi einsteigend warf Matthias mir vom Oberdeck noch einen Satz hinterher "Achja, aber nicht zu nah an den Strand gehen, da könnten Dragons sein, aber unter Wasser sind die eigentlich nicht so schnell." Wie?! Dragons?! Ääh, okay, erst in dem Moment realisierten Jule und ich, dass wir wohl direkt vor Komodo geankert hatten. Ganz ehrlich, hier sieht jede Insel gleich aus, zumindest aus der Ferne. Okay, vom Sand fernbleiben bekomme ich hin, gibt ja nicht umsonst Mangroven rings herum um die Insel. "Achso, und pass auf in den Mangroven, da gibt es Krokodile." Spätestens jetzt könnt ihr Euch vorstellen, dass der Schnorchelgang sich damit für mich erledigt hatte. So gerne ich nochmal Mantas gesehen hätte, aber einem Krokodil oder Waran musste ich echt nicht im Nahkampf entgegen treten. Als Nervenkitzel-Ersatz bin ich dann vom 14m Mast gesprungen, was rückblickend nicht weniger risikoreich war. :D
Aber zurück zu Rinca: Mit einem Guide am Anfang und einem am Ende unserer 10-Mann-Truppe, die uns mit ihren Stöckern im Falle der Fälle vor einem Waran-Angriff schützen wollten, latschten wir über die savannenartige Insel. Zum Glück waren wir auf den späten Nachmittag gekommen, denn bei Mittagshitze soll eine Wanderung dort unerträglich sein. Es dauerte auch nicht lange und wir fanden den ersten Waran, der sich die Sonne auf seinen Bauch scheinen ließ. Die Guide zeigten uns sogar die Nester der Warane - natürlich nur aus der Ferne. Obwohl die Warane selbst nicht giftig sind, ist ein Biss meistens tödlich, weil ihre Münder als Aaßfresser von Bakterien überseht sind, weshalb man dann eine Sepsis bekommt und an dieser stirbt. Denn machen wir uns mal nichts vor: bis zum nächsten guten Krankenhaus muss man schon einen Flug nach Singapur oder Australien bekommen. Trotzdem sind von den 33 Menschen, die jemals angeknabbert wurden "nur" 6 verstorben. Mit ein paar geknippsten Fotos auf der SD-Karte ging es ein paar Hügel hoch zu einem Aussichtspunkt über die Bucht. Auf dem Weg begleiteten uns ein paar Büffel und Hirsche - die Warane sind bei Weitem nicht die einzigen Bewohner. Wenn es im Gebüsch raschelte, kam meistens ein Huhn zum Vorschein, als der heiß ersehnte Waran. Trotzdem hatten wir ja unsere Waran-Fotos bekommen, denn zufälliger Weise war unserer Guide Matthias nicht nur Taucher, sondern auch Fotograf. ^^ Manchmal darf man auch Glück haben.
Zurück auf dem großen Boot gab es erstmal Abendbrot und dann fuhren wir zu einer weiteren Insel, die ebenfalls von Mangroven umgeben ist und jeden Abend ein einzigartiges Naturspektakel bietet. Pünktlich mit Sonnenuntergang verlassen die "Flying Foxes" (große Fledermäuse) die Mangroven und scharen sich zu Hunderten am Himmel. Mit Popcorn in der einen Hand und der Kamera in der anderen sahen wir begeistert zu, wie sich der Himmel vor lauter Fledermäusen verdunkelte. Leider war das auch der krönende Abschluss unseres Liveaboards, denn keine 2h später lag die "Königin der Wellen" auch schon wieder im Hafen von Labuan Bajo. Ich denke, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass die Tage auf dem Boot mit Abstand die besten des gesamten Urlaubs waren!Read more
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- Day 35
- Sunday, September 8, 2019
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 468 m
IndonesiaGolo Ora8°45’36” S 119°39’44” E
Winkend an Haien und Mantas vorbei (2)
