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  • Day 3

    Kolašin

    May 5, 2016 in Montenegro ⋅ ⛅ 14 °C

    Gesprochen Kolaschin ist ein Ort welcher mit 3.000 Einweihner gerade zu winzig ist. Bedeutung hat dieser vor allem im Winter als beliebter Skiort. Natürlich nur für Einheimische, denn bis jetzt ist gesamt Montenegro immer noch ein Geheimtipp für Ausländer. Die Anzahl an Touristen die ich auf dem Trip habe kennen gelernt, kann ich an einer Hand abzählen. Die Ski Saison war zur Zeit meines Besuches gerade vorbei und so war ich der einzige Gast in meiner Unterkunft, in der ich äußerst freundlich Empfangen wurde. In einer wie ich bemerkte ganz eigenen Offenheit gegenüber Fremden.
    Der Ort selbst ist natürlich gut auf Fremdenverkehr ausgerichtet und besitzt sogar eine eigene kleine Einkaufsmeile. Was aber natürlich nciht der Grund war, weswegen es mich dorthin verschlagen hatte. Natürlich wollte ich was von der Landschaft sehen und hatte mir vorab schon den Nationalpark Biogradska Gora als rausgesucht. Das Versprechen einen der letzten Urwälder Europas zu sehen, welche nie von Menschen bewirtschaftet oder größer beeinflusst wurden, klang sehr verlockend. Also wurde ein Weg gefunden diesen zu besuchen. Dieser beinhaltete natürlich eine kurze Fahrt mit der Bahn und einen 5,5 km Spaziergang bis zum Park. Was aber sofort durch den malerisch daliegenden Bergsee belohnt wurde. Selbiger lag früh morgens als ich ankam noch umhüllt von Wolken und Nebel. Als im Laufe des morgens die Sonne durchbrach wurden die umliegenden Berggipfel sichtbar, welche den See um 800 Meter überragen. Im Sonnenlicht glänzte der Schnee in der Höhe und ergab ein Bild, dass schöner nicht hätte gemalt sein können. Diesen Anblick hatte ich ganz für mich alleine, da sonst niemand dort war und auch Touristen sich nirgendwo blicken ließen. So konnte ich die Ruhe genießen und die frische Luft atmen. Anschließend erkundete ich die Umgebung des Sees, denn vom Urwald wollte ich auch noch was sehen. Den Wald konnte ich trotz der vielen Bäume gut finden und er hielt was er versprach. Alte Bäume die gewachsen sind, wie es ihnen passte mit bemooster Rinde. Alles ist dort noch sehr Naturbelassen, so dass selbst umgefallene Bäume höchstens von den Wegen entfernt werden und das auch nicht immer. Im Mai war Bärlauch Zeit. Der Waldboden stand an vielen Stellen so weit das Auge blicken konnte zu mit den knall grünen Pflänzchen.
    Vom Boden ging es in luftige Höhen auf einen Aussichtsturm, der einen Blick in den Nationalpark gewährte. Bei einem kleinen Snack durchforstete ich die karte auf meinem Handy und entdeckte einen kleinen aber unscheinbaren Wanderweg der Biogradska Gora mit Kolasin verband. Als ich später ein belgisches Pärchen mit einer analog Landkarte (Papier und ohne Zoom Funktion) bestätigte sich die Existenz des Weges. Etwas blauäugig startet ich auf dem Weg, der gut markiert war, aber Fertigkeiten im Spuren lesen, erforderte, wenn man ihm folgen wollte. Auch stieg der Weg innerhalb der ersten 2km um über 400 Höhenmeter an und war teils so steil, des ich wegen der rutschigen Blätter meine Hände zur Hilfe nehmen musste. Das, der Verlust meiner Regenjacke, dessen wiederfinden mit 150 Höhenmeter kostete und die Schneefelder konnte mich aber nicht abhalten dem Weg weiter zu folgen. Auf der Karte war dann auch ein Ort eingezeichnet mit Übernachtungsmöglichkeit und Restaurant. Dieser Ort existierte, war aber leider Menschen leer. Ich folgte dem schneebedeckten Zufahrtsweg aus dem Ort heraus Richtung Kolasin. Nach einer Weile viel mir auf, dass im Schnee keinerlei Spuren zu finden, weder Fußspuren noch Autospuren. Sollte das bedeuten, dass ich seit mindestens 6 Monaten der erste Mensch bin der dort lang wandert?! Wuuhuu, Entdecker Gefühle kamen auf. Die restlichen Kilometer gestalteten sich fast so malerisch wie der Park. Wälder wechselten sich mit Wiesen und hin und wieder kam ich an Holzhäusern und Häusergruppen vorbei. Diese wirkten alle mehr oder weniger verlassen, aber immer hatten sie unglaubliche Aussicht. Der Weg führte nach dem ersten heftigen Anstieg angenehm flach bis abschüssig nach Kolasin. Am Ende der Wanderung hatte ich auf 33 Kilometern gut 2100 Höhenmeter überwunden.
    Nach einer solchen Marsch hatte ich hunger und davon nicht zu wenig. Also folgte ich der Empfehlung meines Herbergsvaters und ging in das Restaurant gegenüber meiner Pension. Im urig rustikalen Styl war eine alte Mühle umgebaut zum Restaurant aus dem man einen herrlichen Blick auf den Bach mit Wasserfall hat. Dort konnte ich dann klassisch montenegrinisch schlemmen. Es war Traumhaft lecker und viel zu viel, so dass ich mir, um nicht darauf verzichten zu müssen, noch einiges einpacken ließ um auch am nächsten Tag noch etwas genießen zu können.

    Dinge auf die ich nicht näher eingehe, aber wahrscheinlich in den meisten Reiseführern zu finden sind:Skigebiete, Wildwasserrafting, große Hotels, alter Haus am Marktplatz, Klöster
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