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  • Day 8

    Das letzte Königreich

    August 20, 2015 in Indonesia ⋅ ☀️ 27 °C

    Autor: Christian
    Unseren dritten Tag in Gianyar haben erneut dazu benutzt einen Scooter zu mieten und die Umgebung weiter zu erkunden. Diesmal sind wir gut 150km über die Insel gedüst.

    Unser erstes Ziel war die Stadt Klunkung (oder Semarapura). Der Name klingt schon nach dem letzten balinesischen Königreich, das sich als letztes 1908 den holländischen Kolonialherren ergeben hat. Vom Königspalast (Kertha Gosa) stehen noch ein paar einzelne Bauten, so der Wassertempel und das Gerichtsgebäude. Beide mit sehr schön bemalten Asbestplatten (!!!) dekoriert. Ein kleines Museum schließt sich dem Palast an.
    Des Weiteren hat Klunkung einen riesigen einheimischen Markt zu bieten, der wirklich wenig touristisch wirkte. Neben Obst und Gemüse werden Fische und frische Hähnchen (natürlich ungekühlt) angeboten. Darüber hinaus finden sich alle Gegenstände, die für das Leben benötigt werden könnten: Plastikeimer, Metallschalen, Opferschälchen aus Reisblättern oder Goldschmuck.

    Weiter ging unsere Reise Richtung Sidemen und Selat durch die Reisfelder, die sich die Ausläufer des Mont Agung entlang ziehen. Über Reisfelder gibt es ja bereits einen ganzen Artikel, aber diese Gegend ist wirklich wunderschön anzusehen.
    Also besonderes Highlight ist auf jeden Fall, die eingestürzte Brücke zu erwähnen, die wahrscheinlich unter einem der vielen in der Gegend verkehrenden Basalt-LKW zusammen gebrochen ist, weil komplett durchgerostet… Mit Scooter und ohne Balast (Basti musste laufen) konnten wir aber auch dieses Hindernis überwinden.

    Über einen Tempel (Pura Bukit Tegeh), der hoch über die Reisterrassen thront, sind wir schließlich nach Selat gekommen, wo es ein kleines Mittagessen gab. Unser neues Ziel: Pura Besakih, den wichtigsten Tempel der Insel. Wir hatten auf dem Weg noch ein paar Niederländer getroffen, die uns sagten, dass man auf keinen Fall etwas bezahlen sollte, noch einen Guide benötigte. Wir waren also schon vorgewarnt, trotzdem nicht wirklich vorbereitet. Der Tempel liegt auf 1000m Höhe und dementsprechend musste unser kleiner Scooter ziemlich arbeiten um die teilweise extremen Steigungen zu bewältigen.

    Kurz vor Ankunft am Tempel wurden wir von einer „Straßenblockade“ aufgehalten, die uns zwingen wollte, „Eintrittskarten“ für den Tempel zu kaufen… Haben wir natürlich nicht gemacht und sind über eine andere Straße weitergefahren. Je näher am Tempel, umso touristischer wurde die Gegend. Wir haben es dann mit 40 km/h Vollgas und ohne zu halten, wenn irgendwelche scheinheiligen Einparker uns zurückgepfiffen haben, bis zum Tempel geschafft. Dort belagert von all möglichen Verkäufern, Guides und sonstwas haben wir recht schnell entschieden, dass dies nicht unseren Vorstellungen entspricht und haben den Besuch abgebrochen.
    Den Tag haben wir dann in Ubud beendet bei einem Mojito und anschließendem balinesischem Essen. Die Fahrt zurück nach Gianyar verlief dann etwas chaotisch… in dem Gewirr aus „Straßen“, welches tagsüber schon nicht einfach zu durchschauen ist, wird nachts einfach nur ein Labyrinth. Zum Glück hatten wir GPS. Ansonsten wäre wir wahrscheinlich immer noch unterwegs.
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