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  • Day 370

    To hell and back

    September 7, 2017 in Belize ⋅ ☀️ 29 °C

    Einmal Hölle und zurück. Die Maya glaubten an eine Drei Teilung des Universums, die 13- schichtige Oberwelt mit Himmel und Sternen, die 7-schichtige Mittelwelt, in der sie leben, und die 9-schichtige Unterwelt (wer die Göttliche Komödie kennt, kann gewisse parallelen erkennen).
    Höhlen wurden als Eingang in die Unterwelt angesehen und als Ort wo die Götter (oder besser Energien) lebten. In der Actun Tunichil Muknal Höhle in Belize wurde der Regen Gott Chaac verehrt. Dazu stiegen die Maya einige Hundert Meter in diese Höhle. In der Regel kannten die Maya keine Menschenopfer. Es war jedoch verbreitet, dass durch Selbstverletzung des Adels Blutopfer gebracht wurden. Dazu wurden Hand, Zunge oder andere Körperteile, bis hin zum Penis, durchbohrt, um anschließend einen mit Dornen besetzten Faden durch das Loch zu ziehen. Das geschah natürlich unter Einwirkung von halluzinogenen Drogen.
    Die Höhle lockte mit dem Versprechen Maya Relikte zu haben und dem caving Abenteuer. Leider sind Kameras verboten, warum, dazu später mehr. Es ging also mit einem britischen Paar und unserem Guide Eric mehrfach durch einen Fluss, bevor wir durch Kristall klares Wasser in die Höhle schwammen. Wie Indiana Jones kletterten wir über verschiedenste Formationen und liefen immer wieder durch dieses klare Wasser. Einen halben Kilometer tief im Berg befindet sich dann die Kathedrale. Dies ist der Ort, an den die Maya zwischen 600-1000 kamen, um ihren Riten nachzugehen. Dort liegen die Artefakte, vor allem Keramiken, noch genau so, wie sie vorgefunden wurden.
    Jetzt erwähnte ich, dass die Maya in der Regel keine Menschenopfer brachten. In der genannten Zeit herrschte Dürre und das schrie nach verzweifelten Maßnahmen. So ging die Selbstopferung bis zum Tod und damit dem direkten Freifahrtschein zu den Göttern. In der Höhle lassen sich daher Überreste von 14 Skeletten finden.
    Auch die Skelette liegen noch genau so, wie sie vorgefunden wurden, höchstens bewegt durch gelegentliche Wassereinbrüche.
    Wie kommt es dann, dass ein paar Knochen frische Bruchspuren aufweisen? Das hängt mit dämlichen Touristen zusammen, die nicht mal imstande sind ihre Kamera festzuhalten. Richtig gelesen, die haben ihre Kamera auf über 1000 Jahre alte Knochen fallen lassen. So hat einer der bekanntesten Schädel nun ein Loch in Form einer Kompaktkamera. Konsequenterweise wurden Kameras verboten.
    Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis, was selbst durch National Geographic gewürdigt wurde, als bedeutendste archäologische Höhle der Welt.
    P.S.: Alle Bilder sind aus dem Internet
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