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  • Day 134

    Das Leben auf einem Floating House

    July 27, 2018 in Vietnam ⋅ 🌧 28 °C

    Gestern Abend in Hanoi/ Vietnam mit dem Flugzeug gelandet, ging es heute Morgen schon wieder Hals über Kopf in die Halongbucht. Die halbe Nacht lang recherchierten wir beide abwechselnd, welches historische Luxusschiff wir für die nächsten 2-3 Nächte in der Halongbucht buchen sollten. 🚢 Als wir morgens um 7h aufwachten und uns nach einer möglichen Busüberfahrt von Hanoi in das Weltnaturerbe erkundigten, hiess es, es seien noch 2 Plätze frei und man würde uns in 10 Minuten im Hotel aufgabeln. So schnell waren wir noch nie aus unseren Pyjamas gesprungen, haben Katzenwäsche gemacht, gepackt und aus dem Hotel ausgecheckt. 😅 🚌

    Ziemlich stressig wie Vieh wurden wir hektisch von einem Bus in den nächsten gekarrt, von einer Fähre auf die andere geladen, von einem Taxi ins nächste gehetzt, bis wir endlich von einem alten Holzboot abgeholt wurden (Sicherheitsstandards waren hier ein Fremdwort), das uns zu unserer spektakulären, doch alles andere als luxuriösen Unterkunft brachte. Generell kamen uns die Vietnamesen viel hektischer und unentspannter vor als noch die Thais oder Kambodschaner.
    Wir hatten jedenfalls beschlossen auf all den Schnickschnack zu verzichten und uns schon fast auf eine „Grenzerfahrung“ einzulassen, die wir während der Busfahrt spontan buchten. 2 Tage und 1 Nacht würden wir erleben, wie es sich in einem auf dem Wasser schwimmenden Haus bei einer vietnamesischen Familie lebt. Auch die touristisch völlig überlaufene Halong Bucht mieden wir zunächst und zogen die abgelegene und somit viel ruhigere „Lan Ha“ Bucht bei der Insel „Cat Ba“ vor.

    Die vielen tausenden, leicht mit Moos bewachsenen Kalkfelsen, die überall aus dem türkisfarbenen (so die Sonne denn ab und an mal wollte) Wasser ragten, machten uns sprachlos. Gleichzeitig war uns ganz mulmig, was uns denn auf unserem schwimmenden Haus erwarten würde. Und das Adrenalin gepaart mit Glückshormonen stieg in uns auf, als wir das bescheidene Heim unserer 4-köpfigen Fischerfamilie, die uns nicht hätte herzlicher empfangen können, erspähten. Da unser vietnamesisch gleich Null war und die Gastfamilie lediglich das englische Wort „okay“ kannte, fing ab nun die Kommunikation mit Händen und Füssen an. Manchmal half der 34-jährige Sohnemann mit Google Translate aus. Und das 7-jährige Mädchen hüpfte eh nur abwechselnd auf Sébs Schoss oder verschmust auf unserem Bett herum, so dass Worte eh nebensächlich waren.

    In einem Kayak erkundeten wir die Bucht aus einer völlig neuen Perspektive. 🛶 Dem Wasser so nah und neben den Kalkfelsen so klein zu sein, liess diesen Ort abseits der Touristenpfade noch viel imposanter auf uns wirken. Sogar wenn die Sonne verschwand, Regenschauer über uns einbrachen, die vielen Felsen dadurch leicht im Nebel verschwanden und sich nur noch in allen möglichen Grautönen - unsere Interpretation von 50. Shades of Grey - zeigten, hätte dieser Ort auf Erden nicht atemberaubender und magischer sein können. Mit jeder Sonneneinstrahlung oder auch Regenphase sah die Bucht immer wieder anders, anders schön, aus.

    Nach unserer Kayak Tour wurden wir von unserer Gastfamilie mit einem Festmahl belohnt. Der Fisch aus eigener Züchtung war dabei das Highlight. Und die vielen „Ooooh“, „Aaaaaahhh“, „Mmmmmmhhhh“ Ausdrücke beim Abendessen sagten mal wieder mehr als tausend Worte. 🐟🥗🍚🦐🍶
    Danach wiegten uns die leichten Wellen (das ganze Floßhaus schwankte grundsätzlich nur sehr wenig) in unserem sehr gemütlichen Bett in den Schlaf. Was für ein einmaliges Erlebnis im Leben!
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