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  • Day 3

    Alle haben Hunger: Ramadan!

    April 7 in Morocco ⋅ ☁️ 15 °C

    (Bert) Die Fähre von Tarifa benötigt nur eine Stunde, plus eine halbe Stunde Grenzkontrolle inklusive unbarmherzig aussehender Polizisten und nervös nach Drogen schnüffelndem Hund. Da die Uhr zwei Stunden vorzustellen sind, rollen wir um 8:30 Uhr durch Tanger. Und zwar ziemlich alleine, die dreispurigen Straßen sind wie leergefegt. Die anschließende Fahrt geht durchs Hinterland in Richtung Tetouan; da ich ungewollt “kurvenreiche Strecke” eingegeben habe, rollen wir durch unerwartet ärmliche Gegenden, schmutzige Dörfer und an kargen Feldern vorbei, und zwar mit geringem Tempo. Dafür sorgen die häufigen Polizeikontrollen (mindestens zehn!) und allerlei Vierbeiner, die man gerne am Straßenrand anpflockt, wobei nicht immer offensichtlich ist, wie kurz oder lang das Tier angebunden ist. … Es dauert lange, bis wir ein paar Menschen sehen, und wir nutzen die erste Gelegenheit, um uns vermeintlich mit dem Nötigsten einzudecken. Das allerdings ist nicht viel, denn der junge Kerl in seinem Miniladen bedeutet uns, dass wir die erworbenen Datteln nicht essen dürften: Ramadan! Auch im weiteren Verlauf platzen unsere Träume von netten Teestuben am Meer mit süßen, fettigen Teilchen. Wo sind denn hier alle? So bleibt es vorerst beim Wasser und der Handvoll Datteln. … Angekommen in Chefchouen, der - wie man auf den Bildern sieht - “blauen” Stadt, fahren wir schnurstracks zum Souk, kaufen für unglaublich wenig Geld etwas Brot, stellen fest, dass hier niemand Kreditkarten will und auch unsere extra mitgenommen Dollarnoten eher Ratlosigkeit statt Freude auslösen, so dass wir reumütig Dollar in Dirham verwandeln, dadurch aber wieder flüssig sind. Das Abendessen (Tajine) auf dem zentralen Platz inmitten der Medina entschädigt für unsere ungewollte Fastenkur. Und auch die Marokkaner dürfen nun, da es Abend ist, wieder etwas zu sich nehmen: Zunächst sitzen sie noch tatenlos vor Essensbergen, aber der Mujezin erlöst sie schließlich und die Hungerspiele haben für alle ein Ende.Read more