A 44-day adventure by Bert & Norbert Read more
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    December 29, 2023 in Germany ⋅ 🌬 8 °C

    Die Idee: Mit dem Motorrad durch Marokko und danach entlang des Altlantiks durch Portugal, die Pyrenäen und die Alpen zurück nach Hause. Startpunkt ist Malaga, die Motorräder lassen wir dorthin transportieren. Die Vorbereitungen laufen, neue Reifen sind bereits aufgezogen, die Strecke ist grob geplant. 6 Wochen und etwa 10.000 km, das sind die Eckdaten. Los geht es im April.Read more

  • Sie dürfen schon einmal los …

    March 14 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    (Bert) Sie dürfen schon einmal los, unsere beiden Bikes. Mit neuen Reifen, neuen Kettensätzen und frischem Motoröl. Haben wir alles Nötige in die Seitenkoffer und ins Topcase gepackt? Und auch nicht zu viel? Es wird sich zeigen. Nur noch drei Wochen, dann fliegen wir hinterher und nehmen die Motorräder in Malaga wieder in Empfang. Die Vorfreude ist groß!Read more

  • Day 1

    Nichts kaputt (nur wir ein bisschen)

    April 5 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    (Bert) “No time to visit Granada’s Alhambra? Then Malaga’s Alcazaba can provide a taster.” Naja. Normalerweise ist auf den Lonely Planet Verlass. Aber die zitierten Einleitungssätze lassen mehr erwarten, als es dann tatsächlich zu sehen gibt. Gleichwohl, der Blick von der auf einem Hügel gelegenen maurischen Befestigungsanlage in Richtung Hafen ist schön, das Stillleben aus Kreuzfahrtschiffen, Pier, Leuchtturm und Stierkampfarena rechtfertigt den (zuvor whoppergestärkten) 15 minütigen Aufstieg. Der üblicherweise nicht weiter erwähnenswert wäre, wenn wir nicht um 1:30 Uhr aufgestanden und dadurch hundemüde wären. Rike bringt uns netterweise mit dem Auto nach Weeze, und Ryanair anschließend nach Malaga. Die rüden Upselling-Tricksereien des Billigfliegers nerven, sollen aber hier keinen weiteren Platz bekommen, denn was zählt ist: Wir kommen pünktlich und unbestreikt an der Costa del Sol an. Und das bei wohltuenden 20 Grad und - ja, tatsächlich - sommerlichem Sonnenschein! Nach gefühlt sechs Monaten Solinger Regen tut das sehr, sehr gut. Falk holt uns ab, berlinert lustig vor sich hin, hat einmal Bergbauingenieur studiert, lebt aber seit 25 Jahren in Malaga, unterstützt Mango beim Messebau, vermietet eine Ferienwohnung an der Sonnenküste und bringt uns für 20 Euro mit seinem verbeulten Renault Megane zu Siggis Motorradgarage. Dort stehen sie wirklich, Norberts Africa Twin und meine 800er Adventure, auch die Seitenkoffer und Gepäckrollen sind da und sogar die Spiegel noch dran. Ein Hoch auf Roadroom und André Schiefelbein, das mit dem Transport hat super geklappt! Norbert findet sogar seinen verloren geglaubten Zweitschlüssel im Tankrucksack wieder. Es muss sich zwar alles noch etwas eingrooven, aber der Start unserer Tour ist erst einmal geglückt. Und Norbert nickt zufrieden um 17:30 ein, während ich diesen Blog schreibe.Read more

  • Day 2

    Coolest monkey on the rock

    April 6 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    (Bert) Wir haben im Cortijo Chico Malaga kein Frühstück gebucht. Spontan mischen wir uns unter die chinesische Reisegruppe, für die es offensichtlich ein Frühstücksbuffet gibt. Wir überragen sie um unauffällige 50 cm, aber irgendwie finden wir Akzeptanz. An einem Tisch gibt es noch zwei Plätze, wir setzen uns zu zwei uns zurückhaltend, aber freundlich aufnehmenden Chinesen, 14 Tage mit dem Bus durch Spanien, und Portugal auch noch, man fände Europa toll, käme aus einer Provinz, von der ich vorher noch nie gehört habe, und wir könnten Sie gerne einmal besuchen. Wir verstehen unser jeweiliges Englisch gegenseitig schlecht, aber es wird irgendwie sehr laut und lustig, auch vom Nebentisch kommt eine Dame zu uns herüber, ein Selfie müsse unbedingt gemacht werden, na klar, sehr gerne, für ein kostenloses Frühstück ist das nun wirklich nicht zu viel verlangt! … Um etwa 9 Uhr starten wir in Richtung Ronda. Zitronen, Oliven und Mandeln statt Kartoffeln, Mais und Grünkohl - Spanien ist ein schönes Land. Der kurze Stopp in Ronda bringt Erinnerungen zum Vorschein, bei Norbert an eine vergangene Wanderwoche, bei mir an eine frühere Motorradreise, die wiederum mit einem unvergesslichen abendlichen Restaurantbesuch einher geht, welche durch die Transferfahrt in einem leeren Kastenwagen (Bernhards Sprinter?) bestach, den wir mangels Sitzbänken mit Plastikstühlen ausgerüstet hatten, was ab der zweiten Reihe zu einem besonderen Fahrvergnügen führte. … Heute aber geht es nach kurzem Aufenthalt von Ronda aus über schön schwingende Straßen via Gaucin nach Gibraltar. Dort sind wir kurz enttäuscht, denn die Gondelbahn auf den Affenfelsen ist wegen des starken Winds geschlossen. Aber es stellt sich heraus, dass die Minibusfahrer die Lücke füllen, und wir lassen uns von einem Marokkaner überzeugen (“much better service than with the cable car, much less walking”). Das Ganze stellt sich als gute Wahl heraus, der Toyota Hiace (350 TKM) bringt uns erstaunlich lässig auf spektakulär enger Straße nach oben, und unser Fahrer kennt alle Affen persönlich (“this is Michael, lot of scars, coolest monkey on the rock, he is a fighter … and this is Maria, the former wife of Michael, but he has now a new girl …”). Eine hübsch angestrahlte Tropfsteinhöhle und ein kleiner Skywalk sind zusätzliche Haltepunkte. Dsnn geht es weiter ins Surferparadis Tarifa. Wir wohnen im Arte Vida direkt am Strand, sind die einzigen, die keinen Neoprenanzug anhaben, und alle aus uns sind sehr cool. Aber letztlich weniger cool als die Affen von Gibraltar.Read more

  • Day 3

    Alle haben Hunger: Ramadan!

    April 7 in Morocco ⋅ ☁️ 15 °C

    (Bert) Die Fähre von Tarifa benötigt nur eine Stunde, plus eine halbe Stunde Grenzkontrolle inklusive unbarmherzig aussehender Polizisten und nervös nach Drogen schnüffelndem Hund. Da die Uhr zwei Stunden vorzustellen sind, rollen wir um 8:30 Uhr durch Tanger. Und zwar ziemlich alleine, die dreispurigen Straßen sind wie leergefegt. Die anschließende Fahrt geht durchs Hinterland in Richtung Tetouan; da ich ungewollt “kurvenreiche Strecke” eingegeben habe, rollen wir durch unerwartet ärmliche Gegenden, schmutzige Dörfer und an kargen Feldern vorbei, und zwar mit geringem Tempo. Dafür sorgen die häufigen Polizeikontrollen (mindestens zehn!) und allerlei Vierbeiner, die man gerne am Straßenrand anpflockt, wobei nicht immer offensichtlich ist, wie kurz oder lang das Tier angebunden ist. … Es dauert lange, bis wir ein paar Menschen sehen, und wir nutzen die erste Gelegenheit, um uns vermeintlich mit dem Nötigsten einzudecken. Das allerdings ist nicht viel, denn der junge Kerl in seinem Miniladen bedeutet uns, dass wir die erworbenen Datteln nicht essen dürften: Ramadan! Auch im weiteren Verlauf platzen unsere Träume von netten Teestuben am Meer mit süßen, fettigen Teilchen. Wo sind denn hier alle? So bleibt es vorerst beim Wasser und der Handvoll Datteln. … Angekommen in Chefchouen, der - wie man auf den Bildern sieht - “blauen” Stadt, fahren wir schnurstracks zum Souk, kaufen für unglaublich wenig Geld etwas Brot, stellen fest, dass hier niemand Kreditkarten will und auch unsere extra mitgenommen Dollarnoten eher Ratlosigkeit statt Freude auslösen, so dass wir reumütig Dollar in Dirham verwandeln, dadurch aber wieder flüssig sind. Das Abendessen (Tajine) auf dem zentralen Platz inmitten der Medina entschädigt für unsere ungewollte Fastenkur. Und auch die Marokkaner dürfen nun, da es Abend ist, wieder etwas zu sich nehmen: Zunächst sitzen sie noch tatenlos vor Essensbergen, aber der Mujezin erlöst sie schließlich und die Hungerspiele haben für alle ein Ende.Read more

  • Day 4

    Mit Pfefferminz bin ich …

    April 8 in Morocco ⋅ ☁️ 7 °C

    … dein Prinz! Will sagen: Wir sind süchtig. Zum Frühstück bekommen wir diesen typisch marokkanischen Tee serviert, dessen Minzaroma zusammen mit großen Zuckermengen einfach großartig ist. So großartig, dass wir beim Mittagsstopp sofort einen weiteren trinken, und abends noch einen. So viel steht fest: Wir hängen seit heut an der Pfefferminznadel. … Aber der Reihe nach. Wir starten um 10 Uhr. Eine Stunde geht es noch durch das Rifgebrige. Die Beschilderung „virages dangeroux“ verspricht eine motorradfreundliche Streckenführung, und so ist es dann auch. Wir schwingen schön dahin, bis es anschließend fast zwei Stunden durch grüne landwirtschaftliche Gebiete etwas langweilig geradeaus geht. Weiterhin bemerken wir glücklicherweise jede Polizeikontrolle rechtzeitig, aber die Angehaltenen stehen erbost und wild gestikulierend neben unterkühlt wirkenden Gendarmen mit Pilotenbrillen. Die Gewinner dieser Dispute stehen von Beginn an fest. … Schulen scheint man gerne außerhalb der Ortschaften zu bauen, sie säumen die Straßen und spucken ihre Kinder wohlsortiert nach Mädchen und Jungen aus. Es wird viel und freundlich gewunken. … Dann finden wir doch noch ein kurzes Stück mit bröckelndem Asphalt und kurzen Schotterpassagen, die Motorräder und ihre Fahrer wachen auf, artgerechte Haltung. Die Großstadt Meknes will durchquert werden, es geht ähnlich temperamentvoll zu wie in in Lima oder Hanoi, aber irgendwie begreifen alle das Ganze als großes Spiel, und niemand kommt mit dem Lastenfahrrad vorbei und will einen belehren, dass diese Fahrspur ab sofort ihm gehöre. Und zwar ganz allein und für immer. … Nach Meknes steigt die Straße sanft in Richtung Ifrane auf letztlich 1.650 m an, wir werden auf 10 Grad heruntergekühlt und lernen marokkanischen Nebel kennen. Ifrane ist eine Art St. Moritz für Marokkaner. Winter gibt es einige kurze und sanfte Skiabfahrten und im Sommer gigantische, pikfeine Golfplätze. … Das erste Haus am Platze heißt Michlifen Resort. Das möchten wir uns zum Vorsaison-Preis gerne einmal ansehen. Und tatsächlich: Dieser Luxustempel lässt keine Wünsche übrig. Allein das Schwimmbad würde jeder deutschen Mittelstadt zur Ehre gereichen. Das Ramadan-Abendbuffet darf auch von Ungläubigen aufgesucht werden. Das ist mehr als erfreulich und lässt unsere Geschmacksnerven ganz neue Eindrücke sammeln. Die Erdnusspaste mit leicht gerösteten Sesamkernen ist Weltklasse, ihren Namen muss ich noch ermitteln. In dieser von Marokko im wahrsten Sinne des Wortes überzuckerten Stimmung gefällt uns sogar die dargebotene Livemusik, und das trotz meines musikalischen Missgriffs vor 12 Monaten in Paris („One Night in Marocco“) - aber das ist eine andere Geschichte, die nur Rike, Dagmar und Jürgen kennen, und die ich Euch später einmal erzähle. … Habe ich mich eigentlich schon für Eure freundlichen Kommentare bedankt? Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit. Das ist wunderbar, dass Ihr uns so nett auf unserer Reise begleitet und uns jeden Tag aufs Neue zur Fortsetzung unseres Tagebuchs animiert. Bitte macht weiter so, dann machen wir es auch ;-)Read more

  • Day 5

    Sendepause

    April 9 in Morocco ⋅ 🌙 15 °C

    (Bert) Sechs Stunden gefahren. Wäsche gewaschen. Gelaufen. Erneut gut gegessen. Jetzt muss sich das Kamel hinlegen. … Morgen geht es weiter mit dem nächsten Footprint. Heute allerdings Sendepause. Laila Saida aus Bine El Ouidane!Read more

  • Day 6

    Für immer jung

    April 10 in Morocco ⋅ ☀️ 31 °C

    Den heutige Footprint widmen wir Andre Heller. Am besten hört Ihr dazu seine Musik. Auf Spotify ganz oben in der Playlist: „Für immer jung“.
    https://open.spotify.com/track/7sVd6CR10escjXwR…
    Was für ein Multitalent! Irgendwie begegnet man ihm immer wieder (den Satz können natürlich nur die Älteren unter den Lesern verstehen). Songs, Shows, Malerei und … Gartenbau! „Anima - le retour du paradis“ trägt seine Handschrift,. Der Besuch dieser Anlage bildet unseren Tageshöhepunkt. Die mit Andre Heller befreundete Elke Heidreich schreibt in „Ihr glücklichen Augen: Kurze Geschichten zu weiten Reisen“ übrigens von ihrem Gartenbesuch inklusive Begegnung mit dem Künstler, leider erinnere ich mich nicht mehr an den Inhalt der Geschichte, aber ich werde es nachlesen. … Gleich wie: Der Garten ist ein Wunderland. @Rike: a) Du fehlst und b) hier fahren wir natürlich noch einmal gemeinsam hin, ein magischer Ort! Am besten Ihr schaut einfach die Bilder durch, allerdings: Live klar besser, mit angenehmer Kühle trotz 32 Grad, Vogelgezwitscher, totaler Ruhe. Zumal der Kontrast zu der sonst trostlosen Umgebung Ourikas extrem drastisch ist. Ourika liegt 45 Minuten nördlich von Marrakesch und stellt sich als unfassbar arm und schmutzig heraus, Nur ein Kilometer von unserem Quartier entfernt fahren wir durch - man kann es nicht anders sagen - Slums. Alles liegt voll Müll, Menschen hausen unter Zeltplanen und niemand tut irgendetwas. Alle sitzen oder stehen nur herum. Wenn Rike in Ihren Yogastunden zum Einstieg ihre Eleven ankommen lässt, dann endet das in der Regel mit dem Satz: „Es gibt nichts zu tun“. Hier würde man vermutlich gerne etwas machen, aber was? Keine Industrie, keine Landwirtschaft, kaum Tourismus - nur Staub. Das war meine Vorstellung von Marokko einer andere. Der mich in den sozialen Medien verfolgende marokkanische Tourismusverband hat in meinem Kopf jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Und die Reisereports auf 3Sat und Arte taten ihr Übriges. Aber so ist es eben. Und natürlich, wie immer, kann man sich dem Ganzen mit Booking.com entziehen. Wir wohnen sehr hübsch im Mamouchthka. Gleich hinter der Mauer unseres kleinen Resorts stapelt sich jedoch der Müll.
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  • Day 7

    Blitzeblank

    April 11 in Morocco ⋅ 🌙 28 °C

    (Bert) Wir sind blitzeblank geputzt. Nun ist es nicht so mein Ding, wenn fremde Menschen meine Fußzehen in die Länge ziehen wollen, bis es knackt. Aber Norbert dringt auf Körperreinigung, und so suchen wir schnurstracks nach Ankunft in Marrakesch einen Hammam auf: Les Bains d’Orient. Ich muß zugeben: Das sollte man einmal mitgemacht haben. Wir buchen das Programm „Tresor d’Orient“, sparen dank des Pärchentarifs 10% und bekommen dafür 30 Minuten schrubben und 50 Minunten kneten. Bilder dieses Projekts gibt es naheliegenderweise keine. Dass wir nach Verlassen des Hammams nach fünf Minuten wieder schwitzen (36 Grad) und sich nach acht Minuten der Staub mit unserer frisch aufgetragenen Ölschicht zu einer klebrigen Panade verbindet, soll allerdings nicht unerwähnt bleiben. … Und sonst? Ein erster Streifzug durch die Medina in Marrakesch bietet sich an. Hier hat man ein Herz für Zweiräder, denn durch die enge und verwinkelte Altstadt dürfen sich nicht nur alle Arten von Menschen, sondern auch alle Arten von Mopeds schlängeln. Wie immer in solchen Marktgassen: Es gibt alles, insbesondere auch als Fakes. Wie wäre es mit einem Lederball von Louis Vuitton? … Das Henna Café versorgt uns mit Pfefferminztee, ihr wisst ja, unsere neue Leidenschaft. Wir gehen jedoch ohne Henna-Malerei auf dem Körper wieder zurück ins Hotel und buchen einen Nachtwächter für unsere vor dem Hotel geparkten Mopeds für 2 Euro pro Bike und Nacht. Der Junge sieht sportlich, aber nicht besonders kräftig aus. Wird er unsere Bikes verteidigen, wenn es hart auf hart kommt? Drückt uns in jedem Fall die Daumen, dass er die Nacht nicht in der Sportbar vor dem Fernseher verbringt. Es laufen Spiele aus der arabischen Liga, und mit dem eingenommenen Geld könnte er sich einen bunten Abend machen …Read more