• Skutustadir, Dimmuborgir, Hverir

    7 Juni, Islandia ⋅ ☁️ 3 °C

    Morgens starten wir nach Haganes, am Ende des Fjords von Akureyri, zu einer Fahrt um Wale zu beobachten. Oft zeigen sich die Wale schon im Fjord selbst. Die häufigsten Arten sind Buckelwale, Zwergwale und Delphine. Für die Teilnehmer stehen warme Overalls und Decken bereit. Es wird versucht die Wale möglichst wenig in ihrem Habitat zu stören. Für jede Walbeobachtungsfahrt wird ein Baum gepflanzt, um die Natur zu würdigen! Und statt Dieselöl wird ab und an Bratöl aus den umliegenden Restaurants als Treibstoff verwendet.
    Gegen Mittag folgen wir der Ringstraße nach Osten und gelangen zum See Myvatn. Es schneit immer wieder, die Schneeflocken sind als kleine Pünktchen auf den Fotos zu erkennen. Nördlich des Mývatn erstreckt sich über ein riesiges Gebiet die Landschaft des Vulkans Krafla. Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, es bilden sich regelrechte schwarze Säulen am Ufer des Sees. Der Vulkan dominiert den Nordosten Islands. Vor über 2.500 Jahren floss das Magma über die Region des heutigen Mývatn. Da die Landschaft damals schon feucht war, traf also heißes Magma auf Wasser, was wiederum zu Wasserdampfexplosionen führte. Aus diesen Explosionen heraus entstanden schließlich die kleinen Krater bzw. Pseudokrater Skútustaðagígar. Heute sind diese runden Erhebungen, die eine Mulde in der Mitte besitzen, zugewachsen und bilden eine eigene Landschaft für sich.
    Dimmuborgir, was auf Isländisch „dunkle Burgen“ bedeutet, ist ein einzigartiges Lavafeld, das durch einen Vulkanausbruch vor etwa 2.300 Jahren entstanden ist. Die außergewöhnlichen Formen und Strukturen der Lava erinnern an Ruinen einer alten Festung. Eines der Highlights ist der „Kirkjan“ oder „die Kirche“, eine beeindruckende Lavahöhle, die mit ihrer natürlichen Akustik und ihrer kathedralenartigen Form begeistert. Es wird gesagt, dass Dimmuborgir einst die Heimat von Trollen und Elfen war, und viele Geschichten erzählen von mystischen Kreaturen, die in den Schatten lauern.
    Durch die karge Felslandschaft östlich des Mývatn zieht sich ein Riss, braun und zackig wie die aufgeplatzte Kruste eines Brotlaibs. Ein niedriges Felsloch an der Seite ist der Eingang in die Unterwelt. Ein paar Meter gehen und tasten wir uns über große Felsen hinab, dann stehen wir am blau schimmernden, unterirdischen See, Grjótagjá-Höhle. Dieser unterirdische See war Drehort der Serie „Game of Thrones“. Fans der Serie werden sich sicher an die Szene erinnern, in der Jon Snow und Ygritte in der Höhle gebadet haben.
    Über die Passstraße des 482 Meter hohen, Bergrückens Námafjall, der in verschiedenen Rot-, Orange- und Brauntönen leuchtet, erreichen wir das Geothermalgebiet Hverir.
    Am Namafjall, dem „Bergwerksberg“ wurde bis ins 18. Jahrhundert Schwefel für die Produktion von Schießpulver abgebaut.
    Im Gebiet “Námafjall / Hverir” findet man kleine und große Schlammtöpfe voll von zähem bis sehr flüssigem, unablässig blubberndem, blaugrauem Schlamm. Man möchte den Finger hineinstecken, um zu sehen, ob der Schlamm wirklich heiß ist. Steinhaufen, mal kniehoch, mal eineinhalb Meter hoch, produzieren ständig Wolken von Wasserdampf, an den Steinen setzen sich blauweiße und schwefelgelbe Ablagerungen ab. Das sind die Fumarole und Solfatare. Sie stoßen Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf aus, der bei Solfataren 100-250 °C heiß sein kann. Fumarolen hingegen können bis zu 800 Grad heiße Gase ausstoßen. Der Schwefelwasserstoff sorgt für den charakteristischen Geruch nach faulen Eiern, der über dieser Landschaft liegt.
    Baca selengkapnya