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- Day 22
- Wednesday, September 3, 2025 at 3:31 PM
- 🌬 23 °C
- Altitude: 17 m
GermanyLeer (Ostfriesland)53°13’57” N 7°27’51” E
Moortour - aber keine Tortour

Ein Nachtrag zu gestern: um nach Wilhelmshaven zu gelangen, muss man den Jadebusen umfahren, welcher dann in die Nordsee mündet. Und heute morgen fuhren wir eine Zeitlang dem Ems-Jade-Kanal entlang, bis es dann rechts ins Naturschutzgebiet Spolsener Moor ging. Das ist bezeichnet als das Naturerlebnis südliches Friesland. Ein Naturerlebnis war es dann fürwahr - zuerst mit gut geteerten Radwegen, dann kamen so glitschige geklinkerte Strassen - bezeichnet als historische Straßenbeläge.
Die stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Früher wurden viele Straßen in Friesland mit Klinkern gepflastert. Dies war eine wichtige Industrie für die umliegenden Ziegeleien und schuf ein Netz von gut befestigten Verkehrswegen zwischen den Dörfern. Also, dann mussten wir vorallem in den Dörfern auf diesen Klinkersteinen fahren. Meistens sind die Trottoirs und der sich darauf befindliche Radweg nicht eben, sondern neigen sich abwärts der Strasse zu. Das ist schon anspruchsvoll zum fahren, vorallem mit Gepäck, man muss aufpassen, dass man nicht rutscht. Hätten sich die sich am Horizont auftürmenden schwarzen Wolken früher entleert, hätten wir auf die Strasse ausweichen müssen. Gut, irgendwann hatten wir auch das hinter uns und es ging ins eigentliche Moorgebiet. Und wer jetzt noch sagt, wir würden nur auf geteerten Strassen fahren, der soll sich die Bilder genau anschauen. Aber die Gegend war sehr spannend und schön - eben noch richtige Natur. Bei einem Aussichtsturm konnte man von oben das Lengener Meer betrachten, ein kleiner See mitten im Moorgebiet. Und wisst Ihr, was Mooraugen sind? Mooraugen sind kleine, dunkle Moorseen, die sich im Zentrum eines Hochmoors bilden können. Die Hinweistafeln verhalfen uns zu einigen interessanten Informationen, auch was es für Tiere hat. So ist der Kranich der Glücksbote im Lengener Meer. Spannend. Leider haben wir keinen gesehen. Hoffen wir, dass wir heute trotzdem im Lotto gewinnen🤣. Es ging also durch das Moor - gestern fuhren wir schon durch Moore - weiter und wir kamen wieder auf geteerte Radwege. Wäre nicht dieser fürchterliche Wind gewesen, wären wir viel schneller in unserem heutigen Ziel eingetroffen. Es fing nämlich leicht an zu tröpfeln, wurde immer stärker, aber immer noch nicht heftig. Und wir fuhren dann nach der Durchfahrt durch einen nicht endenwollenden Vorort von Leer ein. Schön brav hintereinander auf dem bezeichneten Veloweg und nichts ahnend sahen wir ein Auto vor uns, das in die Busbucht einfuhr. Der Fahrer stieg aus und hielt uns an. "ICH KENNE EUCH"! Häääää? Ich schaute ihn an und ja, er kam mir bekannt vor. Ja, es war der Partner einer ehemaligen Arbeitskollegin, die nun hier oben wohnt. Die beiden waren vor etwa zwei Jahren für eine Woche unsere Gäste! So ein Zufall, dass wir genau zu dieser Zeit auf genau dieser Strecke unterwegs waren - wir hätten eigentlich eine andere Strecke nehmen müssen - und dass Peter genau zu diesem Zeitpunkt an uns vorbeifuhr. Aber schön, lieber Peter, haben wir Dich wieder mal getroffen! Das hat uns sehr gefreut. Inzwischen wurde der Regen stärker, wir fuhren den letzten Kilometer ins Hotel und grade in der Lobby angekommen, fing es an, wie aus Kübeln zu schütten! Später wurde es aber wieder sonnig und warm - nur der Wind wurde immer stärker, man musste das Glas beim draussen sitzen festhalten!Read more