• Ruth Meister Otth
  • Theo Otth
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Aug – Sep 2025

Veloreise rund um Deutschland

In knapp zwei Wochen geht es los🚴‍♂️🚴‍♀️ Read more
  • Currently in
    🇩🇪 Leubsdorf, Deutschland

    Ein adeliges Frühstück....

    Yesterday in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    ....und ein ereignisreicher Tag😄. Als wir früh am Morgen das Hotel Ott verliessen, erstrahlten gegen Düsseldorf gleich zwei Regenbogen, was erklärlich war, denn dort türmten sich schwarze Wolken auf. Wir frohlockten, gegen Süden war es hell und es sah nicht nach Regen aus. Aber kaum waren wir ein paar Meter gefahren, fing es an zu tröpfeln, dann wurde es immer mehr und zum Schluss strätzte es richtig. Und wir waren vor Leverkusen, hatten wieder jede Menge Umleitungen und man führte uns statt wie geplant aussen rum direkt durch die Stadt! Es schiffte weiter, wir quälten uns durch den Verkehr, aber unterstehen lag nicht drin, hatten wir uns doch mit meiner langjährigen lieben Freundin Baronesse Tilla v.d.G. in einem Café beim Kölner Dom verabredet. Wir kamen dann auch rechtzeitig an und bekamen endlich den ersten Kaffee. Tilla traf auch ganz pünktlich um 10 Uhr ein und es gab ein grosses Hallo, hatten wir uns doch länger nicht mehr gesehen. Wir schwelgten in Erinnerungen und frischten unsere gemeinsamen Erlebnisse auf. Sie war lange Zeit als Gründerin und Geschäftsführerin in einer bundesweiten Denkmalschutzorganisation tätig und wird ab nächstem Jahr in der deutschen Burgenvereinigung wieder eine verantwortungsvolle und führende Funktion einnehmen. Was Theo und ich nie vergessen werden, ist, als wir am 14. August 2010 heirateten, war Tilla gerade aus Anlass des 60jährigen Geburtstages von Prinzessin Anne bei Charles und der Familie eingeladen. Sie wäre gerne an unsere Feier gekommen. Leider ging Charles vor, aber Tilla schickte uns von der königlichen Familie die herzlichsten Glückwünsche! Was diese Frau geleistet hat und heute noch leistet, ist unbeschreiblich. Die Tage mit ihr auf der Marksburg, mal mit meinen beiden Söhnen, dann auch alleine und die vielen Ausflüge mit dem deutschen Adel und die etlichen Besuche in den verschiedenen Burgen und Schlössern mit Besichtigung der Privatgemächer werde ich nie vergessen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, huschte ich noch schnell in den Kölner Dom. Das Innere war für mich eher ernüchternd. Was ich meine, seht Ihr auf den Fotos. Wir mussten also wieder aus Köln raus, was gar nicht so einfach war, denn leider - und das haben uns einige deutsche Radfahrer bestätigt - sind die Radwege ziemlich schlecht angeschrieben. Schlussendlich befanden wir uns aber dann wieder auf dem Rheinradweg, der oh Wunder, uns keine Sperrungen mehr bescherte. Wir fuhren auf der linken Seite des Rheins, vorbei an tollen Villen und protzigen Jachten und dann, ja dann kam er wieder, der Regen. Zuerst zogen wir unsere nun trockenen Regenjacken wieder an, aber es half nichts. Der Regen wurde immer stärker und wir flüchteten schlussendlich in ein kleines Restaurant, um wenigstens nicht wieder drecknass zu werden. Leider prasselte das Wasser inzwischen wie ein Wasserfall von oben runter, unsere Velos und die Satteltaschen tropften, da wir sie nirgends unterstellen konnten. Wenigstens sassen wir im trockenen. In der Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann mal aufhören würde und wir eh kein Mittagessen gehabt hatten, bestellten wir uns eine Portion Calamari mit Knoblauchsauce. Wen kümmert es, wenn wir beim radeln vor uns herstinken😆. Wir beobachteten die Fähre von Mondorf, die unermüdlich hin und her fuhr, manchmal zwei Autos, manchmal sogar vier, aber vorallem Schüler mit den Velos transportierte, die nach Hause wollten. Die Regentropfen wurden immer weniger und wir benutzten die Gelegenheit, loszufahren in der Hoffnung, dass es trocken würde. Um in Bonn auf die andere und somit für unser Ziel richtige Seite zu gelangen, mussten wir mittels einer sogenannten Schnecke - was für ein Krampf bis ganz nach oben - die grosse Brücke überqueren. Auch hier wieder - Irrfahrt durch die Stadt - aber schlussendlich fanden wir den Rheinradweg wieder. Und nun ging es bei zaghaftem, aber warmem Wetter zügig weiter Richtung Bad Honnef. Vorbei am sehr berühmten Drachenfels von Königswinter und unterhalb dem Schloss Drachenburg. Bald erreichten wir dann Bad Honnef, wo wir unser Hotel gebucht hatten. Wir mussten dann zügig duschen und umziehen, denn eineinhalb Stunden später hatten wir uns mit einem Freund und dessen Partnerin zum Abendessen verabredet. So verlief dieser Tag sehr ereignisreich in jeder Hinsicht. Und hurra, morgen gibts schon um halb sieben Kaffee und Frühstücksbuffet😁Read more

  • Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben🎶

    September 7 in Germany ⋅ ⛅ 27 °C

    ..... nein, natürlich nicht, aber dieses Lied war mir die ganze Zeit im Ohr🎵😄. Dabei war der heutige Tag der, an dem wir die A.....karte gezogen haben. Es fing mit dem Hotel an. In Wesel hat es fast keine Hotels, also buchte Theo in einem, das ganz gut aussah, aber sich dann als eher nicht so gut entpuppte. Interessanterweise haben die aber ziemlich viele Gäste zum übernachten bekommen. Wir erhielten sogar ein Appartement mit Küche und Esstisch. Wenn wir so etwas unseren Gästen präsentieren würden, hätten wir nichts mehr zu tun. Das Besteck zum Essen zum Beispiel war in einer Kiste unter der Spüle, wo normalerweise der Abfallkübel ist🤮. Billig war es auch überhaupt nicht! Nun genug, ich war jedenfalls froh wie selten, dass wir die Unterkunft morgens schon um halb sieben verlassen konnten, einmal mehr ohne Kaffee. Und da dies für Theo und für mich fast nicht zum aushalten ist, fuhren wir 7 km weit und fanden dank Internet eine offene Bäckerei/Café. Endlich gab es Kaffee und Brötchen und für jeden einen halben Zuckerschub (Zimtschnecke). Wie gut wir das noch brauchen könnten, ahnten wir überhaupt nicht. Wir fuhren dann zuerst über den Wesel-Datteln-Kanal, weiter durch die Rheinaue Walsum, leider nicht dem Rhein entlang, da es keinen Weg, jedenfalls keinen für uns fahrbaren, dem Rhein entlang gibt. Entlang der riesigen Metallindustrieanlagen, wo immer noch, auch am Sonntag, gemalocht wurde, trafen wir dann in Duisburg ein. Wir kamen direkt mitten in den Kuchen des Ironman Duisburg 2025! Und was das heisst, könnt Ihr sicher erahnen. Überall gesperrt, kein Durchkommen, besonders wir mit unseren schweren Rädern und dazu die Taschen links und rechts..... wir wurden weiss nicht wie oft umgeleitet, mussten kilometerlange Umwege fahren.... zum Glück haben wir neonorange Warnwesten an, so fand ich mein Männlein immer wieder, wenn er mal schneller wie ich durch die vielen Leute kam. Nur einen Nachteil hat das orange Teil - einmal dachte ich in den letzten Tagen, was bastelt Theo jetzt dort an der Leitplanke? Und heute waren die Abfallmänner in Düsseldorf unterwegs mit ihren Karren (ja, auch am Sonntag wird der Müll eingesammelt) und da die auch wieder orange trugen, fuhr ich einem hinterher, dachte, es wäre Theo🥵. Ein greller Pfiff, von dem ich im Laufe der Jahre gelernt habe, dass er mir gilt, brachte mich dann wieder auf den rechten Weg🤣. Wir konnten also nach Duisburg endlich dem Rhein entlang Richtung Düsseldorf fahren, wo wir zu Mittag assen. Beim Losfahren kam uns ein Krankenwagen entgegen. Gleich neben der Gasse, wo wir fuhren, lag eine Person auf dem Boden, das Rad daneben und natürlich trug man keinen Helm. Naja, was sagen wir immer? Wer kein Hirn hat, braucht auch keinen Helm. Darum tragen wir immer einen😆. Das gleiche sahen wir kurz darauf nochmals, auch Sturz mit Velo, auch keinen Helm und auch wieder die Ambulanz. Weiter ging es, wir dachten wir schaffen die 23 Kilometer bis ins Hotel von Familie Ott ohne h locker. Aber dass wir wieder wegen eines Festes an einen gesperrten Rheinradweg kommen würden, damit hatten wir nicht gerechnet. Und dass wir deswegen wieder kilometerlange Umleitungen fahren müssten, damit auch nicht🙄. Das wird ja nun wohl ein Ende haben mit diesen Festen. Aber nein, nochmals eines und das selbe wie vorher😨. Dann ging es noch auf einer Rüttelpiste zwei Kilometer weiter und endlich kam der Pferdehof und daneben das Hotel Rheinblick, das eben von der Familie Ott bewirtschaftet wird und wirklich wunderschön am Rhein liegt mit einer tollen Terrasse. Hier werden wir den Abend verbringen und nach dem roten Mond Ausschau halten. Ach ja, noch etwas zum Schluss: ich wollte in kein Hotel mehr, wo es keinen Lift hat! Die beiden Hotels gestern und heute haben keinen Lift😡, zum Glück waren oder sind wir immer im 1. Stock😲Read more

  • Jeder Esel kommt aus Wesel

    September 6 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    So wurden wir heute an unserem Ankunftsort belehrt. Aber zum Start - der heutige Tag war mit 10° morgens um halb acht sehr kühl, weshalb wir tüchtig in die Pedalen treten mussten. Und da Theo die Radwege in Holland so gut gefallen, entschlossen wir uns, die meisten der heutigen Kilometer noch auf holländischer Seite abzuspulen. Wie eine liebe Freundin mir schrieb " die Rüttelpisten kommen dann schon wieder". Recht hat sie! Wir verliessen also Enschede und fuhren - wieder mal ohne Frühstück - Richtung Süden. Nachdem wir 30 km lang vergebens nach einer Bäckerei Ausschau gehalten hatten, fanden wir kein Café, keine wirkliche Bäckerei, aber ein Restaurant, was man auf Anhieb nicht als ein solches erkannte. Theo meinte, es wäre eine Brockenstube und fuhr daran vorbei. Ich konnte ihn dann überzeugen, dass wir dort mal reinschauten und siehe da, der Chef machte uns einen ganz feinen Kaffee und servierte uns auch noch je ein Stück Bananenkeks. Und dies, obwohl die aus bunt zusammengewürfelten Tischen und Stühlen bestehende Gaststube eigentlich erst um 10 Uhr öffnen würde. Der Chef, seine Frau und die Angestellten plauderten mit uns und wollten natürlich wissen, woher wir kämen und wohin es gehe. Sie hatten so den Plausch an uns zwei Alten, dass wir für die ganze Konsumation nichts bezahlen durften😁. Was mich besonders faszinierte war, dass der Chef hemdsärmlig Mehl und Zucker und Schoggipulver mischte und Kuchen buck. Die sahen denn auch lecker aus! Dermassen gestärkt konnten wir mit viel Energie weitertrampen. Kurz vor Lichtenvoorde standen immer mehr Leute an der Strasse, einige hatten Kameras dabei und ein ohrenbetäubender Lärm schallte von weitem heran. Ich blieb dann auf einer Brücke stehen, Theo fuhr ein Stück weiter und da kamen sie. Eine ganze Parade von mehreren hundert Lastwagen, angeführt von amerikanischen Polizeiautos und immer wieder mittendrin Feuerwehrautos. Und alle hupten und ich winkte und die Fahrer und Beifahrer winkten zurück, liessen ihre Lampen und Hörner ertönen, die Feuerwehr ihre Dreiklanghörner - es war ein unglaubliches Spektakel. Wir fanden heraus, dass es eine Truckparade war. Normalerweise wäre ein Lastwagenfestival in Achterhoek, aber zugunsten von Behinderten und älteren Menschen haben sie diesen Truckrun nach Lichtenvoorde verlegt. Die Lastwagen hatten alle ihre Aufleger abgehängt, nur das Zugfahrzeug wurde gefahren. Und in den Kabinen sassen neben dem Fahrer immer in irgend einer Form beeinträchtigte Menschen. So eine schöne Geste und so viel Freude - unbeschreiblich😄. Dann, etwa 10 km vor Bocholt, bei Hemden, überquerten wir die Grenze und waren somit wieder in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen. Wir erreichten Bocholt, wo wir uns das Mittagessen genehmigten, bevor wir dann noch 23 km bis zu unserem Ziel fahren mussten. Natürlich erkundigten wir auch das Städtchen und es wurde uns erklärt, dass es heisst, jeder Esel kommt von Wesel - nur beim gelben der Eine nicht🤣. So ist ein weiterer Tag unserer Reise vorbei und wir freuen uns auf morgen. Da haben wir in einem Hotel namens Ott 😆 gebucht (Ott ohne h). Wir sind gespannt, was uns da überrascht😁.Read more

  • In Holland angekommen

    September 5 in the Netherlands ⋅ ☀️ 19 °C

    Der Spruch, der da lautet, heisst bekanntlich "der frühe Vogel fängt den Wurm". Und wie wir ihn gefangen haben, erzähle ich in den nächsten Zeilen. Also, zuerst einmal fuhren wir wie gewohnt am frühen Morgen in Meppen weg, an hunderten von Schülern und Pendlern vorbei. Die meisten von ihnen mit E-Bike, sogar die kleinsten Knilche. Und die meisten von den Erwachsenen und viele der Kinder ohne Helm. Das und dass sogar die Jüngsten schon ein E-Bike haben, gab uns sehr zu denken, zumal das Gelände nun wirklich flach ist und keine Anforderungen stellt. Nachdem wir also die vielen uns entgegenkommenden Radfahrer endlich hinter uns hatten, war es wieder herrlich, in der Stille mit tollem Sonnenlicht und praktisch ohne andere Radler der Haase entlang zu fahren. Wir genossen die Stimmung und fuhren gemütlich in einem guten Tempo weiter. Plötzlich - was sieht mein Glasauge? Ein Chicken of the woods oder das Hühnchen des Waldes. Wow - ganz frisch präsentierte es sich. Ich musste natürlich testen, wie frisch es war - frischer ging nicht. Es wunderte mich, dass niemand diese Delikatesse, die in meinem Pilzchat immer wieder bewundernd erwähnt wird, genommen hat. Dieser Pilz schmeckt nach der Zubereitung wie Hähnchen und ist bei vielen Leuten sehr beliebt. Leider musste ich es schweren Herzens stehen lassen😨. Weiter ging es und etwas später sahen wir wieder den Frachter Lena, der an der Schleuse erneut warten musste, bis die Schleusenkammer gefüllt war. Wir überquerten den Dortmund-Ems-Kanal und fuhren etliche Kilometer immer noch auf einem tollen Radweg weiter. Dann aber mussten wir abbiegen und trauten unseren Augen nicht: es ging wieder einem Kanal entlang, dem Ems-Vächte- Kanal. Aber: es war ein Waldweglein (siehe Foto). Wir fragten uns, wie lange geht dieser Weg noch? Es waren ganze 18 km! Vorbei am grossen Militärstützpunkt Nordhorn und weiter ging es beim Nordhorn-Almelo- Kanal und über die Grenze nach Holland. In Denekamp im Hai Yin machten wir endlich einen Halt und assen etwas Kleines zu Mittag. Es war aber grottenschlecht. Als die perfekt holländisch sprechende Chinesenfrau Theo fragte, ob es gut gewesen sei, sagte er auf schweizerdeutsch"danke, bin gerade noch davongekommen". Sie fasste es als Kompliment auf und bedankte sich ihrerseits sehr🤣. Dann ging es Richtung Enschede weiter. Wir fuhren gegen eine so schwarze Wand, wie ich sie selten schon gesehen habe. Man sah, dass es dort schütten würde. Wir vertrauten aber unserem Glück, legten noch einen Zacken zu - es waren nur noch 12 km bis nach Enschede und fuhren weiter. Dieses Mal ausnahmsweise dem Wind sei Dank verblies er die Wolken nach links und rechts, sodass wir über die in Holland ausgezeichneten Radwege sicher unser Ziel erreichten. Wir checkten ein, versorgten unsere Räder in der Tiefgarage und bezogen das Zimmer, das erfreulicherweise im 9. Stock, also wirklich ganz zuoberst lag und sogar einen Lift hatte. Kaum umgezogen, wurde es dunkel draussen und es fing an zu schütten wie aus Kübeln. Also hatten wir doch wieder einmal Glück. Später schlenderten wir durch Enschede, ein wirklich zauberhaftes Städtchen UND: die haben dieses Wochenende Stadtfest. Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit gebessert und sogar die Sonne kam wieder hervor. Nun heisst es, die morgige Route zu bestimmen, das Hotel zu buchen und dann entspannen👍Read more

  • Meppen - ein schönes Städtchen

    September 4 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Der Morgen begann wie immer - nach einem tollen Frühstück, bewacht von mindestens 30 Polizisten (die waren wieder mal im gleichen Hotel wie wir untergebracht) fuhren wir der Stadt Meppen und somit der holländischen Grenze entgegen. Was uns beim Blick aus unserem Zimmerfenster erstaunte, waren unzählige Radfahrer, die nach Leer zur Arbeit fuhren! Wir fuhren dann auch los und mussten auf einem ganz engen Radtrail, der kein Kreuzen ermöglichte, den Fluss Leda überqueren, der danach in die Ems fliesst. Es ist immer herrlich, so früh am Morgen zu fahren, Ruhe, Sonne und eine interessante Gegend machen das Radfahren zum Vergnügen. Und wenn man dann irgendwann noch an einen Kürbisstand kommt, wird einem bewusst - der Herbst kommt bald. Und sooo einen riesigen Kürbis sieht man selten. Ich hätte ihn gerne mitgenommen, aber der Platz auf dem Velo war zu klein. Wir überquerten wieder einen Fluss, die Ems, und der Frachter, der zur gleichen Zeit unter uns durchfuhr, faszinierte mich. Bald kamen wir in der Nähe von Dörpen an eine Leitung, von der wir nicht wussten ist es Wasser, Eisenbahn oder ein Radweg für uns? Wäre zwar schwierig gewesen, dort hochzukommen😆. Es ist eine 380-kV-Leitung Wesel–Dörpen, die sich zurzeit in der Realisierung befindet, genannt Drehstrom-Höchstspannungs-Freileitung für zwei 380-kV-Stromkreise, die in ihrem Endausbau von der Umspannanlage Niederrhein bei Wesel in Nordrhein-Westfalen zum Umspannwerk Dörpen-West bei Heede in Niedersachsen führen wird.

    Der etwa 150 km lange Abschnitt von Wesel nach Meppen wird durch Amprion, der 31,1 km lange Abschnitt von Meppen nach Dörpen durch TenneT TSO geplant und errichtet. Teile der Leitungsstrecke werden im Rahmen eines Pilotprojekts als Erdkabel ausgeführt. Spannend, diese Erklärung und unsere Neugierde war befriedigt. Weiter ging es bei einigen Schleusen vorbei. Ein paar Kilometer vor Meppen wartete das Frachtschiff Lena, bis die Schleusenkammer gefüllt ist und sie einfahren und dann ihren Weg fortsetzen kann. Wir fuhren heute von Leer bis fast Meppen mangels Cafés oder Restaurants durch. Und wenn Ihr Euch wundert, dass wir anstelle der angesagten 100 km pro Tag "nur" zwischen 70 und 90 km fahren, so ist es der Tatsache geschuldet, dass wir beschlossen, statt Ruhetage zu verbraten und dann 100km oder mehr zu fahren, die Routen kürzer zu machen. Zum einen lernen wir mehrere Städte kennen, zum anderen achten wir darauf, dass wir spätestens um zwei im Hotel sind, da nachher ein so starker Wind aufkommt, dass das Radfahren keinen Spass mehr macht und es ein unnötiger Kräfteverschleiss wäre. Und im übrigen hatten wir vor genau drei Wochen unseren ersten und bis jetzt einzigen Ruhetag - in Dresden. Seither fahren wir jeden Tag zwischen 60 und 90 Kilometer. Auch heute ergab die Distanz wieder knapp 80 km. Es ist nicht so, dass wir genau wie die Strassen auf direktem Weg fahren, wir wählen immer aus, ob wir durch Naturgelände oder auf geteerten Radwegen fahren wollen. Gegen Ende der Tour fuhren wir 12 km auf einem tollen Radweg direkt der Ems entlang bis ins Städtchen Meppen. Wunderschön und gepflegt präsentierte sich die Altstadt und auch hier genossen wir es, Meppen zu erkunden.
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  • Moortour - aber keine Tortour

    September 3 in Germany ⋅ 🌬 23 °C

    Ein Nachtrag zu gestern: um nach Wilhelmshaven zu gelangen, muss man den Jadebusen umfahren, welcher dann in die Nordsee mündet. Und heute morgen fuhren wir eine Zeitlang dem Ems-Jade-Kanal entlang, bis es dann rechts ins Naturschutzgebiet Spolsener Moor ging. Das ist bezeichnet als das Naturerlebnis südliches Friesland. Ein Naturerlebnis war es dann fürwahr - zuerst mit gut geteerten Radwegen, dann kamen so glitschige geklinkerte Strassen - bezeichnet als historische Straßenbeläge.
    Die stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Früher wurden viele Straßen in Friesland mit Klinkern gepflastert. Dies war eine wichtige Industrie für die umliegenden Ziegeleien und schuf ein Netz von gut befestigten Verkehrswegen zwischen den Dörfern. Also, dann mussten wir vorallem in den Dörfern auf diesen Klinkersteinen fahren. Meistens sind die Trottoirs und der sich darauf befindliche Radweg nicht eben, sondern neigen sich abwärts der Strasse zu. Das ist schon anspruchsvoll zum fahren, vorallem mit Gepäck, man muss aufpassen, dass man nicht rutscht. Hätten sich die sich am Horizont auftürmenden schwarzen Wolken früher entleert, hätten wir auf die Strasse ausweichen müssen. Gut, irgendwann hatten wir auch das hinter uns und es ging ins eigentliche Moorgebiet. Und wer jetzt noch sagt, wir würden nur auf geteerten Strassen fahren, der soll sich die Bilder genau anschauen. Aber die Gegend war sehr spannend und schön - eben noch richtige Natur. Bei einem Aussichtsturm konnte man von oben das Lengener Meer betrachten, ein kleiner See mitten im Moorgebiet. Und wisst Ihr, was Mooraugen sind? Mooraugen sind kleine, dunkle Moorseen, die sich im Zentrum eines Hochmoors bilden können. Die Hinweistafeln verhalfen uns zu einigen interessanten Informationen, auch was es für Tiere hat. So ist der Kranich der Glücksbote im Lengener Meer. Spannend. Leider haben wir keinen gesehen. Hoffen wir, dass wir heute trotzdem im Lotto gewinnen🤣. Es ging also durch das Moor - gestern fuhren wir schon durch Moore - weiter und wir kamen wieder auf geteerte Radwege. Wäre nicht dieser fürchterliche Wind gewesen, wären wir viel schneller in unserem heutigen Ziel eingetroffen. Es fing nämlich leicht an zu tröpfeln, wurde immer stärker, aber immer noch nicht heftig. Und wir fuhren dann nach der Durchfahrt durch einen nicht endenwollenden Vorort von Leer ein. Schön brav hintereinander auf dem bezeichneten Veloweg und nichts ahnend sahen wir ein Auto vor uns, das in die Busbucht einfuhr. Der Fahrer stieg aus und hielt uns an. "ICH KENNE EUCH"! Häääää? Ich schaute ihn an und ja, er kam mir bekannt vor. Ja, es war der Partner einer ehemaligen Arbeitskollegin, die nun hier oben wohnt. Die beiden waren vor etwa zwei Jahren für eine Woche unsere Gäste! So ein Zufall, dass wir genau zu dieser Zeit auf genau dieser Strecke unterwegs waren - wir hätten eigentlich eine andere Strecke nehmen müssen - und dass Peter genau zu diesem Zeitpunkt an uns vorbeifuhr. Aber schön, lieber Peter, haben wir Dich wieder mal getroffen! Das hat uns sehr gefreut. Inzwischen wurde der Regen stärker, wir fuhren den letzten Kilometer ins Hotel und grade in der Lobby angekommen, fing es an, wie aus Kübeln zu schütten! Später wurde es aber wieder sonnig und warm - nur der Wind wurde immer stärker, man musste das Glas beim draussen sitzen festhalten!
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  • Ein Tag ohne böse Überraschungen

    September 2 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute war ein guter Tag: am frühen Morgen, als wir die Schaffhauser Nachrichten gelesen und einen Kaffee getrunken hatten (wie immer zwischen spätestens fünf und sechs Uhr), war das erste, was Theo tat - er ging nachschauen, ob mein Reifen immer noch prall war. Und er war es👍. Und da wir ausnahmsweise mal Frühstück im Hotel hatten, konnten wir uns dann in Ruhe all den leckeren Köstlichkeiten widmen. So gestärkt waren wir um 8 Uhr schon auf der Fähre, die uns in 12 Minuten über die Weeser auf die andere Seite nach Bleken-Nordenham brachte. Da radelten wir dann eine ganze Zeitlang auf einem sehr guten Radweg, der quer durch das Seefelder Moor (Naturschutzgebiet) führte. Was mich da besonders faszinierte, waren die Wassergräben, die die Felder in Viertel einteilte und wo in jedem Viertel entweder Rinder oder Schafe weideten. Und nirgends war ein Zaun zu sehen, da die Wassergräben eine natürliche Barriere für die Tiere bilden. Nicht einmal gegen die Strasse und den Radweg hin. Später kamen wir dann wieder ans Wasser, leider getrennt durch einen hohen Deich, auf dem Hunderte von Schafen weideten, die einen frisch geschoren, die anderen riesige Brummer noch voller Wolle. So gelangten wir nach etlichen Kilometern in einen Touri-Hotspot, Dangast. Wahnsinnig viele Touristen, hunderte von Strandkörben säumten den Strand und weil grade Ebbe waren, liefen viele Leute im sogenannten Wattenmeer. Es hatte für die Strandläufer sogar Waschanlagen, wo sie sich nach der Rückkehr säubern konnten. Wir hätten gerne etwas getrunken, aber es hatte definitiv zu viele Leute. So trampten wir weiter und während wir von Dangast aus weit hinten schon den Hafen von Wilhelmshaven sahen, fuhren wir weiter dem Damm und den Schafen nach bis wir dann Wilhelmshaven erreichten. Und zu unserer grossen Überraschung hatten wir heute keine Platten, keine unerwarteten Steigungen, keine sonstigen Hindernisse - nicht mal Baustellen - was war bloss los? So waren wir relativ früh im Hotel und konnten nach dem Bezug des Zimmers und einem kurzen Nickerchen Wilhelmshaven in Ruhe erkundigen.Read more

  • Hamburg mit Überraschung am Morgen

    September 1 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    ....und nicht nur am Morgen, sondern den ganzen Tag🥵. Offenbar ahnten wir schon Böses, denn wir verliessen das Zimmer bereits um 6.30 Uhr. Und tatsächlich - wir holten die Velos aus der Tiefgarage und was am Abend vorher noch bein-stein-hart war, war nur noch Pfluder. Mein Pneu😡. Also musste Theo wieder den Schlauch wechseln, bevor wir losfahren konnten. Die Landschaft war wirklich flach, aber in der Richtung, in die wir fuhren, wurde es immer dunkler und dunkler. Wir fuhren zügig, der vermaledeite Pneu hielt auch (noch), aber irgendwann war dann wieder fertig. Verflixt, was ist hier denn nur los? Ich bringe dieses Rad mal noch um😡. Also, wieder Schlauch wechseln, weiterfahren, wieder hielt es eine Zeitlang. Dummerweise wollten wir dann endlich mal etwas trinken und kehrten mangels Beizen ganz kurz bei Mc Donalds ein. Da war der Reifen noch ziemlich ok. Wir fuhren etwa 7 km weiter, dann ging es nicht mehr, weshalb wir uns entschlossen, zurück zu radeln und mit dem Zug die restlichen 40 km von den 110 geplanten zu fahren. Es wurde immer schlimmer mit der Luft im Pneu, bald musste Theo alle 500m pumpen, ich fuhr dann möglichst schnell weiter, aber nach 500m war wieder Schluss. So ging es ein paar Mal, bis beim pumpen das Ventil abbrach. Das wars dann! Ich durfte 3,5 km bei strömendem Regen - ja, der kam dann genau dann, als wir den McDonalds verliessen - zu Fuss das Velo schieben, während Theo den Weg zum Bahnhof radelnd erkundigte und mich bei den Abzweigungen jeweils erwartete. Wir kamen dann doch noch zwar pflotschnass, aber doch heil ausser meinem Pneu beim Bahnhof an und eine dreiviertel Stunde später fuhr der Zug nach Bremerhaven. Vom Bahnhof hatten wir nochmals eine viertel Stunde Fussmarsch zum Hotel. Aber wenigstens war das Hotel super und Theo konnte nun ein Fahrradgeschäft ausfindig machen, das genau meinen Pneu - Schwalbe Marathon plus unplattbar🤣🤣😭 - hatte. Er fuhr dann wieder mal mit seinem Velo und meinem Rad auf dem Buckel zum Velomech. Und da wurde das Übel für die vielen Platten gefunden - das Felgenband. Da dieses nicht mehr das jüngste war, hatte es sehr scharfe Kanten, die jeden Schlauch beim Fahren durchrieben. Darum hielt der Pneu auch am Anfang noch länger. Nun bekam mein Rad also ein neues Felgenband, einen neuen Pneu und einen neuen Schlauch! Und wenn ich morgen wieder einen Platten habe, dann werfe ich das Velo in die Nordsee. Da waren wir nämlich heute schon. Das Schiffsmuseum war sehr eindrücklich und auch das Segel und das Ei sahen fantastisch aus. Was überhaupt nicht fantastisch war, wir wollten nach diesem schrecklichen Tag endlich gemütlich zu Abend essen, da wir durch das ganze Theater und mangels Restaurants kein Mittagessen hatten, aber wir fanden nicht EIN normales Restaurant. Persisch, Arabisch, Türkisch wollten wir nicht, über einen Chinesen hätten wir uns gefreut, aber eine normale Beiz zu finden, die heute offen hat, war unmöglich. So müssen wir uns heute ohne Essen begnügen, Theo fand dann aber noch eine ganz passable Lösung. Inzwischen ist die Flasche leer und ich mit meinem Bericht fertig😆Read more

  • Unerwartete Begegnung in Hamburg

    August 31 in Germany ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute verliessen wir die Stadt Lübeck, ohne auch nur ein einziges Stück Marzipan gegessen zu haben, obwohl wir beide Marzipan sehr lieben. Der Badesee, an dessen Ufer unser Hotel war, lag ruhig da. Im Hotel selber war es totenstill, alle schliefen noch. Wir packten unsere Taschen auf die Räder und ohne Verkehr kamen wir sehr gut aus der Stadt heraus. Es ging ganz passabel weiter, die Stimmung an einem solchen Morgen ist toll. Herrlich ruhig, wenig bis fast keinen Verkehr, kühle Temperaturen und ein moderater Radweg - da macht es richtig Freude zum radeln. Etwas getrübt wurde das Vergnügen, dass Dorf um Dorf kam, aber weder ein Cafe noch ein Restaurant geöffnet hatte. Einzig in einem Dorf hatte es einen mobilen Bäckerstand, der Zulauf für die frischen Brötchen war enorm. Aber leider gab es weder Kaffee noch eine Sitzgelegenheit, sodass wir es vorzogen, weiterzufahren. Nach etwa 9 km nach dem Bäckerstand kam eine Tankstelle. Wir wollten schon reinfahren, da sahen wir 100 m etwas, was wie ein Café aussah. Und es war eines. Schlechte Laune von Theo gerettet, er bekam endlich seinen Milchkaffee. Wir sassen draussen, das Wetter war herrlich. Am Nebentisch sass ein Ehepaar. Die sprachen uns an und der Herr erklärte, dass er eigentlich von Bruck an der Mur in der Steiermark stammen würde, aber durch seine Frau seit 40 Jahren hier oben wohnen würde. Die beiden hatten so Freude an uns, sie wollten uns sogar eine Flasche Kürbiskernöl schenken. Genau - eine Flasche Kürbiskernöl im Gepäck, auf einmal zerbricht sie und die Sauerei ist perfekt. Wer Kürbiskernöl kennt, weiss, was für ein grünes Motorenöl das ist. Wir lehnten dann danked ab. Zum Abschied umarmte mich die Dame ganz herzlich und wünschte uns alles Gute. Es ging dann weiter, kilometerlanger Radweg, zeitweise ziemlich schmal - ein E-Biker, der sein Rad nicht im Griff hatte, sauste beim Kreuzen sogar ins Gebüsch und sein Rad hörte sich an, als gäbe es den Geist auf. Der Radweg war gesäumt von Eichen und immer wieder kamen Warntafeln, dass man sich nicht zu nahe zu den Bäumen wagen solle wegen dem Eichenprozessionsspinner. Eine sehr gefährliche Raupe, deren Haare einem Verbrennungen zufügen. Weiter fuhren wir Hamburg entgegen, auch in der Stadt gab es gute Radwege. Bis wir an eine Kreuzung kamen, wo vier Strassen abgingen. Diese Kreuzung und der Radweg, das Trottoir, einfach alles war durch die Polizei gesperrt. Ein Feuerwehrauto und sicher 10 Polizeiautos standen rundum rum, ein Polizeireporter versorgte gerade seine Fotoausrüstung und für uns gab es kein Durchkommen. Wir mussten hintenherum fahren, bogen ein Stück weiter oben wieder auf die gesperrte Strasse ab, wobei Theo das Absperrband hochob und drunter durch wollte. Ui, ui, ui - gab das einen Anschiss von einem Polizisten. So mussten wir uns halt nochmals einen anderen Weg suchen. Fakt ist, es wurde ein Mann vor einer Sishabar erschossen! Also, nach Umwegen erreichten wir dann doch unser Hotel - es war 13 Uhr und wir freuten uns auf Dusche und Mittagessen. Und wie immer checkte ich den Status und las, dass zwei liebe Panflöten-Kolleginnen aus Luzern mit ihren Männern gerade in Hamburg angekommen waren. So eine Überraschung. Wir schlossen uns dann kurz und genossen bei traumhaft sonnigem und warmem Wetter einen gemeinsamen Apero.Read more

  • Marzipan in Lübeck

    August 30 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute früh am Morgen starteten wir in Wismar. Vorbei ging es am Hafen, wo gerade ein Kreuzfahrtschiff, so gross wie ein Hochhaus, zum überholen vor Anker lag. Der Weg war recht gut, wir kamen flüssig vorwärts und genehmigten uns nach 20 km einen Kaffee und heute keinen Zucker- sondern einen Proteinschub. Wen es wunder nimmt, was denn Theo jeweils isst - ein Croissant. Das reicht ihm. Für mich war das Eierbrötchen auch genug. Weiter ging es dann Richtung Lübeck - jedenfalls hatten wir das vor. Eine Hügelkette auf der linken Seite, die Ostsee rechts - welche Route sollten wir wählen? Hügelkette, Funkturm - ach was, da fahren wir doch auf dem Ostseeradweg dem Meer entlang, ist ja alles flach. Und die 25 km sind für uns ein Klacks. Ja denkste, von wegen flach! Bis zum Ostseebad Boltenhagen war die Strecke nur leicht gewellt, allerdings wurden wir wieder auf einen Naturweg geleitet, der uns einmal mehr durchschüttelte. Aber dann kamen wir in Boltenhagen an. Boltenhagen liegt zwischen den alten Hansestädten Wismar und Lübeck. Ein über 5 Kilometer langer, steinfreier, feinsandiger Strand wechselt von einer Flachküste zu einer Steilküste.
    An die Flachküste schließt sich nach Westen eine bis auf 35 m ansteigende bildhaft schöne Steilküste an. Diese Steilküste ist ein Produkt der Eiszeit und wird als Glazialschuttküste bezeichnet. Während im Norden der Ostsee die Küsten felsiger und granitiger sind, wurden hier durch das Eiszeitgeschiebe Blauton, Geschiebemergel, Lehm, Kreide und Geröllmassen abgelagert.
    Wir wählten also den Radweg an der Ostsee entlang. So nahm das Unheil seinen Lauf. Statt flach wie gedacht, führte der geteerte Radweg 25 Kilometer rauf und runter, rauf und runter. Und dies bei 870 Höhenmetern bis Travemünde. Die Gegend war zwar sehr schön, leider sah man die Ostsee nur immer zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch. Nach zwei Stunden kamen wir dann in Travemünde bei der Fähre an, die grade beladen wurde und auf der wir auch noch einen Platz ergattern konnten. So hatten wir eine nahtlose Überfahrt mit einer Dauer von 5 Minuten von der Ankunft bis zur anderen Seite. Da gab es dann zuerst einen Teller Spaghetti, bevor wir Richtung Lübeck aufbrachen. Wir fuhren der Pötenitzer Wieck entlang, kamen an der Grenzdokumentations-Stätte Lübeck- Schlutup vorbei und erreichten im Laufe des Nachmittags Lübeck. Leider war hier einmal mehr ein grosses Hindernis, dass gebaut wird und die eine Brücke nicht einmal für Radfahrer passierbar war. So mussten wir wieder einen Umweg fahren. Aber wir kamen im Hotel an und da heute entgegen unseren morgendlichen Befürchtungen, dass die schwarzen Wolken Regen bringen würden, die Sonne ziemlich heiss vom Himmel knallte, war zuerst ein Bier fällig. Nachher ging es dann wieder einmal mit dem schweren Gepäck und ja, auch nicht mehr so leichten Beinen, einige Treppen hinauf bis unters Dach. In Zukunft werden wir fragen, ob das Hotel einen Lift hat, sonst buchen wir nicht. Das brauchen wir echt nicht, dass wir nach knapp 100 km radeln noch so viele Treppen hinaufsteigen müssen. Aber wenigstens haben wir uns dann die sehr schöne Altstadt von Lübeck angeschaut und dabei die Beine etwas vertreten. Morgen nun gehts nach Hamburg.
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  • Überraschende Begegnung

    August 29 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Der heutige Tag in Rostock fing früh um vier Uhr an - Theo machte mir schon um diese Zeit einen Kaffee, da ich sehr schlecht geschlafen hatte trotz tollem Hotel. Die Schaffhauser Nachrichten waren denn nun auch schon da, so konnten wir uns der Lektüre widmen. Bereits um 7.11 Uhr hatten wir dann ausgecheckt und fuhren eine ganze Weile auf der Strasse zurück, auf der wir gestern gekommen waren. Nur diesmal auf der anderen Seite, mit links 2 Spuren Autos, dann unser Radweg mit einem Meter Breite und rechts die Trams, die ganz sicher nicht mehr als einen Meter Abstand an uns vorbeifuhren. Dermassen in der Zange darf man sich keinen Fehler erlauben beim radeln, sonst kommt das nicht gut🫣. Irgendwann kamen wir dann aus der Stadt heraus und es ging auf gar nicht schlechten Radwegen Wiesmar entgegen. Ausser uns und etlichen arbeitenden Leuten war nur noch der Kormoran an der Arbeit. Ansonsten lag das Wasser still da und kein Bootsverkehr trübte die Sicht. Ja und dann knappe 20 km entfernt und per Zufall bei einer Tankstelle, wo wir Wasser kauften, machte es wieder einmal pfffff und mein Vorderrad war platt😨. Also, Theo, geübt wie immer, wechselte mir den Schlauch, das Rad eierte zwar wie schon die Tage vorher immer noch, aber zum Fahren war es herrlich. Aber nicht lange. Wir machten einen Abstecher in eine Bäckerei - Kaffee und eine saugute Pistazienschnecke unterstützten den Zuckerschub, das Velorad war noch einigermassen in Ordnung, dann ging es weiter. Wer ist schon mal mit einem Pneu gefahren, der nur eiert und schlimmer wird? Aber vorher, etliche Kilometer nach dem Zuckerschub, kam ein Fischstand mit der Werbung "heute Räucherfisch" und wir konnten es uns nicht verkneifen, so einen Fisch mal zu probieren. Das🌭 mit dem 🍤 teilte ich mir dann mit dem 🐕 der Besitzerin. Aber nur solange, bis Theo zum angeschlossenen Hotel ging und mich mit einem scharfen Pfiff zu sich rief. Und da ich inzwischen weiss, was so ein Pfiff bedeutet, liess ich natürlich Lachsbrötchen Lachsbrötchen sein und rannte zu ihm. Und was sah ich? Eine Igelmutter mit einem Jungen in der Schnauze, die verzweifelt versuchte, das Mäuerchen von der Strasse zu den Gebüschen am Haus zu überwinden. Aber der Kleine war ihr wohl zu schwer. Also packte ich sie und hob sie mit Jungchen hinauf. Drei weitere Jungtiere irrten planlos umher, die ich dann auch einzeln in die Hände nahm und zur Mutter ins Gebüsch setzte. Das Gebüsch ging rund ums Haus und wurde gegen hinten immer breiter und danach kam sogar ein Wald, was für die Tiere optimal ist. Aber dass eine Igelmutter derart pfeiffen kann, wenn sie ihre Jungen sucht, das habe ich noch nie gehört. Ich hätte am liebsten alle fünf mitgenommen - Theos Velotasche ausräumen und Igel rein😆. Aber nun konnten wir beruhigt weiterfahren. Wie lange? Nicht sehr lange😨. 10 km vor Wiesmar gab mein Reifen endgültig den Geist auf. Und wenn wir sonst wenig Glück haben, da hatten wir es. Wir kamen nämlich an eine "Bahnstation". Weiterfahren hätte nichts gebracht, also beschlossen wir, für die 10 km den Zug zu nehmen. Und da der letzte Zug eine Minute vor unserer Ankunft - soweit zum Glück - gerade weggefahren war, mussten wir eine Stunde warten. Hatten aber die Gelegenheit, in Wismar per Internet einen Velomech zu suchen und oh Wunder, gleich hinter dem Bahnhof hatte es einen👍. Angekommen, liefen wir zu ihm und er nahm mein Rad, untersuchte es kurz und brachte uns ein winzig kleines Stück Eisen, das in meinem Pneu steckte. Er montierte dann einen neuen Schlauch, pumpte das Rad auf und TOLL, es funktionierte. Ein Problem gelöst. Nun ging es noch ans nächste - was machen wir mit der abgebrochenen Halterung des Schutzbleches und wie befestigen wir es wieder? Der Bahnhof-Velomech empfahl uns einen kleinen alten Veloladen und siehe da, der kramte in einer Kiste mit alten Ersatzteilen und fand das Passende. Nun ist mein Velo wieder gerüstet für die weitere Tour. Wir bezogen dann unser Hotel, taten unsere üblichen Verrichtungen und irgendwann fanden wir, jetzt ist es Zeit für einen Apero. Zu unserem Leidwesen und späteren Glück fanden wir in dieser wunderschönen Stadt Wismar dort wo wir wollten, keinen Platz sondern mussten zum Hauptplatz hinauf. Und gerade hatten wir unsere Getränke bestellt, kam ein Pärchen vorbei. Ich traute meinen Augen nicht - es waren Freunde von uns, die zeitweise in Wien leben, aber normalerweise in Holland und Frankreich und der Lebenspartner von ihr zwischen Lübeck und Hamburg. So ein Zufall. Wir freuten uns natürlich alle sehr über dieses so unerwartete Treffen😁. Wenn wir in Wien sind, feiern wir mit ihnen und unserer Freundin Gerda jeweils Silvester/Neujahr🚀🧨✨️🎉Read more

  • Rostock

    August 28 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir starteten heute morgen ziemlich früh, denn im Radio hörten wir, dass vorallem in Rostock Regen und Gewitter zu erwarten seien. Zwar hatte uns unser Freund eine Route "oben herum" empfohlen, da er diese vor etlichen Jahren mal gemacht hatte und sie traumhaft fand. Das wären 133 km gewesen. Angesichts der oben erwähnten Wettervorhersage entschieden wir uns dann, keinen Bogen sondern ziemlich gerade durchs Land Richtung Rostock zu fahren. Das waren ganz viele Kilometer weniger und zum Glück hatten wir uns so entschieden. Denn die früheren Strassen waren gemäss einer Dame, einer Baslerin, die in einem Tourismusbüro arbeitet und seit 7 Jahren hier oben wohnt, zum Teil gesperrt, weil die Landschaft inzwischen Moorlandschaft sei. Wir fuhren also bis Graal-Müritz und wollten dann auf den Ostsee Radweg. Aber auch hier - zuerst ganz ok, dann aber 5,5 km durch Wald nur mit Naturstrasse und grossen Pfützen, was ich besonders zu spüren bekam, da mir gestern das vordere Schutzblech wegen diesen Grümpelstrassen abgebrochen und abgefallen war. Und es war eh recht grau und trüb, der Dreck klebte an einem und das Geholper ging weiter🥵. Also fanden wir uns damit ab. Weniger konnte ich mich damit abfinden, dass der Wald zwar toll aussah, aber kein einziger Pilz zu sehen war🍄‍🟫😭. Irgendwann kamen wir dann aber endlich wieder auf einen einigermassen gut geteerten Radweg, auf dem wir bis Warnemüde fahren konnten. Zu unserem Glück erwischten wir grad noch die Fähre, die mit Hunderten von Touristen nach Warnemünde übersetzte. Aber echt - es war ein Graus🤪. So viele Leute, so ein Gewusel - wir machten, dass wir ganz schnell aus diesen Touris herauskamen. Etwas abseits assen wir dann zu Mittag. Ich hatte eine ganz feine Fischsuppe, von der hätte ich noch einen Eimer voll essen mögen (aber nur einen kleinen Eimer). Weiter ging es dann Richtung Rostock, der Himmel wurde immer schwärzer und wir immer schneller😝. Lebensgefährlich, wie wir mehrmals Zubringer - und Abbieger der Autobahn überqueren mussten. Aber auch das überstanden wir zum Glück unbeschadet und wie könnte es anders sein, erreichten wir nach einer längeren Steigung unser Hotel. Dieses Hotel verfügt über eine Rooftop-Bar, die wir nach einem supertollen Nachtessen im Hopfenkeller (kann jedermann nur empfohlen werden) natürlich noch besuchen mussten, um den Blick von oben auf Rostock schweifen zu lassen. Und übrigens, der Regen kam dann wie angesagt, kaum dass wir das Hotel erreicht hatten!Read more

  • Paris - Roubaix oder..... ?

    August 27 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Greifswald - Stralsund? Das dachten wir heute morgen nicht, dass wir die heutige Etappe so ähnlich wie Paris - Roubaix absolvieren müssten. Bei ziemlicher Bewölkung, aber warmen 14° starteten wir ganz gemütlich, denn wir hatten um 12.30 Uhr mit ganz lieben Freunden aus der Schweiz in Stralsund abgemacht, was bedeutete, dass unsere heutige Strecke nur 35 km lang war. Es führte denn auch ein toller Radweg - wie ein Teppich - aus Greifswald heraus. Doch unsere Freude währte nicht lange, denn dieser Teppich ging über in Kopfsteinpflaster. Ein Gerüttel und Geschüttel, das eben dem berühmten Klassiker in nichts nachstand. Auf jeden Fall vermengte sich mein Birchermüesli vom Frühstück mit dem Fleisch und Käse in meinem Magen und der Eiersalat mixte sich munter mit der Schokolade- Kokosschnitte, worauf der Kaffee andauernd das Halszäpfchen fragte, was denn los sei🤢🤮. Es war so schlimm, dass ich gleich zwei Tabletten nehmen musste, die mir eine Apothekerin empfahl. Entschuldigung, wenn ich jetzt jemandem das Essen vermiest habe🌞. Und dies nur wegen den 18 km Kopfsteinpflaster🥵. Aber schlussendlich kamen wir dann vor Stralsund wieder auf einen normalen Radweg, der aus grossen Platten bestand, was immer noch besser war als das Kopfsteinpflaster. In Stralsund bestehen die Strassen dann aber durchwegs auch wieder aus ganz groben Pflastersteinen. Wir waren bereits um 11 Uhr im Wyndham Hotel. Diese Kette kennen wir noch aus unserer USA Zeit. Wir konnten auch problemlos schon einchecken und nutzten dann die freie Zeit, unsere Wäsche endlich mal in einem Waschsalon waschen zu lassen. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit unseren Freunden und genossen die tolle Hafenatmosphäre. ENDLICH AN DER OSTSEE👍.Read more

  • Greifswald - ein wunderschöner Ort

    August 26 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute morgen in Prenzlau. Frühstück gab es ab halb sieben - sehr gut für uns. Wir waren auch diese Nacht wieder gut beschützt - als wir zum Frühstück aus dem Zimmer traten, kam von gegenüber auch gleich die Polizei raus. Das ist uns aufgefallen, viele Polizisten und Polizistinnen logieren in teuren Hotels. Dazu waren im Speisesaal noch Soldaten des deutschen Bundesheers, die ihren Zmorge genossen wie wir auch. Na, bald ging es weiter, es war nicht mehr so kalt wie die Tage zuvor. Aber Hügelzüge hatte es trotzdem noch, wenn auch nicht mehr so heftig. Der Wind hatte auch Erbarmen mit uns und blies nur schwach, sodass wir recht gut vorwärts kamen. Nach einigen Stunden, von Ferdinandshof an wurde es dann immer flacher. Unertrügliches Zeichen: keine Windräder mehr, dafür riesige Flächen mit Solaranlagen. Aber zu früh gefreut - bald sah man in der Ferne wieder Windräder und das hiess, da müssen wir wieder rauf. Ich hasse inzwischen Antennen und Windräder, denn genau wie in Amerika, wo man ganz weit vorne eine Antenne auf einem Hügel sieht und weiss, dort hinauf muss man, genau so ist es hier mit Windrädern. Und dann kommt noch dazu, dass wenn die Windräder drehen, es folgedessen auch Wind hat. Aber es lief sehr gut, Pausen gab es gezwungenermassen nur am Strassenrand, denn Gasthäuser sind in vielen Dörfern gar nicht vorhanden. Was auch zu sagen ist, ist, dass die Lastwagenfahrer sich viel rücksichtsvoller verhalten als gewisse Autofahrer. Das sind so Egoisten, rasen an einem vorbei, einer fuhr etwa mit 20 cm Abstand an mir vorbei. Ich dachte schon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Es gibt Autofahrer, die fahren vorsichtig, warten, bis es keinen Gegenverkehr mehr hat, andere haben nicht eine halbe Sekunde Zeit den Fuss etwas vom Gas zu nehmen! Was auch interessant ist, da zeigte ein offizieller Wegweiser 11 km bis Greifswald, nach etwa zwei Kilometern der nächste 18 km - kein Verlass auf diese Angaben. Aber ich merke mir immer die Kilometeranzeige beim Start, rechne die Distanz dazu und darauf kann man sich dann wirklich verlassen. Also, irgendwann kam dann auch unser heutiges Ziel Greifswald in Sicht. Es ist einfach verrückt, von der Ortstafel bis mitten ins Zentrum sind überall noch einige Distanzen zurückzulegen. Dazu nach Möglichkeit noch bergauf! Hier in Greifswald waren es ganze 5 km, bis wir wirklich im Zentrum waren und das Hotel beziehen konnten. Zimmer natürlich wieder oben unterm Dach, 5 Treppen hoch und kein Lift! Dafür wurden wir später, beim Durst löschen, belohnt mit einem ganz tollen Kern, einem wunderbaren Dom und per Zufall entdeckten wir auch noch am Fluss Ryck unten etliche Schiffe, umfunktioniert in Restaurants. Ach, es schaukelte so herrlich🤢.Read more

  • Ride to the Heaven.....

    August 25 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    ...oder Ritt durch die Hölle! Früh am Morgen bei 10° waren wir noch zuversichtlich, dass der heutige Tag nicht so herausfordernd werden würde. Klar hat unser Hotelier in der Werbung den Spruch "Bad Freienwalde liegt am Rande des Barnimer Höhenzuges, der abrupt und übergangslos in die flachen Landschaften des Oderbruchs übergeht: Der Höhenunterschied innerhalb des Bad Freienwalder Stadtgebiets beträgt fast 150 Meter. Dies erklärt, dass die Stadt so viele Aussichtstürme besitzt und eigens einen Turmwanderweg mit tollen Blicken auf das einzigartige Binnendelta angelegt hat. Schon Theodor Fontane sagte über Bad Freienwalde: "Die Hügel sind Freienwaldes Schönheit und sein Schatz". Ja, den Schatz haben wir kennengelernt. Dafür, dass wir bei 10° starteten und von der Richtung, wo wir hinmussten, lauter schwarze Wolken aufzogen, war es etwas stressig, wussten wir doch nie, wann es anfängt zu regnen. Aber zuerst ging eine Strasse ziemlich flach, wir atmeten schon auf, denn in der Ferne sah man einen Funkturm und normalerweise muss man immer bis zum Funkturm oder den Windrädern rauf, aber dann, dann kam die Rechtskurve und der erste gemeine Aufstieg - zum Funkturm rauf🥵. Es ging weiter, drei grössere Hügelzüge hatten wir zu queren, dazwischen immer wieder rauf und etwas weniger runter und mit unseren schweren Velos ist das ziemlich ermüdend! In einem Dorf, den Namen habe ich vergessen, kehrten wir in einer Bäckerei ein. Aber heute gab es keinen Zuckerschub für mich, nur eine grosse Tasse schwarzen Kaffee, mindestens ein Liter Inhalt. Das war sogar für mich zuviel, ich gab die Hälfte zurück! Weiter ging es und ein paar Häuser weiter gab es tatsächlich einen Velohändler, der am Montag offen hatte. Da ich seit Schwabing mit einem Ständer fuhr, der viel zu lang war, musste endlich Abhilfe geschaffen werden, ich konnte das Rad nie abstellen, sondern musste es immer irgendwo anlehnen. Nach kurzer Beratung kamen der Velomech und mein persönlicher Mech überein, ein Stück des zu langen Ständers abzusägen. Das funktionierte tadellos und nun habe ich einen Veloständer, den ich auch benutzen kann! Weiter gings rauf und runter und ich glaube, Theo und ich haben innerlich genau gleich geflucht. Es war wirklich tödlich. Und um 13 Uhr war es wirklich an der Zeit, etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Leider haben viele Dörfer nicht mal mehr ein Restaurant, aber ein netter Herr gab uns den Tip, dass es neben dem Nettomarkt etwas geben würde. Ok, wir wählten dann das 5-Stern Restaurant aus und assen vorzüglich zu Mittag - die Hälfte meines Hamburgers und 1 3/4 Brötchen landeten im Kübel. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann ist es ein halb durchgegarter Hamburger🤮. Die nette Dame vom 5-Sterne🥵 Imbiss empfahl uns dann eine Alternate Route nach Prenzlau. Man sollte nie auf Leute hören, die Radfahren nur vom Hörensagen kennen. Dummerweise überredete ich Theo, die empfohlene Route zu nehmen. Und statt der eigentlich noch 11 km waren es dann 22 km😡. Nee, nicht mit uns. Sobald es ging, kehrten wir zur ursprünglichen Route zurück und fuhren trotz ziemlich Verkehr und weiteren Steigungen Prenzlau entgegen. Aber auch in Prenzlau ging es stets bergauf, ich hätte langsam 🤮 können. Was zuviel ist, ist zuviel😡. Aber endlich erreichten wir unser Hotel und als Höhepunkt war das angeschlossene, wirklich ausgezeichnete Restaurant zu - Montag😨. Naja, wir checkten ein, duschten und dann gönnten wir uns eine halbe Stunde Schlaf. Das tat gut und nun sind wir auf morgen vorbereitet. Wir sind überzeugt, morgen ist alles flach, der Wind ist abgestellt und die Temperatur so angenehm, dass Theo, der ausser heute nie mit Jacke fährt, diese auch im Gepäck lassen kann! Wie sagt man so schön "Träume sind Schäume"🥵.Read more

  • Oder-Radweg - against the Wind

    August 24 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachtrag zu gestrigem Beitrag - es waren keine AKW's sondern Braunkohletagebau! Sorry für diese Fehlinformation.
    Heute starteten wir kurz nach 7 Uhr bei angeblich 6°, was wir allerdings nicht glauben konnten. Es war eindeutig wärmer. Wir fühlten uns in diesem Hotel in Frankfurt an der Oder sehr wohl und behütet. Wir logierten im 4. Stock und im 5. Stock war eine ganze Festung von weiss nicht wievielen Polizisten untergebracht. Sie erklärten uns, dass sie hier seien nur wegen der Grenze zu Polen. Für uns war das ein herrliches Gefühl! Safe!
    Also, wir fuhren los, wussten, es geht bergauf und es ging bergauf. 14 km steigen🥵. Aber so früh am Morgen, ausgeruht und frisch, war das kein Problem. Nach dem obligaten Kaffee- und Zuckerhalt - ein Liebesknochen oder Eclair, vornehm gesagt, doppelt so gross wie unsere in der Schweiz, kamen wir auf Touren. Ein netter Herr, der in der offenbar einzigen Bäckerei im Ort seine Brötchen kaufte, offerierte uns, dass wir beim Vorbeifahren bei ihm läuten sollten, falls wir in der Bäckerei kein Wasser erhalten würden. Er würde uns alles geben, was wir möchten. Wir wären schliesslich Gäste von seinem Land😄. Wir fuhren dann aber an seinem Haus vorbei, der Zucker vom Eclair gab Schub😄. Dann kamen wir auf den Oder Radweg und wir können Euch sagen, eine Gerade, einfach eine Gerade - fast schon langweilig! 34 km konnten wir darauf radeln. Der Wind war am Morgen zwar schon da, aber noch nicht sehr stark, erst gegen Mittag drehten die oben den Schalter immer höher und zwar so stark, dass wir die Lenker mit aller Kraft halten mussten, damit es uns nicht in den Graben wehte. Nach den 58 km ging es noch acht Kilometer bis ins Dorf Letschin. Dort machten wir Mittagshalt in einem Restaurant Landhaus. Ich kann Euch sagen, wenn dieses Restaurant nicht über 1000 km weit entfernt wäre, das würde unsere Stammbeiz. So gut und wunderschön haben wir bis jetzt auf unserer Reise nie gegessen. Leider hatten wir noch 30 km vor uns bis zum Ziel, sodass wir uns wieder auf den Weg machten, zwar flach wie eine Flunder dafür mit sehr heftigem Gegenwind, teils von vorne, meistens von leicht links. Es war wirklich ein Kampf gegen diesen Wind. Ohne wären wir eine Stunde früher im Kurort😂 Bad Freienwalde gewesen. Aber nachdem die Ortstafel bereits passiert war, das Dorf allerdings sehr langgestreckt war, wir beim Chinesen vorbeifuhren😡 und das Hotel immer noch nicht in Sicht war, kamen wir endlich zum Hauptplatz - schrecklich, eine grosse Baustelle und alles gesperrt. Wir kämpften uns wieder einmal durch Sand und Dreck und bald kam das Hotel in Sicht. Nach der Begrüssung vom Besitzer und der Forderung, dass Theo ihm ein Bier bezahlen müsse 😆, weil er den Beizer, der heute frei gehabt hätte, morgens um halb acht aus dem Bett geholt hatte, konnten wir unsere Velos versorgen und die beiden kickten ein Bier, während ich mich im Zimmer einrichtete. So sind wir also heute in einem Kurort und bereiten uns seelisch auf die morgige Tour und den Wind vor. Es geht nun in Riesenschritten gegen die Ostsee.
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  • Besuch beim Pfarrer von Diessenhofen

    August 23 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Bevor ich zu der ganz besonderen Story vom Pfarrer von Diessenhofen komme, noch ein Nachtrag zu unserer Ankunft in Cottbus. Ein Vorort von Cottbus heisst tatsächlich Hänchen (ohne h). Theo und ich haben grade zusammen angefangen zu lachen, denn auf unserer Reise in Alaska war mein Lieblingsort Chicken. 15 Bewohner im Sommer, 2 im Winter, kein Internet, ein Restaurant und zwei, drei Souvenirläden und eine Schweizerin als Bewohnerin. Chicken liegt auf dem Weg nach Dawson City. Also, wir übernachteten in Cottbus im Altstadthotel, eigentlich sind das normalerweise gute Adressen. Vor uns checkten zwei Pärchen ein, die mit E-Bike unterwegs waren. Diese vier bekamen ein Zimmer im ersten Stock, da E-Bike Fahrer doch immer total kaputt sind nach ihren Touren und da das Hotel über keinen Lift verfügte, mochten die nicht zu weit nach oben laufen. Wir bekamen ein Zimmer im zweiten Stock - man rechne. Doppelt so viele Treppen rauf. Aber WIR sind ja fit! Am frühen Morgen - es war nicht mehr ganz so kalt wie in Dresden - nahmen wir die nächste Etappe unter die Räder. Angesagt waren keine Steigungen und es hatte am Anfang auch keine. Wir fuhren auf einem wunderschönen Radweg der Spree entlang. Der herrliche Biergarten hatte natürlich noch geschlossen, es wäre aber auch zu früh gewesen. Wir fuhren also durch eine malerische Gegend mit Seen, wunderschön gelegen. Irgendwann kamen wir an eine Stelle, wo auf der gegenüberliegenden Seite gleich mehrere AKW's zu sehen waren. Ich glaube, es sind die von Jänschwalde. Auf jeden Fall dampften die munter vor sich hin. Eine Zeitlang war der Radweg sehr gut, bis wir gemäss unserem Freund Google abbiegen mussten. Die Strassenschilder jedenfalls zeigten uns keine der von uns avisierten Ortschaften an. Das abbiegen mussten wir dann aber bitter bereuen. Es fing mit einem Naturweg an, steigerte sich zu einen Grümpelweg und ich schwöre Euch, die karrten absichtlich immer wieder Sand heran, um uns zu ärgern. Teilweise mussten wir absteigen. Sogar die zwei Rehe dachten sich wohl, was suchen denn diese bescheuerten Radler hier? Irgendwann hatten wir die Schnauze voll, bogen in diesem schrecklichen Wald nach links ab. Aber es kam noch schlimmer. Mindestens 30cm hoher Sand verunmöglichten jegliches Fahren und das Stossen gestaltete sich zu einem Gewaltakt! Die Schnudernase lief bis unters Kinn, der Sand rieselte unverdrossen in die Schuhe, unvermittelt prasselten nicht Regentropfen, sondern ganze Schrotpatronen auf unser Haupt - toll, Schuhe voll Sand und Wasser dazu🤮. Diese Sanddüne schien kein Ende zu nehmen und ich war nahe daran, das Velo wegzuwerfen und dann....? Keine Ahnung. Aber irgendwann kam dann eine Querstrasse, auf der anscheinend Holz transportiert wurde. Da wurde es dann besser und wir konnten zwei Kilometer weit normal fahren. Von weitem sahen wir ein Schild "kein Vortritt". Was das wohl bedeuten mochte? Hurra, wir landeten auf dem Heideradweg. Wow - absolut genial und super gemacht. Auf einem alten Bahntrassee wurde ein Radweg erstellt, der seinesgleichen sucht! 18km konnten wir darauf fahren. Obwohl, wenn man nachschaute, dieser Weg gemäss Freund G bis Frankfurt an der Oder führen sollte. Doch das ist Vision, diese Strecke ist erst in Planung. Auf dem Radweg schien zuerst die Sonne, dann strätzte es wieder wie aus Kübeln - was für ein Gefühl🤪. Dann kam wieder die Sonne, die schwarzen Wolken verzogen sich, aber 5 Minuten später war es wieder stockdunkel und die Regentropfen trommelten schmerzhaft auf uns nieder. Wir kamen in Mixdorf an - durstig, hungrig mangels fehlendem Mittagessen, es gab in all diesen Dörfern nicht eine Beiz - aber in Mixdorf hatte einer einen Verkaufsstand aufgebaut, wo wir endlich etwas zu trinken und Theo einen Pflaumen-Streuselkuchen erhielt. Es kam wieder schwarz und wir beeilten uns mit wegfahren. Wir hatten nicht mehr weit bis Frankfurt an der Oder. ABER: SCHE..... ich hatte vorne einen Schleicher. Das hiess pumpen, möglichst schnell fahren, pumpen..... und dies bis Frankfurt an der Oder. Aber irgendwann hatten wir auch das geschafft und trafen im Hotel ein, das von aussen nicht so toll aussah, aber innen ausgezeichnet ausgebaut. Wir bekamen für einen Spottpreis ein Zimmer mit Rundumsicht, durch die wir den gegenüberliegenden Park bestens betrachten konnten. Während ich die üblichen Verrichtungen machte, reparierte mein Velo-Meccano mein Rad. Um es vielleicht an einer Tankstelle optimal auftanken zu können, fuhr er über die Grenze nach Polen, fand aber nirgends eine Tankstelle mit richtiger Luft, die auch Luft abgab. Also musste er erneut die Grenze passieren - anscheinend gab es viele Grenzbeamte, Polen wie Deutsche - aber so einen bescheuerten Radfahrer mit einem Rad in der Hand, an dem hatten sie kein Interesse. Er wurde überhaupt nicht kontrolliert. Nun sind wir gespannt, wie der Pneu morgen hält. Auf jeden Fall haben wir heute unser Kilometersoll wieder erfüllt! Nun noch die Geschichte vom Pfarrer: in Diessenhofen stellte die Kirchgemeinde einen Pfarrer ein, vermutlich zu einem guten Lohn. Dieser Pfarrer wohnt aber nicht nur in Diessenhofen, sondern auch in Frankfurt an der Oder, wurde dort in den Stadtrat gewählt, gehört der AfD an und bezieht also hier auch noch Lohn. Was läuft da falsch? In Diessenhofen Pfarrer und 854,1 km entfernt im Stadtrat und mit Wohnsitz in Frankfurt a.d.O? Endlich sind auch die Diessenhofener aufgewacht, der Pfarrer ist nun seinen Job los! Das ist die versprochene Geschichte😨.Read more

  • Dresden - Cottbus 115 km

    August 22 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute fuhren wir nach einer sehr herzlichen Verabschiedung des Hoteldirektors bereits um 7 Uhr vom Steigenberger Hotel weg. Aufs Frühstück haben wir wie immer verzichtet. Ausser dem arbeitenden Volk und uns beiden war die Stadt wirklich menschenleer - die Touristen schnarchten noch immer in ihren Betten. Auf der Brücke war dann kurz ein Disput zwischen Polizei und Lieferwagenfahrer, aber wir konnten ohne Probleme passieren. Die Sicht auf Elbe war etwas getrübt durch schwarze Wolken, die uns aber den ganzen Tag immer wieder begleiteten. Vom Outdoor Active wussten wir, dass wir am Anfang zuerst etwa 8,5 km aufwärts steigen mussten. Na, dann machen wir das halt! Nachher wurde es besser und ab und zu konnten wir auf der Strasse fahren, meistens mussten wir aber auf den Radweg, der sich mit feinem Teerbelag und grauslichem Schotter abwechselte. Mangels Frühstück kehrten wir nach einer Stunde in einer Bäckerei ein. Leider konnte ich mich wieder nicht zurückhalten und ass zu der heissen Schokolade noch etwas dem Bienenstich ähnlichen Plunder. Zuckerschock pur und schlechtes Gewissen dazu🤔. Ich wollte dann eigentlich den ganzen Tag nichts mehr essen, aber wie heisst es: der Mensch ist stark, aber das Fleisch ist schwach🤫. Also, wir fuhren weiter, nachdem uns die Verkäuferin in der Bäckerei versichert hatte, dass alles flach sei. Flach wie ein Flunder? Sicher nicht! Aber nicht mehr so hügelig wie bis anhin. Es ging meistens flott voran, unser Mittagsziel war Senftenberg. Dazwischen mussten wir immer wieder Umwege fahren und vorallem den Radweg immer wieder suchen. In Senftenberg wollten wir Handy aufladen und etwas zu Mittag essen. Das erste Restaurant war eine Vietnamese. Ich freute mich schon darauf, aber: keine Chance. Mehr als pumpenvoll. So fuhren wir weiter in der Stadt und kamen zu einem tollen Italiener, der uns ausgezeichnete Spaghetti AOP servierte. Danach ging es weiter, immer noch keine Spur von Cottbus, dafür ein kilometerlanger Waldweg, gekennzeichnet als Radweg. Steine, Sand, Holz auf dem Weg und eine ungenaue Spur und da mussten wir fahren. Ich erzähle Euch jetzt nicht, wie oft wir geflucht haben! Es war kaum zu glauben. Aber irgendwann kamen wir dann wieder auf geteertes Gelände und nach einem fast unverzeihlichem Faux-Pas mit Abzweigung auf die Autobahn und schnellem Wenden fanden wir dann doch die Nebenstrasse nach Cottbus. Es darf nicht vergessen werden, dass wir vom Morgen an immer wieder mit starken Windböen und Gegenwind von 30 bis 50 kmh zu kämpfen hatten. Klar ist, wenn man 24 Windräder auf einem Hügel zählt, muss der Radfahrer dort zu diesen Windrädern rauf und folglich weht der Wind auch stark! Übrigens, als wir in Senftenberg die Stadt verliessen, flogen vier Helikopter der Bundeswehr schön hintereinander die Grenze zu Polen ab. Man ist hier ganz nahe der polnischen Grenze und seit Freund Putin so agiert, ist man sehr aufmerksam. Irgendwann kamen wir dann in Cottbus an, kämpften uns durch den Verkehr und nach 115 km langten wir beim Hotel an. Die Altstadt von Cottbus ist nicht berauschend, aber immerhin konnten wir unseren Durst löschen. Der Hunger hatte sich in der Zwischenzeit verflüchtigt.Read more

  • Dresden ist eine wunderschöne Stadt

    August 21 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute haben wir unseren Ruhetag in Dresden genossen. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Nur schade, dass noch kein Weihnachtsmarkt war😆. Wir haben uns verschiedene Gebäude angeschaut und auch die Überreste der eingestürzten Carolabrücke besichtigt. Die Aufräumarbeiten sind schon weit fortgeschritten und am Donnerstag, dem 19. Juni 2025 hat der Stadtrat von Dresden beschlossen, dass die Brücke wieder aufgebaut werden soll. Wir logieren hier im Hotel Steigenberger, am Neumarkt, direkt bei der Frauenkirche gelegen und mitten im Zentrum. Dieser Tag war für uns eine tolle Erholung, was wir auch sehr genossen haben. Morgen geht es wieder aufs Rad - das ist gut so. Wir sind gespannt, ob das Hügelderby nun langsam zu Ende ist. Auf jeden Fall fahren wir nun nicht mehr mit Google Map, sondern mit Outdoor Active.Read more

  • Ein total durchgeknalltes Google Maps

    August 20 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute früh, noch vor dem Frühstück, traf ich eine weitreichende Entscheidung. Und zwar entsorgte ich meine Mountainbike Schuhe, die mir vor etlichen Jahren von einem geschickten Schuhverkäufer "aufgezwungen" wurden und mich trotz einengendem Gefühl und nach längeren Strecken in Amerika - gut 10'000 km weit - immer wieder plagten, im Papierkorb des Hotels. Nein, ich fahre seither nicht in Socken, trage ohnehin nie Socken, sondern habe mir gestern neue Skechers geleistet, eine Scholl Sohle rein und das Gefühl ist herrlich. Wenigstens etwas bei dieser anstrengenden Hügeltour. Also, wir starteten in Hof und nach kurzer Zeit wollte dieses bescheuerte Google Map, dass wir rechts in eine Tiefgarage rein fahren müssten Richtung Plauen😡. Gehts noch? Dann führte es uns auf einen Radweg, aber bei einem Berg hätten wir links abbiegen und ein Kiesweglein rauf laufen müssen. Total daneben. Und das alles noch in der Stadt. Wir fragten dann eine nette Dame und die kam im Gegensatz zu Google Map draus und erklärte uns den richtigen Weg. Auch da ging es über den Berg, aber immerhin auf einem Radstreifen! So fuhren wir Richtung Zwickau. Wie berechnet, wenn man Googles Umwege abzieht, kamen wir nach einer Stunde an die sächsische Grenze. Gemäss Google Map hätte die Strecke nach Plauen und weiter nach Zwickau nur mit moderaten Steigungen verlaufen sollen. Aber auch hier: Fehlanzeige! Theo ist in Sachen Höhenmeter schätzen sehr gut, er meint, wir hätten bis jetzt jeden Tag mindestens tausend Höhenmeter gemacht. Dies mit einem Velo mit Gepäck zwischen 20 und 25 Kilo. Und es ging wieder wie die vergangenen Tage rauf und runter, rauf und runter....🥵. Nun sind wir in Zwickau, seit 8 Tagen ohne Unterbruch in dieser Hügellandschaft. Aus diesem Grund haben wir diskutiert, sollen wir morgen einen Ruhetag in Zwickau verbraten und uns übermorgen in dieser Hügellandschaft die 119 km weiter Richtung Dresden quälen oder sollen wir mit dem Zug direkt nach Dresden fahren und uns dafür dort die Stadt anschauen? Ich glaube, es begreift jeder, dass wir uns lieber Dresden anschauen möchten, zumal wir noch nie dort waren, aber diese Stadt schon immer besuchen wollten. Besonders auch, weil es auf der Strecke sehr viele Baustellen mit ungewissen Umleitungen und auch aussergewöhnlich viele gesperrte Radwege hat. Nach Dresden soll dann auch die Topografie viel besser werden und wir können diese verflixten Hügel endlich hinter uns lassen. Die haben uns wirklich das Letzte abgefordert. Bei den gezeigten Seen und der einsamen Strasse haben wir uns wieder wie in Kanada gefühlt.Read more

  • Hügel-Derby ging weiter

    August 19 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute gibt es nicht viel zu erzählen. Und ich kam gar nicht dazu, Fotos zu machen😨. Ich mag Euch nicht immer nur Strasse und Waldfotos zeigen. Mehr zu sehen gab es nicht. Nur dass wir ohne Frühstück starteten und uns später in einer Konditorei ein Stück Zwetschgenkuchen und den fehlenden Kaffee gönnten. Es war wie die letzten Tage auch - Hügel über Hügel, gegen Mittag und am Nachmittag extrem heiss. Man merkt, dass wir immer noch im Ausläufer vom Fichtelgebirge sind. Hof liegt im äussersten Nordosten von Bayern und der Dialekt hier ist nicht mehr der bayerische wie wir ihn kennen, sonder oberostfränkisch mit starken Einflüssen aus dem Vogtland! Aber morgen verlassen wir nach etwa einer Stunde Bayern und wechseln ins Bundesland Sachsen. Da lassen wir das Fichtelgebirge langsam hinter uns und wechseln ins Erzgebirge. Was kommt da einem in den Sinn? Weihnachten - Schwibbögen, Weihnachtspyramiden, Räuchermännchen.... ja, und wir sind gespannt, ob das Hügelderby dann endlich aufhört. Heute haben wir uns in Hof ein Viersternehotel geleistet - natürlich liegt es oben am Berg, was denn sonst. Und sollten wir uns heute noch zuwenig sportlich betätigt haben🥵, haben wir die Möglichkeit, die hauseigene Indoor-Golfanlage zu geniessen. Ha, ha, ha.... wir haben unsere Räder nochmals gesattelt (ohne Gepäck) und sind ins Städtchen runter gefahren und später wieder den Hügel rauf🤪. Und nun ist finito mit bewegen - nur noch schlafen😴.Read more

  • Hügel-Derby und Militärsperrgebiet

    August 18 in Germany ⋅ 🌙 18 °C

    An das, was uns nach dem gestrigen Abend heute noch erwartet, dachten wir nicht im Traum. Aber zuerst zu gestern Abend. Wir hatten in einem vielversprechenden Hotel in Amberg gebucht. Alles war tiptop bis auf die Tatsache, dass die Reception ab 19 Uhr nicht mehr besetzt sei. Wir wollten ein paar Minuten nach 19 Uhr noch etwas die Stadt erkunden und nahmen den zweiten Lift, da der erste defekt war. Im Lift drinnen drückten wir den E Knopf (unser Zimmer lag im 3. Stock) - nichts ging. Wir drückten dann die Auf-Taste, die Tür ging auf und wir verliessen dieses Gefängnis und nahmen die Treppe. Der Lift stand bis heute morgen im 3. Stock, er ging auch nicht mehr auf. Hätten wir nicht so viel Geistesgegenwart besessen, hätten wir bis am Morgen im Lift ausharren müssen😡. Grässlich, diese Vorstellung! Also, nach dem Frühstück um halb sieben starteten wir Richtung Bayreuth. Nun sollte man wissen, dass die Hügelzüge alle von Ost nach West verlaufen und wir in den Norden fuhren. Was heisst das? Eine Hügelkette nach der anderen überqueren, rauf und runter, rauf und runter... und das über fast 100 km mit allen gesperrten und umgeleiteten Radwegen, den Schotterwegen etc. Wir waren dann mal ganz clever und fuhren eine Strasse, von der wir annahmen, dass sie mehr oder wenig moderat verläuft. Klar sahen wir dann Plakate "used cars american style", irgendwas von Military, Ramstein undsoweiter. Wir fuhren also zügig den Hügel hinunter, wurden dann aber sogleich von einem riesigen Aufgebot an gesperrten Strassen, Militärpolizei und Wachposten empfangen, die von uns wissen wollten, was wir da machen würden! Äääähhhh, wir wollen nach Bayreuth? Nix da, Ihr dürftet gar nicht hier sein, Ihr müsst wieder den Hügel rauf 🥵um nach Bayreuth zu gelangen. Wir haben uns dann auch entsprechend entschuldigt und kehrten halt um. Und so ging es weiter - Hügel rauf, Hügel runter, Hügel rauf, Hügel runter. Einmal kehrten wir kurz ein, denn die Sonne brannte recht kräftig auf uns nieder. Aber irgendwann hatten wir es geschafft und trafen in Bayreuth ein. Durch die Festspiele, die zur Zeit grade stattfinden, war es recht schwierig, noch ein Hotelzimmer zu ergattern. In der Dependance eines Hotels bekamen wir noch eine Kammer😝, aber besser als nichts. Um in die Stadtmitte zu gelangen und endlich unseren Durst löschen zu können (wir haben zuerst im Zimmer die Kaltwasserzuleitung ausgetrunken😏) mussten wir durch den riesigen Park von Bayreuth latschen, was mit solch strapazierten Gummibeinen grade eine Herausforderung war. Aber dann gab es eins, zwei, drei Bier, für mich einen Radler und Wasser und für Theo.... naja, seht selber auf den Fotos😆. Nachtrag: es war übrigens ein Sperrgebiet der US-Army😨Read more

  • E richtig tolli Tour trotz Platte

    August 17 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute sind wir um 7.54 Uhr, gleich nach dem Frühstück gestartet. Nachdem uns Google zuerst auf eine Pflastersteinpiste geschickt hatte, wechselten wir auf die Strasse, die wenig später in einen aktzeptablen Radweg überging. Wir querten die Donau über eine grosse Brücke und fuhren danach der Naab entlang, immer schön in der entgegengesetzten Richtung wie der Bach floss. Also aufwärts. Aber immer nur leicht steigend. Das konnte das Wetter doch nicht akzeptieren, darum schickte es uns einen nicht heftigen aber doch ziemlich starken Gegenwind. Aber das kann uns seit Kanada und USA nicht mehr erschüttern. Wir fuhren also durch das wunderschöne Naabtal, vorbei an grünen Wiesen, auf denen immer wieder Obstbäume standen, behängt mit Äpfeln wie ein Weihnachtsbaum (nein, ich habe keinen geklaut, mein Magen, der eh spinnt, hätte das nicht gedankt). Es ging stetig ein bisschen obsi. Theo meinte dann irgendwann, sobald eine Tankstelle kommt, werden wir pumpen. Es kam eine Tankstelle, die Pumpstation war noch etwa einen Meter entfernt, da machte es bei Theo (also nicht bei ihm, sondern bei seinem Rad) pfffff..... und keine Luft mehr im Reifen😨. Und das hinten. Also, gesamtes Gepäck abladen, Rad mit Kette und Übersetzung weg, Schlauch raus, Schlauch rein, alles wieder zusammensetzen und nach 25 Minuten war das Velo wieder fahrbereit! Weiter ging es aufwärts, der Wind kam schön von vorne, die Rennradfahrer in der entgegengesetzten Richtung bretterten mit einem 40iger an uns vorbei - herrlich für die! Irgendwann fand Theo dann, wir hätten eine Pause verdient und fuhr auf einen Parkplatz schon an der Vils, dem nächsten Fluss nach der Naab. Was ER nicht sah, ich aber schon, war eine Gartenwirtschaft etwa 100 m entfernt. Also fuhren wir dort in den Gastgarten und verflixt nochmal, ich wollte endlich mal eine Weisswurst, obwohl ich keinen Hunger hatte. Die Bayern sind da sehr stur, nach 12 Uhr gibt es keine Weisswürste mehr, aber da es erst zwanzig vor zwölf war, hatten wir Glück. Das Gasthaus hatte eine eigene Metzgerei und die Weisswürste waren so etwas von guad😁..... die Chefin kam dann noch zu uns raus und erzählte, dass ihre Blaskapelle Dietldorf mit Weiterdingen befreundet sei und sie sich immer gegenseitig besuchten. Weiter ging es durchs Vilstal, nach wie vor obsi und Gegenwind, aber irgendwann kamen wir doch an unser Ziel, Amberg. Das Städtchen Amberg (wirklich am Berg) liegt östlich von Nürnberg und näher an der Grenze und da wir ja der Grenze entlang radeln wollen, lassen wir Nürnberg links liegen. Nach dem Alphüttenbezug (wir hatten im Hotel Mariandl am Berg gebucht, unser Zimmer hiess Berghütte und hatte natürlich auch wieder abgeschrägte Wände) löschte Theo seinen Durst mit einer Mass Bier. Im Gegensatz zum Oktoberfest kostet hier so eine Mass unter 10 EUR. Noch etwas zur Figur ganz am Anfang: während der Priester seine Schäfchen (in diesem Fall seine Gänse streichelt) frisst hinter seinem Rücken der Fuchs eine Gans!Read more

  • Gewitter, Blitze und Donnergrollen

    August 16 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute fing der Tag gut an. Zuerst hatte es in der Nacht bereits ein Gewitter mit Regen gegeben, dann war das Frühstück im Hotel der absolute Burner - alles, was das Herz begehrt. Nur die Heuschrecken - ähh Touris, die kurz nach Eröffnung des Frühstücks einfielen und eben wie die Heuschrecken hausten, die trübten den Genuss, sodass wir nur ganz wenig assen und dann die Flucht ergriffen😨. Aber schön war es, als wir mit unseren Rädern aus dem Hotel kamen und der Himmel bewölkt war, obwohl uns am frühen Morgen noch die Sonne durchs Dachfensterchen anlachte. Wir fuhren los und es begann leicht zu tröpfeln. Rundum wurde der Himmel immer düsterer und wieder fing es an zu blitzen und zu donnern - links, rechts, hinter uns, vorne eine schwarze Wand⛈️. Wir fuhren trotzdem los, für mich war es herrlich, diese Abkühlung. Das hatte ich schon immer sehr geschätzt an meinen Jogging-Wettkämpfen. Leider nach etlichen Kilometern fing es dann heftiger an zu regnen, sodass wir uns unterstellen mussten und zwar bei einem Velohotel, das allerdings so geschlossen war wie die Klostertüre der Kirche im Ort. Einige Zeit später schonte es dann wieder, sodass wir weiterfahren konnten. Und so ging es die ganze Zeit auf der Strecke, irgendwo blitzte und donnerte es immer wieder, mal links, mal rechts, mal vorne. So fuhren wir nach Straubing, wo wir die Seite der Donau wechselten, damit wir nicht nur ins Landesinnere geführt wurden, sondern auch die Donau geniessen konnten. Dieser Radweg war einiges besser als der von Deggendorf Richtung Regensburg. Der Radweg auf der rechten Seite der Donau verdient diese Bezeichnung überhaupt nicht. Immer wieder war er gesperrt, Umleitungen signalisiert und ein Befahren durch Bauarbeiten war unmöglich. So fuhren wir mit Regen und Gewitter nach Regensburg. Toll, im Hotel, in dem wir unser Zimmer gebucht hatten, hatte das Personal Schichtwechsel und durch einen Buchungsfehler von ihrem System war auch dieses letzte Zimmer vergeben. Nach einer Weile suchen bekamen wir aber noch die letzte Juniorsuite im Hotel am Dom. Eine tolle Unterkunft und gross im Gegensatz zu gestern. Das entschädigte uns für das andere vergebene Zimmer. Und wir hatten erst noch Blick auf die Donau! Nach dem obligaten sich frisch machen gingen wir in einen der zahlreichen Biergärten, da wir wieder kein Mittagessen hatten und uns nun wirklich der Hunger plagte. Inzwischen kam auch die Sonne wieder hervor. Nachher schlenderten wir noch durch Regensburg und frischten unsere früheren Erinnerungen auf, als wir in umgekehrter Weise auf dem Weg nach Wien auch hier vorbeikamen. Wir haben beschlossen, das nächste Mal auch mit dem Velo auf meinem StandUp Paddle die Donau runterzufahren😆 oder dann montieren wir auf Theos Velo statt der Satteltaschen das Fässchen, gefüllt mit Bier, damit der Arme nicht immer so Durst leiden muss🤣.Read more

  • Feuerwehrfest, Steckerlfisch und DURST

    August 15 in Germany ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute fuhren wir die verkürzte Strecke wie angekündigt. Es war auch wieder sehr heiss, auf dem Radweg knallte die Sonne auf den Beton - einfach sehr, sehr mühsam zum fahren. Besonders, wenn man dann zuerst noch auf der falschen Donauseite fährt und nach einigen Kilometern umkehren muss😨. Wenigstens kamen wir dann in den Genuss eines unglaublichen Puffs mit Autos, die sich über die Brücke stauten, etliche Kreuzfahrtschiffe mit weiss nicht wievielen E-Bikes drauf und einem riesen Fest. Es war schliesslich Himmelfahrt und ich glaube, keiner hat in Bayern gearbeitet. Sogar die Restaurants waren zum Teil geschlossen. Und dabei hatten wir so Durst🤣. Schlussendlich fanden wir dann aber den richtigen Donauradweg und radelten mehr oder weniger munter dahin. Solange, bis der Durst wieder überhand nahm. Aber ein Besitzer einer (geschlossenen) Besenbeiz zeigte uns ein kleines Restaurant am Hafen. Da konnten wir den inneren Brand und die leeren Flaschen wieder auffüllen. Nur hätten wir nachher wieder ein kleines Stück (etwa 500m) zurückfahren sollen und wären dann wieder auf den geteerten Radweg gekommen. Stattdessen zeigte ein Schild einen Naturweg an, dem wir in gutem Glauben folgten. Das war der Horror - zuerst kamen Autos, deren junge Fahrer und Insassen baden gehen wollten, dann mussten wir ein grosses Stück auf der Wiese fahren und dann ging es wieder dem Schotterweg mit viel Staub weiter, bis wir dann an die Kreuzung mit dem geteerten Radweg kamen. Na ja, jetzt hatten wir auch das hinter uns. Und natürlich hatten wir wieder Durst. Zu unserem Glück kam dann irgendwann ein kleines Dörfchen und die hatten Feuerwehrfest mit einem tollen Musiker💃, Bier🍺 und Steckerlfisch. So einen wollte ich gerne haben, aber seit wir auf Tour sind, essen wir extrem wenig und teilen uns meistens etwas, wobei wir bis jetzt das Mittagessen immer ausgelassen haben. Also blieb der Steckerlfisch auf dem Grill🫢. Theo hätte noch stundenlang sitzen bleiben können, aber die Hitze drückte immer mehr, sodass wir es vorzogen, auf dem kochenden Beton weiterzufahren. Irgendwann nach dem Mittag kamen wir dann in Deggendorf an 😵‍💫 - zum Glück, checkten ein und nach der Dusche gab es erst einmal ein Nickerchen im letzten Zimmer, das das Hotel hatte. Das Zimmer liegt im 4. Stock, bei der Dachschräge muss man aufpassen, dass man nicht dauernd der Kopf anschlägt, durch das kleine Dachfenster schaut der Kirchturm rein - ach wie schön und laut werden die Glocken läuten - aber egal, Hauptsache, wir haben ein Zimmer🫣. Wir haben nämlich andere Touristen gesehen, die verzweifelt auf der Suche nach einer Unterkunft waren. Später dann meldete sich wieder der 🥛🍺 und wir entspannten im enorm heissen Biergarten und amüsierten uns über die E-Bike Fahrer, die total erschlagen eintrafen. Wir haben festgestellt, dass 95% E-Bike Fahrer sind, 4% Rennradfahrer und 1% normale Bioradler - nämlich wir🤔. Nach drei Stunden relaxen hatten wir nun doch ein bisschen Hunger (Mittagessen fiel heute ja auch aus). Theo bekam seine heissgeliebten Käsespätzli. Eine so grosse Portion hätte locker für zwei gereicht und ich ass in Anlehnung an unsere Wohnzeit in Wien Backhendl mit Gurken/Kartoffelsalat. Nun ist also auch der heutige Bericht geschrieben. Ach ja, für morgen sagt das hiesige Meteo Bewölkung und Regen voraus. Wäre das schön😌. Wohin wir morgen fahren, ist wetterabhängig. Nur - Regen stört uns nicht, wir sind wasserdicht und würden Regen beim Fahren geniessen👍. Und übrigens, schaut, wohin uns die Radwegverantwortlichen mit unseren schweren Rädern und Gepäck schicken😡Read more