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  • Day 3

    Island - Laugarvegur: Porsmök - Start

    July 13, 2015 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Oh mein Gott, bin ich im Eimer... aber von vorne:
    Die Anfahrt:
    Heute morgen sind wir mit dem Bus vom Campingplatz über Hella nach Porsmök gefahren, um unsere 3 tägige Wanderung des Laugavegur zu starten. Selbst die Busfahrt war schon ein Abenteuer. Am Anfang ging es über die Ringstraße nach Süden. Wir haben uns hier mit Entfernungen total verschätzt. Auf den Busplänen sieht das alles so nah aus, aber wir haben festgestellt, dass die Entfernungen eher relativ sind. Wir fuhren also mehrere Stunden. Zwischenzeitlich stiegen immer wieder Leute ein, die eigentlich ein Auto gemietet hatten, was uns leicht gewundert hat. Aber später wussten wir warum... Aus dem gleichen Grund, wie unser Bus outdoor-tauglich war: Abseits der Ringstraße fuhren wir über Schotterpisten und durch Flüsse... Durch eine schwarze Ebene mit moosbewachsenen Bergen. Wasserfällen und Gletschern. Toll! Am Ende kamen wir dann in Porsmök an. Wir zwei Naivlinge dachten es gäbe dort einen süßen, kleinen Ort mit ein paar Häuschen, weil in Reiseführern stand man sollte sich Porsmök unbedingt ansehen. Aber Pustekuchen: Zwei Campingplätze und das wars. ;)
    Dann wollten wir noch fix eine Karte des Wanderweges Laugavegur an der Campingplatz-Info kaufen, aber das hat nur semi gut geklappt. Warum sollte man auch an dem einen Ende des meist gelaufenen Wanderweges Islands noch Karten dafür haben?! Dafür haben wir jetzt einen Wanderführer mit kleinen Karten und Texten, sowie Bildern aus den 80ern. :)

    Die Wanderung: Porsmök nach Emstrur (15km)
    Die Gegend um Porsmök ist wunderbar grün. Bei Sonnenschein wäre es sicher noch schöner gewesen, aber Wolken und Regen tun es ja auch. Erstmal ging es natürlich berghoch. Zwischen Bäumen und Sträuchern, Blümchen und Moosen, durch mini-Bäche. Doch dann kam sie, die erste Flussdurchquerung: Ab in die Sandalen und rein: Knietief und eiskalt! Wenn ich in Deutschland nochmal irgendwo wegen Wassertemperaturen rumfimpschen sollte, dann sagt einfach "Flussdurchquerung Island" und ich bin still. Schon nach den ersten Schritten haben die Füße von der Kälte geschmerzt... Wahnsinn! Dieser Fluss war immerhin gut knietief. Andere sollten wohl noch tiefer sein. Wir waren spätestens da froh unsere Stöcke zu haben. Anders wäre es bei der Strömung kompliziert geworden. Aber wir sind heil rübergekommen. Weiter ging es dann durch moosige Gegenden. Viel berghoch und begab. Die Netto-Höhendifferenz war 300m... Leider sagt das nichts darüber aus, wieviel mal brutto hoch- und runter läuft. Das war wesentlich mehr! Und mit unseren schweren Rucksäcken extrem kraftzehrend. Teilweise war es so anstrengend, dass wir uns gefragt haben, warum wir nicht einfach Pauschaltourismus auf Malle gebucht haben. Aufgrund des vielen Nebels konnten wir auch nur wenig weite Aussichten genießen. Doch dann gingen wir um irgendeine Ecke und da war uns spontan wieder klar, warum wir uns das antun. Vor uns lag eine grandiose Aussicht über eine moosige Bergwelt und im Hintergrund schneebedeckte Bergspitzen. Traumhaft!!! Es ging dann kilometerweit weiter... Zwischenzeitlich habe ich mich sehr an den ToughMudder von letzten Jahr erinnert gefühlt. An einer Steigung ging z.B. ein Seil als Hilfe. Da Manu es schon vor mir gesehen hatte, hat er erstmal meinen bräsigen Gesichtsausdruck photographiert. ;) Zum Schluss wurde es dann doch etwas grenzwertig. Manu hat mir dann sogar an einer Steigung meinen Rucksack getragen, weil ich nicht mehr konnte. Aber bis zur Hütte bzw. dem Campingplatz waren es immer noch mehrere Kilometer. Viele davon durch schwarzen Sand. Das passende Training dafür wären lange Dünenwanderungen gewesen. Das konnte ja niemand ahnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann endlich unter Ganzkörperschmerzen in Emstur angekommen...
    Ich hoffe die morgige Etappe wird einfacher und wir sind fitter...
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