• Hoch im Norden

    June 28, 2022 in Scotland ⋅ 🌧 14 °C

    Von Schweden und Co. ist bekannt, dass es im Sommer selbst nachts nicht richtig dunkel wird. Ich hatte bis jetzt nicht auf dem Schirm, dass sich Großbritannien auch sehr weit in den Norden zieht. Um so überraschter war ich, als ich gestern Nacht um 1 Uhr merkte, das es draußen immer noch hell war. Es war sogar so hell, dass ich den Text auf einer Broschüre noch lesen konnte.

    Jetzt, am frühen Nachmittag ist es etwas heller als heute Nacht, aufgrund des Regens hält sich die Helligkeit allerdings sehr in Grenzen. Hinter uns liegt eine Autofahrt über zum Teil recht enge Straßen. Zum Glück hat man hier mitgedacht und ausreichend Ausweichzonen mit eingebaut. Auf dem Weg zu unserem Ziel, einer Eisenzeit-Hütte, kommen wir an einem unverkennbaren Indiz vorbei, dass diese Insel tatsächlich zu Großbritannien gehört: eine rote Telefonzelle und daneben ein Briefkasten der Royal Mail. Mitten im Nichts.

    Am Zielort angekommen öffnet der Himmel seine Schleusen. Zum Glück sind die Schuhe imprägniert und die Regenjacken dicht. Einzig der starke Wind in Kombination mit dem Regen macht mit Schwierigkeiten (Brille…). Das hält uns aber nicht davon ab eine kleine Wanderung zu unternehmen. Wir kommen an einem alten Haus aus der Eisenzeit vorbei. Im weiteren Verlauf sehen wir immer wieder Strukturen und Mauern, die auf eine frühere Besiedlung hindeuten. Es geht über Felsen, über Wiesen, durch sumpfige Stellen, an Seen vorbei und immer gegen den Wind. Irgendwann wird es uns dann doch zu bunt und wir drehen um. In umgekehrter Reihenfolge macht der Weg dann plötzlich doppelt so viel Spaß. Am Strand direkt hinter dem Eisenzeit-Haus ist keine Menschenseele. Der Strand ist zwar wirklich schön, die Witterungsbedingungen sind dann aber vielleicht doch nicht ideal. Als wir uns wieder auf den Rückweg machen, ist der Parkplatz nahezu komplett voll. Überlaufen war es aber trotzdem nicht.
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