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  • Day 185

    Fahrt ins ungewisse - der Dschungel

    March 2, 2020 in Peru ⋅ ☁️ 30 °C

    Finde ich Worte für das was wir erlebt haben frage ich mich... ich werde es versuchen.
    Wir waren aufgeregt, unser Wecker klingelte um 4:30, heute ging es in den Dschungel🐒🐾🦎🦜🐜🐛🕷
    Ryan hatte uns einen Haferschleim mit Wasser, Kochbananen und Weintraben gekocht. Abgerundet wurde das Ganze mit Zimtstangen, die einfach in den Brei hineingegeben wurden. Lästig, denn wir konnten sie mit jedem Löffel wieder herausfischen, sie waren ganz krümmelig geworden. Hört sich komisch an, aber das "Mahl" war überraschenderweise ganz lecker !
    Danach wurden unsere großen Rucksäcke eingeschlossen, denn alles war wir ins Reservat mitnehmen durften, musste in einen 40 L Tagesrucksack passen.
    Wenn man seine Seife, Shampoo, Flip Flops Wäsche, Regensachen etc einpackt, ist das nicht viel... aber wie sich herausstellte war das Volumen des Rucksacks völlig ausreichend.
    Ryan begleitete uns zum Bus, das Motorradtaxi wartete schon vor der Tür. Also kamen wir doch noch in den Genuß, mit so einem Teil zu fahren.
    Am Bus angekommen wurden die 3 Kisten mit den Lebensmitteln, die das Reservat angefordert hatte, sowie unsere Gummistiefel, verstaut.
    Unsere Reise ins Ungewisse - das Abendteuer began.
    Wir freuten uns, denn normalerweise ist die Tour 6 Personen stark. Für unseren Zeitraum hatte sich niemand angemeldet, so würden wir allein mit Guide und Dolmetscher sein, eine Privattour sozusagen👍

    Mit dem Bus fuhren wir ca 100 km zum Hafenort Nauta, dafür benötigten wir 2 Stunden. Als es nach einiger Zeit hell wurde, bekamen wir einen kleinen Eindruck von der Umgebung mit vielen Bananenbäumen, sehr ärmlich aussehenden Holzhütten, viele Hunde und leider auch viel Schnutz.
    In Nauta angekommen ging alles sehr schnell, wir folgten den anderen Leuten aus dem Bus, denn alle wollen zum Schnellboot. Über einen wackeligen Holzsteeg gelangten wir auf das besagte Boot, leider waren die Anderen schneller gewesen und wir konnten nicht zusammen sitzen. Das war aber nicht so schlimm...
    Es war so spannend, wir würden jetzt den Amazonas befahren..... Die Fahrt war rasant, das Boot klapperte und hüpfte über das Wasser - durch die Schiebefenster konnte man schon einiges erblicken. Ich hatte mein Fenster die ganze Zeit über komplett geöffnet, frische Luft und der vom Boot verursachte Wassernebel spritzte mir ins Gesicht.
    Wir konnten schon Reiher sehen, kleine flache Boote, vollbeladen mit Holz, Gemüse oder auch Familien. Das Schnellboot drosselte jedesmal die Fahrt bis fast zum Stillstand, damit die anderen Boote vom verursachten Wellengang nicht kenterten.
    Es gab sogar ein kleines Frühstück, bestehend aus einem leckeren Brötchen und einer Inka Cola.

    Nach 2,5 Stunden holpriger Fahrt waren wir in Requena angekommen. Das ist das letzte "Stadtchen" vor dem Reservat, der letzte öffentliche Hafen, hier würden wir von einem der Mitarbeiter mit einem kleinen Motorboot abgeholt.
    Aber zuerst der Hafen von Requena 😯😬
    Die Boote fahren an Häusern auf Stelzen vorbei, in kleinen Booten sitzen Menschen, es ist wieder sehr schmutzig, Plastikflaschen und anderer Unrat schwimmen im Wasser, je näher wir der "Anlegestelle" kamen, umso schlimmer wurde es. Die Anlegestelle war eine unbefestigte Sandbank.
    Wir mussen über ein "Brettchen" gehen und wurden sogleich von Jose begrüßt.
    Essen scheint sehr wichtig zu sein, denn wir wurden in ein Restaurant gebracht - Mittagessen - mit Suppe und einem leckeren Reisgericht !
    Danach ging es zurück zum "Hafen" wo wir in unser kleines 25 PS starkes (Holz) Motorboot kletterten.

    Im gemäßigtem Tempo fuhren wir los. Schon auf dem Weg staunten wir über das immer dichter werdende Grün der Bäume, Ranken, die Vögel am Rande des Amazonas. Bald schon fuhr Jose in einen Seitenarm des Flussses, dem Rio Tapiche, der dem Reservat seinen Namen gegeben hat.
    Ab und an sahen wir ein Haus oder auch kleine Boote , schwer beladen. Manchmal sahen sie aus wie kleine Hausboote, auf denen anscheinend Menschen wohnten.
    Zwischendurch tauchten dann auch schon die grauen und rosa Flußdelphine auf. Sie sind sehr schnell, die Flosse auf dem Rücken ist flacher und sie sind fast blind, denn das Wasser ist so trüb, sie benötigen die Augen nicht sondern orientieren sich per Echolot.
    Wir sahen Eisvogel und eine schwarz-gelbe Schlange🐍 im Wasser, tatsächlich auch einen kleinen Kaiman🐊 und noch kreischende rote Aras🦜, die über den Fluß flogen 😍
    Zur Zeit herrscht Regenzeit, so sind auch wir in den Genuß eines kräftigen Schauers gekommen. Doch so schnell wie er da war, war auch schon alles wieder vorbei.

    Als wir nach 5 Stunden am Ziel angekommen waren, war unsere Kleidung getrocknet und unsere Gesichter verbrannt. Wir hatten wieder einmal vergessen uns einzuschmieren.
    Mariella, die "Köchin", eine junge Frau von 21 Jahren, begrüßte uns, sowie ein großer brauner Hund, so ein Labradorverschnitt...
    Jana, die Dolmetscherin und der Guide waren noch mit Gästen unterwegs. Mariella zeigte uns unser Zimmer (!) und die Anlage. Strom gibt es 2 x täglich für 2 Stunden (morgens und abends zum Essen und zum Aufladen für Elektrogeräte) über einen Generator. Welan gibt es gar nicht.
    Wir waren darauf vorbereitet, was uns erwartete, SEHR einfache Zimmer ohne Fenster mit Moskitonetze, ein Bett, auch mit Netz und alles sehr grob zusammengezimmert. Die gesamte Anlage wurde aus Holz hergestellt welches im Rerservat herumlag. Somit mussten keine Bäume gefällt werden.
    Auch entstand die Anlage mit Unterstützung der Einheimischen. Der Besiter wollte und will mit Arbeitsangeboten verhindern, das heimlich im Wald gerodet wird oder auch das Tiere gejagt werden. Diese sind eine gute Einnahme für die Einheimischen, so können sie ihre Familien ernähren, doch mittlerweile sind ja so viele Tiere gefährdet...
    Tatu, der Besitzer versucht, andere Alternativen anzubieten. Größtenteils funktioniert das auch. Juan, unser Guide war vor 7 Jahren noch einer von den Männern gewesen, die illegal Bäume gefällt haben.
    Die vielen Jahre im Dschungel machen ihn zu einen Experten - heute ist er ein hervorragender Guide und er hat offensichtlich Spaß daran anderen Menschen sein Wissen und seine Welt zu zeigen.

    Wir erkundeten alles und wenig später kam Jana von der Tour zurück. Die 3 Gäste würden morgen früh abreisen. Mariella hatte ein sehr leckeres Essen vorbereitet, gemeinsam Erfahrungen austauschend und das Essen genießend ging unser Tag zu Ende.
    Morgen wird der Tag um 5 Uhr mit einem Frühstück beginnen und dann gehen wir auf Dschungeltour👍😊😊😊
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