• Auf ins Klapperschlangenland

    22 Ağustos 2023, Kolombiya ⋅ ☁️ 31 °C

    Desierto de la Tatacoa (in der Sprache der Ureinwohner heißt Tatacoa Klapperschlange) ist das zweitgrößte Trockengebiet Kolumbiens. Von Girardot sind es etwa 150 Kilometer. Die ersten 100km sind wir auf einer langweiligen aber gutausgebauten Schnellstraße unterwegs. Die Abzweigung nach Villavieja ist nicht ausgeschildert. Erwartungsgemäß verpassen wir diese und müssen wenden. Doch das was die Einfahrt in den entsprechenden Weg sein soll, sieht wenig vertrauensvoll aus. Wir zögern ihn zu fahren. Wer weiß schon ob dieser unbefestigte und holprige Weg im Nirvana endet oder doch der Richtige ist. Aber was soll’s. Wir nehmen doch jedes Abenteuer mit. Und ich pushe meinen Fahrer, dass wir nur so zum Ziel kommen. Na ja. Long story short: zwei Stunden dauert die Holperstrecke. Zwei gruselige, furchtbar dunkle Tunnel müssen wir überleben. Es geht vorbei an vielen Reisfeldern und malerischer Landschaft. Wir überqueren den Río Magdalena über eine Brücke und dessen Seitenarme ganz „bodenständig“, wie wir das schon in Australiens Muschpukei gemeistert haben.
    Unser Unterkunft hat einen asiatischen Touch mit viel Bambus. Die Fenster sind mit Folie abgeklebt und das Licht könnte auch ein Stadion ausleuchten. Aber gut. Wir werden nur 2N hier sein und außerdem ist es eins der wenigen Unterkünfte mit AC, denn draußen sind es schweißtreibende, feuchte 35 Grad.
    In der Nacht fängt es an zu regnen. Ach Quatsch! Es schüttet wie aus Kübeln. Das Wellblechdach sorgt dafür, dass wir es auch ja nicht überhören. Es regnet bis in die Morgenstunden. Nur zur Erinnerung: wir sind in einem Trockengebiet 😝
    Nach einem sehr übersichtlichen Desayuno (Frühstück) geht es in den Tatacoa. Einem Gebiet das Anza Borrego‘s Badlands in Kalifornien gleicht. Allerdings kann man hier recht leicht absteigen und zwischendrin wandern. Leider sind die Wege wegen des vielen Regens der letzten Tage die absolute Pampe, die schon nach kurzer Zeit als Ballast am Schuh klebt. Bei bedecktem Himmel (was der UV Strahlung keinen Abbruch tut, schließlich sind wir unweit des Äquators) und tropischen 35Grad brechen wir die glitsche Wanderung nach einer Stunde ab. Genug balanciert und recht viel gesehen. Gern würde ich noch weiter die Gegend erkunden aber bei den Matschepampenwegen macht’s einfach keinen Spaß.
    Das Areal gehört noch zu den absoluten Secrets und so teilen wir uns die 330 km² mit einer handvoll anderen Leuten.
    Nach der schwitzigen Aktion rufen uns zwei Schaukelstühle einer Bar deren einzigen Besucher wir sind. Wippend mit einem tollen Ausblick cerveza 🍺 zu trinken hat schon was. Ein wahnsinnig gutes Gefühl viel Zeit zum Reisen zu haben. Man nennt es wohl neudeutsch chillen 😎
    Kolumbianer lieben es zu Baden. Deshalb geht es gleich zum nächsten Highlight, denn mitten in der Wüste gibt es im Tatacoa eine gepflegte Badeanlage. Hier kühlen wir den Körper erst wieder auf Normaltemperatur runter.
    Die restliche Runde um die Wüste fällt den wassergefüllten Riesenseen die die Straße unpassierbar machen zum Opfer.
    Das ist halb so schlimm. Der Tag war auch so voller Ereignisse.
    PS: Schickt mir Kaffee! Kolumbiens Kaffee verdrängt selbst die US-amerikanische Plürre vom Thron 😐
    Okumaya devam et