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- Day 51–53
- March 23, 2024 - March 25, 2024
- 2 nights
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 319 m
AustraliaDerwent Valley42°34’42” S 146°40’59” E
Ellendale

Ellendale - ein Kaff am Ende der Welt.
Während wir also auf der Fahrt dahin sind, frage ich mich, welchen Geistesblitz ich hatte, um in diesem Ellendale zu übernachten. Ich muss in meinen Notizen nachlesen, weshalb wir Ellendale ansteuern und was es hier zu sehen gibt und dann macht alles wieder Sinn.
Das anvisierte Ziel liegt im weitläufigen Umkreis von Ellendale. Es geht durch den Wald. Hohe, wirklich hohe Bäume begleiten unsere weitere Fahrt. Sie stehen so ziemlich nah am unbefestigten Weg. Es sind etwa 30 oder vielleicht auch 40 Meter hohe Riesen. Als wir wieder Licht sehen, entdecken wir auch schon auf der Lichtung das gemietete Tiny House stehen.
Am Eingangstor hängt ein Schild: Don’t die. Look up - Look down. Das gibt zu denken.
Unten 🐍 und oben🤷♀️
Kopfkino an.
Das Tiny House ist echt knuffig.
14 Quadratmeter Wohnfläche erinnern etwas an unsere Studentenbude. Für zwei Tage dennoch super. Wenn ich mir das etwa 200 Meter entfernte Anwesen der Vermieter wegdenke, haben wir mehrere Quadratkilometer Landschaft um uns reine Natur. Keine Straße, kein Geräusch aus der zivilisierten Welt stört die Ruhe.
Eine Lounge-Ecke gibt es hier nicht. Dafür kann man direkt aus dem Bett durch das bodentiefe Fenster schauen. Und hoffentlich endlich mal einen Tasman Devil in freier Natur beobachten.
Das Wichtigste aber ist der Blick ins Bad. Die Toilette ist auch ein Plumpsklo. Aber in modern. Es gibt einen Verschluss, der den Geruch aus der Kassette stoppt. Es ist eins, das in Campern eingebaut wird. Und tatsächlich müffelt nix. Und am Sitz bekommt man auch keinen Frostbrand.
Den Gartentisch draußen testen wir als Nächstes bei einer Brotzeit. (Gibt es eigentlich auch eine Nicht-Bayerische Bezeichnung dafür?)
Es ist so schön hier 😍
Die reine Luft Tasmaniens macht uns zu schaffen. Die Anpassung an die sauerstoffreiche Luft haben wir immer noch nicht vollzogen. Uns müdet es ständig. Dann geben wir eben nach.
Der späte Abend bringt starke Stürme mit. Fürchterlich sind die Geräusche, die der Wind erzeugt, wenn er sich durch die Ritzen zwängt. Noch fürchterlicher ist das Wackeln. Vergleichbar mit sehr starken Turbulenzen während eines Fluges. Es schüttelt uns durch 😳
Als Ablenkung schaue ich intensiv nach Tieren bei Nacht. Aber wer kriecht da schon aus seinem Loch. Und hinter den vier braunen Steinen bewegt sich auch nichts.
Am nächsten Morgen werden wir beim Frühstücken von einem exorbitant großen Regenbogen begrüßt.
Auf dem Tagesordnungspunkt steht der Besuch des Mt. Field NP. Als wir ankommen, lugt auch die Sonne ganz schüchtern hervor. Auf den Wegen durch den gigantischen Dschungel ist die aber nicht mehr wichtig. Es ist ein Spaziergang durch einen eher dunklen, mystischen Märchenwald. Bis auf den Weg ist alles total naturbelassen. Die riesigen Baumfarne zwischen den verschiedenen Eukalypten, Myrten, blühenden Banksia’s, Akazien und Gräsern sind mein Favorit. Wieder einmal sind Fotos kein Ersatz von dem, was zu sehen ist.
Rainer ist noch nach mehr Wasserfällen und nimmt den längeren Rückweg. Ich dagegen gehe auf dem kürzeren Weg Richtung Visitorcenter.
Ein verdammt lautes Krachen - gefühlt gleich hinter mir - jagt mir einen Schrecken ein. Ein Baum ist am Umfallen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass der in meine Richtung fällt. Das Paar vor mir und ich rennen los. Ob es gut oder falsch ist? Hauptsache weg hier. Das Geräusch kommt zum stehen. Aufgehalten von anderen Bäumen. Ganz wohl ist es mir nicht mehr zwischen den „schönen großen Bäumen“. Nicht bei diesem Sturm.
Die weitere Straße ist landschaftlich schön. Nur leider nieselt es erst und schüttet wie aus Kübeln, als wir am „Highest Point on the road“ bei 651 Metern Höhe ankommen. Die Aussicht soll von hier traumhaft sein. Wir sehen keinen Mehrwert bei diesem Wetter noch weiter zu fahren und kehren um.
Auf unserer Lichtung scheint es, als ob die Sonne rauskommen wöllte. Schafft sie immer nur im Wechsel mit tief liegenden Wolken.
Die Tiersichtungen halten sich auch am zweiten Abend in Grenzen.
Wir haben heute die Lampe am Eingang an gelassen. Die macht zwar nur etwa fünfzehn Meter weit Licht, aber vielleicht haben wir so mehr Glück bei Tiersichtungen.
Ein letzter Prüfblick vor dem Einschlafen - aber kein Tier zu sehen. Dann macht Rainer eine Entdeckung. Die „braunen Steine“ bewegen sich plötzlich. Nun ist Geduld angesagt. Ein kleiner „Stein“ traut sich ganz langsam bis auf etwa einen Meter ran. Das blöde Pfeiffen des Windes erschrickt ihn. Und Schwupsdiwupp hoppelt weg. Ist das ein 🦘 ? So Mini? Ein weiteres Mal kommt es wieder ganz nahe. Und wir können es sehen. Mit dem Fotoapparat kriege ich es nicht abgelichtet. Dann eben mit den Augen.
Es ist ein Tasman Bettong !Read more
Traveler
Middle in the nowhere ☺👍
Traveler
Diese Farne sind einfach der Hammer
SYLWIA B.Absolut. Diese trocken aussehenden Eukalypten und dazwischen die wie mit PS eingesetzten grünen, frischen Farne 😍