• Das Resumee

    June 17, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Seit unserer Rückkehr von einer wunderbaren und vermutlich längsten Reise, die wir je gemacht haben, ist der Kalender proppevoll. Ein Termin reiht sich an den anderen. Familie, Freunde treffen, der Besuch unseres Sohnes gefolgt von einer zweiwöchigen Auszeit für unseren Enkel bei uns, genau so wie Termine beim Physiotherapeuten, Akupunktur, ein paar Checks bei Haus- und Fachärzten und nicht zu vergessen die kosmetischen Nacharbeiten bei Kosmetikerin & Frisör 😎

    Der subjektive Rückblick hatte also genug Zeit sich zu formen.
    Die Highlights kristallisieren sich noch deutlicher heraus. Manches möchte ich nochmals bereisen. Noch intensiver erleben. Anderes bekommt das Prädikat: „Na ja. Wir waren dort und nochmals muss ich da nicht wieder hin“

    Witzig ist, dass ich in den vier Monaten in Ländern weilend, in denen Linksverkehr herrscht, nicht geschafft habe unbedarft und ohne nachzudenken die richtige (Beifahrer)-Seite des Autos zu erwischen! Auch habe ich mich immer wieder dabei erwischt, wenn ein „gracias“ anstatt eines „thanks“ aus meinem Mund flutschte.

    Genug des Vorgelabers.
    Inzwischen habe ich es auch geschafft, den ersten Teil online zu bringen (die bebilderte Langfassung sozusagen)
    der hier zu lesen ist:

    https://born4travel.de/travel/longterm-oslo-sin…

    Zunächst der Blick auf die objektiven Fakten:

    Gesamte Reisezeit: 4.5 Monate
    Unterkünfte: 52 :
    2 x AirBnB,
    2 x athotel.com
    1 x hotels.com
    1 x agoda.com
    1 x direkt
    Rest: booking.com mit 30-facher MP bei LH 😎

    Gesamte Zeit in der Luft: 62:51 h
    Das sind:
    6 Inlandsflüge
    12 Internationale Flüge
    13 Airports
    6 Airlines
    9 verschiedene Flugzeugtypen
    4 Eco / 14 BC

    …durch sieben Länder:
    Norwegen: Oslo
    Singapore im Februar & Juni
    Australien: Perth bis Melbourne
    Tasmanien - Umrundung
    Neuseeland - Umrundung
    Cooks : Rarotonga & Aitutaki
    Vietnam: Hanoi & Ninh Binh Area

    Gefahrene Kilometer: 14.715
    (3 Monate)
    Perth - Melbourne: 6.970
    Tasmanien: 2.515
    Neuseeland: 5.230

    Die mit Moped gefahrenen Kilometer sind leider nicht aufgezeichnet worden.

    Mein rein subjektives Fazit:

    Ich vermute mal stark, in einem Fazit wird eine gewisse Rangliste erwartet.
    Was nun war das Beste?
    Welcher Ort, welche Gegend bekommt die Nummer Eins?
    Das ist bei den teilweise sehr unterschiedlichen Destinationen schwierig zu bestimmen. Im Vergleich mit unserer ersten Langzeitreise durch Südamerika ist eins klar: Diese Reise war unaufregend, zivilisiert und ziemlich vorhersehbar. Mich reizen eher Orte die das Gegenteil bieten. Und so ist wohl der Aufenthalt in Vietnam mein heimlicher Favorit. Die Menschen waren unglaublich. Unglaublich nett. Unglaublich aufmerksam. Unglaublich ehrlich. Die Aussprache ist eine Herausforderung. Selbst die der einfachsten Worte. Bis heute kann ich - selbst bei größter Anstrengung - den Namen meiner Lieblingssuppe nicht aussprechen. Es sind Laute, für die mein Hals nicht gemacht ist.
    Das Wenige was wir in Vietnam erlebt haben war überwältigend und faszinierend.

    Zu den weiteren Highlights gehört der australische Küstenstreifen zwischen Perth und Esperance. Ein Traum wenn es um die aufeinandertreffenden Farben geht. So etwas habe ich noch niemals gesehen. Leider ist das Wasser selbst im Hochsommer saukalt und zum ausgiebigen Baden ungeeignet.
    Zum Baden uneingeschränkt geeignet war das Wasser dagegen auf den Inseln der Cooks. Azurblau und angenehm warm. Da gibt es nix zu meckern. Hier stimmte einfach alles. Da kann ich über den anfänglichen tropischen Regen auf Rarotonga hinwegsehen. Drei Wochen mitten im Pazifik ohne Kleiderordnung, ganz ohne giftige Tiere oder Haie im Wasser zu befürchten. Und ohne Erdbebengefahr. Mit dem Moped einfach nur cruisen - ein Gefühl der unendlichen Freiheit das bringt die Cooks ganz weit nach vorn.

    Ganz klar, dass Rainer und ich nicht immer die gleichen Noten vergeben. Aber einig sind wir uns, wenn es um Melbourne geht. Eine Megacity die uns richtig gut gefallen hat. Hier hätten wir es auch einen Monat aushalten können. Alles hier gefiel uns!

    „Schockiert“ (im positiven Sinne) und deshalb unbedingt nennenswert hat uns die Sauberkeit der Länder im Down Under. Kein Schnipselchen, keine achtlos weggeworfene Verpackung oder Kleinstdinge lagen auf der Straße. Besonders im südlichen Australien. Die Parks und Grünflächen sind gepflegt. Egal ob in den Orten oder außerhalb. Und noch etwas fiel schon nach recht kurzer Zeit auf: Die Baustellen sind auf ein maximales Minimum eingegrenzt, so dass die Beschränkung für den Verkehr überschaubar ist.

    Fast schon wie im Tante Emma-Laden geht es in australischen Supermärkten zu. An der Kasse übergibt man seine Einkaufstasche der Kassiererin und sie sortiert die Ware nach dem Tetris-Prinzip ein. Egal ob auf dem Land oder in der Stadt.

    Auch darin sind wir uns einig: Neuseeland hat uns nicht vom Hocker gerissen.
    Das zuvor bereiste Tasmanien hat landschaftlich viele Ähnlichkeiten mit NZ. Die dicht bewachsenen und üppigen Wälder mit ihren erstaunlich hohen Farnbäumen, das Dickicht in dem nicht mal einmal ein Mensch Platz hat, die wunderschönen Seen und Küstenlinien die wir in Tasmanien zum ersten Mal gesehen haben - all das hat Tasmanien vor Neuseeland platziert.
    Es ist aber auch das Gesamtpaket der vielen kleinen Stolpersteinen, das es uns schwer gemacht, hat sich in das Land zu verlieben.
    Es begann mit der sehr rüden Behandlung bei der Einreise. Obwohl ich es war, die die mitgeführte und verbotene Ware im Gepäck angemeldet hat. Dazu kam, dass wir mehrfach bei den Übernachtungen schwer getäuscht wurden. Die bei Booking annoncierten Angaben wichen gravierend von der Realität ab. Das ist unakzeptabel und ist uns bei all den Reisen - egal wo wir in der Welt unterwegs waren - noch nie passiert.
    On top passt auch die schlechte Erfahrung mit dem Service der ANZ, als wir nach einer Aneinanderreihung vieler unglücklicher Umstände den Anschlussflug verpasst haben. Schwamm drüber. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack im Zusammenhang mit diesem Land.

    Bei all den unterschiedlichen Erfahrungen: Reisen bleibt mein Lebenselixier! Das Virus werde ich so schnell nicht abschütteln können. Muss ich auch nicht. Genau in zwei Wochen um diese Zeit werden wir auf dem Weg zu unserer dritten Langzeitreise sein: Nach Südamerika!
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