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- 日21–24
- 2024年9月18日〜2024年9月21日
- 3泊
- ☀️ 29 °C
- 海抜: 720 m
ブラジルCascatinha22°27’44” S 43°8’37” W
Petrópolis - Cariocas Sommerfrische

Die recht kurze Fahrt vom sonnigen Arraial do Cobo in die Serra de Petrópolis wollen wir mit einem Bad in den Lagunen, die wir auf der Hinfahrt aus Zeitmangel ausgelassen haben, schöner machen. Leider ist bald keine Sonne mehr da. Und so entscheiden wir uns, noch bevor wir überhaupt die Lagunen erreichen, um und fahren auf dem kürzesten Weg zu der Schnellstraße, die man getrost als eine Mischung aus unserer Autobahn und Schnellstraße vergleichen kann.
Der Ortsname Petrópolis klingt für mich wie ein Mix aus Griechisch und Russisch. Tatsächlich soll es hier die größte Community an Deutschsprachigen geben. Hier fand Stefan Zweig mit seiner Frau Schutz auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus, die allerdings im Doppelsuizid endete. Um sich die Casa Stefan Zweig anzuschauen fehlte uns letztendlich die Zeit.
Das Klima mit frischeren Temperaturen ist der Grund, weshalb es auch als Sommerfrische der Cariocas genutzt wird. Genau so hat schon Kaiser Pedro I diese Berglandschaft zu schätzen gewusst, der sich hier ein schönes Schloss baute, das später von Piedro II zur kaiserlichen Sommerresidenz wurde. Dieses schauen wir uns am ersten Tag an. Tatsächlich ist der Garten eine wundervolle Oase und das Schloss, in dem wir keine Fotos machen dürfen, zeigt uns, was man mit so vielen Räumen veranstalten kann. Denn alle sind noch mit originalen Möbeln ausgestattet. Mein persönlicher Favorit ist das Nähzimmer. Einfach weil ich auch selbst gerne schneidere. Ich hab eine gute Fantasie und hab’ auch keine Mühe mir vorzustellen, wie all die Frauen (denn geschneidert haben früher nur Frauen) hier bei einem kleinen Cachaça (der Caipi war noch nicht erfunden) zusammen saßen, genäht haben und ihre eigene Welt hatten. Während die Männer versuchten die Welt zu gestalten.
Am meisten aber beeindruckt mich, dass diese Königs, die sich eigentlich alles leisten konnten, ihr gesamtes Leben der Tageszeit anpassten nur um kein elektrisches Licht nutzen zu müssen. So gab es Lunch schon um 9Uhr und spätestens zwischen 16 und 17Uhr wurde diniert.
🤔 Gut, dass ich nicht zu dieser Gesellschaft gehörte.
Unweit des Palastes steht die Catedral São Pedro de Alcântara. Erbaut 1884 bis 1939 im Stil der französischen Neugotik. Nach den wunderbaren Kirchen, die wir vor zwei Jahren in Italien und den reich verzierten Kirchen in Kolumbiens Bogotá besucht haben, ist es die erste Kirche deren Reichtum sich in Form wunderschöner Fenster, Wandmalereien und schöner Stuckarbeiten ausdrückt. Grad als wir da sind, spielt jemand an der Orgel. Ein Ton der unter die Haut geht.
Das Crystal Palais, einst wurden hier die königlichen Orchideen gezüchtet, ist nun nur von außen fotogen. Ansonsten eine Enttäuschung weil es leer ist.
Der Ort Petrópolis scheint mir wie ein Labyrinth. Kaum eine Strasse, die einen Kilometer geradeaus führt. Ständig geht es kurvenreich, hoch und runter. Ein Ort, der einer Tischdecke aus lauter kleinen Häusern gleicht und auf einer Hügellandschaft liegt. Die Häuser sehen wesentlich Europäischer aus. Keine „halb Fertigen“ die wir unterwegs gesehen haben.
Wo sich die deutschsprachige Community versteckt, wissen wir nicht. Wie überall in dem Brasilien, das wir bisher bereist haben, spricht kaum einer Englisch. Ausgenommen in einem kleinen Hotel, das wir nah der Sightseeingtour gefunden haben. Ein Hinterhof wie eine Oase. Eine Rettung vor der Hitze. Obwohl die Stühle mit einem Fell belegt sind. 30Grad sind es hier. Von wegen Sommerfrische 😆
Hier spricht die Serviererin Englisch.
Der Salat mit reifen Früchten des Landes und dazu ein …
Na Ihr wisst schon. Ein Caipi. Dieses Mal mit Melone😋
Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Teresópolis. Eine landschaftlich schöne Strecke. Natürlich super kurvig. Der Ort gefällt uns gar nicht. Es ist etwas „hazy“ und so sehen wir „Gottes Finger“ im Parque Nacional da Serra dos Órgãos wie durch einen Schleier.
Zum Wandern ist uns zu 🥵
Deshalb fahren wir alsbald zurück in unsere Oasis, wie der Eigentümer unserer Unterkunft, sein Anwesen nennt. Tatsächlich steht das sehr moderne Haus inmitten eines von der Größe kaum übersehbaren Grundstücks aus wilder Natur, gezähmt zu einem Park. Alles ist eine Augenweide. Im Inneren hat René, der Host, jeden Millimeter mit Deko-Objekten belegt. Sehr fotogen. Ist allerdings auch eine Geschmacksfrage.
Ich persönlich fühle mich von der ersten Minute unwohl. Warum - das kann ich nicht in Worte fassen. Gern würde ich eher abfahren. Aber Rainer kommt nicht mit.
Unser Raum ist riesig. Aber modern dunkel. Er nennt es Suite. Wir können ja den Salon benutzen. Doch da entdecke ich eine Überwachungskamera 😐 Sicherheit hin oder her. Aber er kann es nicht ernsthaft als meine Suite bezeichnen.
Die Küche, die laut Booking zum Zimmer zugehörig ist, dürfen wir nicht nutzen. Es gibt auch keinen Wasserkocher. René lechzt ständig nach Lob. Für das Zimmer, das er vermietet oder auch für sein Frühstück. Letzteres ist gut. Aber nicht erwähnenswert. Er kocht uns Kaffee. Aber wenn er nicht da ist, stellt er Stühle vor den Zugang zur Küche. Das macht mich sprachlos.
Nun gut.
Petrópolis hat gute Restaurants. In die Churrasceria am Lago Sul gehen wir gleich an zwei Abenden essen. Am Abend dazwischen essen wir im Zentrum. In’s Mejoria. Beide bieten Fleisch von unglaublicher Qualität an. Und preiswerter als in Rio ist es zudem.
Nach drei Nächten bin ich froh, dass es weiter geht. Eigentlich nur wegen der Oasis by Lota.もっと詳しく
旅行者
Eine tolle Orangerie 🤩
SYLWIA B.Ja. Hatte etwas davon
旅行者
… Antwort von Rainer vermutlich: nie! 👏
SYLWIA B.Doch. Nach einer Stunde haben wir das Restaurant verlassen. Da passt irgendwann Nix mehr rein. Die waren dort aber auch echt flott mit den verschiedensten Spießen. Jeden zweiten mussten wir ablehnen. So schnell kann man nicht essen 🤣