• Arraial do Cobo

    Sep 14–18, 2024 in Brazil ⋅ 🌬 27 °C

    Arraial do Cobo ist, wenn ich nur die Entfernung von Rio in Kilometern betrachte, einen Katzensprung entfernt. Wahrscheinlich aber auch nur wenn man die Schnellstraße nimmt.
    Wie immer machen wir auch heute alles anders.
    Wir nehmen nämlich all die Gartenwege durch‘s Land. In den Orten erwarten uns wieder diese nervigen Bumper. Dazwischen… Es gibt kein wirkliches Dazwischen. Entweder ein Ort reiht sich an den anderen Ort oder der Weg ist eine Rüttelstrecke. Aber nur so sehen wir das Brasilien, wie es lebt. Vom laiben kann keine Rede sein. Ein Restaurant zum Rasten
    begegnet uns nicht. Oder. Sie sehen nicht einladend aus.

    Am schönsten aber ist der letzte Abschnitt direkt zwischen dem Meer und den Lagunen. Letztere haben fantastische Strände. Rechterhand tost das Meer so stark, dass es aus eigener Kraft Lagunen am Strand geschaffen hat. Nicht nur eine Pfütze. Solche die viele Meter, vielleicht auch ein oder zwei Kilometer lang und zig Meter breit sind, laden zum Verbleiben ein. Das Wetter ist perfekt. Aber wir nehmen uns keine Zeit, machen weder ein Foto noch bleiben wir. Denn wir haben immer noch einige Kilometer vor uns und kommen gefühlt nicht recht vom Fleck!

    Am frühen Abend - das heißt kurz bevor die Sonne ins Meer plumpst - erreichen wir unser Domizil. Das Iodo Guesthouse. Unser Wohnzimmer ist die riesige Terrasse mit Blick auf die Bucht. Ansonsten ist es eine kleine nette Wohnung mit einer schönen modernen Küche.
    Das Wetter ist schön. Nicht perfekt. Ohnehin ist es kühl. Vorbei die Zeit mit Temperaturen um die 35Grad. Hier müssen wir uns mit 10 Grad weniger begnügen. Also trage ich am Abend eine Strickjacke.

    Den einen Tag nehmen wir uns den nahegelegenen Strand vor. Denn direkt vor unserem Haus kann man nicht baden. Für die 1.9 Kilometer brauchen wir 20 Minuten mit dem Auto. Nicht weil es etwa Stau gibt. Nein. Wir haben Angst mit dieser Fahrt das Auto zu zerstören.
    Durchgerüttelt angekommen gucken wir nicht schlecht, als wir die vielen Treppen sehen. Ich kann das gar nicht glauben und will da erst nicht hinunter steigen. Einfach aus Angst vor dem Rückweg.
    Etwas mehr als 270 Treppen geht es zum Non-Plus-Ultra-Strand, dem Prainhas do Atalaia. Die Farben gleichen den im Südosten Australiens. Nur dass das hiesige Wasser viel angenehmer zum Baden ist.

    Am nächsten Tag geht es in das Saint Tropez Brasiliens. Nach Buzios. Tatsächlich sieht es hier ein wenig wie Mittelmeer aus. Bekannt wurde Buzios, als ein schwerreicher Mann den halben Ort aufkaufte und sich anschließend eines genialen Tricks bediente, um es bekannt zu machen: Er lud Brigitte Bardot für einen Monat ein und beherbergte sie im einzigen Luxushotel des Ortes. Die verliebte sich dort in einen Algerier und blieb ein halbes Jahr. So wurde Buzios zur beliebtester Badewanne der Cariocas. Ich finde den Ort schön. Von den 29 Badestränden besuchen wir keinen. Wir schlendern an der Promenade entlang und verkosten die tollen Caipis, in verschiedenen Restaurants.

    Am letzten Tag ist Freizeit angesagt. Wir gammeln etwas auf der Terrasse und leiden auch ein wenig unter dem Baulärm der umliegenden Grundstücke. Ich schreibe etwas an meiner Website und Rainer spielt mit Drohni.
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