• Last Stop in Brasil - Brasília

    27 settembre 2024, Brasile ⋅ ☀️ 33 °C

    Der Flug von BH nach Brasília geht früh. Sehr früh. 3.30Uhr geht der Wecker. Ab 4am bietet das Flughafenhotel schon Frühstück an. Und was für eins 👍🏽
    5am bringt uns der Shuttlebus zum Airport, gefolgt von einem einstündigen Flug in die Hauptstadt. Wir fliegen wieder mit Latam. Der Flieger ist gut ausgestattet. Es gibt nicht nur einen USB-A sondern auch C und eine Steckdose. Das Ganze in einer A320. Wir sind begeistert.

    Für Brasília habe ich Rainer überzeugt auf die Iguazú Fälle zu verzichten. Ich wollte einfach all die Bauten von Oscar Niemeyer sehen.
    Und im Nachhinein war es der richtige Abschluss der Brailienreise.

    Bei Movida gibt es leicht Stress. Das kleinste Auto, das billigste das ich gebucht habe, wäre erst zur gebuchten Zeit da. Tatsächlich habe ich nicht darauf geachtet, dass wir schon 9am bei Movida aufschlagen. Sie bietet uns die Option zu warten an oder für
    80 Real = 12€ jetzt schon ein Auto der nächst höheren Kategorie zu bekommen. Wir sind müde und haben keine Lust zu warten. Also stimmen wir zu. Die alte Kiste, die sie uns andrehen will, lehnen wir ab. Wir haben ja Zeit. Dann kriegen wir einen Hyundai HB20. Fast neu aber ohne Navi. Aber kann man sich überhaupt in Brasília verfahren?

    Die Vermieterin unseres Apartments ist schon informiert, dass wir - wenn möglich - eher rein möchten. Sie verspricht zu tun, was sie nur kann.
    Also suchen wir ein Café.
    Aber… we are lost in Brasília!!!
    Moderne Wolkenkratzer rauben die Übersicht. Google zeigt uns ein Café in einem Ärztehaus. Ok. Nehmen wir auch. Das Ambiente ist etwas DDR-like. Überall Labore. Schwer zu beschreiben.
    Der Kaffee tut gut. Noch besser tun die breiten Sessel, wo ich schnarchend die Zeit verschlafe.

    Kharla meldet schon um 12Uhr: „Your apartment ist ready“
    Also nix wie hin. Es befindet sich in einem dieser modern verglasten Gebäude, ist klein und eng aber bei 47€ die Nacht wollen wir mal nicht aufmüpfig meckern. Es folgt die Fortsetzung der Nacht.

    Am Abend ziehen wir los. Eine Schnupperrunde sozusagen. Die Straßen und Straßenführung ist unglaublich. Wen es interessiert, der sollte sich das bei GoogleMaps anschauen. Fünf bis sechs Spuren pro Richtung, dazu noch eine Nebenstraße mit nur zwei Spuren und der begrünte Mittelstreifen ist so breit, dass am laufenden Band Fallschirmspringer vollkommen entspannt landen können.
    Unsere erster Stop ist die Kirche und dann geht’s zum Kongresszentrum. Alles natürlich entworfen von Niemeyer. Letzteres ähnelt dem UNO Gebäude. Kein Wunder. Das wurde von einer Architektengruppe entworfen, deren führende Köpfe Le Corbusier und Niemeyer waren. Ich werde jetzt nicht auf jedes Werk eingehen. Ich kann nur meine Bewunderung ausdrücken.
    Ich beginne zu recherchieren. Kubitschek, der damalige Präsident hat sich in den 1950er Jahren zum Ziel gesetzt, Rio de Janeiro als Hauptstadt abzulösen und eine neue Hauptstadt im Herzen Brasiliens zu schaffen. Apropos Herz: Ist es schon einem Nicht- Brasilianer aufgefallen, dass bei etwas Fantasie die Landesform einem Herzen ähnelt?
    Nun. Kubitschek engagierte Carlos, einen Städteplaner und Niemeyer, DEN Architekten. Ein vollkommen unberührtes Land wurde auserkoren. Und alles auf dem Reißbrett neu entworfen. Wegen der geografischen Gegebenheiten entstand eine Stadt, die beim genauen Hinsehen einem Flugzeug ähnelt. Seit 1960 ist Brasília nun Hauptstadt von Brasilien.
    Die Mittelachse ist die Prachtstraße. Wir wohnen nur ein paar Schritte davon entfernt. Aber zu Fuß laufen entfällt. Es herrscht Hitze. Furchtbare Hitze. Und deshalb ist es gut, dass wir so viel Zeit in Brasília haben. Denn wir sind maximal fünf Stunden pro Tag unterwegs.

    Am vorletzten Abend besuchen wir noch einmal eine Churrascaria mit Radízio-System. Also das, wo die Kellner ständig mit aufgespießtem Fleisch vorbeikommen. Wir sind mittlerweile Profi und nehmen nicht alles. Picanha ist unser Favorit. Da stinkt ein Ribeye vollkommen ab. Der Übersetzer sagt es wäre Tafelspitz. Echt jetzt? Das hat einen zwei Zentimeter dicken Fettstreifen und ist vom Geschmack vollkommen anders als Tafelspitz wie wir es kennen. Egal. Endlich gibt es hier wieder ein Büffet mit allem, was man sich vorstellen kann. Die Salate sind der Knaller. Ob ich mir die Kombinationen bis zu Hause merken kann??? Ja und dann unsere Neuentdeckung in Brasilien: Palmherzen 😋 Welch ein Genuss.
    Nach vier Caipi-freien Tagen gibt es wieder meine Lieblingsvariante: Maracujá - die Betonung liegt auf dem Ende!

    So. Das war’s also.
    Nur ein Stück Brasiliens haben wir erleben können. Ich wünsche mir so sehr, dass wir noch einmal herkommen können.
    Ich denke, ich werde noch einen Footprint schreiben als Rückblick sozusagen.
    Aber jetzt muss ich wieder rausgucken aus dem Fenster. Aus dem Flugzeugfenster. Auf dem Weg nach 🇨🇱!
    Leggi altro