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- Kongsi
- Hari 40–41
- 7 Okt 2024
- ☀️ 19 °C
- Altitud: 2,425 m
ChileCamiña19°18’40” S 69°25’49” W
Salpeter und andere Bodenschätze

Adventure Zona Norte de Chile
Tag 2 : (Leider sehr lang 😎)
Am nächsten Tag geht es weiter gen Norden mit dem Endziel Camiña. Ein Ort im Hinterland Nordchiles und der letzte, bevor die Zivilisation endet.
In La Tirana, ein paar Kilometer vom Start, bleiben wir kurz stehen. Auf dem Hauptplatz steht nicht nur diese wundervolle Kirche von 1886. Leider ist diese ausgerechnet heute am Montag geschlossen. Seltsam finden wir, dass dieser kleine Platz von etwa sechs oder sieben kleinen Minimercados umringt ist, deren Angebot sich in nichts unterscheidet 😉
Hier versorgen wir uns mit frischem Brot und Milch.
Bis zum Ziel des Tages werden nur knapp 190 Kilometer zu fahren sein. Also spicken wir den Tag mit Unterwegs-Attraktionen.
Noch immer fahren wir auf der Panamericana. Hier passieren wir mehrere „Oficinas“, also einstige Abbaustätten für Salpeter.
Zwei aneinander liegende Oficinas, Humberstone und Santa Laura, sind erhalten geblieben.
Normalerweise sind wir keine Fans solcher Orte. Aber die gesamte Geschichte um den Boom des Salpeterabbaus in Südamerika finde ich sehr spannend.
Bis ins späte 19.Jahrhundert gehörte nämlich das Gebiet des Altiplano und der Atacamawüste nicht Chile sondern Peru und Bolivien. Bis zu dieser Zeit war das Land für die spanischen Eroberer eh uninteressant. Erst Anfang des 19.Jahrhunderts entdeckte man in der Atacamawüste Unmengen an Natriumnitrit, besser als Salpeter bekannt, das ein wichtiger Bestandteil von Schießpulver ist. Die Welt brauchte damals diesen wertvollen Bodenschatz. Peru und Bolivien teilten sich diesen Schatz. Chile war nur durch die vielen Wanderarbeiter und eine Gesellschaft im chilenischen Antofagasta am Rande des Booms beteiligt. Der Versuch Boliviens diese Firma zu enteignen war der Auslöser für den Salpeterkrieg. Am Ende (1883) gehörte der gesamte Norden Chile. Bolivien verlor die wichtige Küste mit ihren Häfen.
Der Geldregen für Chile dauerte aber nur etwa 40 Jahre. Eben bis die synthetische Herstellung Salpeters entdeckt wurde. Die Oficinas wurden mehr und mehr verlassen.
Humberstone und Santa Laura wurden erst 1960 geschlossen.
2006 wurde das, was auf dem Gebiet erhalten blieb, für die Nachwelt ansprechend aufbereitet.
Als Besucher können wir in den einstigen Häusern einen Einblick in das Leben von damals bekommen. Noch interessanter ist das Industriegebiet.
Bei unserem Besuch pfeift der Wind ziemlich stark. Die Wellbleche auf dem Dach flattern bedenklich. Aber das hält mich nicht davon ab, in fast jedes Gebäude zu schauen. Schließlich komme ich aus dem Maschinenbau und Technik ist das, was mich bis heute begeistert.
Auf dem weiteren Weg machen wir einen kleinen Abstecher und fahren auf der Ruta 15 etwa 16 Kilometer gen Osten. Hier steht fast mitten im Nichts der Cerro Unitas auf dem der weltweit größte Geoglyph, der Gigante de Tarapacá, in Vorzeiten aufgebracht wurde. Es ist eine anthropomorphe Geoglyphe, hat also eine menschliche Form.
Sein Ursprung ist unbekannt.
Es stellt einen Gott oder Schamanen oder auch einen Schöpfer dar.
Verwirrend und enttäuschend finde ich jedoch, dass es in heutiger Zeit mit all der vorhandenen Technik, die uns zur Verfügung steht, keine eindeutigen Aussagen zur Größe gibt. Je nach Quelle variiert sie zwischen 86 und 119 Meter und hat eine Fläche von 3.000 Quadratmetern.
Fest steht jedoch, welche Technik zur Entstehung des Geoglyphen angewendet wurde. Von den drei verschiedene Varianten wurde hier die „radpaje“-Technik angewandt. Das heißt, die dunkle oxidierte Oberschicht wurde abgeschabt. Die hellere Unterschicht kam zum Vorschein. Begrenzt wurde das Werk mit Steinen.
Dennoch ist es für uns nicht wirklich nachvollziehbar, wie man solche Figuren, mit dieser Präzision in dieser Größe erzeugen konnte.
Fest steht auch, dass man davor stehend praktisch eine untersetzte Figur sieht, die irgendwie gestaucht aussieht und deren Schönheit und Vollkommenheit nicht zu erkennen ist.
Da ist eine Drohne einfach unabdingbar. Erst dann erscheint der unglaublich gut erhaltene Geoglyph mit allen Feinheiten.
Rainer überlässt mir großzügigerweise die Steuerung der Drohne (weil ich an seinen Aufnahmen immer etwas zu nörgeln habe 😉) und ich entdecke noch ganz andere Figuren, die mindestens genau so beeindruckend sind, die aber in der Literatur vollkommen ignoriert werden. Wir aber haben sie alle gesehen ✌🏻
Es geht weiter und wir haben ein ganz irdisches Problem, das uns seit der Anmietung des Autos Probleme bereitet: Sobald wir nämlich im Auto sitzen, beginnen wir zu husten. Die Kehle wird trocken und auch viel trinken hilft nicht. Zugegeben. Im Auto ist viel Staub. Da wir dieses Problem schon aus dem letzten Jahr kannten, habe ich als perfekte bundesdeutsche Hausfrau, ein Mikrofasertuch mitgenommen. Für‘s Grobe gehen auch die Socken aus dem Amenity-Bag, das man beim Flug bekommt. Doch das alles ist nicht genug. Dann hat Rainer eine glorreiche Idee: Er reinigt den Luftfilter so gut, wie man es nur kann. Ganz primitiv mit Ausklopfen.
Und siehe da: Husten weg.
Es ist kurz nach Fünf, als wir in die Ruta 45 stechen. In Richtung Unterkunft. Die Buchung hierzu war etwas holprig. Natürlich bieten bekannte Broker keine Unterkünfte in dieser Gegend an. Aber während der letzten Südamerikareise habe ich gelernt, dass die Telefonnummer gleich der WhatsApp-Kontakt ist. Vergrößert man also GoogleMaps findet sich immer ein Bett mit Telefonnummer. So habe ich für die kommenden zwei Nächte etwas gefunden, mit der Vermieterin einen Preis ausgemacht und reserviert . Leider hat die Gutste niemals bestätigt. Das kam mir sehr Spanisch vor und so hatte ich Javiera, die Rezi in San Pedro gebeten. dort anzurufen. Das war eine gute Eingebung. Es stellte sich nämlich heraus, dass es keine Reservierung gäbe und außerdem sei sie ausgebucht. Aber nebenan vermietet Magdalena ein Zimmer. Ok. Dann schlafen wir eben bei Magdalena. Aber es gäbe nur kaltes Wasser und kein Wifi. Für 25€. Ok. Wir nehmen auch das.
Erwartet haben wir so etwas wie in Neuseeland, wo die Vermieterin einfach Ihr Schlafzimmer anbietet. Aber immer noch besser, als bei Null Grad im Auto zu schlafen.
Der letzte Teil des Tages ist nicht minder interessant. Denn obwohl ich meinen Fahrer öfter ermahnt habe zu tanken, hatte er andere Pläne. Leider gibt es hier im Norden ganz selten Tankstellen. In unserem Fall war die letzte vor 118 Kilometern!
Sprachlos geht es weiter.
Bis… ja bis zwei Autos, den weiteren Weg versperren. Da werden Unmengen an Bier umgeladen. Geduldiges Warten ist angesagt. Währenddessen spricht Rainer den Fahrer hinter uns an und fragt, wo es hier eine Tankstelle gäbe. Natürlich gibt es hier keine. Aber wenn wir ihm folgen, bringt es uns zu jemanden, der Benzin hat.
Ok. Gesagt getan. Viele Kilometer später bleiben wir an einer Bretterbude stehen. Ein Mann erscheint mit mehreren benzingefüllten 6-Liter-Wasserkanistern und füllt unseren Tank voll. Bezahlt haben wir ganze 2 Cent mehr als der durchschnittliche Tankstellenpreis.
Nun soll es zu Magdalena gehen. Unser neuer Freund und Helfer fragt, wo wir in Camiña übernachten wollen. Er käme von dort und ihm sei nicht bekannt, dass es da ein Hotel gäbe. Ja und Magdalena kennt er auch nicht. Also lässt er sich die Telefonnummer geben und fährt bis Camiña mit uns mit.
Bis dahin sind es noch ein paar Kilometer Fahrt inmitten einer schönen Schlucht.
Camiña liegt bei 2.460 Höhenmetern. Das Dorf ist teils in der Schlucht und teils am Berghang gelegen.
Als wir den Standort erreichen, ruft er Magdalena an. Die erscheint sofort und führt uns in unser Zimmer. Das befindet sich in einem gerade fertig gebauten Haus, in dem nur unser Zimmer bezugsfertig ist. Das heißt das gesamte Haus steht uns zur Verfügung. Alles hier ist neu. Das Bett und die Wäsche ist fantastisch und die Küche ist so neu, dass der gerade gelieferte Kühlschrank noch nicht einmal angeschlossen ist.
Ja. Und so hat der Tag ein gutes Ende.Baca lagi
PengembaraWas für ein Tag...... Danke wieder fürs Mitnehmen, Mitfühlen, etc.... 😃❤️🙋🏻♂️
SYLWIA B.Danke Martin
Pengembara
😆👍🏻🔆