• Moab: Die Potash Road & Shafer Trail

    Oct 24–28 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Wecker holt uns schon halb Neun aus dem Tiefschlaf. Gut, dass die Sonne mit voller Kraft im Einsatz ist. Draußen sind es nur 10 Grad.
    Das Frühstück, für das wir den Wecker gestellt haben, ist unterirdisch und eine Beleidigung für meine Geschmacksknospen. Ich beschließe die nächsten Tage hier gar nicht mehr zu erscheinen!

    Moab besuchen wir nicht zum ersten Mal. Die touristischen Highlights haben wir schon mehrfach erobert. Ich suche deshalb immer nach Zielen, außerhalb der ausgetretenen Wege. Die Fahrt der gesamten Potash Road inklusive Shafer Trail ist zwar kein Geheimnis, aber für diese Fahrt muss man schon das entsprechende Auto haben.
    Kurz vor Zwölf starten wir ganz gemütlich und staunen nicht schlecht, als wir die Potash Road erreichen, die wunderbar asphaltiert ist. War das schon bei unserem letzten Besuch so?
    Heute ist Samstag. Gefühlt Himmel und Menschen sind hier unterwegs. Das gibt sich glücklicherweise kurz nach der Zufahrt zum Corona Arch.

    Rechterhand pappt ein großer Arch an der Felswand und gleich dahinter geht es …? Wow sieht das gut aus!
    Ich kann Rainer überreden da reinzufahren. Es ist der Long Canyon. Der steht zwar nicht auf dem Programm aber wir haben ja Zeit und können „alles“ mitnehmen.
    Weit kommen wir leider nicht. Eine Steinstufe, macht mit unseren großen Achsabstand selbst bei größter Mühe die Weiterfahrt unmöglich. Ok. Dann darf Drohni die Lage hier erfassen und dann geht‘s wieder auf die Zielgerade, die bald unbefestigt und ziemlich rumpelig wird.
    Ein entgegenkommendes Auto warnt uns, dass wir umkehren sollen. Da sei eine unüberbrückbare Stelle. Ein Rubicon hat sich auch schon festgefahren. Na gut.
    Die Fahrerin eines weiteren, entgegenkommenden Autos teilt uns etwas Ähnliches mit. Nur rät sie uns die Wasserstelle in der Mitte zu überqueren.
    Als wir dann auch die besagte Stelle erreichen ist niemand da. Außer die Pfütze. Die etwa zehn Meter lang ist.

    Jetzt ist guter Rat teuer. Wir wollen schauen wie andere das machen. Aber es kommt niemand. Eine Viertelstunde später durchquert ein Pickup das Hindernis. Dabei stellen wir fest, dass der Wasserspiegel kurzzeitig sinkt. Verstanden. Wir warten wieder ne Weile bis jemand durchfährt und dann tun auch wir es.

    Atmen wäre erlaubt gewesen. Wir haben es aber vergessen.
    Die Anspannung ist enorm. Vor allem als die Bugwelle über die Motorhaube schwappt. Happy, es geschafft zu haben, gibt es Andenkenfotos von unserem verschlammten Auto um die Fahrt fortzusetzen.

    Wer kennt nicht den Klassiker „Thelma & Louise“? Für den Sprung in die Tiefe haben sich die beiden tatsächlich einen wunderbaren Ort ausgesucht. Das Stehen an der Abbruchkante ist beängstigend. Ausnahmsweise wünschte ich mir hier ein Geländer.

    Ein ähnlich faszinierender Blick folgt mehrere Meilen später. Hier macht der Colorado River einen U-Turn. Einfach fantastisch!

    Am Ende krönt der steile Shafer Trail mit dieser beängstigenden Serpentine die Fahrt. Natürlich ist der Abhang gefühlt immer auf meiner Seite!
    Ich traue mich gar nicht nach unten zu schauen. Deshalb halte ich einfach immer nur mein Handy raus 🫣

    Am Ende der langen Fahrt erreichen wir die Island in the Sky Road im Canyonlands NP.
    Die gesamte Runde - von Hotel bis Hotel - hatte eine Länge von 65 Meilen, also etwa 105 Kilometer, für die wir inklusive vieler Stopps uns etwa sechseinhalb Stunden Zeit genommen haben.
    Am Ende bleibt nur noch die Fahrt in‘s Städtchen um unseren Auto eine ausgiebige Dusche zu gönnen.

    Am Abend verzichten wir auf Essen im Restaurant und bereiten uns etwas im Hotelzimmer zu. Das ist ja dafür gut ausgestattet.
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