Bosnia and Herzegovina
Debela Kosa

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Travelers at this place
    • Day 3

      Anreise Tag 3

      July 22, 2022 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 29 °C

      Der nächste strahlende Morgen erwartet mich.

      Das Zelt habe ich so positioniert, dass nicht gleich der erste Sonnenstrahl meine Behausung in eine Garküche verwandelte.
      Das Frühstück hatte ich mir am Abend zuvor noch im Market besorgt und so konnte ich auf dem platzeigenen Picknicktisch ganz gemütlich meinen Tag beginnen.

      Heute also noch einmal gut 300 km bis zum Ziel.
      Meine Freunde waren zwischenzeitlich auch schon unterwegs. Dank WhatsApp wurden die Standorte freigeschaltet und jeder konnte sehen, wo sich die anderen gerade befanden.

      Ein Punkt, der mir etwas sauer aufgestossen ist, war der Preis für den Campingplatz: für eine Person, ein Motorrad und ein Zelt umgerechnet 30 Euro zu verlangen, ist für mich schon grenzwertig. Gestern in Slowenien waren es 12 Euro...

      Nun ging es auf kroatischer Seite weiter nach Süden. Die Landstraßen ebneten sich in weit gezogene Täler, in denen die Hitze stand. Die Strecken waren zwar gut ausgebaut und man kam schnell voran, aber es waren auch keine landschaftlichen oder fahrtechnischen Delikatessen mehr dabei. Weite Ebenen, Kurven, die man vielleicht mit einem Sportmotorrad als Kurven empfinden könnte und ab und zu ein Kreisverkehr im Nichts, der für Abwechslung und Neugierde sorgte:
      Warum hier im Nirgendwo so ein aufwendiger Kreisverkehr?

      In Höhe des Perucko Sees hat dann irgendjemand einen Heißluftföhn angestellt, der mir mit gefühlt über 40 Grad sogar das Augenwasser schwinden ließ. Mehrere Trinkpausen, in denen literweise Wasser nachgetankt wurde, waren Pflicht, um nicht irgendwann zu dehydrieren.
      Ich war froh um meinen luftigen Motorradanzug, den ich an allen Öffnungen auf "Durchzug" stellte. Wenn es besonders heiß war, übte ich das Roadbook-Lesen im Stehend-Fahren und bekam damit noch mehr Fahrtwind ab.

      In Höhe der Stadt Obrovac musste ich mich entscheiden, welchen Grenzübergang ich anfahren soll. Es gab einen staubelasteten offiziellen Grenzübergang und eine einheimische Grenzüberquerung nach Bosnien.
      Man hatte mir im Vorfeld abgeraten, die "Einheimischengrenze" zu nutzen, aber ich hatte bis dato bei Grenzübergängen in aller Herren Länder eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht:
      Sei freundlich und positiv eingestellt, dann funktioniert das schon.

      Und so war es: Eine wunderschöne passähnliche Auffahrt auf kroatischer Seite zum Grenzübergang. Keinerlei Verkehr, kein einziges Fahrzeug mit mir auf der Straße. Der Grenzer wollte lediglich noch den Fahrzeugschein sehen und dann war die Sache gegessen. Auf bosnischer Seite das Gleiche: Der Grenzer hat meinen Personalausweis kurz gecheckt und mir mit Daumen-nach-oben-Zeichen gute Fahrt gewünscht.

      Das Roaming für mein Handy habe ich gleich mal abgestellt, da Bosnien ja nicht EU ist und der Datenverkehr immens teuer ist. In Livno wurde noch Bargeld getauscht und eine bosnische Daten-SIM geholt und dann gings die letzten 50 km ins Camp der Bosnia-Rally in der Nähe von Kupres.

      Da ich als erster "Tollkühner" ankam, habe ich schon mal bei der Rally-Organisation eingecheckt. Der nächste Weg war klar: Ein kühles Bier in einer nicht weit gelegenen Kneipe! Dort waren schon ein paar österreichische KTM-Fahrer, mit denen ich mir das durchaus schmackhafte bosnische Bier schmecken ließ.

      Markus, Heri und Umer kamen dann auch nicht viel später mit ihren Fahrzeugen an. Mit Umer habe ich zusammen das Appartement bezogen, während Heri und Markus unser "Basislager" in Form eines Pavillon-Zeltes mit angeschlossenem Wohnmobil und Riesenkühlschrank aufgebaut haben.

      Nach einer Dusche ging es in luftigen Klamotten zum Treffpunkt auf die ersten Willkommensbiere, und ja, ein Sliwowitz wurde auch verteilt... :-)
      Aha! So sieht also der harte Rally-Alltag aus...
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    • Day 4

      Prolog und Rally-Vorbereitung

      July 23, 2022 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 31 °C

      Es ist Samstag. Zwei Tage nur noch bis zum Start der Rally.

      Markus, Heri, Umer und Jan haben sich zum Prolog angemeldet.
      Prolog heißt in diesem Fall die Einführungsveranstaltung ins Thema Roadbook mit einer theoretischen Einführung des Veranstalters im Hotel und einer praktischen Übungsfahrt über ca. 80 km Strecke.

      Jetzt werden die Kenntnisse gefragt, die wir in den letzten Wochen geübt haben: Roadbookfahren und Navigieren gleichzeitig.
      Problem bei dieser Sache ist, dass immer wenn es fahrerisch gut läuft, sich auch schon ganz schnell ein Fehler einschleichen kann, weil man eben diesen Tick zu schnell ist und irgendeinen Hinweis im Roadbook übersehen oder schlichtweg am Abzweig "vorbeigeschossen" ist.

      Da ich mir nach der dreitägigen Anfahrt Samstag und Sonntag als Ruhephase eingeteilt habe, begleite ich zwar den theoretischen Teil, bei der Ausfahrt bin ich aber dann nicht mehr mit dabei. Ich hatte mir ja schon für die Hinfahrt ein Roadbook von über 1000 km Strecke zum Üben geschrieben und fühlte mich insofern "sattelfest".

      Als meine Mitstreiter zurückkamen, waren sie ganz schön platt...
      Wegen 80 km Roadbook? Das sollte doch zu schaffen sein?!

      ABER:
      Dass der Streckenverlauf so "tricky" gesteckt war, dass man bei weit über 30 Grad seine Motorräder über einen schwierigen Streckenverlauf schieben, bzw. einen Anstieg hochziehen musste, das war bei keinem auf dem Programm und so hatte die Rally schon am Vorbereitungstag allen großen Respekt eingeflößt.

      Natürlich wurde am Abend reichlich spekuliert, welche Schwierigkeiten uns in den kommenden Rallytagen erwarten werden.
      Und es war erstaunlich: Mit jedem Bier mehr, das getrunken wurde, wurden die Geschichten unheimlicher! 👻
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    • Day 5

      Check-In, Abnahme und Fahrt nach Kupres

      July 24, 2022 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☁️ 26 °C

      Der letzte Tag vor der Rally beginnt.

      Das Frühstück wurde bei Umer und mir im Appartement leider sehr vernachlässigt. Im Kühlschrank war bei Ankunft im Appartement ein 4er Pack Bier, eine 1,5l Flache Cola und eine Flasche Wein zu finden.
      Bei meinem gestrigen Einkauf in Kupres hatte ich noch ein paar Dutzend Müsliriegel, eine Packung Milch und jede Menge Wasser, sowie weiteres Bier als Zusatzausstattung für den Kühlschrank besorgt. Trotzdem war nichts Taugliches dabei, was man als "ordentliches Frühstück" geltend machen konnte.

      So gab es in der Früh meistens nur einen Bröselkaffee, der noch vom Vorgänger im Küchenschrank zu finden war. Herd, Topf und Wasser ergeben nun mal nicht mehr...
      Der Morgenkaffee wurde dann halb verschlafen auf dem noch angenehm im Schatten liegenden Balkon getrunken.
      Oh, wie sehr beneidete ich in diesen Tagen Heri mit seinem täglichen Zitronenkuchen zum Frühstück!

      Wir hatten mit Markus, Heri und Jan jeden Morgen gegen 08:00 Uhr Treffpunkt im Camp ausgemacht, um den Tag anzugehen und die letzten Vorbereitungen zu treffen.

      Diesbezüglich kam mir eine morgendliche Sonderaufgabe zu:
      Umer mehrmals an den Zeitplan zu erinnern:
      "Umer, in 30 Minuten Abfahrt!" fing es an.
      - Ah, ja, gut. (Meistens stand er dann noch in seinen langen Unterhosen mit dem Kaffe, einer Zigarette und dem Handy in der Hand auf dem Balkon...)
      "Umer, in einer viertel Stunde Abfahrt!!" - Oh, bin gleich soweit.
      "Umer, ich fahre jetzt gleich los!!!"

      Anfangs war das etwas mühsam, aber im Laufe der Woche hat sich das dann ganz gut eingependelt. Und wenn nicht, bin ich eben alleine losgefahren... 😉🤷‍♀️

      Heutiges Programm:
      - Ausgabe der GPS-Tracker und Startnummern.
      - Reifenwechsel vorne und hinten an meinem Motorrad.
      - Abnahme des Fahrzeugs bei der Rally-Organisation.

      Jeder war erstmal soweit mit seinem eigenen Fahrzeug beschäftigt. Der Anschluss des GPS-Trackers (mit dem kann der Orgnisator verlorene Fahrzeuge orten und gegebenenfalls Hilfe schicken) war schnell erledigt, da ich zuhause schon entsprechende Anschlusskabel ins Fahrzeugheck verlegt hatte.

      Das gemeinsame Schrauben im Camp war sehr entspannt. Dadurch, dass Heri und Markus eine komplette "Werkstatt" im Anhänger mitführten, war für alles an Werkzeug gesorgt und es wurden schon Witze gemacht und Biere eingefordert, wenn mal ein Werkzeug nicht im Fundus zu finden war...

      Irgendwann haben wir uns dann meinen neuen Reifen angenommen. Das war dann wirklich ein Pfund Arbeit, das wir, bzw. hauptsächlich Markus, der die Anwendung seines Montiergerät beherrschte und entsprechend übernahm, geleistet haben. Hiermit nachträglich noch einmal mein großes Dankeschön an Markus!!!

      Und dann am Nachmittag war es soweit: Wir waren "Ready for Rumble", die Fahrzeuge waren abgenommen und standen startbereit und vollgetankt für den morgigen Tag in unserem Camp.
      Vom Organisator wurde jeweils am Vorabend in einem Briefing das Roadbook ausgegeben und die besonderheiten der Streckenführung erklärt.

      Um 18 Uhr, im Anschluss ans Briefing, war ein großer Konvoi nach Kupres geplant und wir haben es uns natürlich nicht entgehen lassen, dort mitzufahren. Der öffentliche Empfang der Rally-Teilnehmer durch den Bürgermeister und die üblichen Dankesreden, verbunden mit nett anzusehenden und -hörenden Folklore-und Gesangsvorstellungen rundeten den Empfang ab.
      Nach dem wir ein Willkommensbier getrunken haben, sind wir wieder ins Camp zurückgekehrt, wo wir noch gemütlich in unseren Campingstühlen den ersten Fahrtag und das Roadbook durchgegangen sind.
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