Bulgaria
Kraymorie

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Travelers at this place
    • Day 43

      Bulgarien zeigt uns die „kalte Schulter“

      July 7, 2023 in Bulgaria ⋅ ☁️ 28 °C

      Die letzten Tage an der rumänischen Küste vergehen wie im Flug. Zumal wir noch einen netten Campingplatz samt sympathischer Besitzerin kennengelernt haben und das ausgerechnet in dem alten Hippie Dorf Vama Veche unmittelbar vor der bulgarischen Grenze. Wir gehen schwimmen, genießen das Wetter und schauen uns die lange Partymeile an, die direkt hinter dem Strand beginnt. Die Jugendlichen glühen fleißig vor. Unter jedem Sonnenschirm lugt ein „Eimer“ leckeres Corona Bier mit Zitronenschnitz hervor.
      Wir fühlen uns an alte Zeiten erinnert. 😉🥳
      Dieter will abends die Mautvigniette für 1 Woche in Bulgarien online buchen. Wir hatten von Womo- Freunden, die vorher in Bulagarien unterwegs waren, erfahren, was zu machen ist. Ich hatte schon die Ziele parat, die wir uns anschauen wollten, insbesondere auf den legendären Goldstrand bei Varna war ich gespannt.
      Aus alledem wurde nichts, die restriktiven und im Detail komplizierten Mautbestimmungen in Bulgarien machen nämlich einen Unterschied im Gewicht des Wohnmobils. Bis zu 3.5 t ist es möglich eine 7 Tage Vignette zu buchen. Mit unseren 7t müssen wir uns leider als Lkw registrieren. D.h. einen Routenpass kaufen mit Start- und Zielangabe. Eine Mautbox gibt es hier vor Ort nur für „Gewerbliche“!
      .Wir Touristen müssen online die genaue Strecke aufzeigen, dürfen bis zu 4 Halteziele angeben, (wie großzügig), müssen aber in 24 Stunden durch sein! Und dürfen natürlich nicht von der Strecke abweichen. Asterix hätte gesagt: „ Die spinnen die Bulgaren“.
      Wir überlegen kurz, ob wir so tun, als hätten wir ein kleines Wohnmobil mit 3,5 t, entscheiden uns aber schnell dagegen. Und das war richtig so. Überall stehen die Polizisten rum an den Hauptverkehrsachsen, machen Kontrollen. Alle paar Meter hängt eine Messbrücke, wir kommen uns ein wenig vor wie vor 1989.
      Die Grenzformalitäten waren ein Klacks, die Bulgaren haben überhaupt nicht kontrolliert.
      Wir entscheiden, dass wir die Strecke von 340 Kilometern durchfahren. Normalerweise schaffst du das auch, aber nicht auf einer Landstraße in Bulgarien. An manchen Stellen echt abartige Straßenverhältnisse wofür man auch noch zahlen muss. Und natürlich Verkehr ohne Ende. Einkaufen wollten wir auch noch, eine Baustelle hat uns dann ganz ausgebremst. Umleitungsschilder kennen die hier nicht, eine Polizistin zeigt wo wir lang sollen. Wir kommen in ein Dorf und können vor lauter Schlaglöchern nicht weiterfahren.
      Da erscheint ein „rettender Engel“ in Form eines deutsch sprechenden Bulgaren, der uns zuerst stolz erzählt, dass sein Sohn ihm ein Wohnmobil geschenkt hat und er glücklich in den Dünen von Krapets am Strand steht. Das war übrigens auch eines unserer Ziele…..
      Er zeigt uns wie die Umleitung nach Varna funktioniert. Wunderbar!
      Hier setzt sich fort was wir an der rumänischen Schwarzmeerküste schon gesehen haben. Überall wo ein bißchen Strand ist, stehen die Hotelburgen. Alles zugebaut.
      „Ostblockcharme meets Florida“ rutscht mir so raus, als wir an einer riesigen Freizeitanlage a la Disneyland vorbeikommen.
      Wir lassen uns nicht unterkriegen, singen Kölsche Lieder als ein fulminantes Gewitter niedergeht und man die Hand nicht vor Augen sehen kann. Spätestens jetzt ist klar, dass wir in Bulgarien übernachten müssen. Wir suchen einen Stellplatz in der Nähe unserer angegebenen Strecke und finden einen im Hafen von Kraymorie im Golf von Burgas.
      Das Navi schickt uns in eine „unbefestigte Straße“. „Das kennen wir ja schon“, sagt mein Fahrer und biegt ab. Wir haben ja schließlich einen Allrad. Bigfoot nickt. Alles klar.
      Der Feldweg entpuppte sich nach dem Gewitter als Schmierseifenstrecke! Wie früher in „Spiel ohne Grenzen“ rutschte das schwere Wohnmobil trotz Allrad hinten weg und in den Kurven glitten wir mehrfach ins Weizenfeld. Wir waren oft kurz davor aufzugeben und einen Bauern aufzusuchen, der mit seinem Traktor kommen soll, um uns rauszuziehen.
      Mir fehlen echt die Worte um hier zu beschreiben, was mein Lieblingsmensch geleistet hat um dieses Fiasko ohne fremde Hilfe zu schaffen. Ohne zu übertreiben, aber es gab in Kurven und bergan einige ziemlich prekäre Situationen.🙏❤️‍🔥
      Mit all dem Dreck am Fahrzeug wollte uns später der Hafenmeister fast nicht reinlassen. Das hätte noch gefehlt. 😅
      Jetzt sitzen wir hier nach diesem Abenteuer beim Feierabendbier und fragen uns, wozu das wohl alles gut war. Mein Fahrer sagt: „Jetzt ist dieser schicke Allrad-Cruiser tatsächlich Gelände tauglich“!
      Auf gehts in die Türkei!
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    You might also know this place by the following names:

    Kraymorie

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