Cambodia
Phumĭ Taman

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Travelers at this place
    • Day 29

      Staubpiste durch den Regenwald

      February 16 in Cambodia ⋅ ⛅ 32 °C

      Einhundert Kilometer liegen die beiden Orte Botum Sakor und Koh Kong City auseinander. Die Strasse bildet eine Schneise durch einen riesigen Wildkorridor, welcher von den Cardamom Mountains bis an die Küste führt. Es ist oder war eines grössten zusammenhängenden Regenwaldgebiete Südostasiens. Ganz im Norden leben noch immer Elefanten in freier Wildbahn und die Wiederansiedlung von Tigern wird gerade diskutiert.

      Seit dem Ausbau der Strasse, ein nicht ganz uneigennütziges Projekt der Volksrepublik China, ist vieles im Wandel. Stellenweise wird die einstmals schmale Strasse auf vier Spuren ausgebaut und die Schneise zu einer bis zwei Kilometer breiten Todeszone für Stachelschweine, Makaken und Schleichkatzen. Immerhin dauert es noch eine Weile, bis alles fertig ist.

      Die Zerstörung weiterer wertvoller Lebensräume schreitet indessen schneller voran. Solange die Menschen keine anderen Perspektiven haben, widmen sie sich der Wilderei oder helfen beim Abholzen der Wälder mit. So gelten Gibbon-Affen im Vietnam als beliebte Haustiere und die Gallenblase des ebenfalls vom Aussterben bedrohten Malaienbärs in China als Arznei und Glücksbringer. Organisationen wie die Wildlife Association übernehmen deshalb wichtige Rollen in Bereichen, in welchen der Staat versagt: Umweltbildung, Naturschutz, Einbezug der Bevölkerung, Schaffung alternativer Verdienstmöglichkeiten.

      Den Grossteil der baufälligen oder zur Baustelle gewordenen Strasse durfte ich bei meiner Anreise nach Tatai einigermassen bequem mit dem Minibus zurücklegen. Für die letzten zwanzig Kilometer setzte ich mich nun wieder aufs Velo. Und ich war nicht der einzige Radfahrer. Nach fünf Kilometer überholte ich einen älteren Franzosen, welcher sein Velo den Hügel hinaufschob. Die Luftfeuchtigkeit, der Staub und die sengende Sonne setzten dem Rentner merklich zu. Nach einem kurzen Schwatz und einem Befindlichkeitscheck fuhr ich weiter.

      Die Fahrt war wenig spektakulär. Der Staub verdeckte mir die Sicht und raubte mir den Atem. Manchmal haben Zwischenfälle wie mein Parasitenbefall in Kampot auch etwas gutes. Ich bin mir sicher, dass die übrigen achtzig Kilometer zu einer eigentlichen Motzfahrt verkommen wären. Dank dem "Käfer" blieb mir diese Erfahrung erspart und das "Müsterli" bis Koh Kong City war mehr als genug - für meine Lunge und mein Gemüt.
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    You might also know this place by the following names:

    Phumĭ Taman, Phumi Taman

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