Canada
Black Point

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Travelers at this place
    • Day 15

      Cape Breton Island

      July 25, 2023 in Canada ⋅ ☀️ 24 °C

      Da sind wir doch glatt nasser geworden, als wir dachten! Die vordere Kiste auf dem Dach hatte einen Wassereinbruch, außerdem müssen wir die Verbindung der Gasdruckfedern mit dem Dach beobachten. Irgendwie kam da Wasser ins Wageninnere. Wir trocknen erst einmal alles auf einem Campingplatz, lesen unsere WhatsApp-Nachrichten - antworten können wir ja gleich noch - und machen uns weiter auf den Weg Richtung Norden. Wir befahren den berühmten Cabot Trail von Cape Breton gegen den Uhrzeigersinn. Die erste Wanderung erwartet uns in Ingonish am Middle Head, einer schmalen, langgestreckten Landzunge.
      Weiter im Norden baden wir im Atlantik im moorbraunen Wasser: Durch die rasanten Regenfälle schwämmen die Flüsse die braune Brühe aus dem Landesinneren ins Meer. Wir stellen uns den Wellnesseffekt für unsere Haut vor: Salzige Mooranwendung! Der Name des Strandes lautet etwas verwirrend "White Beach".
      Wir verlassen den Cabot Trail und folgen der atemberaubenden Küstenlandschaft weiter bis Meat Cove (Fleisch Bucht - doch kein Fleisch zu sehen) zum nördlichsten Punkt Cape Bretons. Kurz davor biegen wir auf einen halb überwucherten Pfad ab, der uns zu den Überresten von Hippie Jim's Castle mit traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang über dem Atlantik führt.

      Hippie Jim ist Ende der 60ger Jahre vor der Einberufung in die US-Armee wegen des Vietnamkrieges hierher geflohen und hat mit den Felsen und dem Holz der Gegend und der Unterstützung eines störrischen Pferdes das Schloss für seine Frau und seine Tochter gebaut. Ein kreisrundes Fundament von knapp 8m Durchmesser zeugt noch vom Bauwerk. Was geschah?
      Jim begann einen Hungerstreik, damit die Welt eine bessere würde. Ob er verhungerte oder an den Folgen der zu hastigen Rückkehr zur Normalkost starb, ist nicht überliefert. Frau und Kind kehrten in die USA zurück, Hippie Jim's Castle verfiel. Die Welt drehte sich unbekümmert weiter.

      Wir genießen den Sonnenuntergang und hören die Geschichte von Lee, der mit uns auf dem winzigen Arreal steht. Auch seine eigene Geschichte ist erzählenswert. Nach der Schule weiß der gebürtige Engländer nicht, was aus ihm werden soll. Er reist, jobbt, wird zum Alkoholiker, schafft den Absprung und wird Tauchlehrer. Mit dem Beginn von Corona verliert er seine Arbeitsplatz, denn die Touristen bleiben aus. Er schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, arbeitet auf der Farm einer amerikanischen Freundin. Von ihr leiht er sich einen Van und ist seit 5 Monaten unterwegs. Wir wünschen in jeder Hinsicht eine Gute Reise.

      Und dann will ich hier in aller Ruhe den Blog weiterschreiben und hochladen, die wichtigen Dinge, die zu Hause aufgelaufen sind, abarbeiten und ein Buch zur Bestimmung von kanadischen Vögel aus der Onleihe herunterladen. Doch das Netgear, das uns mit der kanadischen Simkarte ein mobiles Internet verschaffen soll, hat seinen Dienst quittiert.
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    You might also know this place by the following names:

    Black Point

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