- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Jul 13, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,388 m
CanadaAlbertaDonald Lake51°29’17” N 115°56’17” W
Banff

Ein Ort darf auf meinem Kanadaabenteuer absolut nicht fehlen: der Banff Nationalpark. Der älteste und wohl bekannteste Park Kanadas erstreckt sich über etwa 6600 Quadratmeter. Der nicht ganz kanadisch klingende Name stammt vom schottischen Banffshire ab, der Herkunft eines Präsidenten der Canadian Pacific Railway. Wir übernachten auf dem Camp Louise Campground. In den letzten Tagen unseres Roadtrips folgt ein Blockbuster auf den nächsten. Es ist wirklich überwältigend und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Bilder dem Ganzen nicht annähernd gerecht werden.
Morgens starten wir mit einem Wasserfall, den Takkakaw Falls. Chloé sagt zu mir: mach doch bitte ein Bild von mir in meinem Office - ihr Office kann sich definitiv sehen lassen! Dann fahren wir zu Lake Peyto, der von oben etwas aussieht wie ein blauer Wolf. Das Wasser erhält seine türkise, majestätische Farbe vom "Steinmehl" der umliegenden Berge.
Anschließend brechen wir zum Wildwasserrafting auf. Das Rafting war eine massiv kathartische Erfahrung! Die Rafting-Organisation gibt sich sehr viel Mühe, den Trip witzig und unterhaltsam zu gestalten, also starten wir mit einer Sicherheitseinweisung wie am Flughafen. Allerdings enthält die Einweisung etliche Szenarien dazu, wie man aus dem Boot fallen kann, wie die Mitfahrer einen retten bzw. nicht retten können, welche Härtegrade es beim Rafting gibt (Stufe 4 ist die oberste kommerziell erlaubte Stufe) und wie schwierig es ist, bei den herausfordernden Passagen zu schwimmen und zu überleben. Dass der Fluss Kicking-Horse-River heißt, hilft auch nicht. Also melden Nikki und ich uns für die erste Reihe. Begründung: dort hat unser Guide uns immerhin im Blick. Wir üben zu navigieren und die unterschiedlichen Kommandos umzusetzen. Allerdings brechen die Wellen über unseren Köpfen. D.h. zumindest in der ersten Reihe ist man ständig mit dem Kopf unter Wasser. In der Situation geht mir ganz schön die Pumpe und ich schlucke Wasser. Letzteres bin ich zu 100% selber Schuld, denn ich hätte auch ordentlich die Luft anhalten können, aber das war im Moment nicht drin. Kurz vor der Stufe-4er-Passage gehen wir nochmal an Land, um uns den Wellengang anzusehen. In diesem Moment bin ich mir echt nicht sicher, ob ich wieder zurück auf dieses Boot möchte, aber ich reiße mich zusammen und gehe zurück auf dieses fucking Boot - schließlich bin ich eine Grafenschwester und wir ziehen durch! ;) Das ich ein wenig panicken könnte war klar, manchmal gehorcht mir mein Körper nicht 100%ig, wofür ich nicht die Schuld trage, aber mit den Konsequenzen sollte ich umgehen lernen. Und das hat in diesem Fall genial funktioniert. Bei der schwierigen Passage halte ich dieses Mal ordentlich die Luft an. Ich konzentriere mich und dann passiert der mentale Change und ich hab die Situation im Griff. Auf einmal setzt dann auch der Bock ein, hey, los nächste Welle, nochmal, schneller, höher, weiter! Ich wechsle vom O zum T. I am the one who knocks, bitch! Ich mag vielleicht nicht immer alles unter Kontrolle haben, aber ich beiße kontinuierlich und verdammt, es lohnt sich! Am Abend schauen wir die Sterne vom Campingplatz aus an, trinken unseren letzten Cider (die heißen "Grower", haha) und schlafen wie Babies.
Am nächsten Tag geht es weiter mit den Blockbustern. Seit einigen Jahren hab ich Bilder von Emerald Lake als Screensaver auf dem PC. Nun kann ich stolz behaupten, dass ich verifiziert habe, dass der See auch Beine... ehhh… Tiefe hat. Die Miniwanderung um den See dauert nur etwa eine Stunde. Insgesamt lässt sich sagen, dass die großen Seen zwar etwas bekannter sind und definitiv auch touristisch erschlossen, aber es ist niemals so voll wie bei einer europäischen Touristenattraktion. So ähnlich ist es auch bei Lake Louise selbst. Wir entfernen uns schnell von den Massen und wandern hoch über den Mirror Lake zum Agnes Lake. Oben haben wir wieder eine geniale Aussicht. Ich fotografiere meinen neuen Handyscreensaver und Caro erfrischt sich stilecht im See. Oben bei Agneslake gibt es einen urigen Teeladen, der genauso auch in der Schweiz stehen könnte. Beim Trinken leistet uns eine cute Gruppe Chipmunks Gesellschaft!
Der Roadtrip nach Calgary war Kanadafeeling pur. Obwohl es mein erster längerer Campingausflug war, habe ich nun definitiv Blut geleckt und kann es nicht abwarten, meine nächsten Campingabenteuer selbst zu planen. Ich bin gleichwohl mega dankbar für den top-organisierten Trip, den ich besonders ohne Handyempfang in den Bergen so niemals auf die Beine hätte stellen können! Auf dem gesamten Roadtrip gab es x Momente, in denen wir einfach nur sprachlos waren, weil es so verdammt schön war. Wir fühlen uns unglaublich verbunden mit der Natur, den Menschen und diesem inhärenten Freiheitsgefühl, was diese Gegend für mich auszeichnet.Read more
Traveler Juhu liebe Franzi, immer wieder wunderschöne Bilder und es macht Spaß, deine Geschichten zu lesen! Geniess die Zeit!! Liebe Grüße, Mechthild