Murney Tower National Historic Site of Canada

Der Tag erwacht früh. So wie der letzte geendet hat.

Gemütlich packen, über die Straße stolpern, einen canadischen Mocha bei Balzac (unter uns, fürchterlich, da es sich um einen Hauch Kaffee mit viel Milch, Karamell und Schokolade handelt. Gut, vielleicht naiv. Hätte man ahnen können, stand aber nirgends. Egal, Teil der Entdeckungsreise, auch wenn es ganz sicher nicht unser bevorzugtes Frühstücksgetränk werden wird. Dann schon lieber einen klassischen Americano.

So gestärkt dann den Audi beladen und ab Richtung Kingston. 388 Kilometer. Ja, Kilometer, denn in Kanada gilt das metrische System.

Bis kurz nach Toronto war ordentlich was los auf dem Highway, aber eigentlich ist die Fahrerei ganz entspannt, da ohnehin nicht schneller als max. 110 km/h gefahren werden darf.

Nach der 6 Millionenmetropole am Ontariosee ist der Highway zwar nicht leer, aber der Verkehr deutlich ausgedünnt.

Kurzer Zwischenstop in Port Hope mit kurzem Snack. Und da sage noch jemand, die Nordamerikaner könnten nur Fast Food. Nein, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, stößt man auf kleine Bäckereien, die nicht nur tolles Brot Backen, sondern auch richtig leckere, frisch belegte vegetarische Sandwiches zaubern, die sich wunderbar am nur wenige Meter entfernten See bei einem spontanen Picknick genießen lassen. Beim anschließenden Spaziergang, der uns auch über eine an "Stand by me" erinnernde Bahnstrecke führt, an der der vielleicht längste Zug aller Zeiten an uns vorbeigerauscht ist. Zwei Mal tuten, wie im Film und dann ungelesen Kilometerlan Waggon an Waggon. Wahnsinn! Sowas haben wir noch nicht gesehen...

Der Rest der Strecke vergeht mit der passenden Playlist wie im Flug und flux sind wir an unserer nächsten Unterkunft Hochelaga in Kingston.

Kurzer Kaffee und dann einmal durch die 130.000 Einwohner Stadt geschlendert. Ehrlich gesagt, ist das alte Flair leider mit den 25 Jahren seit dem letzten Besuch (von Kai) irgendwo verloren gegangen. Die früher attraktive Innenstadt ist leider einer leicht uncharmanten schmuddeligen Beliebigkeit gewichen, wie man sie wahrscheinlich inzwischen überall rund um den Globus findet.

Dafür entschädigt die schöne frische Bowl mit einem Sauvignon Blanc auf unserer typisch nordamerikanischen Terasse. So gleitet der wohlig warme Abend mitten im schönen Garten mit zirpender Konzertbegleitung in einen sanften Sonnenuntergang.Read more