• Kreuzfahrt nach Røst

    July 19 in Norway ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Nacht auf der Fährspur war sehr kurz. Erstmal knallte die Sonne wieder bis Mitternacht, und dann war ich einfach total aufgedreht, denn ich hatte endlich dieses Telefon und Datenproblem bewältigt. Wenn ich so lange unterwegs bin brauche ich einfach die Möglichkeit zu recherchieren und zu telefonieren...
    Die Nacht war erstaunlich ruhig, aber ich musste ja nach 4h schon wieder aufstehen, denn ich wusste ja nicht, wie das ganze ohne Reservierung läuft... Hatte mir ein bisschen zum Frühstück eingepackt, aber erst auf dem Schiff erfahren, das wir eine Kreuzfahrt machen, über die Lofoten und Værøy, ich also den ganzen Tag unterwegs sein würde.
    War dann aber ein spannender Tag. Ich habe eine japanische Familie, die sich zu 4. auf 6 Sitzen rekelten gebeten, mir einen Platz zu räumen, und saß dann in der 1. Reihe mit Panoramablick und konnte da meine Kreuzfahrt genießen. Was für eine Unmenge an kleinen Inseln hier noch vor der Küste lag, durch die das Schiff manövrieren musste war echt spannend.
    Was wirklich toll ist in Norwegen: Wenn du auf einsame Inseln fährst, ist die Fähre umsonst, auch für Touristen. So habe ich nicht nur einen interessanten Abstecher, sondern auch den Fahrpreis direkt auf die Lofoten gespart.
    Es war toll zu erleben, wie die Lofoten immer näher kamen, die einzelnen Berge zu identifizieren und schließlich in den kleinen Hafen einzufahren... Nachdem wir dort jede Menge Autos ausgeladen hatten, dachte ich jetzt geht es weiter, aber nein, sie wendete nur, um wieder von hinten neue Autos aufzunehmen. Es gibt wohl ein spezielles System, nachdem sie die Autos so sortiert einparken, das sie dann auch an ihrer Wunschdestination wieder ausfahren können, ohne das andere im Wege stehen.
    Die Weiterfahrt war schön, jetzt habe ich auch die Südspitze der Lofoten einmal gesehen, da kommt man nämlich nur mit stundenlangen Fußmärschen hin normalerweise.
    Dann tauchten nach und nach die Silhouetten von Værøy und den umgebenden Klippen aus dem Dunst auf... Diese Einsamkeit hier, das hat ein bisschen was von Grönland, fand ich.
    Røst lag noch mal eine ganze Ecke weiter draußen im Meer, gut 2h waren wir noch unterwegs, bis wir ankamen.
    Auch hier ging es erstmal wieder im Zickzackkurs durch eine Reihe von vorgelagerten Inseln und Klippen hindurch zur völlig flachen Hauptinsel Røstlandet, die eigendlich auch aus vielen Teilen besteht, die jeweils durch Dämme verbunden sind. Im Herbst, als wir hier zwischengelandet sind, konnte ich das gut von oben erkennen.
    Hier ist es noch mal eine Ecke einsamer, insgesamt hat die Insel auch nur 450 Einwohner, die sich auf die einzelnen Inseln verteilen. Fast jeder hier hat Wasser vor dem Haus, und im Hintergrund ragen große Klippen auf, das schafft schon eine spezielle Atmosphäre.
    Nachdem ich 1h auf dem 1. Campingplatz gestanden bin, der mir gar nicht gefallen hat und einen sehr unfreundlichen Eigentümer hatte, habe ich mich entschieden auf meinen Bauch zu hören und bin weitergefahren.
    Das Fishing-Camp von Kent ist auch von 3,5 Seiten vom Meer umgeben, mit einer schönen großen Wiese für die Camper und WoMos.
    Überwiegend lebt er wohl von den Freizeitfischern, die sich hier Boote, und wohl auch Angelausrüstung ausleihen können und dann Hochseeangeln gehen.
    Ich durfte mir einen Platz vorne am Wasser aussuchen. Hier habe ich einen tollen Blick auf das Matterhorn von Røst und stehe ganz alleine. Herrlich 🤗.
    Außer einer kleinen Inselerkundung am Abend bin ich nicht mehr weit gekommen, denn ich war noch erschöpft von der kurzen Nacht.
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