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  • Day 179

    Im asiatischen Schmelztiegel

    April 13, 2016 in Singapore ⋅ ⛅ 33 °C

    Sechs Tage bin ich in Singapur - das ist relativ lange, aber ich habe für die nächsten Wochen noch rein gar nichts geplant, d.h. einiges meiner Zeit in Singapur geht fürs Recherchieren, Lesen von Reiselektüre und Blogs anderer Reisende drauf. Das ist nicht so schlimm, denn es ist sehr heiß hier, aber mit ganz viel Eiskaffee oder der lokalen Variante (gebrühtem Kaffee mit Eis und gesüßter Kondensmilch, erstaunlich lecker) ziemlich erträglich. 

    Für große Unternehmungen weit über die Stadtgrenzen nehme ich mir keine Zeit und Ziele wie Sentosa Island sind mir zu touristisch. Durch die Stadt schlendern ist interessant und Natur werde ich bald mehr als genug haben. Ich erkunde vor allem die unterschiedlichen Stadtviertel und genieße das asiatische Essensangebot in den Hawker Stalls. Das sind Essensmärkte, die alles Mögliche für wenig Geld im Angebot haben. Und so lecker! Ich bin hier jeden Tag zweimal, vor allem Indisch hats mir mal wieder angetan, zudem Japanisch, Thailändisch, Malayisch.

    Singapur gefällt mir auf Anhieb. Es ist wohl der beste Einstieg nach Asien, quasi Südostasien für Anfänger. Es ist ein deutscher Traum - alles ist geregelt: wo man wann Alkohol kaufen und trinken darf, wo man in der Metro zu warten und zu stehen hat, wie weit die nächste Metro-Station entfernt ist, die Taxis haben auf dem Dach eine Anzeige, die mitteilt, ob der Fahrer frei ist, und das Leitungswasser kann man problemlos trinken. Nichts kann hier zum Chaos führen. Ach ja, und so viele deutsche Autos habe ich seit sechs Monaten nicht mehr gesehen.

    Und trotzdem gibt es diese unsortierten, wuselden Viertel wie Little India, die nicht so aufgeräumt und sortiert wirken. In Singapur gehts vor allem um eines: um Konsum. Ich habe noch nie so viele Shoppingmalls auf einem Haufen gesehen wie hier. Die einen bieten mehr Luxusartikel, die anderen weniger, aber im Endeffekt sind die alle ziemlich langweilig, weils genau der gleiche Kram wie überall ist. Streifzüge durch Little India, Kampong Glam und das nicht ganz so authentisch wirkende Chinatown gefallen mir schon besser. Das muss eh sein, schließlich besitze ich neben zwei Paar Schuhen (alten Sandalen und Flipflops) keine Schuhe. Mein neuer Rucksack ist bei der Abreise aus Singapur jedenfalls schon wieder voll!

    Ansonsten finde ich das harmonisch wirkende kulturelle Miteinander toll. Hier leben viele Expats aus aller Welt, viele Inder, Malaien, Chinesen. Gut, man weiß nie, wie die Leute zuhause reden, aber von meinem außenstehenden Blick wirkt es jedenfalls so. Eindrucksvoll ist das in Chinatown, wo auf 100 Metern ein buddhistischer Tempel, ein hinduistischer Tempel und eine Moschee Platz finden. . 

    Nun bin ich also in Asien, es sind weniger als zwei Monate. Fast alle Flüge sind gebucht, grobe Routen stehen fest. Der Blick auf den Kontostand wird langsam unangenehm und Zuhause ist gar nicht mehr so weit entfernt :-)

    Aber zuerst gehts einmal nach Krabi. Ich habe eine tolle (alternative und weniger touristische) Route für Südthailand ausgearbeitet und freue mich auf klares Wasser und tolle Sandstrände.
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